8- Psychophysiologie und Schlaf Flashcards
was ist Psychophysiologie?
Psychologie (Verhalten & Erleben z.B. Freude, Leistung, Soziales) interagieren mit der Physiologie (Körper & Organfunktionen z.B. Herzrate, Stresshormone)
Wie sollen psychische Funktionen möglichst unbeeinträchtigt untersucht werden?
- am lebenden Organismus untersucht
- weitestgehend nicht-invasiv
- unabhängige Variable ist das psychische Geschehen, bzw.
die psychologische Manipulation - abhängige Variable sind die physiologischen Reaktionen
–> psychologische Manipulation –> Mensch –> physiologische Reaktion
welche drei physiologischen Parameter gibt es?
- Zentrale physiologische Parameter:
Elektroenzephalographie (EEG) Magnetoenzephalographie (MEG)
Funktionelle Kernspintomographie (fMRT)
Single-Photon-Emission-Tomographie (SPECT)
Positron-Emissions-Tomographie (PET)
Infrarot-Spektroskopie (NIRS) - Humorale Parameter:
Cortisol im Speichel
Hormonspiegel im Blut
- Peripherphysiologische Parameter: Herzrate Blutdruck Elektrokardiogramm (EKG) Plethysmogramm Elektromyogramm (EMG) Schreckreaktion (EMG des orbicularis oculi) Hautleitfähigkeit / Hautwiderstand Elektrookulogramm (EOG) Pupillendurchmesser
wie werden physiologische Reaktionen vermittelt?
Physiologische Reaktionen werden über das Nervensystem (und Hormone) vermittelt.
Nervensystem –> zentrales N. und peripheres N.
peripheres N. –> somatisches System und autonomes N.
autonomes N. paarsympathisches System und sympathisches System
(siehe F.7)
Erkläre am Beispiel der Herzrate die Psychophysiologie!
Angst, Aufregung und Stress
(= sympathische Aktivierung)
• Beschleunigung des Herzschlags
• Erhöhung der Pumpleistung des Herzens
• Erweiterung der Herzkranzgefäße: Herzklopfen, Herzrasen oder Herzstolpern, Stechen, Schmerzen oder Engegefühl in der Brust
• Sowohl körperliche als auch seelische Belastung erhöhen die Aktivität des Herzens
• Kampf- und Fluchtverhalten:
• Die Skelettmuskeln müssen besonders versorgt werden
Erkläre am Beispiel des Blutdrucks die Psychophysiologie!
Angst, Aufregung und Stress führen häufig zu steigendem Blutdruck (sympathisches Nervensystem)
Bluthochdrucksymptome:
• Pulsierende Kopfschmerzen, Schwindel (oft mit Ohrensausen und Flimmern vor den Augen), Kribbeln in Armen und Beinen, Wetterfühligkeit,
Nasenbluten, leichter Druckschmerz in der Brust, Atemnot (besonders bei physischem und psychischem Stress), Herzbeschwerden, Müdigkeit, Leistungsminderung, Nervosität, Reizbarkeit, Unruhegefühl.
Erkläre am Beispiel der Hauttemperatur/Vasokonstriktion die Psychophysiologie!
Angst, Aufregung und Stress (sympathische Aktivierung) bewirkt
• Erhöhung der Temperatur im Körperinneren (Kerntemperatur)
• Verminderung der Hauttemperatur als Folge der Blutumverteilung und erhöhter Stoffwechselprozesse. Erreicht durch die Verengung der Blutgefäße der Haut (Vasokonstriktion)
Ruhe und Entspannung (parasympathisches Nervensystem) bewirkt das Gegenteil
Erkläre die Psychophysiologie am Beispiel des Elektromyogramm!
Angst, Aufregung und Stress bewirken eine…
• Anspannung der Skelettmuskulatur (Vorbereitung auf körperliche Aktivität, z.B. Flucht oder Angriff)
• Potentielle Gefahr erhöht den Tonus zugunsten einer raschen Reaktionsmöglichkeit (Kampf oder Flucht). Chronifizierung bei häufiger „Fehlalarmierung“
Gedanken und Gefühle allein können zur gleichen muskulären Anspannung führen wie bei Anforderungen vonseiten der Umwelt
mit was werden physiologische Merkmale abgeleitet?
Häufig: Ableitung mit Elektroden (EEG, EMG, EOG…) als Sensor
• Spannung wird durch den physiologischen Parameter selbst erzeugt
• Die Spannungsdifferenz zwischen zwei Elektroden wird gemessen
• Erdung (Ground-Elektrode)
• Verhindert elektrische Unterschiede zwischen Proband und Ableitungsapparat, z.B. durch statische Aufladung
• Sehr wichtig um ein rauscharmes Signal zu bekommen
• Unipolare Ableitung (EEG)
• Ableitung von einer aktiven Elektrode (Signal) gegen eine inaktive Elektrode (Referenz)
• Bipolare Ableitung (EMG, EOG, EKG…)
• Ableitung von zwei aktiven Elektroden
wie wird die Herzrate erfasst?
- Erfassung durch Elektrokardiogramm (EKG) oder Fingerplethysmographie
- Wichtige Unterschiede zwischen wissenschaftlichem EKG (2 aktive Elektroden + Ground) und diagnostischem EKG (12-Ableitungs- EKG)
- Meist R-R-Intervalle interessant
- Berechnung der Herzratenvariabilität
- Sympathikus und Parasympathikus
- Orientierungsreaktion
- Schreckreaktion
wie wird der Muskeltonus erfasst?
Elektromyogramm:
• 2 aktive Elektroden
• Ground
welche Bildgebenen Verfahren gibt es?
Elektroenzaphalogramm (EEG)
Magnetenzephalographie (MEG)
fuktionelle Magnetresonanztomographie (fMRI)
Single Photon Emission Tomography (SPECT)
Positron Emisson Tomography (PET)
In Tieren/bei Epilepsie: Single Unit oder Multi Unit intrakranielles EEG (IEEG)
was ist das fMRT?
und was zeigt die funktionelle Bildgebung?
Funktionelle Magnetresonanztomografie:
Dieses Untersuchungsverfahren kann die Aktivität von Hirnregionen messen.
siehe Folie 22
Die Differenzmethode ist zur Bestimmung von aktiven Arealen geeignet.
wie funktioniert EEG?
- Eintreffende Aktionspotentiale lösen exzitatorische postsynaptische Potentiale (EPSP) aus –> Na+ strömt in die Zelle ein (extrazellulärer Raum negativiert sich)
- Ein negatives Feldpotential bildet sich aus.
- Summierung der Potentiale von > 10.000 Nervenzellen lassen sich auf der Kopfoberfläche elektrisch ableiten
wofür werden EEGs angewendet?
- Neurofeedback
- Messen von Schlaf
- Lokalisation von Epilepsie-Herden
- Fragestellungen der Grundlagenforschung…