Antipsychotika (Neuroleptika) Flashcards

1
Q

Nenne ein paar Beispiele für Plus- und Minussymptomatik!

A

PLUS:
- Wahn, Manie, Halluzinationen, Ich-Störungen usw

MINUS:
- Sprachverarmung, Anhedonie (Freudlosigkeit), Affektlosigkeit, Kontaktunfähigkeit

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Bei welchen Erkrankungen werden Antipsychotika bevorzugt eingesetzt, welche Symptomatik wird gelindert und wo können sie noch eingesetzt werden?

A

Werden vor allem in Akut- oder Rezidivphasen bei Schizophrenie, bipolaren Störungen, Erregungszuständen u.ä. eingesetzt. Sie lindern die PLUS Symptome, verändern meist jedoch nicht die MINUS Symptome.
Können auch als Antiemetika und sedierende Medikamente eingesetzt werden.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

In welche Klassen werden Neuroleptika typischerweise unterteilt?
Nenne Wirkstoffe zu den jeweiligen Klassen.

A

Unterscheidung in:

1) Hochpotente konventionelle Neuroleptika - Haloperidol
2) Mittelpotente konventionelle Neuroleptika - Perazin
3) Niedrigpotente konventionelle Neuroleptika - Melperon
4) Atypische Neuroleptika - Clozapin, Olanzapin, Quetiapin, Risperidon

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Wie wirken Neuroleptika auf biochemischer Ebene?

A

Die meiste Wirkung geht von der Blockade der D2-Rezeptoren aus. Sie wird verantwortlich für den antipsychotischen Effekt gemacht, der mit gewisser Latenz auftritt.
Die D2-Rezeptorblockade vermittelt ebenfalls den antiemetischen Effekt.
Die sedierende Komponente wird durch eine Blockade von zentralen H1-Rezeptoren im Gehirn ausgelöst.
Bei atypischen Neuroleptika kommt die Wirkung am Muscarinrezeptor hinzu.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Welche wesentlichen Wirkungen treten bei Patienten ohne Psychose auf?

A
  • Affektive Indifferenz, leichte Vigilanzminderung
  • Sedierende Wirkung bei z.B. niedrigpotenten Neuroleptika
  • EPMS: je nach Dosis und Prädisposition
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Nenne die 4 Formen der EPMS, die sich bei Gebrauch von Neuroleptika entwickeln können (+1 Akutsituation)!
Wann beginnen diese und wie können Sie therapiert werden?
Wie wahrscheinlich ist deren auftreten?

A

1) Frühdyskinesien
- WK 5%, beginnen in der 1. Woche und äußern sich durch Krampfartige Verspannungen der Zunge oder Gesichtsmuskeln
-> Therapie: Biperiden (Anticholinergikum)
2) Parkinsonoid
-WK 15-20%, beginnen in der 1.-8. Wo mit parkinsonähnlichem Bild
-> Therapie: Dosisreduktion, evtl. Biperiden, Wechsel auf Atypikum
3) Akathisie
- WK 20-25%, 1.-10. Wo mit Sitz- o. Stehunruhe
-> Therapie: Dosisreduktion, Wechsel auf Atypikum
4) Spätdyskinesien
- WK 15-20%, Mo-Jahre -> können auch nach absetzen zu 30-50% persistieren!!!! Äußern sich in Stereotypien des Gesichts, die willkürlich kurzzeitig unterdrückbar sind und im Schlaf sistieren.
-> Therapie: meist schwierig u. erfolglos, manchmal hilft Erhöhung(!)
AKUT: MALIGNES NEUROLEPTIKA-SYNDROM
- Letalität 20%, WK 0,07-0,5%, 1.-2. Wo
Rigor, Tremor, Hyperthermie und Entgleisung des Herzkreislaufs mit Tachykardie und labilem Blutdruck, Rhabdomyolyse
-> Therapie: Neuroleptika absetzen, Intensivstation, evtl. Dantrolen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Nenne weitere unerwünschte Nebenwirkungen von Antipsychotika!

A
  • Pharmakogenes Delir (anticholinerge Nebenwirkung)
  • Sedation (histaminerge NW)
  • Orthostatische Dysregulation, RR-Abfall (adrenerge NW)
  • Galaktorrhoe, Amenorrhoe; Gynäkomastie (vermehrt Prolactin)
  • Agranulozytose (v.a. Bei Clozapin)
  • Gewichtszunahme, diabetogen (bes. Clozapin, Olanzapin, Risperidon)
  • Senkung der Krampfschwelle
  • Verlängerung QT-Intervall (Torsade de pointes)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Nenne Beispiele für Hochpotente konventionelle Neuroleptika!

Was sind generelle Besonderheiten und was unterscheidet die Substanzklassen speziell?

A

Haloperidol, Flupentixol, Fluphenazin
Haben eine hohe Bindungsaffinität zu D2-Rezeptoren und lassen andere Systeme relativ unbeeinflusst. Hohe Neigung zu EPMS.
-> Haloperidol: kaum sedierend und schlafanstoßend, häufig in Akutsituationen
-> Depot-Neuroleptika: i.m.-Injektion, alternativ zu oralen Medikationen, meist bei Langzeittherapie

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Nenne ein Beispiel für Niedrigpotente konventionelle Neuroleptika!
Welche Besonderheiten gibt es?

A

Melperon
Niedrige Affinität zu D2-Rezeptoren, binden auch an H1-Rezeptoren (sedierend) und muscarinerge Rezeptoren (anticholinerge Effekte). Weniger EPMS.
Vor allem bei geriatrischen Patienten.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Nenne ein Beispiel für Mittelpotente konventionelle Neurolpetika und dessen Wirkprofil!

A

Perazin

Bezieht Mittelstellung zwischen Haloperidol und Melperon vom Wirkungsprofil und Rezeptorprofil ein.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Nenne Beispiele für atypische Neuroleptika!

Wie unterscheiden sie sich, was gilt generell für die Atypika?

A

Lösen sehr selten EPMS aus (v.a. Clozapin). Sind wahrscheinlich besser geeignet, wenn es um Spätdyskinesien geht, führen allerdings häufiger zu einer Gewichtszunahme und wirken diabetogen.

1) Clozapin: neben Gewichtszunahme starke anticholinerge Effekte und Agranulozytose-> kein Mittel der ersten Wahl, starke sedative Wirkung
2) Olanzapin: geringeres EPMS Risiko, massive Gewichtszunahme möglich, diabetogen
3) Quetiapin: am häufigsten verordnet, Zulassung für schwere depressive Episoden bei bipolarer Störung, geringes EPMS Risiko mit Gewichtszunahme und sedierender Komponente
4) Risperidon: >6mg/Tag dtl. erhöhtes EPMS Risiko, auch als Depotpräparat

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly