9. VL Psychodynamische Psychotherapie Flashcards

1
Q

Wie unterscheiden sich „Analytische Psychotherapie“ und „Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie“?

A

Analytisch: näher an ursprünglicher Psychoanalyse, länger (2-3h, für 2-3Jahre), Pat. liegt, bearbeitet werden unbewusste Störungs-und Strukturanteile des Pat, gefördert wird Übertragung und Regression

Tiefenpsychologisch: Mehr Fokus Gegenward icht Aufarbeitung Biographie, ca. 1-2h für 1-3 Jahre, überwiegend Bearbeitung aktuelle Konfiksit.,

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2
Q

Was sind charakteristische Merkmale von psychodynamischen Therapien?

A
  • Explorieren von Versuchen Gedanken und Gefühle zu verdrängen
  • wiederkehrende Themen identifizieren
  • mit Erfahrungen Vergangenheit auseinandersetzen
  • Fokus zwischenmenschiche Bez. und therapeutische Bez.
  • Erforschung unbewusstes/Fantasieleben
  • Psychischer Determinismus
  • Symptom
  • Einzigartigkeit
  • Unbewusstes
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3
Q

Was ist psychischer Determinismus?

A

unbewusste Bedürfnisse beeinflussen WR, Gefühle, Verhalten

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4
Q

Was ist ein”Symptom” in psychodynamischen Therapien?

A

Symptom = Lösungsversuch unbewusster Konflikt oder Ausdruck von strukturellem Defizit

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5
Q

T/F:

“Einzigartigketi” bedeutet, dass ein Symptom bei verschiedenen Personen gleich sein kann, jedoch eine andere Ursache haben kann.

A

true

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6
Q

Nennen Sie die drei Instanzen des Strukturmodells nach Freud. Was beschreiben sie?

A
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7
Q

Nennen Sie Beispiele von Abwehrmechanismen:

A
  • Verdrängung (Konflikt ins Unbewusste)
  • Projektion (eigens anderen zuschreiben)
  • Rationalisierung (fadenscheinige Ausrede)
  • Sublimierung (kulturel hoch bewertete Handlung umwandeln)
  • Verschiebung
  • Reaktionsbildung
  • Regression
  • Entwertung
  • Übertragung
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8
Q

Was ist mit „Strukturellen Störungen“ gemeint?

A

Es wird davon ausgegangen, dass strukturelle Defizite (= psychischen Funktionen sind nicht gut ausgebildet) durch unzureichende Entwicklungsbedingungen und/oder negative Beziehungserfahrungen, in denen die Bedürfnisse des Kindes nicht hinreichend befriedigt wurden (im Extremfall durch frühe Traumatisierungen), entstehen

In diesem Zusammenhang wird auch von strukturellen Störungen gesprochen.

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9
Q

Was ist ein Konflikt im psychodynamischen Sinne?

A

Konflikt = Bei psychischen Erkrankungen sind innerpsychische Konflikte übermässig stark ausgeprägt. Konflikte werden als unlösbar erlebt. Wesentliche Aspekte des Konfliktes sind unbewusst. Die Folge ist eine Symptombildung. Symptome sind ein (unbewusster) Lösungsversuch

Bsp. Kindliche Bedürfnisse nicht gedeckt (biographisch) -> Kind internalisiert negative Beziehugnsrepräsentanzen..(emotionale Spannungen) -> Abwehrmechanismen -> Symptombildung

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10
Q

Nennen Sie zwei prototypische Konflikte: (?Kernkonflikte)

A
  • Individuation vs. Abhängigkeit: Konflikt zwischen Streben nach Abhängigkeit/Geborgenheit einerseits und Autonomie andererseits
  • Unterwerfung vs. Kontrolle: Konflikt zwischen den Strebungen nach Herrschaft, Macht und Kontrolle vs. Hingabe und Unterwerfung
  • Autarkie vs. Versorgung: Konflikt zwischen dem Bedürfnis nach Selbstständigkeit/Aktivität vs. und Hilfe/Passivität
  • Selbstwertkonflikt: Konflikt zwischen der Idealisierung anderer (mit korrespondierender Selbstentwertung und Gefühlen von Minderwertigkeit) vs. Selbstidealisierung und - überhöhung
  • Schuldkonflikt: übermäßige Schuldannahme vs. gänzliche Ablehnung bzw. Zuweisung der Schuld an andere

-> Aktiver und passiver Modus

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11
Q

Was ist mit „Übertragung“ und „Gegenübertragung“ gemeint?

