9. Leistungsbeurteilung und Beförderung Flashcards
Relative Leistungsturniere
Funktionen von Turnieren
• Anreizfunktion
• Selektionsfunktion
Anwendungsgebiete
• Beobachtungsprobleme
• Messbarkeitsprobleme
Lohnspreizung
= Turnierpreisdifferenz
monetäre Anreize ↑ -> Anstrengungsniveau ↑
(1) Lohnspreizung darf nicht zu hoch sein:
• zusätzlicher Output > zusätzliche Lohnkosten
• optimales Anstrengungsniveau nicht unendlich
(2) Lohnspreizung darf nicht zu klein sein:
• Gefahr der adversen Selektion
Auswirkungen von Zufallseinflüssen
- Unsicherheiten im Produktionsprozess
- Messfehler
- Zufallseinflüsse reduzieren die Wahrscheinlichkeit, das Turnier durch individuelle Leistung zu gewinnen
- > Turnierteilnehmer senken Anstrengungsniveau
- > Reaktion der Unternehmensleitung: Turnierpreisdifferenz ↑
Alternative Gehaltsstrukturen
•gleichmäßig (symmetrisch)
-> Gehalt steigt mit Level an
• ungleichmäßig (asymmetrisch)
-> Gehalt steigt
ungleichmäßig zum Level an
Vorteile relativer Leistungsturniere
- Geringe Kosten der Leistungsmessung
- Allgemeine Zufallseinflüsse werden herausgefiltert
- Prozess subjektiver Leistungsbeurteilungen wird besser
- Verhinderung von Arbeitgeber-Opportunismus
Probleme relativer Leistungsturniere
- Zufallseinflüsse senken Leistungsbereitschaft
- Kollusionsgefahr zwischen den Arbeitnehmern
- Weniger Anreizwirkungen bei heterogenen Turnierteilnehmern
- Zielkonflikt zu Teamarbeit
Vorkehrungen gegen unkooperatives Verhalten und Kollusionen
- Bildung großer Gruppen
- Kombination aus relativer und absoluter Leistungsbeurteilung
- Externe Arbeitnehmer als Konkurrenten
- Komprimierung der Lohnstruktur
Interne Beförderung versus externe Rekrutierung
Vorteile interner Beförderung:
• Kenntnis über Routinen/Produktionstechnologien
• Bessere Anstrengungsanreize
Vorteile externer Rekrutierungen:
• neue Ideen
• Leistungsmindernde Absprachen zwischen internen Arbeitnehmern können
durchbrochen werden
Empirische Befunde zur Turnierpreisdifferenz
- Erhöhung von Leistungsanstrengungen mit Erhöhung der Turnierpreisdifferenz
- Erhöhung von Sabotage/Mobbing mit Erhöhung der Turnierpreisdifferenz
- Auswirkungen nicht nur während, sondern auch nach dem Turnier (Gewinner/Verlierer)
Subjektive Leistungsbeurteilung
• Oft keine objektiven Maße für Mitarbeiterleistung vorhanden
• Objektive Maße messen nur Teil der Leistung
-> Multitasking-Probleme
Subjektive Leistungsbeurteilungen durch Vorgesetzte führen zu …
- Anreize
- Selektion
Probleme subjektiver Leistungsbeurteilungen
- Beurteilung durch Eigentümer vs. angestellten Manager
- Ähnlichkeitsphänomen
• Primacy-Effekt
(“erster Eindruck”)
• Halo-Effekt
- anhand von bekannten schließt man auf unbekannte Eigenschaften
• Centality Bias
- Mitarbeiter werden sehr ähnlich bewertet; zu wenig Differenzierung (durch Unsicherheit)
Gründe für verzerrte Beurteilungen
- Vermeidung von Anstrengungen zur Informationsgewinnung
- Fehlende Anreize
- mangelnde Fähigkeit
- Vermeidung negativer Konsequenzen
Möglichkeiten zur Verminderung der Beurteilungsprobleme
- Forced-Ranking-Systeme
- Zielvereinbarungen
- Objektive Leistungsmaße größerer Gruppen (Teams)
Voraussetzungen für Turniere
- Vergleichbarkeit der Aufgaben
- Festlegung der Preise pro Rangplatz
- Messbarkeit der Leistung
- keine Störfaktoren
Wirkung einer Veränderung der der Turnierpreisdifferenz
• Höhe der Differenz zw. Gewinner-und Verliererpreis entscheidend
-> je höher, desto mehr Anreiz
• Leistungsintensität und Turnierpreis sind positiv korreliert