AN Modul 13 – Bordeaux Flashcards

1
Q

Welche positiven und negativen Einflüsse hat die Nähe zum Atlantik auf das Klima in Bordeaux?

A

Vorteile: Dank dem Golfstrom ist das Wasser warm. Das Klima ist daher das ganze Jahr gemässigt. Es gibt selten Frost und die Wachstumsperiode ist sehr lang.

Nachteile: Die Nähe zum Wasser bringt aber auch eine hohe Luftfeuchtigkeit und viel Regen.

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2
Q

Zu welchem Zeitpunkt sind Regenstürme in Bordeaux eine besondere Gefahr, und wie wirken sie sich auf die Rebe aus?

A

Drei Perioden sind für Winzer in Bordeaux besonders kritisch:

  1. Während der Blüte: Regen kann die Staubbeutel wegwaschen, die Blüte wird dann nicht befruchtet, und es kommt zu einem unvollständigem Fruchtansatz.
  2. In der Reifeperiode: Starkregen im warmen Sommer kann zu Pilzkrankheiten auf Blättern und Trauben führen.
  3. Vor der Ernte: Regnet es unmittelbar vor der Ernte, können sich die Beeren mit Wasser füllen. Dies setzt die Zuckerkonzentration herab und verdünnt die Aromatik.
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3
Q

Welche Massnahmen ergreifen die Winzer im Bordeaux, um die Auswirkungen des wechselhaften Wetters zu reduzieren?

A
  1. Damit nicht alle Blüten verrieseln oder die Ernte verregnet wird, arbeitet der Bordeaux-Winzer immer mit mehreren Trauben. Diese blühen und reifen zu unterschiedlichen Zeitpunkten.
  2. Gegen Pilzkrankheiten im Sommer werden Fungizide gespritzt. Eine lockere, gut durchlüftete Laubwand sorgt zudem dafür, dass Blätter und Trauben dank dem häufigen Wind rasch abtrocknen.
  3. Böden mit guter Drainage (vor allem Kies) sorgen dafür, dass der Regen im Boden versickert, bevor die Reben die Trauben aufblähen können.
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4
Q

Welchen Einfluss hat das wechselhafte Atlantikwetter auf die Weinqualität in Bordeaux? Weshalb können Top-Châteaux trotzdem regelmässig Spitzenweine erzeugen?

A

Die Jahrgangsqualität ist starken Schwankungen ausgesetzt. Der Winzer kann diese mit der klugen Zusammensetzung der Rebsorten im Cuvée etwas ausgleichen.

Top-Châteaus machen neben dem Grand Vin auch einen Zweit-, oft sogar einen Drittwein. Dies erlaubt ihnen, nur das beste Traubengut für den Topwein zu verwenden, und den Rest zu deklassieren.

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5
Q

Weshalb sind fast alle Bordeauxweine Verschnitte aus verschiedenen Rebsorten?

A

Wegen der Nähe zum Atlantik ist das Wetter oft regnerisch. Für Winzer ist es zu riskant, sich auf eine einzige Sorte zu verlassen. Sie verwenden deshalb Reben, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten austreiben, blühen und reifen.

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6
Q

Welches sind die vier wichtigsten roten Sorten und wo in Bordeaux werden sie hauptsächlich eingesetzt?

A
  • Merlot ist die Hauptsorte in Bordeaux. Sie ist die Basis für alle einfachen Massenweine im ganzen Gebiet. Daneben bringt sie auch die Premiumweine in St-Emilion und Pomerol hervor.
  • Cabernet Sauvignon ist die Hauptsorte im Médoc, Haut-Médoc und Graves. Sie reift nur auf den warmen Kiesböden optimal aus.
  • Cabernet Franc ist vor allem in St-Emilion heimisch. Sie steht aber auch oft auf den warmen Kiesböden am linken Ufer.
  • Petit Verdot ist eine rare Sorte, die wegen ihrer späten Reife nur in den wärmsten Terroirs des linken Ufers angebaut wird.
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7
Q

Welches sind die Optionen für den Zeitpunkt des Verschneidens? Und was sind die entsprechenden Vor- und Nachteile?

A

Der Kellermeister in Bordeaux kann seine Jungweine bereits kurz nach vollendeter Gärung oder erst vor Abfüllung (sowie natürlich auch zu jedem Zeitpunkt dazwischen) verschneiden.

  • Das Verschneiden bereits im Frühjahr nach der Ernte hat den Vorteil, dass die verschiedenen Sorten gemeinsam im Fass reifen. Das sorgt für harmonische, sehr homogene Weine. Der Kellermeister hat aber keine Möglichkeit, die Entwicklung der einzelnen Rebsorten in der Reifezeit zu steuern. Der frühe Verschnitt wird in problemlosen Jahrgängen gemacht.
  • Beim Verschneiden erst kurz vor der Abfüllung hat der Kellermeister mehr Möglichkeiten der Kontrolle. Vor allem in schwierigen Jahren kann die einzelnen Sorten bis zuletzt beobachten und kurz vor der Abfüllung einen sehr präzisen Verschnitt machen.
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8
Q

Weshalb produzieren viele Bordeaux-Châteaus heute einen Zweit- und oft sogar einen Drittwein?

A

Mit der Produktion von Zweit- und Drittweinen kann ein Château die Qualität des «Grand Vin» speziell in klimatisch schwierigen Jahren massiv erhöhen. Weil alle unreifen, überreifen oder zu wenig konzentrierten Trauben (z. B. von jungen Reben) aussortiert und für den Zweit-/Drittwein gebraucht werden.

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9
Q

Welches sind die drei wichtigsten weissen Sorten und wo in Bordeaux werden sie hauptsächlich eingesetzt?

A
  • Sémillon ist dank ihrer Botrytis-Anfälligkeit die Hauptsorte für die edelsüssen Bordeauxweine in Sauternes und Barsac. Sie ist zudem Verschnittpartner für hochklassige Weine in Graves und Pessac-Léognan
  • Sauvignon Blanc ist die Basis (häufig auch die einzige Sorte) für alle trockenen weissen Bordeaux. Sie bringt zudem Frische und Säure in die Süssweine,
  • Muscadelle ist eine aromatische Ergänzungssorte. Sie kann sowohl bei trockenen als auch bei Süssweinen in das Cuvée kommen.
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10
Q

Wie sieht ein typischer Verschnitt bei einem hochklassigen trockenen Weisswein aus Pessac-Léognan aus und was bringen die einzelnen Rebsorten?

A

Ein typischer Verschnitt könnte aus 75 % Sauvignon Blanc, 20 % Sémillon und 5 % Muscadelle bestehen. Sauvignon Blanc bringt die frische Säure und intensive Aromen nach Zitrusfrüchten. Sémillon steuert den Körper und die Lagerfähigkeit bei. Muscadelle bringt als sehr aromatische Sorte Noten von Blüten und Trauben in das Cuvée.

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11
Q

Ein Château hat 60 % der Fläche mit Cabernet Sauvignon, 30 % mit Merlot und 10 % mit Petit Verdot bestockt. Weshalb entspricht dies eigentlich nie der Rebsortenzusammensetzung in der Cuvée?

A
  1. Die unterschiedlichen Sorten geben unterschiedliche Erträge pro Hektar.
  2. Manche Parzellen sind jung oder sehr alt und die Reben tragen daher weniger Früchte.
  3. Je nach Jahrgang entscheidet sich der Kellermeister für eine andere Zusammensetzung der Cuvée. In heissen Jahren enthält sie mehr Cabernet, in kühlen Jahrgängen mehr Merlot.
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12
Q

Weshalb unterscheiden sich trockene Premium-Weissweine aus dem Graves-Gebiet stilistisch stark von den einfachen Weissen aus dem Entre-deux-Mers?

