5.VL Forschung Flashcards

1
Q

Was sind nach Grawe die vier Phasen der Psychotherapieforschung?

A
  1. Legitimationsphase: Wirkt Psychotherapie überhaupt?
  2. Wettbewerbsphase: Vergleichende Wirkung / Welcher Therapieansatz wirkt am besten?
  3. Verschreibungsphase“: Differentielle Wirksamkeit / Welche Form der Psychotherapie ist bei wem (und unter welchen Umständen) indiziert?
  4. Prozessforschungsphase: Wirkungsweise / Wie wirkt Psychotherapie?
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2
Q

T/F:

Welche Form der Psychotherapie bei wem am besten wirkt, wird in der Wettbewerbsphase untersucht.

A

false, in der 3 Verschreibungphase (“wem was verschreiben”)

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3
Q

T/F:

Welche Therapieform am besten wirkt, wird in der Wettbewerbsphase untersucht.

A

true

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4
Q

T/F:

Die Prozessforschungsphase ist die zweite Phase in den vier Phasen der PT-Forschung.

A

false, es ist die letzte,

es geht darum die Wirkungsweise der PT zu verstehen

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5
Q

T/F:

Manualentwicklung findet typischerweise in der ersten Phase nach Grawe statt.

A

True, die erste Phase beschäftigt sich mit Konzeptentwicklung, Manuale entwicklen

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6
Q

T/F:

Einzelfallstudien finden sowohl in der zweiten wie auch in der dritten Phase der Psychotherapieforschung statt.

A

true

In Phase 2: Einzelfallstudien (oft nicht-kontrollierte Pilotstudien)

In Phase 3: Experimentelle Einzelfallstudien

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7
Q

T/F:

In der dritten Phase der PT-Forschung finden Metaanalysen, RCTs und experimentelle Einzalfallstudien statt.

A

true, es geht um die Wirksamkeitsüberprüfung in kontrollierten Untersuchungen

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8
Q

T/F:

In der Prozessphase (4.Phase) gibt es RCTs wie auch nicht randomisierte Studien in naturalistischen Bedingungen.

A

True, es geht um die Wirksamkeitsprüfung in der Praxis

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9
Q

In welcher Phase gibt es Machbarkeitsstudien?

A

Phase 2, Exploration

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10
Q

T/F:

Bei einer Einzelfallstudie wird immer nur EIN Patient untersucht.

A

Nein, auch eine Familie oder eine Gruppe möglich

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11
Q

T/F:

In Fallstudien findet keine experimentelle Manipulation statt.

A

true

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12
Q

Was sind die Nachteile von Fallstudien?

A
  • Eineschränkte Generalisierungsmöglichkeit
  • Viele unkontrollierte Variblen
  • Verminderte Objektivität (Beobachte nicht unabhängig)
  • keine experimentelle Manipulation
  • gesammelte Info unsystematisch und anekdotisch
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13
Q

Was sind Vorteile von Fallstudien?

A
  • Kluft Forschung und Praxis überwinden
  • gut für seltene Phänomene
  • nützlich um neue Erhebungs- und Behandlungsformen zu entwicklen
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14
Q

Was ist eine experimentelle Einzelfallstudie? (Wie funktioniert das?

A

Man defineirt AV (Bsp. Angst). Man misst dann diese Variable mehrmals (z.B Fragebogen) um eine Baseline zu erhalten. Erst dann folgt die INTERVENTION. Wieder misst man wiederholt die AV.

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15
Q

Sind experimentelle Einzelfallstudien kausal?

A

Ist grundsätzlich schon Ziel, aber sollte repliziert werden

Logik: Wenn alle anderen Variablen konstant gehalten werden, und die einzige Variable, die verändert wurde das Einführen der Intervention war, kann darauf geschlossen werden, dass die Intervention mit einiger Wahrscheinlichkeit kausal für die Veränderung verantwortlich war

Weil es nicht möglich ist alle möglichen Störvariablen zu kontrollieren, sind Replikationen von Einzelfallexperimenten wichtig
-> Schluss auf kausale Wirkung einer Intervention ist um so stärker je mehr Replikationen und je konsistenter die Ergebnisse

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16
Q

Experimentelle Fallstudie:

T/F:

Eine Rückkehr auf das Ausgangsniveau bei der zweiten Baseline-Erhebung stärkt Validität der Kausalitätsaussage.

