9. Qualitätsmanagement & öffentlicher Gesundheitsdienst Flashcards

1
Q

Was versteht man unter Qualität?

A
  • Grad, in dem ein Satz (mehrere oder Kombinationen aus Merkmalen) inhärenter (ständig, zugeordnet, objektiv messbar) Merkmale (Beschaffenheit, Geschwindigkeit, Belastbarkeit) eines Objekts (Gegenstand, Dienstleistung) Anforderungen (Kundenwunsch, Behördenvorgaben) erfüllt
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2
Q

Welche Formen der Qualitätsverbesserung existieren?

A
  • Qualitätskontrolle:
    -> Nachkontrollieren sämtlicher Produkte
  • Qualitätssicherung:
    -> Systematisches Verfahren (Fehlervermeidung)
    -> Produkt soll festgelegtes Qualitätsniveau haben
  • Qualitätsmanagement (QM):
    -> aufeinander abgestimmte Tätigkeiten zur Leitung und Lenkung einer Organisation bezüglich Qualität
    -> ständige Verbesserung
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3
Q

Was ist der original shewhart cycle?

A
    1. Specification
    1. Production
    1. Inspection
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4
Q

Was ist der Deming Cycle?

A
    1. Plan
    1. Do
    1. Check
    1. Act
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5
Q

Was ist Qualitätsmanagement?

A
  • abgestimmte Tätigkeit zur Leitung und Lenkung einer Organisation bezüglich Qualität
  • nicht gleich Benchmarking: durch zielgerichteten Vergleich mit anderen die jeweils beste Referenz herausfinden
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6
Q

Woraus besteht ein erfolgreiches QM-System?

A
  • präventive Ausrichtung
    -> frühzeitige Erfassung möglicher Fehlerquellen und deren Beseitigung (Minimierung von unerwünschten Folgen und deren Kosten)
  • transversales und longitudinales Qualitätsdenken
    -> Aktivität auf allen Ebenen und in allen Phasen
  • Qualitätsförderung
    -> Motivation und Schulung des Personals
  • Kommunikation
    -> verbessertes Berichtswesen und Rückkopplung zwischen den einzelnen Bereichen
  • Eigenverantwortung
    -> Qualitätsverantwortung des Ausführenden
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7
Q

Woraus besteht der Qualitätszirkel nach Deppe?

A
  • begrenzte Teilnehmerzahl
  • vergleichbare Verantwortlichkeiten
  • zeitliche, regionale und thematische Begrenzung
  • Kollegialität
  • Professionalität
  • Gestaltungsfreiheit
  • Leitung durch Moderator
  • Verwendung erprobter Problemlösetechniken
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8
Q

Wieso unterscheidet sich der Qualitätsbegriff in der Medizin?

A
  • Patientenvorgaben weniger präzise als Kundenvorgaben
  • erwartetes Ausmaß an Heilung schlecht quantifizierbar
  • subjektive Patientenzufriedenheit schwer messbar
  • Verlauf und Ergebnis der Therapie nicht völlig und exakt vorhersehbar
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9
Q

Wofür braucht man QM im Krankenhaus?

A
  • Patienten fordern Qualität
  • andere Kunden des Krankenhauses fordern Qualität
  • Arbeitsbelastung im Krankenhaus fordert effektivere Arbeitsschritte
  • Kostendruck erfordert Steigerung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses
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10
Q

Was ist Qualität im Gesundheitswesen?

A
  • beinhaltet Bewertung (Evaluation)
  • hat eine subjektive und objektive Dimension
  • benötigt Kriterien
    -> subjektive Kriterien (z.B. Zufriedenheit, Brauchbarkeit, Leidensbefreiung)
    -> objektive Kriterien (z.B. Leitlinienkonformität, Anteil der Komplikationen, unerwünschte Ereignisse)
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11
Q

Was ist Qualität im Gesundheitswesen?

A
  • beinhaltet Bewertung (Evaluation)
  • hat eine subjektive und objektive Dimension
  • benötigt Kriterien
    -> subjektive Kriterien (z.B. Zufriedenheit, Brauchbarkeit, Leidensbefreiung)
    -> objektive Kriterien (z.B. Leitlinienkonformität, Anteil der Komplikationen, unerwünschte Ereignisse)
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12
Q

Was ist Donabedians Trias?

