12. Gesundheit und Krankheit im Verlauf des Lebens Flashcards

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Q

Gesundheit im Jugendalter (I)

Hintergrund (Faltermaier, 2017)

A

Jugendalter für Gesundheit sehr bedeutsame Periode
Die meisten Krankheiten treten erst in späteren Phasen des Erwachsenenalters auf
Grundlegende Einstellungen zum eigenen Körper, zu Gesundheit und Krankheit werden allerdings oft bereits im Jugendalter erworben

Jugendalter zentrale Übergangsphase im Leben Übergang von Kindheit zum Erwachsenenalter
Dabei auf körperlicher, psychischer und sozialer Ebene drastische Veränderungen und Entwicklungen

In Pubertät erfolgt grundlegender Umbau des Körpers
In der Jugend vorläufiger Höhepunkt der kognitiven Entwicklung
Auf sozialer Ebene: Orientierung weg von den Eltern, hin zu mehr Selbstständigkeit
Beziehungen zu Gleichaltrigen (Peers) gewinnen zunehmend an Bedeutung
Zentraler Aspekt im Jugendalter: Suche nach eigener Identität

Im Vergleich zum Erwachsenenalter gesundheitliche Probleme bei Jugendlichen seltener und meist noch nicht gravierend
Im Vordergrund im Jugendalter psychische und psychosomatische Störungen
Wichtige Rolle bei Jugendlichen spielt gesundheitliches Risikoverhalten
Subjektive Sicht: 80% bis 90% der Jugendlichen schätzen ihren Gesundheitszustand als gut bis ausgezeichnet ein (Ravens- Sieberer et al., 2003)

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Q

Mortalität bei Jugendlichen (Faltermaier, 2017)

A

Mortalitätsrate im Jugendalter im Vergleich zu Erwachsenen gering
Mortalität liegt bei etwa 61 Todesfällen auf 100 000 Personen (Altersgruppe 15- bis 25-Jährige)
Haupttodesursachen in dieser Altersgruppe: Unfälle (vor allem im Straßenverkehr), Suizide und Gewalteinwirkungen
Todesfälle im Jugendalter drei- bis viermal häufiger bei Jungen als bei Mädchen (Klein-Heßling, 2007)

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3
Q

Gesundheitliche Beschwerden bei Jugendlichen (Faltermaier, 2017)

A

Häufigste somatische Beschwerden und Erkrankungen bei Jugendlichen: Infektiöse Atemwegserkrankungen (Kamtsiuris et al., 2007)
Von Mädchen ebenfalls oft berichtet: Menstruationsbeschwerden
Zusätzlich häufig genannte Beschwerden und Erkrankungen im Jugendalter: Knochenbrüche/Prellungen, Akne, Bronchitis, Allergien, Migräne, Kreislaufbeschwerden und Gelenkerkrankungen

Häufigste psychosomatische Beschwerden im Jugendalter: Müdigkeit und Erschöpfung, Einschlafstörungen, Reizbarkeit, Kopfschmerzen, Nervosität und Unruhe, Kreuz- und Rücken- schmerzen, Konzentrationsstörungen, Schwindelgefühl und Appetitlosigkeit
Mädchen berichten ab der Pubertät mehr und stärkere Beschwerden als Jungen (Ravens-Sieberer et al., 2003)
Mädchen leiden signifikant häufiger an Erkältung und Grippe, an Bronchitis, Allergien, Akne, Kreislaufstörungen und Migräne
Jungen berichten dagegen öfter Knochenbrüche/Prellungen,
Asthma und Heuschnupfen als Mädchen

Häufigste chronische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland nach Kamtsiuris et al. (2007): Chronische Bronchitis (Prävalenz von 13.3%), Neurodermitits (13.2%) und Heuschnupfen (10.7%)
Weitere chronische Erkrankungen im Jugendalter (z.B. Diabetes mellitus) sind deutlich seltener
Nach Selbsteinschätzung leiden 30% bis 40% der deutschen Jugendlichen an mindestens einer allergischen Krankheit (Ravens- Sieberer et al., 2003)

