7. Interpersonelle Attraktion Flashcards

1
Q

Die Vorteile einer (Liebes-)beziehung

A

• Gesteigertes psychisches Wohlbefinden
• Gesteigertes physisches Wohlbefinden
– 30% höhere Überlebenschance fünf Jahre nach einem Herzinfarkt, wenn Liebesbeziehung vorhanden (Williams et al., 1992)
• Mediierender Prozess: Soziale Unterstützung (social support)
– Instrumentelle und emotionale Unterstützung
– Puffer gegen Stress
• Befriedigung unseres Bedürfnisses nach Zugehörigkeit/Beziehungen

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2
Q

Bedürfnis nach sozialen Bindungen („need to affiliate“)

A

• Psychologisches Grundbedürfnis nach Zusammengehörigkeit
→ Schnellere Verarbeitung sozialer Stimuli (i.e., Gesicht vs. andere Stimuli, z.B. Ro et al., 2001)
• Aber auch Varianz im Ausmaß des Bedürfnis nach Zusammengehörigkeit
– Zwischen Personen
– Zwischen Situationen
• Schachter (1959): Teilnehmende an einem Experiment, die Elektro-Schocks erwarten wollen eher mit anderen Teilnehmenden warten (vs. alleine) als solche Teilnehmenden, die keine Schocks erwarten

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3
Q

Bindung

A

• Bindungstheorie (Bowlby, 1982):
– Frühkindliche Bindungserfahrungen entscheiden, ob wir fähig sind, stabile und intime Beziehungen im Erwachsenenalter zu führen

Sicher:
• Keine Probleme mit Nähe
• Vertrauen
• Keine Angst, verlassen zu
werden
Unsicher- vermeidend:
• Nähe löst Unwohlsein aus
• Wenig Vertrauen in andere
• Nervosität in engen
Beziehungen

Unsicher-
ängstlich/ ambivalent:
• Gefühl, dass andere kein Interesse an Nähe mit Person haben
• Wunsch, mit anderer Person „eins zu werden“
• Angst vorm Verlassenwerden

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4
Q

Die Bedeutung körperlicher Attraktivität

A

• Körperlich attraktive Menschen genießen einige Vorteile
– Höheres Einkommen (Frieze et al., 1991)
– Geringere Strafen vor Gericht (Downs & Lyon, 1991)
– Mehr Spielzeit mit Müttern im Babyalter (Langlois et al., 1995)
– Zuschreibung wünschenswerter Persönlichkeitsmerkmale (Dion et al., 1972)
→ „Was schön ist, ist gut“ – Stereotyp

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5
Q

Merkmale körperlicher Attraktivität

A

• Gesicht
– Symmetrie
– Durchschnittlichkeit (?) – Hormonmarker
• Frauen: hohe Wangenknochen, glatte Haut → Östrogen/Testosteron-Verhältnis
• Männer: großer Kiefer, markante Augenbrauen, markante Wangenknochen → Testosteron
• Körperform

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6
Q

Räumliche Nähe

A

-Studie im Studierendenwohnheim (Festinger et al., 1950)
– 10-fach erhöhte Wahrscheinlichkeit für Freundschaften, wenn Personen im gleichen Gebäude wohnen
-Studie zur Sitzposition in Einführungsveranstaltung (Back et al., 2008)
– Mitstudierende mit naher Sitzposition wurden 1 Jahr später eher gemocht
– Direkte Sitznachbarschaft guter Prädiktor für Freundschaft
-Räumliche Distanz in Beziehungen (z.B. Rindfuss & Stephen, 1990)
– Prädiktor für Trennung
→ Einfluss neuer Informationstechnologien und Medien?

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7
Q

Vertrautheit

A

• Mere-Exposure-Effekt
je öfter wir eine Person sehen, desto sympathischer und vertrauter wird sie
• Moreland & Beach (1992)
– Konfidentinnen nehmen unterschiedlich häufig an Vorlesung teil
– Keine Interaktion mit anderen Studierenden
– Sympathie-Ratings der anderen Studierenden abhängig von Häufigkeit des Besuch der Vorlesung
→ Mögliche Erklärung für den Durchschnittseffekt der physischen Attraktivität

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8
Q

Ähnlichkeit

A

• Ähnlichkeits-Anziehungs-Effekt (Byrne, 1971)
– „Gegensätze ziehen sich an“→ kaum bis gar keine empirische Evidenz
– Stattdessen: Wir mögen Menschen, die uns ähnlich sind
• Anziehung zwischen Fremden
• Spätere Zufriedenheit von Beziehungen

• Erklärungen
– Ähnlichkeit belohnend, weil hohe Übereinstimmung von Meinungen und Überzeugungen
– Ähnlichkeit macht andere Personen vorhersehbarer, erhöht Vertrautheit
– Reziprokes Mögen: Wir mögen Leute, die uns mögen

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9
Q

Experiment zur Fehlattribution von Erregung (Dutton & Aron, 1974)

A

Einer psychologischen Theorie zu Folge verliebt sich eine Person leichter in Dich, wenn Sie in dem Moment, in dem sie Dich trifft, körperlich aktiviert ist, z.B. durch Sport oder Stress. Sie denkt dann, dass diese Erregung durch Dich verursacht wurde und hält Dich für attraktiver. Dieses Phänomen kann man sich in Discos, Horrorfilmen, beim Fahren einer Achterbahn oder beim Sport zu Nutze machen, um erfolgreicher zu flirten.

