7. Sexualverhalten und Gesundheit Flashcards

1
Q

Sexualverhalten und Gesundheit (I) Eingrenzung

A

Gesundheit und Wohlbefinden. Sexualität wird mit Lustempfinden, Befriedigung und Intimität in Verbindung gebracht und weniger mit Gesundheitsrisiken assoziiert, die mit sexuellem Kontaktverhalten verbunden sind. Die Gesundheitspsychologie befasst sich vor allem mit dem risikobehafteten Sexualverhalten“ (Brinkmann, 2021, S. 406)

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2
Q

Definition Sexuelles Risikoverhalten (Brinkmann, 2021)

A
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3
Q

Definition Sexuelles Risikoverhalten (Brinkmann, 2021)

A
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4
Q

Relevanz von sexuellem Risikoverhalten (Brinkmann, 2021)

A

Sexuelles Risikoverhalten begünstigt die Infektion mit sexuell übertragbaren Krankheiten wie…

  • Immunodeficiency Syndrome, Übersetzung: Erworbenes Immunschwächesyndrom)
  • Syphilis
  • Gonorrhoe („Tripper“)
  • Chlamydien
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5
Q

Zentrale Begriffe und Abkürzungen (Brinkmann, 2021)

A
  • Deutscher Begriff: Sexuell übertragbare Krankheiten
  • Englisch: Sexually Transmitted Diseases (STD)
  • Am weitesten verbreitete Bezeichnung sexuale Transmitted Infections (STI, z.B. Fachgesellschaft in Deutschland = Deutsche STI-Gesellschaft – Gesellschaft zur Förderung der Sexuellen Gesundheit)
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6
Q

Beschreibung und Infektionsweg (Brinkmann, 2021)

A
  • STI beschreit Infektionskrankheiten, die bei sexuellen Handlungen übertragen werden können (oft auch als Geschlechtskrankheiten bezeichnet)
  • „Bei sexuell übertragbaren Krankheiten kommt es in erster Linie durch den Austausch von Körperflüssigkeiten und Schleimhautkontakt zur Infektion“ (Brinkmann, 2021, S. 407)
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6
Q

Beschreibung und Infektionsweg (Brinkmann, 2021)

A
  • STI beschreit Infektionskrankheiten, die bei sexuellen Handlungen übertragen werden können (oft auch als Geschlechtskrankheiten bezeichnet)
  • „Bei sexuell übertragbaren Krankheiten kommt es in erster Linie durch den Austausch von Körperflüssigkeiten und Schleimhautkontakt zur Infektion“ (Brinkmann, 2021, S. 407)
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7
Q

Meldepflicht (Brinkmann, 2021)

A
  • In Deutschland besteht anonyme Meldepflicht für bestimmte STI
  • Meldepflichtig sind in Deutschland Infektionen mit dem Syphiliserreger oder dem HIV-Erreger
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7
Q

Meldepflicht (Brinkmann, 2021)

A
  • In Deutschland besteht anonyme Meldepflicht für bestimmte STI
  • Meldepflichtig sind in Deutschland Infektionen mit dem Syphiliserreger oder dem HIV-Erreger
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8
Q

Chlamydieninfektion (Brinkmann, 2021)

A
  • Weltweit am häufigsten verbreitete sexuell übertragbare Krankheit
  • Prävalenzschätzungen für Deutschland: 18- bis 19-jährige Frauen: 4.5%, 25- bis 29-jährige Männer: 4.9% (Hamouda et al., 2013)
  • Infektion durch Bakterien (Chlamydia trachomatis)
  • Chlamydieninfektion verläuft bei 70 bis 80% der Frauen und 50% der Männer symptomlos (Hamouda et al., 2013)
  • Kann unbehandelt zu chronischen Erkrankungen und bei Frauen zu Unfruchtbarkeit führen
  • Chlamydieninfektion kann mit Antibiotika wirksam behandelt werden
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9
Q

Infektion mit Gonorrhoe (Brinkmann, 2021)

A
  • Infektion über Bakterien (Gonokokken, Neisseria gonorrhoeae)
  • Epidemiologische Daten für Deutschland fehlen
  • In Sachsen besteht eine Labormeldepflicht, dort gemeldete Inzidenz 2011: 13.7 Infektionen auf 100 000 Einwohner (Hamouda et al.,2013)
  • Gonorrhoe kann unbehandelt zu Folgeerkrankungen bis hin zu Unfruchtbarkeit bei Frauen und Männern führen
  • Gonorrhoe kann mit Antibiotika erfolgreich behandelt werden
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10
Q