Übergewicht ist eines der weltweit größten Gesundheitsprobleme von Kindern und Jugendlichen
Von Adipositas betroffen sind 7.7% der weiblichen und 9.2% der männlichen 14- bis 17-Jährigen in Deutschland (Schienkiewitz et al., 2018)
Ebenfalls relevant Anorexia nervosa und Bulimia nervosa (als psychische Störungen) vor allem bei Mädchen (Prävalenz- schätzungen zwischen 1% und 3%

Generell haben psychische Störungen große Bedeutung für Gesundheit von Jugendlichen
Insgesamt 21.9% der Kinder und Jugendlichen in Deutschland zeigen Hinweise auf das Vorliegen einer psychischen Auffälligkeit
Häufigste klinisch bedeutsame Störungen bei Jugendlichen: Ängste (9.4%), Depressionen (5.6%), Störungen des Sozialverhaltens (7.4%) und ADHS (1.4%, Ravens-Sieberer et al., 2007; zitiert nach Lohaus, 2018, S. 498)
Eine klinisch relevante depressive Symptomatik berichteten in einer repräsentativen Stichprobe 8.2% der 12- bis 17-Jährigen in
Deutschland (Wartberg et al., 2018)

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4
Q

Belastung und Gesundheit im Jugendalter (Faltermaier, 2017)

A

Modell nach Faltermaier (2017) ist Ansatz zur Entstehung von Krankheiten
Unterschieden wird in diesem Prozessmodell zwischen Lebens- ereignissen, normativen und non-normativen (chronischen) Belastungen und Entwicklungsaufgaben
Normative Belastungen betreffen überwiegenden Teil der Jugendlichen (ergeben sich aus gesellschaftlichen Anforderungen und Normen)
Wichtige Rolle spielen im Jugendalter die Entwicklungsaufgaben

Entwicklungsaufgaben = typische Anforderungen an Individuen in einer spezifischen Lebensphase
Zentrale Entwicklungsaufgaben des Jugendalters nach Oerter und Dreher (2008): Akzeptieren der eigenen körperlichen Veränderungen / Übernahme der männlichen/weiblichen Geschlechtsrolle / Emotionale Unabhängigkeit und Ablösung von den Eltern / Aufbau und Gestaltung von Peer-Beziehungen / Umgang mit sexuellen Bedürfnissen / Entwicklung eigener Werte und eines persönlichen ethischen Systems / Vorbereitung auf den Beruf / Vorbereitung auf Ehe und Familienleben

Aus Entwicklungsaufgaben können sich eine Reihe von psychischen Belastungen ergeben
Beispielsweise können körperliche Veränderungen (z.B. Körper- wachstum, Herausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale) zu Verunsicherungen führen
Insbesondere wenn diese körperlichen Veränderungen im Vergleich zu Peers „zu früh“ oder „zu spät“ erfolgen (z.B. zeigen frühreife Mädchen häufiger psychische Auffälligkeiten)
Mädchen entwickeln im Vergleich zu Jungen öfter ein negativeres Körperbild und sind unzufriedener mit ihrem Körper

Orientierung von Jugendlichen an Gleichaltrigen zeigt sich nicht nur bei körperlicher Entwicklung
Daraus kann starker sozialer Druck zur Konformität entstehen (z.B. hinsichtlich Werten und Einstellungen, Verhaltensweisen, Kleidungsstil, Sprache und Freizeitaktivitäten)
Bei sozialen Abweichungen droht Gefahr von Sanktionen durch Peers (z.B. in Form von Ausgrenzung)
In gesundheitlicher Hinsicht vor allem Konformität in Hinblick auf riskante Verhaltensweisen von großer Bedeutung

Zusätzliche psychische Belastungen können aus sozialen Beziehungen und Freundschaften mit Gleichaltrigen entstehen
Insbesondere aus Zurückweisungen, Konflikten und Trennungen ergeben sich starke emotionale Belastungen
Weitere Belastungen entstehen evtl. aus Anforderungen in der Schule oder der beruflichen Ausbildung sowie aus Ablösung von den Eltern und daraus resultierenden Konflikten

