9.) Entspannungsverfahren Flashcards
Grundlagen Stress
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Wozu Entspannung?
➡️ als Gegenstück einer Stress-Reaktion
▫️ (hohe körperliche Erregung)
↪️ d.h. Einsatz bei Stress-bedingten psych + körperl Störungen
↪️ + Reduktion von Anspannung
🔺 Stress
▫️ ist ‘‘any factor acting internally or externally
▫️ that makes it difficult to adapt
▫️ and that demands increased effort
▫️ from the person to maintain
▫️ a state of equilibrium
↪️ within himself
↪️ and with his external environment’’
- alles, was durch äußere/innere Prozesse hervorgerufen werden kann
- > was es schwierig macht, sich mit d. Anforderungen einer aktuellen Situation ausein.zusetzen
WARUM? -> weil’s zur Auslenkung eines homöostatischen Gleichgewichts geht ❌⚖️
HEIßT
- sobald man mit neuem Reiz konfrontiert ist
- bspw Umzug, Zeitplan geht nicht auf -
- > jede Auslenkung macht Stress
=> auch jede pos Auslenkung macht Stress !!
- selbst wenn man am Tag was Schönes erlebt hat + ausgelastet war
- ist man abends ausgelaugt
(»_space; Distress vs. Eustress < ABER JEDE AUSLENKUNG IST STRESSVOLL !!
- > das ist bes wichtig für unsere Pn !
- bedeutet, dass auch eine pos gemeinte Intervention in der PT
- damit Veränderung in einem Lebenssystem / homöostatischem System schafft
- P der unter psych Störung leidet hat damit Gleichgewichtszustand erreicht ⚖️✅
- bspw selbst wenn depressiver P aus Bett rauskommt
- erlebt P hier eine Veränderung
- > bedeutet AUTOMATISCH Stress
- > das ist IMMER mit einer ANSTRENGUNG verbunden !!
ALSO immer im Hinterkopf behalten:
☝️ jede Form von PT bedeutet eine Veränderung + Störung einer Stabilität !! ⚖️❌
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Implikationen der Stress-Definition
➡️ Stress kann auf jede Form von Reiz erfolgen
↪️ + ist nicht auf best Reize limitiert
⚪️ (KJP + Angst bei Kindern!)
⚪️ („obj Stressoren“ sind Quatsch!)
➡️ Symptomprofil d. psychologischen Stressreaktion ist heterogen
➡️ Stress ist eine adaptive Reaktion + nicht per se negativ ❌➖
🔴➡️ Psychobiologie der Angstreaktion
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🔺 Burn-Out
▫️ klinisches Bild > 130 Symptome
🤒 Syndrom aus
- emotionaler Erschöpfung
- Depersonalisation
- reduzierter Leistungsfähigkeit
➡️ vom Stress zur Krankheit
↪️ Selyes „🔺allgemeines Anpassungssyndrom“
—> Abb. Stressresistenz
➡️ bio-psycho-soziale Folgen
(wenig Therapiemotivation in Widerstandsphase)
➡️ Dauer d. Stressbelastung besitzt Einfluss auf Dauer d. Intervention
- was in Arbeit mit Pn sehr hilfreich ist ist
- > im Hinterkopf zu behalten, dass das, was “🔺allgemeines Anpassungssyndrom” genannt wird
ALSO
- bei einer Stressreaktion hat man immer einen kurzen Abfall der Stress-Response im Rahmen der Alarmreaktion 🚨↘️
- dann aber eine Zunahme d. Stressresistenz
- in einer best Situation hat man kurzfristig Gefühl d. Überforderung
- > ABER unser Körper + Mensch grundsätzl als Individuum
- > ist idL eine Anpassungs-Reaktion zu vollbringen
=> stellt man fest, wenn man sich bspw Prävalenzen von PTBS anschaut
- 2/3 sind nicht traumatisiert
- denen gelingt es gesund durch diesen Zustand zu kommen
- muss nicht immer bedeuten, dass man traumatisiert ist
- > es kann näml auch eine funktionale Anpassung geben
=> ABER WENN’s ein neg erlebter Dauerzustand ist
- dann hat man eine Widerstandsphase
- mit einer Stressresistenz
=> das ist auch genau die Phase, in der Pn idR NICHT in die PT kommen
- weil sie sich denken, dass Zustand ja noch aushaltbar ist
=> Pn kommen idR ERST zu einem
- wenn sie aus Widerstandsphase
- in ERSCHÖPFUNGSPHASE fallen !!