Infektion mit Syphilis (Brinkmann, 2021)

A
  • Infektion über Bakterien (Treponema pallidum)
  • Im Jahr 2015 insgesamt 6 834 Syphilisfälle in Deutschland gemeldet (Anstieg um 149% zwischen 2009 und 2015, Bremer et al., 2017)
  • Syphilisinzidenz im Jahr 2015 bei 8.5 Fällen pro 100 000 Einwohner
  • 2019: 7 889 Syphilis-Fälle in Deutschland
  • Syphilis kann unbehandelt zu bleibenden Organschäden und im schlimmsten Fall zur Zerstörung des zentralen Nervensystems führen
  • Infektion mit Syphilis kann mit Antibiotika wirksam behandelt werden
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10
Q

Infektion mit Syphilis (Brinkmann, 2021)

A
  • Infektion über Bakterien (Treponema pallidum)
  • Im Jahr 2015 insgesamt 6 834 Syphilisfälle in Deutschland gemeldet (Anstieg um 149% zwischen 2009 und 2015, Bremer et al., 2017)
  • Syphilisinzidenz im Jahr 2015 bei 8.5 Fällen pro 100 000 Einwohner
  • 2019: 7 889 Syphilis-Fälle in Deutschland
  • Syphilis kann unbehandelt zu bleibenden Organschäden und im schlimmsten Fall zur Zerstörung des zentralen Nervensystems führen
  • Infektion mit Syphilis kann mit Antibiotika wirksam behandelt werden
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11
Q

Anzahl Syphilisinfektionen (Abbildung aus Bremer et al., 2017)

A
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11
Q

Anzahl Syphilisinfektionen (Abbildung aus Bremer et al., 2017)

A
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12
Q

Infektion mit HIV / AIDS (Zippel, 2018)

A
  • Übertragung des HI(Humanes Immundefizienz)-Virus durch ungeschützten Geschlechtsverkehr, gemeinsame Spritzennutzung beim intravenösen Drogenkonsum oder das Stillen möglich
  • Krankheitsbild AIDS wurde erstmalig 1981 von Gottlieb et al. beschrieben
  • AIDS war lange Zeit in der öffentlichen Wahrnehmung ein Problem von Randgruppen (homosexuelle Männer, Drogenabhängige und Prostituierte)
  • HIV-Diagnosen oft erst Jahre nach der Infektion
  • nachweis einer Infektion erst sechs Wochen bis drei Monate nach einer Risikosituation möglich
  • Regelmäßige Schätzungen zum Verlauf der HIV-Epidemie in Deutschland durch das Robert Koch-Institut (RKI)
13
Q

Infektion mit HIV / AIDS (an der Heiden et al., 2021)

A
  • Geschätzte Zahl der HIV-Neuinfektionen in Deutschland und bei Menschen deutscher Herkunft, die sich im Ausland mit infiziert haben im Jahr 2020: 2 000
  • Rückgang im Vergleich zum Jahr 2019 (geschätzte 2 600 HIV-Neuinfektionen)
13
Q

Infektion mit HIV / AIDS (an der Heiden et al., 2021)

A
  • Geschätzte Zahl der HIV-Neuinfektionen in Deutschland und bei Menschen deutscher Herkunft, die sich im Ausland mit infiziert haben im Jahr 2020: 2 000
  • Rückgang im Vergleich zum Jahr 2019 (geschätzte 2 600 HIV-Neuinfektionen)
14
Q

HIV-Neuinfektionen im Jahr 2020 (Tabelle: an der Heiden et al., 2021)

A
15
Q

HIV-Neuinfektionen im Jahr 2020 (Tabelle: an der Heiden et al., 2021)

A
16
Q

Deutschland: Personen mit HIV / AIDS (Abbildung: an der Heiden et al., 2021)

A
16
Q

Deutschland: Personen mit HIV / AIDS (Abbildung: an der Heiden et al., 2021)

A
17
Q

Diagnostik von STI (Bremer et al., 2017)

A
  • Kosten für die STI-Testung und Behandlung (einschließlich HIV und AIDS) werden im Bedarfsfall durch die Krankenkasse übernommen)
  • Anonymität im Bereich der STI (aufgrund der Angst vor Stigmatisierung vieler Klienten) oftmals wichtige Voraussetzung für Wahrnehmung von Angeboten
  • Gesundheitsämter bieten anonym und oft kostenfrei Tests auf HIV an (und zum Teil auch auf andere STI) an
18
Q