A

Trockene Premiumweissweine werden in Bordeaux meist in neuen Barriques vergoren und auf der Hefe ausgebaut. Sie zeigen dann intensive Noten nach Brioche, Vanille, Toast oder Haselnuss. Einfache Weine kommen aus dem Edelstahltank und zeigen nur Fruchtaromen.

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13
Q

In welche drei Weinbauzonen kann man das Bordelais grob einteilen? Nennen Sie jeweils die wichtigsten Untergebiete.

A
  1. Das linke Ufer: Die Gebiete links der Garonne und der Gironde mit Médoc, Haut-Médoc, Pessac-Léognan und Graves
  2. Das Entre-deux-Mers: Das grosse Gebiet zwischen Garonne und Dordogne
  3. Das rechte Ufer: Die Gebiete rechts der Dordogne mit St-Emilion und Pomerol
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14
Q

Wo kann ein «generischer» Bordeaux erzeugt werden und welche beiden wichtigen AOC unterscheiden wir?

A

Generische Bordeaux können im gesamten Gebiet erzeugt werden. Sie werden als Bordeaux AOC oder Bordeaux supérieur AOC etikettiert.

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15
Q

Weshalb sind die Weine aus dem Médoc ganz anders im Stil als diejenigen aus dem Haut-Médoc?

A

Im Médoc herrschen lehmige Böden vor. Darauf wird der frühreife Merlot angebaut. Im Haut-Médoc und insbesondere in seinen prestigereichen Gemeindeappellationen finden wir warme Kiesböden. Hier wird der spätreife Cabernet Sauvignon kultiviert.

Das typische Médoc Cuvée wird deshalb von Merlot dominiert, der Verschnitt im Haut-Médoc besteht dagegen zum Hauptteil aus Cabernet Sauvignon.

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16
Q

Welche drei Terroirs unterscheiden wir in Saint-Emilion, und welchen Einfluss hat dies auf die Zusammensetzung der Rebsorten und den Weinstil?

A

Die Rebberge von Saint-Emilion werden in Plateau, Côtes und Plaine unterteilt.

Die warmen Kalkstein- und Kiesböden auf dem Plateau sind für Cabernet Franc und sogar für Cabernet Sauvignon geeignet. Auf den lehmigen Kalkböden an den Hängen und am Rand des Plateaus gedeiht hochklassiger Merlot. Auf den leichten Sandböden in der Ebene wachsen einfache Merlotweine ​

17
Q

Wie unterscheiden sich die Terroirs von Graves und Pessac-Léognan und wie wirkt sich das auf die Weine aus?

A

Die Böden in Pessac-Léognan sind sehr kiesig und warm. Daher wird hier (wie in den Gemeindeappellationen des Haut-Médoc) viel Cabernet Sauvignon angebaut. Weiter südlich im Graves sind die Böden kühler, und daher wird mehr Merlot gepflanzt.

Die Graves-Weine sind aus diesem Grund etwas weniger konzentriert und weniger komplex als die Weine von Pessac-Léognan.

18
Q

Was bedeutet der Begriff «Côtes de Bordeaux»?

A

Eine Reihe wenig bekannter Appellationen brauchen seit 2009 gemeinsam den Begriff «Côtes de Bordeaux», damit Sie mit der berühmten Region assoziiert werden. So ist zum Beispiel aus Côtes des Francs AOC Francs, Côtes de Bordeaux AOC geworden. Andere AOC sind Blaye, Castillon oder Cadillac.

19
Q

Château Fieuzal in Pessac-Léognan und Château Mouton Rothschild in Pauillac bringen neben ihrem Rotwein auch einen Weissen auf den Markt. Wie ist dieser jeweils etikettiert und weshalb?