Oft schwer zu bewältigen sind Dauerkonflikte oder außer- gewöhnliche Lebensereignisse (non-normative Belastungen)
Beispiele dafür: Trennung und Scheidung der Eltern, dauerhafte Arbeitslosigkeit eines Elternteils, Tod oder schwere Krankheit eines nahen Familienangehörigen
Beispiele für weitere chronische Belastungen: Psychische Störung oder chronische Krankheit eines Elternteils (z.B. Alkohol- abhängigkeit, Depression) oder Erfahrungen von Missbrauch in der Familie

Zentral für den Umgang mit Belastungen sind subjektive Bewertungen einer Belastung durch Jugendlichen und individueller Umgang damit
(1) Kognitive Einschätzungen der Belastung (2) Bewältigungsverhalten

Zu berücksichtigen dabei: Viele Belastungssituationen für Jugendliche neu
Angemessene Bewältigungskompetenzen und notwendige personale Ressourcen im Jugendalter vielfach noch nicht verfügbar
Mangelnde Erfahrungen in der Bewältigung von Problemen führen leichter zum Erleben von Überforderung (Lohaus, 2018)

Gefahr der Nutzung von dysfunktionalen Bewältigungsmustern
Beispiele dafür: Flucht in Drogen oder Schwänzen der Schule
Kurzfristig kann dadurch ggf. Spannungsabbau erzielt werden
Langfristig nicht nur keine Lösung des Problems, sondern es können aus derartigem Coping neue Schwierigkeiten entstehen
Männliche Jugendliche neigen eher zu externalisierender Verarbeitung von emotionalen Spannungen, Mädchen dagegen eher zu internalisierender Verarbeitung

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5
Q

Risikoverhalten im Jugendalter (Faltermaier, 2017)

A

Risikoverhalten mit höherer Wahrscheinlichkeit assoziiert, dass dadurch ein gesundheitlicher Schaden entsteht
Großteil der Jugendgesundheitsforschung mit riskanten Verhaltensweisen befasst (Risikofaktoren, die auf längere Dauer Wahrscheinlichkeit erhöhen, spezifische Krankheiten zu entwickeln)

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6
Q

Gründe für hohe Ausprägung von Risikoverhalten bei Jugendlichen:

A

(1) Gesundheitsbezogene Handlungsmotive haben häufig für Jugendliche noch einen geringen Stellenwert (gesundheitliche Einschränkungen werden kaum erlebt und Folgeerkrankungen sind nur langfristig relevant)
(2) Jugendliche haben noch wenig Erfahrung mit vielen Gefahrensituationen, sie tendieren vielfach dazu, Risiken (z.B. im Straßenverkehr, bei Drogenkonsum) falsch einzuschätzen bzw. zu unterschätzen (stärker als Erwachsene)
(3) Substanzkonsum überwiegend kurzfristig körperlich lustvoll und psychisch verstärkend, steht im Kontrast zum Alltag und führt zu angenehmer, aufregender Stimulation (kann Bedürfnis nach Sensation Seeking befriedigen)
(4) Viele Risikomotive und riskante Gewohnheiten ergeben sich direkt aus Entwicklungsaufgaben Jugendlicher (Testung der eigenen Grenzen, Erprobung neuer Formen der Selbstdarstellung, Teil der Suche nach einer eigenen Identität)
(5) Überschreiten von normativen Grenzen und Provokation (Reaktanz und Rebellion gegenüber Werten und Verboten der
Eltern)
(6) Riskante Verhaltensweisen und Gewohnheiten in hohem Maße beeinflusst durch Orientierung Jugendlicher an ihrer Peergruppe (z.B. psychotrope Substanzen erleichtern in der subjektiven Wahrnehmung ggf. soziale Kontakte)
(7) Risikoverhaltensweisen können ebenfalls Strategien der Problembewältigung sein (z.B. zur Regulation negativer Gefühle)
Fazit: Gesundheitlich riskante Gewohnheiten und Aktivitäten im Jugendalter haben oft enge Bezüge zu Entwicklungsaufgaben dieser Phase und werden als Maßnahmen zur Problembewältigung eingesetzt