=> eig wäre Prävention ja viel wichtiger !
- wo Körper NOCH NICHT in ERSCHÖPFUNGSZUSTAND gefallen ist
WICHTIG ist auch die Stressdauer
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Sonderfall: Dissoziation/Ohnmacht (àApplied Tension; Öst)
WICHTIG !
- was man sich auf jeden Fall merken sollte ist, dass
- > Stressreaktion, Stresserleben, Stress-Response NICHT IMMER NUR mit einer sympathischen Aktivierung einhergeht
- parasympathische + sympathische Prozesse
- > stehen stückweit im Gleichgewicht ⚖️
—> Abb.
- was sie zeigen soll
- > es gibt Phasen wo es sympathische Dominanz gibt
Dominanz hier
- gek durch
- > gesteigerte Herzrate, Hautleitfähigkeit, Blutdruck
- und aber auch eine parasympathische Dominanz
- > Abfallen d. Herzleistung
- > Weitstellen d. Gefäße
- > Abfallen d. Blutdrucks
=> erst Freece - dann Orientierungsfkt - dann Fight/Flight - Dissoziation/Ohnmacht
-> wahrsch weil biol Sinn ergibt in Ohnmacht zu fallen, um Überleben zu sichern ( wie in Tierwelt )
- wo’s von sympathische in parasympathische Dominanz kippt
=> das ist das, was Pn berichten, die in Dissoziation kommen
( weil’s übermächtig war in Ohnmacht fallen bspw = Faint Mechanismus (?))
=> dissoziativer P müsste in Re-Orientierung hineinkommen
☝️ als T muss man daher drauf achten, dass dieser max Anspannungszustand
❌ nicht in die Ohnmacht kippt !!
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Stress-assoziierte somatische Störungen
- gastrointestinale Störungen
- kardiovaskuläre Störungen
- Atemwegserkrankungen
- Hauterkrankungen
- Erkrankungen d. Immunsystems
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Entspannungsverfahren: Autogenes Training
🔺 Autogenes Training
▫️ (autogen = von innen her erzeugt)
⛳️ Ziel: Pn sollen selbstständig Entspannungszustand herbeiführen
⚙️ Technik
▫️ besteht in Autosuggestion
☝️ aber nicht gleichzusetzen mit Autohypnose
↪️ auch wenn Ursprünge d. Therapie in Hypnose liegen
🪜 Stufen im 🔺Autogenen Training
➡️ Unterscheidung von drei Stufen
▪️ 1.) Grundübungen
▫️ im Vordergrund steht Entspannung d. Körpers 💆🏼♀️
▪️ 2.) Mittelstufe
▫️ Verknüpfung d. Entspannungszustands
▫️ mit Selbstinstruktionen
▫️ + Affirmationen
(vglb mit Selbstinstruktionstrainings ➡️ kogn Techniken)
☝️ Wichtig: pos Ziele formulieren ✅⛳️
▪️ 3.) Oberstufe
▫️ „Auto-Psychoanalyse“/Phantasiereisen
▫️ im Entspannungszustand mehr Durchlässigkeit zum Unbewussten
↪️ gleichschwebende Aufmerksamkeit
↪️ AT besitzt hier teils magische Elemente
▪️ Ausgangsposition:
Einnehmen einer angenehmen Haltung
• im Liegen
• im Sitzen
• „Droschkenkutscherhaltung“
☝️ Achten Sie darauf, dass Raum nicht kalt ist ❌🥶
☝️ Pn sollen NICHT einschlafen (Gefahr beim Liegen) ❌😴
▪️ Grundstufe:
▫️ Selbstinstruktionen/Anleitung durch T
↪️ zentral sind parasympathische Funktionen
- Schwereübung (Tonus): „Der Arm wird schwer“
- Wärmeübung (Vasodilatation): „Der Arm wird warm“
- Herz-Übung (negativ chronotrop/dromotrop): „Das Herz schlägt ruhig und gleichmäßig“
- Atem-Übung (Bronchokonstriktion) : „Es atmet mich“
- Sonnengeflechts-Übung (Verdauungsaktivität): „Sonnengeflecht ist stömend warm“
- Stirnkühle-Übung: „Die Stirn ist angenehm kühl.“
➡️ Nutzung von Elementen d. 🔺autogenen Trainings
↪️ in anderen Interventionen
✔️ Einleitung d. Übung durch Konzentration auf Atem, Wärme, Schwere
↪️ wird oft zur Entspannung bei Imaginationsübungen/ Achtsamkeitsübungen eingesetzt!
