1.VL Was ist klinische Psychologie Flashcards

1
Q

Welche vier Merkmale beinhalten die meisten Definitionen psychischer Störungen?

A

1) Normabweichung (Devianz),
2) Leidensdruck,
3) Beeinträchtigung in Alltagstüchtigkeit
4) Selbst-/oder Fremdgefährdung,

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2
Q

Was versteht man unter der psychogenen und der somatogenen Sichtweise von psychischen Störungen?

A

Somatogen: Psych. Störungen haben körperliche Ursache
Psychogen: Hauptgrund gestörtes Erleben/Verhalten ist in Psyche zu finden

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3
Q

Was sind mögliche Schwächen des traditionellen medizinischen Krankheitsmodells?

A
  • Kausalitätsdenken (nicht jede Krnakheit hat klare biologische Ursache, es gibt Wechselwirkungen und auch psychische und soziale Einflüsse spielen Rolle)
  • Wechselwirkungen zw. biologischen und psychologischen Prozessen und Interventionen wird vernachlässigt
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4
Q

Was ist mit bio-psycho-sozialen Ansätzen gemeint?

A
  • Erklären das menschliche Verhalten und das Auftreten psychischer Störungen als Zusammenspiel biologischer, psychologischer und sozialer Variablen
    • Meist wird das Zusammenspiel der verschiedenen Variablen im Rahmen von Diathese-Stress-Modellen bzw. Vulnerabilitäts-Stress-Modellen erklärt
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5
Q

Beschreiben Sie die zentralen Komponenten von Vulnerabilitäts-Stress-Modellen

A
  • Vulnerabilität
  • Stress
  • Resilienz
  • Coping
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6
Q

Beschreiben Sie ein Beispiel für ein Vulnerabilitäts-Stress-Modell

A

Bsp. 1
Vulnerabilitätsschwelle kann höher oder tiefer liegen, wenn hoch können auch alltägliche Stressoren zu Panikattake führen
Bsp. 2 Genetische Vulnerabilitätsfaktoren (genetische Faktoren sind lediglich
Indikatoren für erhöhte Anfälligkeit für Schizophrenie = Vulnerabilität). Erst beim Eintreten weiterer Faktoren (Stress, Lebensereignisse) tritt Störung auf. Weitere Einflussfaktoren bestimmen den Verlauf der Störungen (z.B. Arbeitslosigkeit)
-> alle von uns könnten eine Panikattacke erleben, es kommt auf Schwelle an, bei extremem Stress

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7
Q

Was ist klinische Psychologie?

A

Teildisziplin der Psychologie, die sich mit psychischen Störungen und den psychischen Aspekten somatischer Störungen und Krankheiten in der Forschung, der Diagnostik und Therapie aller Altersstufen beschäftigt.

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8
Q

Aus welchen Themen besteht die klinische Psychologie?

A
  • Ätiologie und Bedingungsanalyse
  • Klassifikation und Diagnostik
  • Prävention, Psychotherapie und Rehabilitation
  • Epidemiologie, Gesundheitsversorgung und Evaluation
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9
Q

Klinische Psychologie baut auf wissenschaftlichen Grundlagen auf und hat enge Beziehungen zu anderen Wissenschafsdisziplinen, zu welchen z.B?

A
  • Psychiatrie
  • Soziologie
  • Neurobiologie (Genetik/Psychopharmaka)
  • Neurologie
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10
Q

Klinische Psychologie überschneidet sich mit Verhaltensmedizin, was ist da der Grundgedanke?

A

Es geht darum Verhaltensaspekte bei medizinischen Fragestellungen zu berücksichtigen z.B bei Krebs, Diabetes.. auch Psychoedukation, Stressmanagement… zu machen.
Verhaltenstherapeutische Prinzipien sollen auch in Medizin erforscht und angewendet werden

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11
Q

Klinische Psychologie überschneidet sich mit Gesundheitspsychologie, was ist da der Grundgedanke?

A

Die Gesundheitspsychologie beschäftigt sich mit der Herstellung und Aufrechterhaltung von Gesundheit. Allgemein geht es um die Erforschung von
personenbezogenen, sozialen und strukturellen Einflussfaktoren auf die körperliche und psychische Gesundheit (in der Praxis inbs. Gesundheitsförderung und Prävention)

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12
Q

Klinische Psychologie überschneidet sich mit Neuropsychologie, was ist da der Schwerpunkt?