A
  • Struktur (Input) {Strukturqualität}
    -> Prozess {Prozessqualität}
    -> Ergebnis (Output) {Ergebnisqualität}
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13
Q

Was sind Beispiele für Strukturqualität in Donabedians Trias?

A

(Strukturqualität = Vorhandensein eines Arbeitsgerüstes)
- Existenz von Leitlinien, Versorgungsauftrag, Existenz einer Dienstordnung
- Vorhandensein von Fachärzten, Stellenplan
- Vorhandensein einer Führungsstruktur mit klaren Aufgaben
- Existieren von systematischen Aus-, Fort- und Weiterbildungsangeboten
- Informations- und Kommunikationssystem
- Apparative technische Ausstattung
- räumliche Ausstattung
- fest installierte Kommissionen, z.B. Arzneimittel- und Hygienekommission

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14
Q

Was ist der Prozess in Donabedians Trias?

A
  • Prozessqualität bezieht sich auf Aktivitäten, die im Laufe der Versorgung ergriffen werden
    -> Anamnese entsprechend vorgegebenen Standards
    -> Diagnostik entsprechend vorgegebenen Standards
    -> Therapiedurchführung an Leitlinien orientiert
    -> Medikation an Leitlinien orientiert
    -> Operationen an Leitlinien orientiert
    -> pflegerische Maßnahmen an Leitlinien orientiert
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15
Q

Was sind Beispiele für Prozesse in Donabedians Trias?

A

(Prozesse der Dienstleistungsrealisierung)
- Entwicklung neuer Dienstleistungen
- Umgang mit neuen Anforderungen
- Ablaufplanung
- Einkauf
- Arbeitsvorbereitung
- Aufnahme und Entlassung
- Einstellen neuer Mitarbeiter*innen
- Kontakte zu Einweisern
- Behandlung von Fehlern
- Umgang mit Beschwerden

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16
Q

Was sind Beispiele für Prozessqualität in Donabedians Trias?

A
  • Richtigkeit von Diagnose und Behandlung
  • Gezielte Indikation von Untersuchungen, Behandlungsmaßnahmen, keine Prozeduren, die nicht zielführend sind
  • zeitnahe Information und Berichterstattung, kein Informationsverlust
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17
Q

Was ist das Ergebnis in Donabedians Trias?

A
  • Ergebnisqualität bezieht sich auf die Resultate der Produkt- oder Dienstleistungserstellung
    -> Gesundheitszustand
    -> Behinderungen, Einschränkungen
    -> Zufriedenheit des Patienten
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18
Q

Was sind Beispiele das Ergebnis in Donabedians Trias?

A
  • Ergebnismessungen
    -> Kundenzufriedenheit, Kundenbefragung
    -> Patientenbefragung (durch Krankenhäuser selbst oder Krankenkassen)
    -> Katamnesen, Langzeit-Nachbeobachtungen
    -> Statistiken über Nebenwirkungen, Infektionshäufigkeit, Liegedauer (ökonomisches Ergebnis)
    -> Mitarbeiterzufriedenheit
    -> Mitarbeiter-Krankenstand
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19
Q

Welche stationären Verpflichtungen existieren?

A
  • G-BA:
    -> beschließt Maßnahmen der Qualitätssicherung für alle zugelassenen Krankenhäuser
    -> Mindestmengenfestlegung
    -> Vergütungsabschläge bei fehlender QS
    -> Inhalt/Umfang des Qualitätsberichts
    -> vorbereitet durch Unterausschuss “externe stationäre QS”
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20
Q

Was ist das IQTIG?

A
  • arbeitet im Auftrag des G-BA
  • leitet und koordiniert die organisatorische Umsetzung der externen vergleichenden QS, entwickelt Qualitätsindikatoren
  • sammelt qualitätsrelevanten Daten der Krankenhäuser
  • wertet Daten aus
  • stellt Ergebnisse in Form von berichten zur Verfügung
  • betreut QS-Projekte in den Krankenhäusern
  • entwickelt und betreut Software für die Dokumentation in Krankenhäusern
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21
Q

Was sind Beispiele für Leistungsberichte mit externer QS?

A
  • Leberlebendspende
  • Lebertransplantation
  • Chirurgie bei Mammakarzinom
  • Pankreas- und Pankreas-Nierentransplantation
  • Dekubitusprophylaxe (Dekubitus: lokale Schädigung der Haut und des darunterliegenden Gewebes aufgrund von längerer Druckbelastung, die die Durchblutung der Haut stört)
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22
Q

Welche ambulanten Verpflichtungen existieren?