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7
Q

Gesundheit im Erwachsenenalter (I) Hintergrund (Faltermaier, 2017)

A

Gesundheitliche Lage von Erwachsenen variiert deutlich mit dem Alter
Mit zunehmendem Alter körperliche Veränderungen, die mit höherer Wahrscheinlichkeit zu gesundheitlichen Einschränkungen und Krankheiten führen
Entstehung von körperlichen Krankheiten in der Regel ein lang dauerndes Geschehen (Risikofaktoren potenzieren sich durch ihre Anzahl und Dauer, bis sie zu Störungen im Organismus führen)

Gesundheitliche Probleme haben für Betroffene in verschiedenen Lebens- und Altersphasen eine unterschiedliche Bedeutung
Großer Unterschied im subjektiven Erleben, ob beispielsweise eine schwere Erkrankung im frühen Erwachsenenalter oder im späteren Alter eintritt

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8
Q

Gesundheit als Thema des Erwachsenenalters (Faltermaier, 2017)

A

Erwachsenenalter längste Lebensphase
Unterteilung: Frühes Erwachsenenalter (circa 20 bis 40 Jahre) / Mittleres Erwachsenenalter (circa 40 bis 60 Jahre) und spätes Erwachsenenalter (circa 60 bis 80 Jahre)
Alternative Unterteilung des Erwachsenenalters ab 65 Jahren nach Brinkmann (2021): „Junge Alte“ (65 bis 84 Jahre) und „Sehr alte Menschen“ (85 Jahre und älter)

Lebenslauf von Erwachsenen kann (anders als im Jugendalter) unter den aktuellen gesellschaftlichen Bedingungen nicht mehr als geordneter Ablauf von Phasen oder Stufen beschrieben werden
Lebensläufe von Erwachsenen folgen heute nicht mehr Normalbiographien
Als typische Entwicklungsaufgaben des Erwachsenenalters gelten, beispielsweise im frühen Erwachsenenalter „Familie zu gründen“ / im mittleren Erwachsenenalter „Erziehung der Kinder“ / im späten Erwachsenenalter sich „an den beruflichen Ruhestand anpassen“
Konzept der Entwicklungsaufgaben passt nicht für alle Personen im
Erwachsenenalter (gilt als weniger geeignet als im Jugendalter)

Gesundheit zentrales Thema des Erwachsenenlebens
Gesundheit durch körperliche Prozesse des Alterns beeinflusst
Bezieht sich auf erlebte Krankheiten
Kann Gegenstand bewusster subjektiver Auseinandersetzung werden

Bei guter Gesundheit und bei angemessenem Funktionieren nehmen wir unseren Körper im Alltag kaum wahr
Mit zunehmendem Alter Veränderungen, die Aufmerksamkeit mehr auf körperliche Prozesse lenken können
Insbesondere ab Lebensmitte (circa ab dem vierzigsten Lebensjahr) zunehmend Zeichen des Alterns wahrnehmbar (z.B. verringerte Sehkraft)
Zeichen verstärken sich mit steigendem Alter und signalisieren Grenzen des Körpers bzw. der körperlichen Leistungsfähigkeit

Derartige körperliche Veränderungen können reflexive Auseinandersetzung mit eigener Gesundheit anstoßen
Kann zu bewusstem, vorsorgendem Gesundheitshandeln führen
Erleben bestimmter Körperereignisse (z.B. Schwangerschaft und Geburt oder einer schwere Krankheit) können Sensibilität für körperliche Prozesse verstärken
Prävalenz von ernsten Erkrankungen steigt ab 50. Lebensjahr deutlich an

In höherem Alter zunehmend chronische Erkrankungen
Häufig sogar mehrere Krankheiten gleichzeitig (sogenannte „Multimorbidität“)
Dadurch bedingt, oft deutliche Einschränkungen in alltäglicher Handlungsfähigkeit
Alternativ zum eigenen Erleben können Krankheiten von nahen Bezugspersonen Gesundheit zum persönlichen Thema machen