Diagnostik von HIV / AIDS

A
  • Seit 2018 sind HIV-Selbsttests (Heimtests) in Deutschland möglich
  • HIV-Selbsttests können legal in Apotheken erworben werden
  • Diagnose einer HIV-Infektion in aller Regel psychisch sehr belastend für Betroffene (Gefahr von Depressionen bis hin zur Suizidalität)
19
Q

Behandlung von HIV (an der Heiden et al., 2021)

A
  • Inzwischen existieren sehr wirkungsvolle Therapiemethoden
  • Insbesondere antiretrovirale Therapie wird erfolgreich eingesetzt
  • Medikamentöse Therapie muss lebenslang erfolgen (nach wie vor keine Heilung möglich)
  • Anteil der Therapien im Jahr 2020 in Deutschland bei etwa 97%
  • Bei erfolgreicher Therapie sollte kein HI-Virus mehr im Blut nachweisbar sein (Viruslast von weniger als 200 Viruskopien/ml)

HI-Virus „nicht mehr nachweisbar“ bedeutet..
..Verhinderung der Krankheitsprogression
..Verhinderung des Auftretens klinischer Komplikationen
..Auswirkungen auf die HIV-Prävention
..Weitergabe der HIV-Infektion nicht mehr möglich
..ggf. verminderten Gebrauch von Kondomen

  • Bis zu 48 Stunden nach einer Risikosituation kann eine HIV- Postexpositionsprophylaxe (PEP) erfolgen
  • Alternativ kann eine medikamentöse HIV-Präexpositionsprophylaxe (PrEP) durchgeführt werden
20
Q

Behandlung von HIV (Zippel, 2018)

A
  • Welche HIV-Therapie angewendet wird, sollte unbedingt mit Betroffenen besprochen werden
  • Durch Partizipation und durch Anpassung der Therapie an aktuelle Lebens- und Arbeitsbedingungen der Patienten Erhöhung der Adhärenz
  • Zusätzlich sollten psychosoziale Interventionen besprochen und ggf. gemeinsam geplant werden
21
Q

Sexuell riskantes Verhalten (Brinkmann, 2021)

A

Konsum von Alkohol und Drogen erhöht oft das Risiko für sexuell riskantes Verhalten durch..
..eine sinkende Hemmschwelle
..Trübung der Urteilskraft
..veränderte Risikoeinschätzung
..eingeschränkte Kommunikationsfähigkeit
..die ggf. nicht mehr korrekte Anwendung von Kondomen

22
Q

Safer Sex (Brinkmann, 2021)

A
  • Risiko für STI kann durch „Safer Sex“ sehr stark reduziert werden
  • „Unter Safer Sex wird das Verhalten bei Sexualkontakten verstanden, das verhindert, dass Scheidenflüssigkeit, Sperma, Blut, Blutspuren (z.B. Menstruationsblut) oder Sekret aus dem Darm (Sekret auf der Darmschleimhaut) in den Körper des Sexualpartners gelangen kann bzw. der eigene Körper davor geschützt wird“ (Brinkmann, 2021, S. 417)
  • Nutzung von Kondomen spielt dafür zentrale Rolle
  • Zusätzlich kann durch Gebrauch von Kondomen Risiko ungewollter Schwangerschaften deutlich verringert werden
23
Q

Prävention von STI (Brinkmann, 2021)

A
  • Prävention von STI gründet auf umfassendem Verständnis von sexueller Gesundheit
  • „Sexuelle Gesundheit ist ein Zustand des körperlichen, emotionalen, geistigen und sozialen Wohlbefindens bezogen auf die Sexualität und bedeutet nicht nur die Abwesenheit von Krankheit und Funktionsstörungen oder Schwäche“ (WHO, 1975; zitiert nach Brinkmann, 2021, S. 419)
  • „Sexuelle Gesundheit erfordert sowohl eine positive, respektvolle Herangehensweise an Sexualität und sexuelle Beziehungen als auch die Möglichkeit für lustvolle und sichere sexuelle Erfahrungen,
    frei von Unterdrückung, Diskriminierung und Gewalt“ (WHO, 2006)
24
Q

Präventionskampagnen zu STI (Brinkmann, 2021)

A
  • Wichtige Präventionskampagnen in Deutschland: „Gib AIDS keine Chance“ bzw. „Liebesleben“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
  • Inzwischen kombinierte Prävention für HIV und verschiedene STI
  • Hohe Bekanntheit der Kampagne
  • Innerhalb eines Zeitraums von 12 Monaten 87% der Bevölkerung mit mindestens einem der HIV/STI-Aufklärungsmedien erreicht (von Rüden, 2017)
  • Kampagne „Liebesleben“ fordert zur Nutzung von Kondomen auf