9-Reha Schwerpunkt Psychosomatik Flashcards

1
Q

Wieso ist die Versorgung psychischer Störungen von sozialmedizinischer Bedeutung?

A
  • Krankheitsbedingten Fehltage
  • Krankschreibungen aufgrund psychischer Symptomatik höchster Anteil an Krankschreibungen (steigt stetig seit 2000-2013)
  • Anteil psychisch bedingter Krankheiten an Berentungsrisko und Erwerbsunfähigkeit am höchsten
  • Anteil psychischer Krankheiten an Inspruchnahme med. Dienstleistungen am höchsten
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2
Q

Was fällt unter die ambulante Versorgung was unter die stationäre Versorgung?

A

Ambulante Versorgung
• Hausärztliche Versorgung und fachärztliche Versorgung
• Fachärztliche psychosomatische und psychiatrische Versorgung
• Psychologische und ärztliche Psychotherapie
• Ambulanzen, Spezialambulanzen, Tageskliniken
• Beratungsstellen
• Selbsthilfe

Stationäre Versorgung 
• Akutversorgung – Psychiatrie
• Akutversorgung – Psychosomatik
• Psychosomatische Rehabilitation
• Rehabilitation psychisch Kranker (RPK)
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3
Q

Wie unterteilt sich die Versorgungsstruktur für psychische Störungen?

A

1) Hausärzte: Krankenkassen, psychosomatische Grundversorgung, Zuweiserfunktion
2) Ambulante Psychotherapie: krankenkassen, Einzeltherapie (Familientherapie), VT, TP (Tiefenpsychologie), PA (Psychoanalyse)
3) akut stationär: Krankenkassen, hochfrequente Psychotherapie, auch Tageskliniken
4) Rehabilitation: Rentenversicherungen, interdisziplinäres multimodales Behandlungsprogramm, auch Tageskliniken

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4
Q

Wie lautet die Definition der Psychosomatik?

A

enge Definition:

  • psychische Aspekte körperlicher Erkrankungen
  • somatoforme Störungen

weite Definition:
- psychogene psychische Erkrankungen

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5
Q

Was sind Merkmale der medizinischen Rehabilitation?

A

Schwerpunkt:
• „Psychische Belastungsstörungen, affektive oder neurotische Störungen“
Gemeinsamkeit:
• Erhebliche Leistungsminderung und Beeinträchtigung der Teilhabe am Arbeitsleben und am gesellschaftlichen Leben
Voraussetzung:
• Arbeitsunfähigkeit bei positiver Erwerbsprognose
Auftrag:
• Störungsbewältigung, berufliche Reintegration und Beurteilung des Leistungsvermögens im Erwerbsleben

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6
Q

Was sind Merkmale der psychosomatischen Rehabilitation?

A

–> Teil der medizinischen Rehabilitation
• Multidisziplinäres Versorgungsangebot
• Drei Berufsgruppen mit psychotherapeutischer Qualifikation
• Hoher Anteil an Gruppenangeboten
• Altersschnitt 48 Jahre, höherer Anteil Frauen
• Hoher Anteil Depressiver Störungen
• Aufenthaltsdauer im Schnitt ca. 35-38 Tage

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6
Q

Was sind Merkmale der Suchtrehabilitation?

A

• Teil der medizinischen Reha
• sollte sich nahtlos an die Entgiftungsbehandlung anschließen
• Je nach Diagnose und Indikation kann sie entweder angetreten werden
• in einer anerkannten Beratungsstelle oder Fachambulanz (ambulante Reha) oder
• in einer Tagesklinik (ganztägig-ambulante bzw. teilstationäre Reha) oder
• in einer spezialisierten Fachklinik bzw. der Entwöhnungsabteilung eines Psychiatrischen Krankenhauses (stationäre Reha).
→ Dauer der stationären Behandlung in Abhängigkeit von der Indikationsstellung zwischen 3 und 9 Monaten; bei Bedarf Anschluss einer Adaptionsbehandlung zur Unterstützung der Re-Integration

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7
Q

Wie hoch ist die Wirksamkeit psychosomatischer Rehabilitation?

A

• Mittelstarker Gesamtbehandlungseffekt (ES=.51) von Aufnahme zu Entlassung (Steffanowski et al., 2007)
• Stabile Behandlungseffekte über 12 Monate (ES=.41; k=46)
• 2-Jahres-Verlauf (Widera & Beckmann, 2015):
- 84% der Rehabilitanden erwerbsfähig (erwerbstätig oder arbeitslos)
- 14% beziehen Erwerbsminderungsrente
- 2% beziehen Altersrente

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8
Q

Welche Probleme und Fragen ergeben sich aus der Betrachtung der Versorgungsstruktur psychischer Störungen?

A

1) Schnittstellenprobleme
• Ambulant – stationär
• Stationär: Reha, Akut-Psychosomatik, Psychiatrie
• Ambulant: Hausärztliche – fachärztliche/-psychotherapeutische Versorgung

2) Probleme und Engpässe u.a.
• Entdeckung der Störungen und Zuweisung
• Wartezeiten und differentielle Unterversorgung in der ambulanten Psychotherapie
• Stationäre Therapie nach langer Wartezeit (Chronifizierung!)
• Poststationäre Weiterversorgung (Rückfallrisiko!)
• Dominanz stationärer Reha-Angebote: Fehlende ambulante Reha

3) Wirtschaftliche Perspektive u.a.
• Art des Wettbewerbs, Leistungserbringer
• Ökonomischer Druck auf Anbietern! (u.a. Leistungen, neues Entgeltsystem)

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9
Q

Welchen Anteil haben die Rehabilitation, Psychiatrie, Akutpsychosomatik an der Verteilung verschiedener ICD-Erstdiagnosen?

A

Affektive Störugnen (F3):

  • Reha: circa 25%
  • Psychiatrie: circa 19%
  • Akutpsychosomatik: circa 37%

Neurotische-, Belastungs-, und somatoforme Störungen:

  • Reha: circa 33%
  • Psychiatrie: circa 12%
  • Akutpsychosomatik: circa 24%
  • ->Störungen in denen Aktutpsychosomatik höchsten Anteil an Erstdiagnosestellungen hat
  • ->Andere Bereiche in denen keinen hohen Anteil: Störungen durch Psychotrope Substanzen, Schizophrenie und psychotische Störungen,…
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