Subjektive Auseinandersetzungen mit eigener Gesundheit in jeder Phase des Erwachsenenlebens möglich („bewusste biographische Reflexion“)
Beispielsweise angeregt durch Lebensereignisse (z.B. Geburt des ersten Kindes)
Damit verbundene Entscheidungen (z.B. über gesündere Ernährung) können gesundheitliche Einstellungen verändern
Gesundheitliche Überzeugungen anderer Menschen (z.B. Partner, Freunde) können ebenfalls zur Auseinandersetzung mit der eigenen Gesundheit anregen

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9
Q

Risiken und Ressourcen des Erwachsenenalters (Faltermaier, 2017)

A

Erste Phase des Erwachsenenalters (auch als „emerging adulthood“ bezeichnet) oft gekennzeichnet durch viele Lebensveränderungen und hohe Instabilität
Typischerweise Einstieg in den Beruf (geprägt von neuen Anforderungen, Hoffnungen und auch Enttäuschungen)
Psychische Belastungen gerade in ersten Berufsjahren häufig hoch (viele neue Aufgaben zu bewältigen, geringe berufliche Erfahrungen, Kompetenzen müssen sich erst noch entwickeln)
Privat: Zunehmend eigenständigere Lebensführung und Gestaltung intimer Partnerschaften

Stärkere psychische Belastungen ggf. durch non-normative Ereignisse (wie Trennung von einem Partner)
Im frühen Erwachsenenalter typische normative Ereignisse: Heirat und Familiengründung
Belastungen entstehen auch, wenn sich Erwartungen nicht erfüllen oder sich persönliche Ziele (z.B. Partnerschaft oder Kinderwunsch) nicht realisieren lassen
Oft hohe Dichte und Qualität zu bewältigender Anforderungen (berufliche Karriere und Gründung einer Familie)

Gesundheitliche Probleme in frühem Erwachsenenalter selten
Riskante Verhaltensweisen häufig in „emerging adulthood“
18- bis 29-Jährige zeigen vergleichsweise oft Risikoverhalten wie Rauchen, übermäßigen Alkohol- und Drogenkonsum sowie risikobereites Verhalten im Straßenverkehr, in Freizeit (Risikosportarten) und Sexualität
Erklärungsansatz dafür: Starke Risikobereitschaft bei gleichzeitig erlebter Unverwundbarkeit

Starker Risikofaktor für Gesundheit: Arbeitslosigkeit
Führt zu schwerwiegenden Folgen für sozialen und materiellen Status
Viele gesundheitliche Ressourcen im frühen Erwachsenenalter vorhanden
Bei jungen Erwachsenen gesundheitliche Kontrollüberzeugungen stärker internal ausgeprägt und Kompetenzüberzeugungen höher als bei älteren Personen

Körperliche Ressourcen bei jungen Erwachsenen vergleichsweise sehr gut ausgeprägt
Körperliche Fitness und Regenerationspotential des Körpers in der Regel hoch und allgemeiner Gesundheitszustand gut
Materiellen Ressourcen bei jungen Erwachsenen meist erst in der Aufbauphase
Gesundheitliche Motivation junger Erwachsener oft noch wenig ausgeprägt

Im mittleren Erwachsenenalter treten gesundheitliche Fragen mit deutlich höherer Dringlichkeit in Erscheinung
Beruflicher Aufstieg meist mit hoher Verantwortung, großen Anforderungen und Belastungen verbunden
Deutlich belastend auch enttäuschte Karriereerwartungen, ein beruflicher Abstieg oder eine Arbeitslosigkeit
Beträchtliche gesundheitliche Risiken dieser Lebensphase: Berufliche Krisen und chronische (starke) Arbeitsbelastungen