A
  • G-BA:
    -> entwickelt Kriterien zur Qualitätsbeurteilung
    -> legt die verpflichtenden Maßnahmen fest
    -> Qualitätssicherungsmaßnahmen erfolgen durch Kassenärztliche Vereinigung inkl. Dokumentation und Publikation
    -> Stichprobenprüfungen
    -> vorbereitet/erfüllt durch den Unterausschuss “Qualitätsbeurteilung und Qualitätssicherung”
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23
Q

Woraus besteht das interne Qualitätsmanagement?

A
  • Krankenhäuser, Vorsorge- und Reha-Einrichtungen sind dazu verpflichtet
    -> Leitung: Qualitätspolitik, Qualitätsziele
    -> Management: Strukturen (Qualitätszirkel, Ressourcen, Budget)
    -> Messung: Qualitätsmonitore, Beschwerdemanagement, Fehlermeldung
    -> Maßnahmen: Qualitätshandbuch, Leitlinien, Zweitmeinungssystem
    -> PR: Darlegung nach außen
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24
Q

Wodurch wird internes QM zertifiziert?

A
  • Transparenz für Qualität im Krankenhaus
    -> Möglichkeit der Selbstbewertung mit anschließender Zertifizierung (Strukturqualität)
  • DIN EN ISO Norm
    -> Ursprung in der Industrie - Zertifizierung (Prozessqualität)
  • European Foundation for Quality Management (EFQM)
    -> Business Excellence - European Quality Award
  • Joint Comission for Accredition of Health Care Organisations
    -> USA, Benchmarking
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25
Q

Wie läuft die Zertifizierung eines QM ab?

A
  • Dokumentationsprüfung (z.B. Struktur des Qualitätsmanagementsystems)
  • Voraudit (Prüfung der Gegebenheiten vor Ort, z.B. Verantwortung, Personal, materielle Mittel)
  • Erstzertifizierungsaudit (Auditorenteam)
  • Prüfung von Korrekturmaßnahmen
  • Aushändigung des Zertifikats
    -> gilt nur für beschränkte Zeit
    -> beinhaltet Momentaufnahme
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26
Q

Was ist das KTQ-Modell?

A
  • sechs Kategorien:
    -> Patientenorientierung
    -> Mitarbeiterorientierung
    -> Sicherheit im Krankenhaus
    -> Informationswesen
    -> Krankenhausführung
    -> Qualitätsmanagement
  • externe Bewertung nach Planung-Umsetzung-Kontrolle-Verbesserung
  • Bewertung von Erreichungsgrad und Durchdringungsgrad
  • Zertifizierung bei 55% der Punktzahl
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27
Q

Was ist die QM-Norm DIN EN ISO 9001?

A
  • Ziel: Förderung des QM in Wirtschaft, Technik, Wissenschaft und Verwaltung zum Nutzen der Allgemeinheit
  • Normen werden in nationalen und internationalen Gremien erarbeitet, abgestimmt und zur Anwendung gebracht
  • Struktur:
    -> Kontext der Organisation
    -> Führung (des Unternehmens und ihre Aufgaben)
    -> Planung
    -> Unterstützung (durch Ressourcen etc.)
    -> Betrieb
    -> Bewertung der Leistung
    -> Verbesserung
28
Q

Wie lässt sich das alles zusammenfassen?

A
  • gesetzliche Verpflichtung zur Qualitätssicherung im Gesundheitswesen: Mindestmengenfestlegung, Dokumentationspflicht
  • zentraler Akteur: G-BA, IQTIG, Kassenärztliche Vereinigung
  • verschiedene Entwicklungsstufen: Qualitätskontrolle > Qualitätssicherung > Qualitätsmanagement
  • Qualitätsmanagementsysteme im Gesundheitswesen: KTQ, DIN EN ISO 9001, Zertifizierung nach externer Begutachtung
29
Q

Welches Spannungsfeld besteht im ÖGD?