A

Übertragung: Gefühle, Affekte, Erwartungen, Wünsche, Befürchtungen, Beziehungsmuster aus der Kindheit werden unbewusst auf neue soziale Beziehungen übertragen und reaktiviert

Gegenübertragung: Therapeut*in reagiert auf Übertragung der/des Patient*in und richtet seinerseits ihre Gefühle, Erwartungen, Wünsche auf die/den Patient*in

*Therapeut*in deutet diese Phänomene, was dazu führen soll, dass Patient*innen verborgene Sinnzusammenhänge allmählich klarer werden

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12
Q

Welche Interventionen aus psychodynamischen Therapien kennen Sie?

A
  • freies Assozieren
  • Gleichschwebende Aufmerksamkeit
  • Technische Neutralität
  • Übertragung, Gegenübertragung und Deutung davon
  • Klärung
  • Konfrontation
  • Deutung
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13
Q

Was sind die angenommenen Wirkprinzipien von psychodynamischer Psychotherapie?

A
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14
Q

In Psychodynamischen Therapien gibt es ein Konfliktorientiertes Vorgehen und ein strukturorientiertes Vorgehen. Wie unterschieden sie sich inhaltlich und technisch?

A

Konfliktorientiert= Fokus auf Problem -> Ziel Einsicht

Mittel: Regression fördern durch Zurückhaltung, Interpretierend-deutend (Konfrontation, Durcharbeiten, Fokus auf Widerstand, Wünsche, Beziehungsmuster..) Übertragungsdeutung

Strukturorienteirt = Psychische Kompetenz fördern

Mittel: Supportive Technik (sichere Therapieumgebung), Förderung Ich-Funktionen (Selbstfürsorge stabilisieren, Perspektivenübernahme lernen..-> EL struktureller Bereiche)

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15
Q

T/F:

In Psychodynamischen Therapien ist die Therapiebeziehung mehr ein Mittel zum Zweck.

A

false, sie ist sehr wichtig und wird auch als Wirkmechanismus genannt

  • Hier Solidarität, Aufmerksamkeit, Interesse, Wertschätzung (Rogers vgl: Empathie/Akzeptanz, Kongruenz, Wertschätzung)
  • Taktvolles Feedback
  • Kooperation, Verhandlung, Einflussnahlme
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16
Q

Welche Achsen hat das OPD-2? (Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik)

A

*Lange war Psychodynamik nur subjektiv und ohne strukturiertes Vorgehen -> jetzt standardisierte Vorgehensweise

  • Achse 1: Krankheitserleben und Behandlungsvoraussetzungen. Zentrale Frage: Welche Störungen/Probleme und Ressourcen liegen vor?
  • Achse 2: Beziehung (maladaptive Beziehungsmuster). Zentrale Frage: Wie interagiert die/der Patient*in mit anderen?
  • Achse 3: Konflikt (zeitlich überdauernde neurotische Konflikte). Zentrale Frage: Welche Motive (Konflikte) bewegen den Patienten?
  • Achse 4: Struktur (psychisch-strukturelle Fähigkeiten). Zentrale Frage: Wie reguliert sich der/die Patient*in?
  • Achse 5: _Psychische und psychosomatische Störungen (gemäss ICD-10/11 bzw. DSM-_IV/5). Zentrale Frage: Was liegt phänomenologisch-diagnostisch vor?
17
Q

Was bedeutet Mentalisierung?

A

über etwas nachdenken können

Mentalisierung = Fähigkeit, dem eigenen Verhalten und dem Verhalten anderer dadurch einen Sinn zuzuschreiben, dass mentale Zustände unterstellt werden, die dem Verhalten zugrunde liegen, wie Emotionen, Wünsche, Überzeugungen und Gedanken

18
Q

Wovon ging Freud aus wie eine Angststörung entsteht?