A

True,

in klinischer Praxis ist es aber häufig, dass die Intervention langfristig wirkt, also auch die zweite Baselinemessung der Messung während der Intervention entspricht, darum häufig ABA-Design

17
Q

Was sind Vorteile von experimentellen Einzellfallstudien?

A
  • Es kann eine kausale Beziehung zwischen einer Intervention und einer Veränderung aufgezeigt werden
  • Sehr viel billiger als experimentelle Studien mit grossen Stichproben
  • Verschiedene Einzelfallexperimente können in rascher Abfolge aufeinander aufbauen und so schnell zur Entwicklung oder Optimierung einer Intervention beitragen
  • Im Gegensatz zu vielen Gruppenstudien wird nicht einfach Prä und Post gemessen. Die wiederholte Messung erlaubt die detaillierte Analyse von Veränderungsmustern und zeitliche Abfolge der Veränderung
18
Q

Was sind Nachteile von experimentellen Einzellfallstudien?

A

Hauptnachteil: Ergebnisse lassen sich möglicherweise nicht auf andere Fälle generalisieren

19
Q

T/F:

Ein RCT ermöglicht die Vergleichbarkeit der Bedingungen hinsichtlich aller denkbaren Personenvariablen und anderen Einflüssen (Kontrolle von Störvariablen; bekannte und unbekannte Störvariablen werden gleichmässig auf die Experimental- und Kontrollbedingung verteilt.

A

true

*Vergleichbarkeit ist zwar nicht garantiert, aber sie gewährleistet sie innerhalb bestimmter statistischer Fehlergrenzen

20
Q

Bei RCTs gibt es verschiedene Arten von Kontrollgruppen. Es gibt Wartelistenkontrollgruppen und Placebokontrollgruppen.

Wo werden Zeiteffekte kontrolliert?

Wo werden Erwartungs- und Aufmerksamkeitseffekte kontrolliert?

* es gibt auch noch die möglichkeit eine andere etablierte Therapieform als Kontrollgruppe zu nehmen.

A

Wartelistekontrollgruppe: kontrolliert Zeiteffekte (z.B spontane Remission)

Placebokontrollgruppe: kontrolliert Zeiteffekte (z.B spontane Remission) & kontrolliert Erwartungs- und Aufmerksamkeitseffekte

21
Q

Ich mache ein RCT und will Wissen über die spezifische Wirkung der Intervention erhalten. Welche Kontrollgruppe muss ich nehmen?

A

Placebokontrollgruppe. So sichergestellt, dass reine positive Erwartungshaltung nicht zu Therapierfolg geführt hat.

Bei einer Wartelistekontrollgruppe wartet ja eine Gruppe und die andere Gruppe erhält die Intervention. Es ist aber nicht klar ob wirklich die Intervention an sich geholfen hat, oder ob es einfach z.B die Aufmerksamkeit der Therapeutin war.

22
Q

T/F:

Bei Placeb- sowie Wartelistenkontrollgruppen gibt es ethische bedenken.

A

true

Menschen warten lassen & 20 Placebositzungen

23
Q

T/F:

Wartelistenkontrollgruppen sind besonders in einer frühern Phase der Wirkungstestung nützlich, da noch überhaupt nicht klar ist, ob die Intervention überhaupt wirkt. Dann nicht so schlimm wenn eine Gruppe wartet, weil die andere ist mit der ja vielleicht auch nicht besser dran

A

true

24
Q

T/F:

Wird der RCT mit einer anderen etablierten Therapieform als Kontrollgruppe verglichen bestehen keine ethischen Bedenken.

A

True

25
Q

T/F:

Wird der RCT mit einer anderen etablierten Therapieform als Kontrollgruppe verglichen kann die spezifische Wirkung der Intervention gezeigt werden.

A

true

26
Q

Wann kommt ein RCT mit Kontrollgruppe etablierte Therapieform zum Einsatz?

A

In einer zweiten Phase - nach einem Wartelistekontrollgruppenvergleich - wichtig

27
Q

Was ist der Unterschied zwischen efficacy und effectiveness?