A
  • Ordnungspolitisch orientiert (Überwachungs- und Aufsichtsaufgaben)
    -> historisch: Medizinal- und Sanitätsaufsicht
    => z.B. Aufsicht über Berufe und Einrichtungen des Gesundheitswesens, Seuchenverhütung und -bekämpfung
  • Fürsorgegedanken (sozialhygienischen - sozialmedizinischen Aufgaben im Rahmen kommunaler Gesundheitsfürsorge)
    -> Gesundheitsvorsorge, -hilfe, Beratung, Betreuung
    => z.B. Kinder- und Jugendgesundheitsdienst, sozial-psychiatrischer Dienst, Beratung von Menschen mit Behinderungen
30
Q

Welche Dimensionen existieren im Gesundheitswesen?

A
  • Individuum <-> Bevölkerung
  • Gesund <-> Krank
  • Ordnungspolizei <-> soziale Fürsorge
31
Q

Was versteht man unter Gesundheitswesen?

A
  • übergeordneter Begriff für alle staatlichen, kommunalen und privaten Einrichtungen, Organisationen und Personen, die im Sinne der Gesundheit der Menschen tätig sind
32
Q

Was versteht man unter Öffentlichem Gesundheitswesen?

A
  • alle Bereiche des Gesundheitswesens, die der öffentlichen Hand zuzurechnen sind und sich mit Gesundheit befassen
33
Q

Was versteht man unter Öffentlichem Gesundheitsdienst?

A
  • Gesundheitsverwaltung oder Gesundheitsfachverwaltung, die staatliche Aufgaben im Gesundheitswesen auf der Basis von Gesetzen wahrnehmen
34
Q

Was sind die drei Säulen des Gesundheitswesens?

A
  • ambulante Versorgung
  • stationäre Versorgung
  • Öffentlicher Gesundheitsdienst
35
Q

Wer fällt unter ambulante Versorgung (individualmedizinische Versorgung)?

A

Hausärzte
- allg. Ärzte
- Internisten
- praktische Ärzte
Fachärzte
- Pädiater
- Dermatologen
- Urologen
- Augenärzte
- Radiologen
- HNOs
sonstiges
- MDK (med. Dienst der Krankenversicherung)
- Zahnärzte
- Betriebsärzte
medikamentöse Versorgung
- Apotheken

36
Q

Wer fällt unter stationäre Versorgung (individualmedizinische Versorgung)?

A

Akutkrankenhäuser
- Grundversorgung
- Regelversorgung
- Zentralversorgung
- Maximalversorgung
Sonderkrankenhäuser
- Poliklinik
- Rehaklinik
- Berufsgenossenschaft KH
- psychiatrisches KH

37
Q

Wer fällt unter den ÖGD (bevölkerungsmedizinische Versorgung)?

A

Bundesinstitute
- Bundesinstitut für Arzneimittel
- Robert-Koch-Institut
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
- Paul-Ehrlich-Institut
Landesebene
- Gesundheitsministerien
- Landesgesundheitsämter
- Landesämter für Statistik
- Untersuchungsämter
- Gewerbeaufsicht
kommunale Ebene
- Gesundheitsamt

38
Q

Was sind die gesetzlichen Aufgaben eines GA?

A
  • IfSG (Meldewesen und Impfungen, Verhütung übertragbarer Krankheiten, hygienische Überwachung von Einrichtungen)
  • BundesKinderSchutzG, SchulG, G zur Kooperation und Information im Kinderschutz (KKG)
  • Trinkwasserverordnung, EU Richtlinie 98/83/EU Qualität von Wasser für menschlichen Gebrauch
  • Heilpraktikergesetz
  • MedizinprodukteG, MedizinProdukteBetreiberV
  • PsychKG
  • Badegewässerverordnung
  • allgemeines Sicherheits- und Ordnungsgesetz (ASOG Berlin)
  • BestattG_BE, KatastrophenschutzG, SchädlingsbekämpfungV, RettungDienstG…
39
Q

Woraus besteht die öffentliche medizinische Versorgung auf Bundesebene?

A
  • Bundesministerium für Gesundheit:
    -> Paul-Ehrlich-Institut
    -> Robert-Koch-Institut
    -> Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)
    -> Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
  • Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft:
    -> Bundesinstitut für Risikobewertung
    -> Bundesamt für Verbraucherschutz u. Lebensmittelsicherheit
40
Q

Inwiefern gibt es Einbindung in staatliche Strukturen bezüglich der Gesetzgebung und Weisungsbefugnis auf Bundesebene?