(Erste & zweite Angsttheorie)

A
  1. Sexueller Wunsch wird verdrängt und schlägt in Angst um (Angst = Folge)
  2. Konflikte zwischen Instantzen -> Angst ist Signal Bedrohung ich. Wegen Angst gibts dann Abwerhrmechanismen (Angst = Ursache)
19
Q

Wie unterscheiden sich reife und unreife Abwehrmechanismen?

A

Reif: Psychischer Konflik wird intrapsychisch Reguliert -> nur sekundäre Auswirkungen auf Umwelt (Bsp. Rationalisierung, Sublimierung)

Unreif: Um psychischen Konflikt zu regulieren andere Personen einbezogen, kann Bez. belasten (z.B projektive Identifikation, Übertragung, Entwertung)

20
Q

In der psychodynamischen Sichtweise können können psychische Störungen auf zwei Arten entstehen, welche?

A
  • Unbewältigte innere Konflikte -> Konfliktpathologie
  • Intrapsychische Funktionen noch nicht ausgebildet = Entwicklungsdefizite -> Strukturpathologie
21
Q

Was zeigt die Theatherbühne Metapher?

A

Die zwei Möglichkeiten wo psychische Störungen herkommen können.

  • Konflikt: Dramatischer Inhalt, innere Widersprüche der Personen
  • Struktur: Beschaffenheit von Bühne und Requisiten, Störungen der Aufführung

-> wechselseitiger Einfluss

22
Q

T/F:

In der Psychodynamik sind Konflikte per se schlecht.

A

false, können auch entwicklungsfördernd sein, sofern sie in Lebenssituation integriert werden können.

-> Eine psychische Störung ist dann die Folge wenn Konflikte nicht gelöst werden konntne (Bez., Bindung, ) und internalisiert wurden.

23
Q

Bei psychische Erkrankungen sind innerpsychische Konflikte sehr stark ausgeprägt, als unlösbar erlebt. Wesentliche Aspekte des Konflikts sind unbewusst. Symptome bilden sich in folge Lösungsversuch. (Das ist dann ein pathogener Konflikt).

Was bedeutet bipolare Konzeption in diesem Zusammenhang?

A

Das bedeutet das bei einem Konflikt entweder eher eine passive Rolle oder eine aktive Rolle eingenommen wird. Wenn sie aktiv ist, dann ist die Position eher selbstbezogen. Wenn sie passiv ist, dann ist die Position eher Objektbezogen, also an der Ausswelt orientiert

-> im klinischen Alltag sind aber Mischtiypen die Regel

24
Q

Was versteht man unter neurotischer Konfliktgestaltung?

A

Da geht es darum wie mit einem Konflik umgegangen wird, wenn sehr starr/rigide dann ist das Verhalten/Gedanken oft dysfunktinal = pathogener Konflikt

25
Q

Was ist der aktive und passive Modus beim Kernkonflikt Schulkonflikt?

A

aktiv = selbstbezogen = ich bin an allem Schuld, Schuld wird übermässig übernommen

passiv = auf Aussenwelt = alle anderen sind Schult aber ich nicht

26
Q

Was ist der passive und aktive Modus im Kernkonflikt “Individuation vs. Abhängigkeit”

A

Aktiv = unabhängig, übersteigerte emotinale&existentielle Unabhängigkeit, Nähe unterdrücken, nicht angewiesen sein, Angst vor Nähe

passiv = hilfesuchen, Bez. um jeden Preis, Trennungsangst,

27
Q

T/F:

Struktur ist das Ergebnis eines Reifungsprozesses.

A

Genau durch Reifung werden verschiedene psychische Funktionen ausgbidlet die das Selbst für die eigene Organisation und für die bez. mit andern braucht.

28
Q

Was ist der Unterschied zwischen Selbstwahrnehmung und Objektwahrnehmung?