Allmähliches Nachlassen der körperlichen und eventuell auch der geistigen Leistungsfähigkeit
Belastungen im privaten Bereich möglich durch: Permanente Partnerkonflikte, Trennung von einem langjährigen Lebenspartner, Sorgen und Probleme mit heranwachsenden Kindern, Krankheiten und Tod eines Elternteils sowie zunehmende Verantwortung für hilfsbedürftige Eltern
Für Frauen zwischen 45 und 55 Jahren spürbare körperliche Veränderungen durch Klimakterium und damit verbundene hormonelle Umstellungen (z.B. Abbau von Östrogen)

Typische Risikoverhaltensweisen wie Bewegungsmangel und Übergewicht, Rauchen, ungesunde Ernährung und übermäßiger Alkoholkonsum in dieser Phase ein deutliches Risiko
Schädliche Wirkungen dieser Risikofaktoren potenzieren sich durch die Dauer
Eigenes Altern und damit Grenzen der Leistungsfähigkeit werden nicht immer wahrgenommen (Bedarf an Ruhe und Erholungsphasen kann dadurch vernachlässigt werden)

Gesundheitliche Ressourcen des mittleren Erwachsenenalters oft im psychischen Bereich
Höherer subjektiver Stellenwert von Gesundheit
Gesundheitliche Risiken werden im Vergleich zu Jüngeren nun
meist besser wahrgenommen
Menschen verfügen in der Lebensmitte in der Regel über größere materielle Ressourcen als vorher
Körperliche Fitness wird im Durchschnitt eher abnehmen und körperliche Anfälligkeit zunehmen

Gesundheitliche Motivation nimmt tendenziell zu
Es bestehen positivere und differenzierte Gesundheitskonzepte
Zunehmende Bereitschaft Gesundheitsverhalten aufzubauen (z.B. in den Bereichen Sport/Bewegung oder gesunde Ernährung) sowie Vorsorgeuntersuchungen und präventive Angebote in Anspruch zu nehmen
Gesundheitswissen und gestiegene Kompetenzen können insgesamt zu gesünderer Lebensweise führen

Im späten Erwachsenenalter steigt Wahrscheinlichkeit für Auftreten von Krankheiten an
Körperliche und psychische Einschränkungen nehmen zu
Wichtige Ziele: Erhaltung von körperlicher und geistiger Leistungsfähigkeit, Erhaltung einer selbständigen Lebensführung und eines Systems an sozialer Unterstützung

Altersbedingte biologische Abbauprozesse betreffen vor allem Sinnesorgane, Herz-Kreislauf-System, Immunsystem und Bewegungsapparat
Geeignete Maßnahmen können diesen Prozess verzögern oder verbessern
Mögliche Belastungen: Beruflicher Ruhestand, Tod des Lebenspartners (Verwitwung), Pflege von nahen Angehörigen, eigene schwere oder chronische Krankheit, körperliche Einschränkungen und Pflegebedürftigkeit sowie Änderung der Wohnverhältnisse (z.B. durch Umzug in Pflegeeinrichtung)

Derartige Belastungen erfordern beträchtliche Bewältigungs- und Anpassungsleistungen
Chronische psychische Belastungen können sich insbesondere aus sozialer Isolation und Einsamkeit sowie aus finanziellen Problemen (z.B. Altersarmut) ergeben
Riskante Lebensstile und Verhaltensmuster in dieser Lebensphase weniger wahrscheinlich
Aufgebaute Ressourcen wie Kontroll- oder Kompetenz-
überzeugungen, hohes Selbstwertgefühl, Intelligenz bzw. Weisheit
oder Bewältigungskompetenzen bleiben oft weitgehend erhalten

In dieser Altersphase in hohem Maße Verluste von nahestehenden Personen (Partner oder Freunde) zu erwarten, kann auch bei gut integrierten Menschen zu Einsamkeit, zum Ausbleiben von sozialer Unterstützung oder von familiären Hilfen führen
Gesundheitliches Interesse von älteren Menschen in der Regel sehr hoch
Gesundheitskonzepte meist günstig, weil auf funktionale Leistungsfähigkeit bezogen
Gesundheitshandeln zahlt sich auch im höheren Alter oft noch aus

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