A

“Die Neuropsychologie ist eine Wissenschaft, die sich mit dem Studium von Struktur und Funktion des Gehirns in Bezug auf bestimmte psychologische Prozesse und Verhaltensweisen beschäftigt. Sie ist ein experimentelles Gebiet der Psychologie, dessen Ziel es ist zu verstehen, wie Verhalten und Kognition von neuronalen Prozessen beeinflusst werden”. (Doc)
Erfassung, Analyse und Veränderung von schädigungsbezogene Zustände und Veränderungen im ZNS
Bereiche: Aufmerksamkeit, WR, Lernen, Gedächtnis, Sprache, Motivation, Emotionalität, zielgerichtetes Handeln,

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13
Q

Was ist Psychotherapie (PT)?

A

Ist ein Teilgebiet der klinischen Psychologie
Def: bewusster, geplanter interaktionaler Prozess zur Beeinflussung von Verhaltensstörungen und Leidenszuständen. Meist mittels Kommunikation, aber auch averbal möglich

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14
Q

Was braucht es, damit PT gut funktioniert?

A
  • Therapeutische Beziehung
  • Veränderungsbereitschaft
  • Ziele
    Es braucht Konsens was Problem ist und was angegangen werden muss
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15
Q

Warum ist “Normabweichung” kein generelles Merkmal psychischer Störungen?

A
  • weil z.B Hochbegabung auch keine psych. Störung ist
  • weil Piercing vor Jahren noch abnorm waren
  • weil auch Überangepasstheit nicht gut ist
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16
Q

Warum ist “Leidensdruck” nicht uneingeschränkt ein Merkmal psych. Störungen?

A
  • weil z.B in manischer Phase kein Leidensdruck

- weil bei Alkoholismus Leidensdruck erst nach gewisser Zeit

17
Q

Warum ist “Beeinträchtigung in Alltagstüchtigkeit” kein allgemeingültiges Merkmal von psych. Störungne?

A
  • Flugangst/Schlangenphobie sind unbedenklich, solange man im Alltag nichts damit zu tun hat
18
Q

Ein Merkmal von psych. Störungen ist “Selbst-/Fremdgefährdung”, kommt das häufig vor?

A

Selbstgefährdung sehr häufig (Suizid), Fremdgefährdung ist eher Ausnahme

19
Q

Gibt es eine einheitliche Definition von psychischen Störungen?

A

Nein, viele umfassen die Merkmale Devianz, Leidensdruck, Beeinträchtigung und Gefährdung. Aber es sind letzlich Konstrukte auf welche sich Experten/Gesellschaft geeinigt hat (nach bestem wissen und Gewissen)

20
Q

Wie wird eine psychische Störung nach APA definiert?

A

Psychische Störung als klinisch bedeutsames Verhaltens- oder psychisches Syndrom/Muster, das bei einer Person auftritt und mit Leidensdruck (Schmerz), Beeinträchtigung (Sozial, Leistung) oder mit einem erhöhten Risiko zu sterben, Schmerz zu empfinden, Beeinträchtigung/Verlust zu erleben einhergeht.
Unabhängig vom Auslöser muss eine psychische, biologische oder verhaltensmässige Funktionsstörung zu beobachten sein.

21
Q

Wie hat sich die somatogene Sichtweise historisch entwickelt?

A

Es gab immer Wechsel zwischen somatogener und psychogener Erklärungen für psych. Erkrankungen.

  • Hippokrates führte pyschische Erkrankung auf Ungleichgewicht Körpersäfte zurück
  • Krafft-Ebing konnte Z’hang zwischen geistige Krankheit auf somatische Ursache zurückführen (Syphilis: Grössenwahn/Demenz) (aber Ausnahme)
22
Q

Ist die somatogene Sichtweise die Grundlage des heutigen medizinischen Krankheitsmodells und neurobiologischen Perspektive?

