5- Psychokardiologie Flashcards

1
Q

was gibt es für Krankheitsbilder bei Herz?

A
  • Herzfehler, Herzklappenfehler
  • Entzündungen (Perikarditis, Endokarditis, Myokarditis)
  • Herzrhythmusstörungen
  • Koronare Herzerkrankung (Ischämische Herzkrankheit, (Herzinfarkt, Myokardinfarkt, Atherosklerose) – Anteil ca. 40 %
  • Kardiomyopathien
  • Herzinsuffizienz
  • Störungen der Blutdruckregulation - Hypertonie
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2
Q

wie sieht die Epidemiologie bei KHK aus?

A
  • Herzinfarkt (HI) pro Jahr rd. 200.000 Menschen
  • Häufigste Todesursache bei Männern ab 45, bei Frauen ab 65
  • Rückläufig in Industrienationen seit 70er Jahre (Verbesserung der Therapie, Senkung der Risikofaktoren)
  • Anteil Männer rd. 60 %
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3
Q

wie therapiert man einen Herzinfarkt?

A

• Intensivmonitoring
• Akut
– Ruhe, Sedierung, Schmerzstillung
– Thrombolyse (akut), Antikoagulantien
– Herzkatheter mit Ballon
• Risiko: Rhythmusstörungen
• Medikation: Blutdruckregulation, Senkung der Blutfette
• Bypass-OP, Ballon / Stent
• Reduktion der Risikofaktoren
– Fettarme Diät und Gewichtsreduktion
– Nikotinabstinenz
– Bewegung
– Belastungen abbauen

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4
Q

was sind Ziele der kardiologischen Rehabilitation?

A

• … in körperlicher Hinsicht …

  • Belastbarkeit (Anginapectoris, Herzinsuffizienz,…)
  • Somatische Risikofaktoren (Lipidwerte, Blutdruck,…)
  • Gesundheitsverhalten (Bewegung, Rauchen, Ernährung,…)

• … in psychosozialer Hinsicht …

  • Krankheitsverarbeitung
  • Lebensqualität
  • Angst, Depressivität
  • Soziale Einbindung
  • Partner, Familie, Sexualität - Freizeitaktivitäten

• … in beruflicher und gesellschaftlicher Hinsicht … - Erwerbstätigkeit, Selbstversorgung
- Aktivitäten in der Gemeinschaft

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5
Q

welche Phasen gibt es bei der kardiologischen Rehabilitation?

A

• Phase I: Akutbehandlung Krankenhaus

• Phase II: Stationäre oder ambulante Rehabilitation (Anschlussheilbehandlung = AHB)
– Medikamentöse Langzeit-Therapie
– Kontrollierte Bewegungstherapie
– Gesundheitstraining und Gesundheitsbildung
– Psychologische und psychosoziale Betreuung

• Phase III: Langzeitreha, Nachsorge, ambulante Herzgruppen

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6
Q

was versteht man unter dem Risikofaktorenmodell?

A
  • Träger der Risikofaktoren erleiden statistisch betrachtet früher und häufiger einen Herzinfarkt
  • Multiplikative Erhöhung des Risikos durch Kombination der Risikofaktoren
  • Beeinflussbare und fixe Risikofaktoren
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7
Q

welche Risikofaktoren gibt es bzgl.
1. Ordnung
2. Ordnung
fixe Risikofaktoren

A

Risikofaktoren 1. Ordnung

  • Hypercholesterinämie - Rauchen
  • Hypertonie
  • Diabetes mellitus

Risikofaktoren 2. Ordnung

  • Übergewicht / Adipositas
  • Hyperurikämie (Gicht)
  • Bewegungsmangel
  • Ungünstige sozio-ökonomische Bedingungen
  • Belastende Lebensbedingungen, kritische Lebensereignisse
  • Geringe soziale Unterstützung
  • Berufl. Überbeanspruchung
  • Emotionale Probleme, Depression

Fixe Risikofaktoren

  • Geschlecht
  • Alter
  • Genetische Faktoren
  • Besonderheiten im Lipidstoffwechsel
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8
Q

was gibt es für psychosoziale Risikokonstellationen?

A
  • Ungünstige sozioökonomische Bedingungen
  • Lebensverändernde Ereignisse
  • Arbeitsbelastung / berufliche Anforderungen (Bewährung, Herausforderung)
  • Statusbedrohung, geringe Gratifikation
  • Emotionale Probleme – Depression / Angst
  • Festhalten an Dominanz- und Leistungsverhalten / Feindseligkeit / Aggressivität (?)
  • Fehlen von Protektivfaktoren (soziale Unterstützung)
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9
Q

welchen Zusammenhang gibt es zwischen Geschlecht und koronarem Risiko?

A
  • Geschlechtsspezifische Aspekte bzgl. Ätio-Pathogenese und Prognose
  • Prävalenzanstieg bei Männern ab 45 J., bei Frauen ab 55 J., bei niedrigem SES ebenfalls ab 45 J.
  • Postinfarktmortalität bei Frauen höher (Vorstellung mit größerer zeitlicher Latenz, unspezifischer Symptomatik, mehr Komorbiditäten und seltener leitlinien- konformer Therapie)
  • Bei Frauen höhere Prävalenz an Depression und PTBS, mit erhöhtem kardiovaskulären Risiko assoziiert
  • Höhere Stressvulnerabilität und Stressexposition bei Frauen
  • Herzinsuffizienz bei Frauen häufiger in Müdigkeit und Erschöpfung manifestiert als Depression fehlinterpretiert
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10
Q

welchen Zusammenhang gibt es zwischen sozialer Unterstützung und koronarem Risiko?