A

Efficacy: die Wirksamkeit einer Behandlung in der „Kunstwelt“ kontrollierter Studien (unter idealen „Labor“-Bedingungen), hohe interne Validität (z.B. Drittvariablen kontrolliert), geringere externe Validität (möglicherweise nicht auf Routinepraxis generalisierbar)

Effectiveness: die Wirksamkeit einer Behandlung in der routinemässigen Anwendung

  • in der Routinepraxis
  • mit nicht besonders selegierten Patient*innen
  • mit nicht besonders stark trainierten Therapeut*innen

hohe externe Validität (kann auf Routinepraxis generalisiert werden), geringere interne Validität (weniger kontrolliert)

Zuerst efficacy dann effectiveness

28
Q

Was sind die wichtigsten Vorteile von RCTs?

A
  • kausal
  • interne Validität
  • Verhalten in Manualen genau definiert

-> Mit RCTs konnte Wirksamkeit PT bewiesen werden

29
Q

Was sind die wichtigsten Nachteile von RCTs?

A
  • Resultate nicht auf Routinepraxis generalisierbar (weniger Manuale, komorbide Pat., )
30
Q

T/F:

Ein wesentlicher Teil des Effektes von Psychotherapien ist gar nicht auf spezifische Interventionen/Techniken zurückzuführen, sondern auf interventionsübergreifende Aspekte (z.B. therapeutische Beziehung), was dazu führt, dass kaum Unterschiede zwischen etablierten Therapieformen gefunden werden (mittels RCT)

A

true

31
Q

T/F:

Unter einer Metaanalyse versteht man das Zusammenfassen von Einzelstudien (=Primärstudien).

A

True

Eine Metaanalyse ist auch eine empirische Studie dann.

32
Q

T/F:

Bei einer Metaanalyse werden die Ergebnisse der Primärstudien qualitativ zusammengefasst.

A

false,

es findet eine quantitative Integration statt, es sollen dann die Variabilität der Ergebnisse gezeigt werden.

33
Q

T/F:

Mit Metaanalysen können zum Teil Moderatorvariablen identifiziert werden.

A

True

Metaanalysen können helfen Unterschiede in den Effekten von Interventionen zu erklären (beim wem und unter welchen Bedingungen werden gute oder schlechte Effekte erzielt = Identifizieren von sog. Moderatorvariablen)

34
Q

Was sind empirisch validierte Interventionen?

A
  • Therapieformen, deren Wirksamkeit gemäss bestimmten Kriterien empirisch gut abgesichert sind.
  • Der Evidenzgrad kann aufgrund verschiedener Kriterien festgelegt werden, jenachdem wie viele (unabhängige) Studien oder gar Metaanalysen es gibt.
35
Q

Was ist der Unterschied zwischen Mediatoren und Moderatoren?

A
  • Mediatoren ERKLÄREN den Zusammenhang zwischen zwei Variablen: z.B. welche Mediator-Variablen (z.B. Therapiebeziehung) erklären den Therapieerfolg = Wie (über welche Wirkmechanismen) wirkt Psychotherapie
  • Moderatoren VERÄNDERN den Zusammenhang zwischen zwei Variablen: z.B. welche Moderator-Variablen (z.B. Alter, Gene, Talent) beeinflussen/verändern den Therapieerfolg = beim wem (mit welchen Merkmalen) wirkt Psychotherapie
36
Q

Was ist ein Mediator?

A

Erklärt den Z’hang zwischen A und C. Es muss also eine Assoziation von A zu Mediator (B) geben und von Mediator zu Outcome (C).

Bsp.1 Veränderungserwartung wirkt sich auf Therapiebez. aus und therapiebez. wirkt sich auf Outcome aus.

Bsp.2 Gitarre erhalten -> üben (Mediator) -> Plattenvertrag

37
Q

Was ist ein Moderator?

A

Verändern den Zusammenhang.

Dort ist nicht so ein Dreieck wie bei Mediator, sondern der Moderator wirkt einfach auf die Linie. Ob man eine Guitarre erhält hat keinen Einfluss auf die Gene oder auf das Talent.

Bsp. Moderator = ängstlich vermeidener Bindungsstil.

Also Moderatoren sind mehr so fixe Sachen die sich nicht so leicht ändern lassen. (Alter, Talent, Bindungsstil)