A

Weiss nicht gnau aber denke schon. Weil man geht bei allen davon aus dass etwas im Körper nicht stimmt (Bsp. Mangel Neurotransmitter) welche zu Symptom führt (bsp. Niedergeschlagenheit) was dann z.B Depression ist (=Annahme von kausaler Beziehung).
Krankheit kann dann geheilt werden indem man Medi verabreicht (Bsp. SSRI), was zu einer Besserung und anschliessend zu Heilung führt

23
Q

Warum wird im traditionellen medizinischen Krankheitsmodell die Wechselwirkungen zwischen biologischen und psychologischen Prozessen/Interventionen vernachlässigt?

A

Studien zeigen dass bei Pat. mit Schizo kog. Verhaltenstherapie sowie auch SSRI zu Erfolg führten
-> psychologische Therapien wirken auf biologischen Parameter und umgekehrt wirken medikamentöse Therapien auch auf psychologische Parameter

24
Q

Wie entwickelte sich die psychogene Perspektive?

A
  • Cicero vertrat Meinung dass auch psychische und körperliche Leiden durch Psyche verursacht sein können
  • Erfolge durch Hypnosen führte zu mehr Anhängern
  • Bernheim und Liebault zeigten dass bei normalen Personen durch Hypnose hysterische Störungen erzeugt werden können
  • EL Psychoanalyse
25
Q

Was sind wichtige Therapierichtungen?

A
  • Psychodynamik (gibt auch moderne Formen)
  • Humanistische Therapien
  • Kognitiv-behaviorale Therapien
  • Systematische un interpersonale Therapien
    = das sind die grossen Schulen, aber auch Überschneidungen, Bsp. bei kognitivem kommt auch einiges von humanistisch
26
Q

Was sind neuere Entwicklungen in der Psychotherapie?

A
  • Schulendenken überwenden und verschiedene Sachen ineinander integrieren
  • auf Wirkfaktoren fokussieren(Prozesse die der Wirkung verschiedener PT-Richtungen zugrunde liegen)
  • Versuch Behandlungsmethoden empirisch zu validieren mit Manualen um mehr Akzeptanz in Medizin
27
Q

Was bedeutet Vulnerabilität in Vulnerabilitäts-Stress-Modellen?

A

Anfälligkeit/Disposition zur Entwicklung einer psychischen Störung. Vulnerabilität alleine führt noch nicht zu einer psychischen Störung. Zusammen mit Auslösersituation (Stress) kann sich eine pathogene Dynamik entfalten. Vulnerabilitäten können genetisch bedingt, aber auch gelernt worden sein.

28
Q

Was bedeutet Stress in Vulnerabilitäts-Stress-Modellen?

A

Belastungen und kritische Lebensereignisse bzw. Anforderungssituationen, bei der die Person eine Anpassungsreaktion zeigen muss, um z.B. die Herausforderung von traumatischen Ereignissen, aber auch Alltagssituationen zu bewältigen.

29
Q

Was bedeutet Resilienz in Vulnerabilitäts-Stress-Modellen?

A

Während Vulnerabilitäten Risikofaktoren für die Entwicklung psychischer Störungen darstellen, werden protektive Faktoren im Zusammenhang mit Resilienz diskutiert. Als Resilienz wird die Fähigkeit einer Person bezeichnet, auch in Gegenwart von extremen Belastungsfaktoren und ungünstigen Lebensereignissen adaptiv und proaktiv zu handeln.

30
Q

Was bedeutet Coping in Vulnerabilitäts-Stress-Modellen?

A

Als Bewältigungskompetenzen („coping skills“) werden Fähigkeiten einer Person bezeichnet, die der Person ermöglichen, über verschiedene Situationen hinweg flexibel und effizient zu reagieren.

31
Q

Was sind Vor-/Nachteile von Vulnerabilitäts-Stress-Modelle?

A

+ Integrieren verschiedene Perspektiven (bio-psycho-sozial)
+ Integrieren Anlage/Umwelt-Interaktionen
+ grosser Wert in Grundlagen und Anwendungsforschung, da einzelne Komponenten gemessen und miteinander in Bezug gesetzt werden können
+ heuristisch hilfreich in Praxis
+ verschiedene Ansatzpunkte in Therapie möglich
- komplex
- einzelne Komponenten und ihr Zusammenhang teils wenig spezifiziert (= eher abstraktes Modell)