A

Selbstwahrnehmung: Fähigkeit, sich ein Bild des Selbst und der eigenen inneren Vorgänge zu machen

Objektwahrnehmung: Fähigkeit, sich ein realistisches Bild des Gegenübers zu machen

29
Q

Strukturpathologie bedeutet dass psychische Funktionen nicht gut ausgebildet sind. In welchen Bereichen ist das alles möglich?

A
  • Selbstwahrnehmung (eigene innere Vorgänge)
  • Objektwahrnehmung (realistisches Bild Gegenüber)
  • Selbstregulierung (inneres Erleben reg.)
  • Regulierung Objektbezug (Bez. nicht durch Impulse beschädigen)
  • Kommunikation nach innen (sich selbst verstehen)
  • Kommunikation nach aussen (emo. Austausch mit anderen)
  • bindung an innere Objekte (positive innere Bilder von wichitgen Menschen machen)
  • bindung an äussere Objekte (in realer Welt Bindungen aufbauen und auch wieder löse können)
30
Q

Was versteht man unter gleichschwebender Aufmerksamkeit?

A

Pat tut frei assoziieren und The. löst sich von seinen Annahmen, löst sich von theroretischem Wissen, ist völllig parat neues aufzunehmen. The. schwebt zwischen absichtsloser Offenheit und Hypothesenbildung.

31
Q

Was versteht man unter technischer Neutralität?

A

Therapeut neutral everywhere

Die/Der Th. wertet nicht und ist neutral, wenn es um religiöse, moralische und gesellschaftliche Fragen geht. Dies beinhaltet auch, dass er keine Ratschläge gibt, sich und seine persönlichen Einstellungen (z.B. bei Entscheidungsfindungen) heraushält, nicht Partei ergreift, nicht wissbegierig ist und seine Ansichten nicht preisgibt.

32
Q

Was ist der Unterschied zwischne Klärung, Konfrontation und Deutung. Welche Bewusstseinsebenen werden angesteuert?

A

Klärung (Klarifikation): Thema wird durch präzises Nachfragen herausgearbeitet. Psychische Phänomene sollen fassbar gemacht werden -> Arbeit am Bewussten

Konfrontation: Macht man wenn Pat. Widersprüche zeigt, die er selbst gar nicht wahrnimmt. -> Arbeit am Vorbewussten

Deutung: Pat. sagt/verhaltensweise was und durch Deutung versucht man dem eine Bedeutung zu geben. Soll PAt. helfen Zugang zu unbewusstem zu erhalten -> Arbeit am Unbewussten

33
Q

Warum gibt es in psychodynamischen Therapien oft Widerstand seitens des Pat.?

A

Ziel Therapie ist Pat. von Symptomen zu befreien. Symptome sind aber Lösungsversuch = zur Bewältigung hilfreich. Darum gibts da Widerstand.

34
Q

Was versteht man unter Durcharbeiten?

A

Die Analyse der Übertragung, Gegenübertragung und Widerstände und die Interventionstechniken der Deutung, Konfrontation und Klärung begleiten den vielschichtigen Prozess des Durcharbeitens.

Mit Durcharbeiten wird die psychische Arbeit bezeichnet, die ein Patient im Sinne eines Lern- und Veränderungsprozesses in der Behandlung leistet und die auch in Phasen, in denen die Behandlung zu stagnieren scheint, stattfindet.

35
Q

Was ist Regression?

A

Das ist ein Abwehrmechansimus der Angst reduzieren soll. Dabei zieht man sich auf eine frühere Entwicklungsstufe zurück. (z.B frühere Persönlichkeit mit eifacheren Reaktonen)

Regression = Rückbildung

36
Q

Psychodynamische Therapieansätze sind wirksam. Jedoch Falsibizierbarkeit nicht möglich. Es gibt neuere therapeutische Entwicklungen, die psychodynamische Konzepte einbiehen. Nenne 2.

A
  • Mentalisierungsbasierte Therapie (lernen zu mentalisieren, v.a borderline pat)
  • CBASP: kombi PA und verhaltenstherapeutische Konzepte. für chronische depressive, was hat die Person für frühere Erfahrungen mit Bezugspersonen gemacht und wie wirken sich diese aus? Übertragungshypohesen werden gemeinsam aufgestellt.