A

Der weisse Fieuzal trägt die AOC Pessac-Léognan, während der weisse Mouton-Rothschild als einfacher Bordeaux AC etikettiert werden muss. Das kommt daher, dass Entre-deux-Mers, Graves und Pessac-Léognan die einzigen bekannten AOC für Weissweine sind. Alle übrigen Weissweine aus den bekannten Bordeauxgebieten dürfen nur als AOC Bordeaux verkauft werden.

20
Q

Im Entre-deux-Mers zwischen Garonne und Dordogne wird viel Merlot produziert. Wie werden diese einfachen Weine etikettiert und weshalb?

A

Die Rotweine aus diesem Gebiet heissen Bordeaux AOC, denn die Appellation Entre-deux-Mers gilt ausschliesslich für trockene Weissweine.

21
Q

Wie unterscheiden sich Barsac-Weine aus Topjahren von solchen aus schwachen Jahren und woran liegt das?

A

Die Trauben aus Topjahren sind komplett von Edelfäule befallen. Diese konzentriert Säure, Aromatik und Zucker. In schwachen Jahren tritt die Edelfäule kaum oder gar nicht auf. Die Trauben trocknen dann am Stock (Passerillage). Sie verlieren die Säure und zeigen deutlich weniger komplexe Aromen.

22
Q

In einer Blindverkostung können Sie einen Sauternes immer ganz einfach von einem Eiswein unterscheiden. Weshalb?

A

Sauternes hat einen viel höheren Alkoholgehalt und zeigt deutliche Aromen von der Botrytis und Noten vom Eichenfassausbau. Eiswein hat hingegen kaum über 6 % Alkohol und ausschliesslich primäre, fruchtige Aromen.

23
Q

Worin unterscheidet sich das Saint-Emilion-Classement von den übrigen Bordeaux-Klassifikationen?

A

Die Klassifikation von St-Emilion ist eine staatliche Klassifikation. Sie ist in die AOC integriert. Das heisst, neben der einfachen AOC St-Emilion gibt es eine AOC St-Emilion Grand Cru mit exakt denselben Gebietsgrenzen.

24
Q

Was ist speziell am Classement der Graves-Weine?

A

Beim Graves-Klassement werden Weiss- und Rotweine separat klassifiziert. Ein Château kann also nur für seinen Weisswein (z. B. Chateau Laville-Haut-Brion), nur für seinen Rotwein (z. B. Château Fieuzal) oder für beide Weine (z. B. Domaine de Chevalier) klassifiziert sein.

25
Q

Was ist der kleine aber entscheidende Unterschied zwischen einem «St-Emilion Grand Cru» und einem «St-Emilion Grand Cru Classé»?

A

St-Emilion Grand Cru sind im Gegensatz zu St-Emilion Grand Cru Classé nicht klassifiziert.

Jedes der nicht klassifizierten Châteaus in St-Emilion kann selbst entscheiden, ob es die strengeren AOC-Regeln zur Produktion von Grand Cru befolgen will. Diese beinhaltet eine dichtere Bestockung, niedrigere Erträge, einen höheren Mindestalkoholgehalt etc.

26
Q

Mit welchen Rebbau-Methoden im kämpft der Bordeaux-Winzer in den drei besonders gefährlichen Perioden gegen die die Folgen des Regens an?

A

Damit nicht alle Blüten verrieseln oder die Ernte verregnet wird, arbeitet der Bordeaux-Winzer immer mit mehreren Trauben. Diese blühen und reifen zu unterschiedlichen Zeitpunkten.

Gegen Pilzkrankheiten im Sommer werden Fungizide gespritzt. Eine lockere, gut durchlüftete Laubwand sorgt zudem dafür, dass Blätter und Trauben dank dem häufigen Wind rasch abtrocknen.

Böden mit guter Drainage (vor allem Kies) sorgen dafür, dass der Regen im Boden versickert, bevor die Reben die Trauben aufblähen können.