A
  • Fehlende soziale Unterstützung ist mit höherem Risiko für die Entwicklung kardiovaskulärer Erkrankungen und Sterblichkeit assoziiert (Valtorta et al., 2017)
  • Fehlende soziale Unterstützung und Einsamkeit sind insbesondere bei alleinstehenden Männern in den unteren Sozialschichten hinsichtlich der Gesamt- und kardiovaskulären Mortalität bedeutsam (Stringhini et al., 2012)
  • Der Effekt von Einsamkeit auf die Mortalität ist vergleichbar mit starkem Rauchen (15 Zigaretten/Tag; Xia, 2018)
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11
Q

welchen Zusammenhang gibt es zwischen Depressionen und KHK?

A

Somatische Veränderungen durch Depression
• sympathikotone Inbalance
• Entzündung
• Veränderungen im Blutbild

Verhalten depressiver Patienten
• reduzierte Adherence bzgl. Medikamente und Gesundheitsverhalten
• erhöhter Tabakkonsum
• reduzierter Antrieb

Psychosoziale Risikofaktoren für KHK und Depression
• geringe soziale Unterstützung
• kritische Lebensereignisse
• Stress und belastende Arbeitsbedingungen

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12
Q

inwiefern kann die Persönlichkeit einen Risikofaktor darstellen?

A

• Typ-A-Verhalten (Friedmann & Rosenman, 1959): Personen mit extremen Ehrgeiz, Konkurrenzverhalten, Ungeduld, Zeitnot und Aggressivität
 Inkonsistente empirische Evidenz
• Probleme des Konstrukts:
– dichotome Klassifikation
– diagnostische Unschärfen
• Feindseligkeit und Groll als zentrale Elemente für KHK
• Typ-D-Persönlichkeit: Distressed personality - stark negative Affektivität kombiniert mit sozialer Hemmung
auch hier empirische Evidenz inkonsistent
• Mögliche Erklärung:
infarktreaktiv: Angstgefühle, depressive Verstimmung, Verleugnung, Passivität, ich-ferne Verarbeitung, geringe Änderungsmotivation

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13
Q

was sind häufige Merkmale von KHK Patienten ?

A

• Soziodemografie: häufig Männer, höheres Lebensalter, häufiger
Unterschicht
• Verhalten und psychologische Merkmale: gesundheitliches Risikoverhalten, hohe Leistungsbereitschaft, Feindseligkeit, Verleugnungstendenz bzgl. psychologischer Unterstützung
• Behandlungserwartungen: Wiederherstellung der körperlichen Leistungsfähigkeit, Reduktion von Zukunftsängsten, Wunsch nach Kontrolle
• Psychologische Spezifika komorbider Patienten: initiale Krankheitsbewältigung nicht erfolgreich, Scham und Gefühl des Versagens, Wunsch nach Rückzug

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14
Q

was versteht man unter compliance?

A

Einhaltung der Behandlungsempfehlungen durch Patienten

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15
Q

was versteht man unter Adhärenz?

A

Verantwortung des Patienten und des Arztes für Zielerreichung

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16
Q

was versteht man unter Konkordanz?

A

Grad der Übereinstimmung bezüglich der Behandlungsziele

17
Q

welche Determinanten gibt es bei der Behandlungsmotivation? z.B. Rauchen

A

Handlungs-Ergebniserwartung
Nutzen minus Kosten
Abwägen von positiven und negativen Aspekten

\+ 
• Entspannung
• Anregung
• Bessere Konzentration
• Kontakte
• Kommunikation
• Stressbewältigung
• Etc.
- 
• Mangelnde körperliche Fitness
• Entzugserscheinungen 
• Erkrankungen
• Finanzielle Kosten
• Sozialer Druck
• Unangenehmer Geruch 
• Etc.
18
Q

welche Zielsetzungen gibt es aus psychologischer Perspektive?

A

• Reduktion der Risikofaktoren bzw. Änderung der
Lebensgewohnheiten
• Unterstützung bei der Krankheitsverarbeitung
• Verbesserung der Adhärenz (Compliance)
• Entdeckung und Behandlung von komorbiden
psychischen Störungen

19
Q

welche 4 Aufgaben gibt es im Krankheitsmangement von Patienten?

A

Krankheitsmanagement (Symptom- monitoring, Diät, Medikation)
Gesundheits- system (Wissen und Zugang zu Beratung, Termin- vereinbarung)
Alltag (Einkaufen, Arbeit, Kochen, Kinder)
Emotionskontrolle (Stress- management, Entspannung, Selbstreflexion, Unterstützung annehmen)

–> Patienten mit effektivem Selbstmanagement nutzen Behandlungszeit besser und haben bessere Selbstfürsorge

20
Q

welche psychologische Maßnahmen gibt es?

A
  • Krisenintervention
  • Psychoedukation und Motivierung (obligatorisch)
  • Beratung zur Krankheitsverarbeitung
  • Partnerberatung
  • (Kurz-)Psychotherapie (optional)
  • Training sozialer Kompetenz
  • Stressbewältigung und Entspannung
  • Risikofaktorenbezogene Programme (Ernährung, Gewicht, Rauchen, Bewegung)
  • Vorbereitung auf medizinische Eingriffe
  • Diagnostik beruflicher Belastbarkeit