4. Überblick ambulanter Sektor und Vergütung ambulante Versorgung Flashcards
Woraus besteht die ambulante Versorgung?
- Hausärzte (allg. Ärzte, Internisten, Praktische Ärzte
- Fachärzte (Pädiater, Dermatologen, Urologen, Augenärzte, Radiologen, Hals-Nase-Ohrenärzte)
- sonstige (MDK (Med. Dienst der Krankenversicherung), Zahnärzte, Betriebsärzte)
- medikamentöse Versorgung (Apotheken)
Was sind die Ärztekammern?
- Ärztekammer (Landesebene)
-> Pflichtmitgliedschaft mit Beginn der Arbeitsaufnahme
-> Wahrnehmung der beruflichen Interessen der Ärzteschaft
-> Weiterbildung/Fortbildung/Prüfungsabnahme
-> Schlichtung bei Berufsstreitigkeiten
-> Überwachung von Berufspflichten/Schiedsstelle - Bundesärztekammer
-> Koordinierungsfunktion
-> Anerkennungsfragen
Was ist die Rolle der Kassenärztlichen Vereinigung?
- Ärzte sind Zwangsmitglieder in dieser
- Honorarzahlungen an Ärzte
- erhalten Gesamtvergütung von Krankenkassen/GKV in Gegenleistung für Versorgung
Was besagt der Sicherstellungsauftrag?
- KV und KBV ist Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung übertragen worden
- haben für bedarfsgerechte gleichmäßige ärztliche Versorgung aller Versicherten einschl. ausreichenden Notdienstes zu sorgen
- Selbstverwaltung der Ärzte hat Sicherstellung der ärztlichen Versorgung übernommen
- GKV vergütet dafür die KVen, die das Honorar der Vertragsärzte verteilen
- Bedarfsplanung obliegt KV, im Einvernehmen mit Spitzenverbänden der KKs sowie den Richtlinien des G-BA
Was sind die Aufgaben und Pflichten der Kassenärztlichen Vereinigung?
- Sicherstellungsauftrag (GKV)
-> Bedarfsplanung und Zulassungsbegrenzungen - Gewährleistungspflicht (GKV)
- Interessenvertretung (Ärzte)
- Honorarverhandlung (GKV)
- Honorarverteilung: Vergütung Vertragsärzte (Ärzte)
Was ist die Bedarfsplanung?
- KV legt Ort nach Bedarf fest, wobei der Wunschort der Ärzte nicht immer berücksichtigt wird
Welche Bedarfsplanungsebenen gibt es?
- Verhältniszahlen
- Arztgruppen
- Planungsbereich
- Morbiditätsfaktor
Wie sieht der Planungsbereich von unterschiedlichen Arztgruppen aus?
- Faustregel: Je spezialisierter eine Facharztgruppe + je seltener die Patienten ihn wohnortnah brauchen, desto größer der zugrunde liegende Planungsbereich
- Hausärztliche Versorgung (Hausärzte): Mittelbereich
- allgemeine fachärztliche Versorgung (Augenärzte, Chirurgen, Frauenärzte, HNO-Ärzte, Hautärzte, Kinderärzte, Nervenärzte, Orthopäden, Psychotherapeuten, Urologen): Landkreis
- spezialisierte fachärztliche Versorgung (Anästhesisten, Fachinternisten, Radiologen, Kinder- und Jugendpsychiater): Raumordnungsregion
- gesonderte fachärztliche Versorgung (Humangenetiker, Laborärzte, Neurochirurgen, Nuklearmediziner, PRM-Mediziner, Pathologen, Strahlentherapie, Transfusionsmediziner): KV-Bereich
Was ist der Morbiditätsfaktor?
- dient zur regionalen Anpassung der Verhältniszahlen
- berücksichtigt:
-> Altersgruppen (4 Gruppen)
-> Geschlechter (2 Gruppen)
-> erhöhte/nicht erhöhte regionale Morbidität - alle 2 Jahre Anpassung ggüb. Stichtag 31.12.2010
Was ist der Zulassungsausschuss?
- Entscheidung über die Niederlassungen und Genehmigungen zur Anstellung von Ärzten und Psychotherapeuten
- Genehmigung von Berufsausübungsgemeinschaften (BAG) oder die Verlegung von Vertragsarztsitzen
- Befugnis vorhandene Zulassungen zu entziehen
- Ermächtigung weiterer Ärzte und Psychotherapeuten zur Teilnahme an der vertragsärztliche Versorgung, wenn ein entsprechender qualitativer oder quantitativer Bedarf vorliegt
Inwiefern gibt es Bedarfsplanung in der stationären Versorgung?