A
  • Bundestag (IfSG) -> Bundesverwaltungen -> Robert-Koch-Institut
41
Q

Inwiefern gibt es Einbindung in staatliche Strukturen bezüglich der Gesetzgebung und Weisungsbefugnis auf Landesebene?

A
  • Landtag (KitaFöG, KiSchuG) -> Landesverwaltungen, Senatsverwaltung -> Landesämter, LaGeSo
42
Q

Inwiefern gibt es Einbindung in staatliche Strukturen bezüglich der Gesetzgebung und Weisungsbefugnis auf Gemeindeebene?

A
  • Gemeinderat, Berlin: BVV (Rechtsvorschriften) -> Kommunalverwaltung, Bezirksamt -> Gesundheitsamt
43
Q

Was macht das PEI?

A
  • prüft immunologische Arzneimittel (Serumpräparate, Impfstoffe, Blutzubereitungen)
  • Zulassungen dieser AM
  • Überwachung und Festlegung von Standards
  • unterhält Spontanerfassung von UAW
  • Überwachung des Arzneimittelverkehrs, z.B. Inspektion in Herstellerfirmen
44
Q

Was macht das BfArM?

A
  • Arzneimittel für den Arzneimittelmarkt
  • Risikobewertung von Arzneimitteln
  • Überwachung von Betäubungsmittel (Erlaubnis zum legalen Verkehr mit Betäubungsmitteln)
  • ebenso klinische Bewertung von Medizinprodukten (z.B. Implantate, Sehhilfen, Dentalprodukte)
  • Unterhalt/Pflege von Informations-Datenbanken zu Arzneimitteln, Medizinprodukten, wissenschaftlichen Publikationen
  • Erarbeitung amtlicher Klassifikationen (ICD, OPS)
45
Q

Was macht das RKI?

A

Zentrale Einrichtung zum Verhüten, Erkennen und Bekämpfen von Krankheiten (insbesondere Infektionskrankheiten)
- Datensammlung
- ständige Impfkommission (STIKO)
- gesetzliche Aufgaben:
-> Infektionsschutzgesetz: koordinierende Verantwortung
-> biologische Sicherheit: Zentrum für Biologische Sicherheit (ZBS) (nach Milzbrandanschlägen in USA gegründet)
-> Transfusionsgesetz: Übersicht über die Prävalenz und Inzidenz der Infektionsmarker im Blut- und Plasmaspendewesen
- Stammzellengesetz: Anträge auf Import bzw. Verwendung von humanen embryonalen Stammzellen für Forschungsprojekte
- Gentechnik: Prüfung von Anträgen auf Inverkehrbringen gentechnisch veränderter Organismen sowie gentechnisch veränderter Lebens- und Futtermittel

46
Q

Was macht die BZgA?

A
  • entwickelt Strategien zur Prävention und Gesundheitsförderung
  • erarbeitet Grundsätze und Richtlinien für die Inhalte und Methoden der Gesundheitserziehung
  • Durchführung von Fort- und Weiterbildung von Fachpersonal
47
Q

Welche weiteren involvierten Einrichtungen auf Bundesebene gibt es?

A
  • Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), Berlin
    -> gesundheitliche Risiken analysieren und entsprechende Handlungsvorschläge erarbeiten
  • Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL)
    -> Risikomanagement
    -> europäisches Schnellwarnsystem von gefährlichen Lebens- und Futtermitteln
  • Bundesforschungsanstalt für die Viruskrankheiten der Tiere (BFAV)
    -> Aufgaben im Bereich der Tierkrankheiten
  • Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
    -> Analyse der Arbeitssicherheit, Gesundheit der Arbeitnehmer, arbeitsmedizinische Prävention
48
Q

Wie sieht der ÖGD auf Landesebene in Berlin aus?

A
  • Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung
    -> Landesbeauftragte (Patientenbeauftragte, L. für Psychiatrie, L.-suchtbeauftragte)
    -> Nachgeordnete Einrichtungen: (gemeinsames Krebsregister, Landesinstitut für gerichtliche und soziale Medizin, Teilbereiche des Landesamts für Gesundheit und Soziales (LaGeSo)
    -> 2 Staatssekretäre (Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung)
  • Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales
    -> Landesbeauftragte für Integration und Migration, Menschen mit Behinderung
    -> Nachgeordnete Einrichtungen: Arbeitsgericht Berlin, Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg etc.
    -> Staatssekretär für Integration/Staatssekretär für Arbeit und Soziales (Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales)
49
Q

Was sind die Aufgaben der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung?