☝️ zu beachten
▫️ wichtig ist immer Rückführung aus Entspannungszustand
▫️ + Aktivierung
↪️ bevor sich Pn wieder aufrichten
⚪️ (bspw. Panik bei Angststörungen/phobischen + somatoformen Störungen)
▫️ AT sollte mehrfach pro Tag geübt werden
↪️ damit es einen Übungseffekt gibt ✅
⚠️ Vorsicht in Bezug auf Begleiterscheinungen ↪️ Zuckungen/unwillkürliche Bewegungen ↪️ sensorische Empfindungen ↪️ unkontrollierbare Gedanken ↪️ schnell-wechselnde Gefühlslage
➡️ Kontraindikation Psychose, Manie
➖ sehr übungs-u. zeitintensiv
➖ Leistungsgedanke
➖ v.a. in Oberstufen icht validierte Methoden + Konstrukte
➖ tw Nähe zu spirituellen/esoterischen Ansätzen
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Progressive Muskelrelaxation =. PMR (Jacobsen, 1938)
🤔 Grundannahme
▫️ Reziprozitätsprämisse = zentrifugale Beeinflussung von mentalen + peripherphysiologischen Prozessen
➡️ so wie Stress zu Verspannung führt
↪️ kann auch Entspannung zur Stressreduktion führen
➡️ ursprünglich 50 Sitzung (einstündig)
➡️ Wechsel von Anspannung + Entspannung
(urspr 1-2 u. 3-4 Minuten, heute kürzere Intervalle)
➡️ heute Unterscheidung von 16 Muskelgruppen
Instruktionen
(vgl. Gierra Klinkenberg)
Bitte setzen oder legen Sie sich so bequem wie möglich hin. Im Sitzen lassen
Sie Ihre Unterarme leicht auf den Armlehnen des Stuhls ruhen, die Füße in Kontakt mit dem Boden. Erlauben Sie, dass sich Ihre Augen schließen. Atmen Sie sechs Mal tief ein und wieder aus. Lassen Sie dann Ihren Atem ruhig fließen. Spannen Sie die Muskulatur immer nur so stark an, dass Sie die Anspannung gerade wahrnehmen können. Machen Sie nur die Übungen mit, die Ihnen helfen, sich wohler und entspannter zu fühlen. Wir beginnen nun mit den Übungen. Achten Sie auf Ihren rechten Unterarm und die rechte Hand. Machen Sie mit der rechten Hand eine leichte Faust, jetzt. Fühlen Sie die Spannung (5–7 Sekunden) … und mit der nächsten Ausatmung lassen Sie wieder los und entspannen. Spüren Sie wie sich ein leichtes Gefühl der Entspannung ganz langsam in ihrer Hand ausbreiten kann (45–60 Sekunden). Genießen Sie die Ruhe. Die Atmung geht ruhig und gleichmäßig. Wir machen nun weiter mit dem rechten Oberarm. Spannen Sie den rechten Oberarm an, in dem Sie den rechten Arm etwas anwinkeln.