- anhand von Krankenhausbedarfsplänen der Bundesländer
- alle 4 Jahre
- wird vom Landesparlament beschlossen
- Investitionsfinanzierung übernimmt ebenfalls das Land
Inwiefern gibt es Bedarfsplanung in der stationären Versorgung?
- anhand von Krankenhausbedarfsplänen der Bundesländer
- alle 4 Jahre
- wird vom Landesparlament beschlossen
- Investitionsfinanzierung übernimmt ebenfalls das Land
Inwiefern gibt es Bedarfsplanung in der Arzneimittelversorgung?
- keine Bedarfsplanung
- Bedarf wird über den Markt geregelt
- Erstattung nur im Rahmen erstattungsfähiger Arzneimittel
Was sind neue Versorgungsformen?
- Versorgungsformen, die über die bisherige Regelversorgung der gesetzlichen Krankenversicherung hinausgehen
Welche bisherigen Fehlentwicklungen existieren?
- Über-, Unter- und Fehlversorgung
- mangelnde Verzahnung/Vernetzung bei Versorgung ambulanter & stationärer Behandlung
- Wandel im Krankheitsspektrum
Welche epidemiologischen Unterscheidungen gibt es zwischen einer Akuterkrankung und einer chronischen Erkrankung?
- Akuterkrankung
-> meist Erreger
-> kurze Latenzzeit
-> typische Symptome
-> kurze Falldauer
-> meist heilbar - chronische Erkrankung
-> multifaktorielle Genese (Risikobestimmung)
-> jahrelange Latenzzeit
-> Feststellbarkeit evtl. schon früher
-> uncharakteristisch, schleichend
-> lange Falldauer möglich
-> z.T. unheilbar, behandelbar
Welche epidemiologischen Unterscheidungen gibt es zwischen einer Akuterkrankung und einer chronischen Erkrankung?
- Akuterkrankung
-> meist Erreger
-> kurze Latenzzeit
-> typische Symptome
-> kurze Falldauer
-> meist heilbar - chronische Erkrankung
-> multifaktorielle Genese (Risikobestimmung)
-> jahrelange Latenzzeit
-> Feststellbarkeit evtl. schon früher
-> uncharakteristisch, schleichend
-> lange Falldauer möglich
-> z.T. unheilbar, behandelbar
Wie sieht die vertikale/horizontale Sektorentrennung aus?
- ambulant
-> Hausarzt
-> Facharzt
-> ambulante Vorsorge
-> ambulante Pflege
-> Psychotherapeut
-> Zahnarzt - stationär
-> Maximal-, Schwerpunkt-, Regel,- Grund- oder Normalversorgung - Nachsorge
-> amb./stat. Rehabilitation
-> institutionelle Pflege
-> ambulante Pflege
-> Heil-/Hilfsmittel
-> Selbsthilfegruppen
-> Apotheken
Welche möglichen Defizite gibt es in der Versorgung?
- fehlende Fähigkeit der Patienten zum Selbstmanagement
- mangelnde diabetologische Ausbildung der Hausärzte
- fehlende Kommunikation zwischen Klinik und Hausarzt
- fehlende Einbeziehung und Kooperation mit anderen Berufsgruppen
Welche Lösungsansätze gibt es für die möglichen Defizite in der Versorgung?
- Managed Care Ansätze
-> Disease-Management-Programme (DMP)
-> integrierte Versorgung (IV) - medizinische Versorgungszentren (MVZ)
(=> Teilsystemorientiert -> Patientenorientiert)
Was sind Disease Management Programme?
- strukturierte Behandlungsprogramme für chronische Erkrankungen
- Inhalte werden vom G-BA erarbeitet (DMP-Anforderungen-Richtlinien), z.B. für welche Versicherten, QS-Maßnahmen, Dokumentationspflichten, Schulungen
=> Ausarbeitung konkreter Programme in Arbeit (gesetzliche KKs)
Wofür gibt es bisher DMPs?
- Diabetes Typ I und II
- Brustkrebs
- KHK
- Asthma bronchiale
- COPD
(- Depressionen - Osteoporose
- Rheumatoide Arthritis
- chronische Herzinsuffizienz
- chronischer Rückenschmerz)
(in Planung: Adipositas bis Juli 2023)
Was sind die Säulen des Disease Management?
- EbM: Einsatz von Leitlinien
- Schnittstellen managen
- Schulungen (Arzt/Patient)
- QM-Zirkel
- Verzahnung mit RSA
Inwiefern werden Anreize für DMP’s gesetzt?
- (Teilnahme für alle Beteiligten ist freiwillig)
- Anreize für Krankenkassen:
-> Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds für jeden eingeschriebenen Versicherten - Anreize für Patienten:
-> Senkung der Zuzahlungsgrenze von 2% auf 1% des Einkommens - Anreize für Leistungserbringer:
-> Möglichkeit zur Vergütung außerhalb der Budgets