A
  • Gesundheits- und Sozialberichterstattung, sozialindikative Gesundheitsplanung
  • Psychiatrieplanung
  • Gesundheitsaufsicht: Aufsichtsbehörde für Ärztekammer, Krankenversicherung, Gesundheitsberufe, Krankenhauswesen
  • Landespflegeplanung, Pflegeberufe, - einrichtungen, Hospize
  • ÖGD
  • Frauen, Gleichstellung, Frauen in Konfliktlagen
50
Q

Was sind die Aufgaben der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales?

A
  • Grundsatzangelegenheiten zur Sozialversicherung
  • Asylbewerberleistungsgesetz
  • Behinderten- und Wohnungslosenpolitik
  • soziale Förderprogramme
  • Eingliederungshilfe, Sozialhilfe
51
Q

Was macht das Gesundheitsamt?

A
  • Bundesländer-spezifisch
  • amtsärztlicher Dienst
  • Kinder- und Jugendärztlicher Dienst
  • Kinder- und Jugendzahnärztlicher Dienst
  • Gesundheitsberichterstattung, Epidemiologie
  • Gesundheitsförderung
  • AIDS-Beratung
  • Durchführung des Infektionsschutzgesetzes
  • Hygieneüberwachung (z.B. Schulen, Praxen, Fitnessstudios), Trinkwasserüberwachung
  • Umweltmedizin. Beteiligung an Bauplänen und Flächennutzungsplänen
  • sozialpsychiatrischer Dienst
  • Schwangeren- und Schwangerenkonfliktberatung
  • amtsärztliche Überprüfung vor Zulassung zum Heilpraktikerberuf
  • Gesundheitsförderung, Prävention und Gesundheitshilfe für Kinder und Jugendliche
  • Gesundheitsförderung. Prävention und Gesundheitshilfe für Erwachsene
  • Infektions-, Katastrophen- und umweltbezogener Gesundheitsschutz
  • Zentrum für sexuelle Gesundheit und Familienplanung
52
Q

Was macht der sozialpsychiatrische Dienst (Bezirksebene)?

A
  • Beratung, Vermittlung, notfallpsychiatrische Versorgung, Gutachten für Betreuung, Einweisungen nach Psych-KG
53
Q

Was ist die Musterweiterbildungsordnung?

A
  • Facharzt für Öffentliches Gesundheitswesen (Consultant Public Health)
  • 60 Monate bei einem Weiterbildungsbefugten an einer Witerbildungsstätte
    -> 36 Monate in den Gebieten der unmittelbaren Patientenversorgung, 6 Monate in Psychiatrie und Psychotherapie
    -> 18 Monate in einer Einrichtung des Öffentlichen Gesundheitswesens, 9 Monate an einem Gesundheitsamt
    -> 6 Monate Kursweiterbildung für Öffentliches Gesundheitswesen
54
Q

Was regelt das IfSG (früher “Bundesseuchengesetz”) seit dem 01. Januar 2001?

A
  • Meldewesen
  • Verhütung von Infektionskrankheiten
  • Bekämpfung von Infektionskrankheiten
55
Q

Inwiefern sind Einschränkungen bestimmter Grundrechte durch das IfSG möglich?

A
  • Grundrecht der Berufsfreiheit
  • Grundrecht der Freiheit der Person
  • Grundrecht der Versammlungsfreiheit
56
Q

Was ist möglich bei Personen mit meldepflichtigen Krankheiten?

A
  • durch das Gesundheitsamt vorzuladen
  • zu Untersuchungen und Probenentnahme zu verpflichten
  • Zwangsweise abzusondern (Quarantäne)
  • die Ausübung beruflicher Tätigkeiten zu untersagen
57
Q

Wie sieht das Meldewesen des IfSG aus?

A
  • für viele Krankheiten/Erreger herrscht Meldepflicht
  • Analyse einhergehender Meldungen im GA
    -> Zusammenführung von Doppelmeldungen
    -> Prüfung gehäufter Krankheitsausbrüche
    -> erste Schritte zur Verhütung weiterer Krankheitsausbrüche
  • Weitergabe der Daten an das RKI
  • Infektionsquelle (identifizieren, ausschalten, isolieren)
  • Übertragung (Übertragungswege identifizieren, ausschalten)
  • empfänglicher Organismus (von Erreger fernhalten, immunisieren (Impfung))
58
Q

Bei welchen Erkrankungen gibt es beispielsweise eine Meldepflicht?