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PMR: Modifikationen nach Öst
🔺 Aufklärung
▫️ physiologische Mechanismen + Rationale
🔺 lösende Entsp.
▫️ nur Entspannung ohne Kontraktion
🔺 Cue controlled relaxation
▫️ Konditionierungsprozedur von Schlüsselreiz („ruhig“) mit Entspannung
🔺 differentielle Entsp.
▫️ Entspannung der nicht benötigten Muskelgruppen bei Aktivitäten.
🔺 schnelle Entsp.
▫️ Entspannen in alltägl, aber nicht belastenden Situationen
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Atementspannung
Instruktionen (vgl. Gierra + Klinkenberg)
„Schultern und Brustkorb bleiben weitest gehend ruhig, der Bauch wölbt sich beim Einatmen nach vorne. Vielleicht erscheint Ihnen das etwas ungewöhnlich, probieren Sie dies zunächst im Stehen. Legen Sie Ihre Hände auf die Körperseiten oberhalb des Beckens und spüren Sie beim Atmen dort einer Ausweitung nach. Achten Sie darauf, dass sich die Schultern nicht heben oder der Brustkorb zu stark die Atemtätigkeit übernimmt. Lassen Sie den Atem in einen Hohlraum im Bauch einströmen anstatt die Luft in den Bauch zu pressen. Verfolgen Sie Ihren Atem wie er durch die Nase einströmt und durch den Mund hinaus fließt.“
➡️ Vorsicht bei Neigung zu Hyperventilation
➡️ ebenfalls angewendet bei Achtsamkeitsübungen
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Spezifische Indikation nur bei Schlafstörungen, Spannungskopfschmerz und Bluthochdruck!
❗️📖 Bernstein, D. A., Borkovec, T. D., & Hazlett-Stevens, H. (2000). New directions in progressive relaxation training: A guidebook for helping professionals. Greenwood Publishing Group.
- PMR wird idR störungsspezif angewendet
- ABER KEINE spezif Indikationen bei ANgststörungen/Phióbien hat
TYPISCHE PRÜFUNGSFRAGE
“Nennen Sie mal eine typische Indikation von PMR”
- > da kommt immer Angststörung/Phobien
- > FALSch
RICHTIG IST NUR
- spezif Spannungskopfschmerz (
PMR
☝️zu beachten
- sehr zeit-intensiv
- ermüdend
- mechanistisch
- begrenzter Indikationsbereich
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Biofeedback
↪️ Physiologische Kennzeichen einer Entspannungsreaktion
🔺 Neuromuskulär
▫️ Abnahme von Tonus und Reflextätigkeit
🔺 Kardiovaskulär
▫️ Vasodilatation, Senkung des arteriellen Blutdrucks
🔺 Respiratorisch
▫️ Abnahme der Atemfrequenz, Synchronisierung der Atemzyklen
🔺 Elektrodermal
▫️ Abnahme der Hautleitfähigkeit
🔺 EEG
▫️ Zunahme von langsamen Wellen: Alpha-Wellen (Augen geschlossen)
▫️ Theta-Wellen (Dösen)
▫️ + Delta-Wellen (Tiefschlaf)
↪️ Übergang zum Schlafzustand: K-Komplex + Schlafspindeln
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EEG Graphoelemente
—> Abb. versch Wellen
🔺 K-Komplexe
▫️ bi-/triphasische
▫️ hochamplitudige Wellen
▫️ langsamer Frequenz
↪️ assoziiert mit Verarbeitung
➡️ „ungefährlicher“ Reize
—> Abb.
🔺 Schlafspindeln
▫️ (Sigma-Wellen)
▫️ 12-14hz
↪️ assoziiert mit Inhibition
➡️ von Prozessen (Thalamus)
—> Abb.
- man kann allerdings (noch) nicht sagen, ob Herz schneller schlägt, weil Freude/Aufgeregtheit/Angst
(so weit ist man noch nicht)
-> da gibts kein vernünftiges Maß
=> deshalb nur mit Biofeedback zurückmelden, was mit allg Anspannung zutun hat
—> Abb.
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