A
  • COVID-19 Erkrankung
  • Botulismus
  • Cholera
  • Mumps
  • Masern
  • Milzbrand
  • Röteln
  • Tollwut
  • Pest
  • (auch einige meldungspflichtige Krankheitserreger)
59
Q

Wie muss die Meldepflicht bei Erkrankungen erfolgen?

A
  • namentliche Meldung muss unverzüglich (<24h) nach erlangter Erkenntnis gegenüber dem zuständigen Gesundheitsamt erfolgen
  • nicht-namentliche Meldung muss innerhalb von 2 Wochen gegenüber dem RKI erfolgen (z.B. HIV/AIDS, Syphilis-Erreger, Fuchs- o. Hundebandwurm)
60
Q

Wie sieht die Meldekette aus?

A
  • Ärzte/Labore
    -> Meldung an Gesundheitsamt
    -> Übermittlung an Landesbehörde
    -> Übermittlung an RKI
61
Q

Was lässt sich über Patiententransport sagen?

A
  • Patient muss von Praxis in Behandlungszentrum transportiert werden
  • Transport erfolgt durch Rettungskräfte spezieller Kompetenzzentren
  • Transport in “entkernten” Krankenwagen
  • Schutzkleidung und Atemschutzgeräte bei Begleitpersonal
  • immer mind. 1 Begleitfahrzeit
  • KfZ-Desinfektion nach Abschluss
  • Transport in Transportisolatoren nicht länger als 1-1,5 Stunden zumutbar
  • keine mechanische Beatmung und Absaugung möglich
  • Lufttransport aus Flugsicherheitsgründen nicht empfohlen (oder nur im Notfall z.B. Verbringung aus Ausland), da Flugzeugdesinfektion nicht durchführbar (Beschädigung sensibler Elektronik)
62
Q

Was lässt sich über Schutzkleidung sagen?

A
  • Einmal-Overalls
  • Respiratorhauben mit filtrierter Zuluft
  • automatisches Kommunikationssystem, was den Geräuschpegel der mechanischen Lüftung überwindet
  • Schutzhandschuhe
  • Flüssigkeitsdichte und rutschfeste Einmal-Überschuhe
63
Q

Welche Maßnahmen sind im Todesfall zu ergreifen?

A
  • Leichenschau nur von besonders qualifiziertem Personal
  • Diagnosesicherung ggf. durch weitere Probenentnahmen: Urin, Liquor, Gewebe
  • Leichnam in flüssigkeitsdichte Plastikhülle > Sarg; separater gekennzeichneter und gesicherter Kühlraum
  • jede Manipulation der Leiche hat zu unterbleiben
  • Aufklärung der Bestatter über das Infektionsrisiko
64
Q

Wie lässt sich das alles zusammenfassen (ÖGD)?

A
  • ÖGD: staatliche Säule des Gesundheitssystems zum Erhalt der Bevölkerungsgesundheit
  • regulative, sozialkompensatorische Aufgaben, Überwachung, Aufsicht, Fürsorge
  • Bundes-, Landes-, Kommunale Ebene, föderal organisiert
  • wichtige Aufgabe: Umsetzung des IfSG
  • IfSG: Legitimation zur Einschränkung von Grundrechten, Infektionsquellen identifizieren, ausschalten, isolieren, Übertragungswege identifizieren, unterbrechen, Empfängliche Organismen fernhalten, immunisieren
65
Q

Was sind die Aufgaben des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LaGeSo)?

A
  • Ethikkommission
  • Überwachung Arzneimittelwesen/Medizinprodukte
  • Apothekenüberwachung
  • Krankenhausaufsicht, Heimaufsicht
  • Überwachung Lebensmittelwesen, Gentechnik, Infektionsschutz, Badegewässerprofile
  • Genehmigung/Überwachung Tierversuche
  • Landesprüfungsamt für Gesundheitsberufe
  • zentrale med. Gutachtenstelle
  • Integrationsamt
  • Schwerbehindertenberatung, Versorgungsamt
  • orthopädische Versorgungsstelle
  • Sonderfahrdienste