Im Jahre 1962 stellte der Sozialpsychologe Stanley Schachter eine bis heute – gerade im Flirt-Kontext – bedeutende Theorie auf, die so genannte zwei Komponententheorie der Emotion: Um Attraktion zu verspüren, bedarf es demnach zweier Komponenten:

  1. körperliche Aktivierung bzw. Erregung
  2. einer entsprechenden Interpretierung dieser Erregung.
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10
Q

Equity-Theorie (Adams, 1963)

A

• Individuen versuchen, ihren Gewinn zu maximieren.
• Menschen in Beziehungen (und Gruppen) können ihren gemeinsamen Gewinn maximieren, indem sie ein System für die „equitable“ Zuteilung von Ergebnissen entwickeln
• Wenn Individuen in inequitablen Beziehungen zu anderen stehen, fühlen sie sich unbehaglich. Das Unbehagen nimmt mit zunehmender Inequity zu.
→ Beziehungen sind dann attraktiv, wenn das Verhältnis zwischen Einsatz und Ergebnis zwischen Partner*innen ausgewogen ist
→ → Empirie: Equity ist ein Prädiktor für Zufriedenheit, aber nicht immer für Stabilität

Aus dem Buch:
Equity-Theorie (equity theory): Eine Theorie, die ver- sucht, Zufriedenheit mit einer Beziehung dadurch zu erklären, wie sehr wir die Verteilung der Ressourcen in zwischenmenschlichen Beziehungen als fair oder unfair wahrnehmen.
-Solange die relativen Belohnungen und Kosten gleich sind, empfinden die Partner Equity (die Belohnungen und Kosten sind also fair verteilt)

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11
Q

Austauschtheorie (Kelley & Thibaut, 1978)

A
  • Personen versuchen ihr Ergebnis aus einer Interaktion zu maximieren.
  • Ergebnis (E) ist das Resultat des Vergleichs von Belohnungen (positive Konsequenzen der Interaktion) und Kosten (negative Konsequenzen der Interaktion).
  • Attraktivität einer Beziehung = E – CL
  • Abhängigkeit von Interaktionspartner*in = E – CLalt

(CL ≈ Erwartungen an das Ergebnis aus sozialen Interaktionen; CLalt ≈ antizipiertes Ergebnis naheliegender Alternativen)

Aus dem Buch: Austauschorientierte Beziehung (exchange relati- onship): Bezieht sich auf eine zwischenmenschliche Verbindung zwischen Personen, die darauf achten, was ihr Partner bekommt und was sie selbst erhalten, um äquitable Gewinne zu gewährleisten.

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12
Q

Investitionen

A
  • Rolle von Investitionen: Ausmaß der Ressourcen, die in eine Beziehung gesteckt wurden erhöhen die Kosten eine Trennung
  • Festlegung: Absicht, eine Beziehung und die psychische Bindung an sie aufrecht zu erhalten

Aus dem Buch: Investitionen (investments): Das Ausmaß an Res- sourcen (Zeit, emotionales Engagement, Geld, Selbst- enthüllung usw.), die man in eine Beziehung steckt, wodurch die Kosten dafür größer werden, wenn man sich aus der Beziehung zurückzieht.

Zufriedenheit 
Qualität der alternativen 
Investitionen 
->->-> Festlegung 
->Stabilität der Beziehung
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13
Q

Beziehungsaufrechterhaltene Gedanken und Verhaltensweisen

A

• Versöhnlichkeit: versöhnliche (statt vergeltende) Reaktion
auf verletzende Handlungen des Partners bzw. der Partnerin
• Opferbereitschaft: Bereitschaft, Eigeninteresse zugunsten des Wohlbefinden des Partners bzw. der Partnerin sowie der Stabilität der Beziehung zurückzustellen
-> Kommunikation von Festlegung

  • Überlegenheit der eigenen Beziehung: Wahrnehmung der eigenen Beziehung als besser als die durchschnittliche Beziehung
  • Abwertung von Alternativen: Attraktivität von Alternativen (sprich: anderen Partner*innen) wird niedriger bewertet als sie von Singles bewertet wird
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14
Q

Formen der Liebe (z.B. Berscheid, 1994)

A

• Passionate Love
– Intensive Gefühle, unkontrollierbare Gedanken, Sehnsucht nach anderer Person
– Geht einher mit physiologischem Arousal
– Sich lieben und verliebt sein
– „Liebe ist wie eine Droge“
• Companionate Love
– Tiefe und sichere Gefühle für andere Person
– Stellt sich vermutlich nach einiger Zeit der passionate love ein
– „Liebe = Umsorgtheit, Wärme und Glück“

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15
Q

Kulturelle Unterschiede in der Liebe

A

• Liebe an sich ist ein universelles Phänomen
• Aber interkulturelle Unterschiede in Bezug auf Details
– Z.B. Liebe als Voraussetzung für Partnerschaft vs. Liebe als Resultat von Partnerschaft
(Gupta & Singh, 1982)

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16
Q

Grundannahmen der Sexual Economics Theory (SET; Baumeister & Vohs, 2004)

A

• Frauen und Männer sind unterschiedlich
• Männer wollen mehr Sex als Frauen
• Idee eines Marktplatz des sexuellen Austauschs: Sex gegen andere Ressourcen
• Sex ist eine Ware der Frau
– Sexuelle Gefälligkeiten von Frauen sind mehr wert als die von Männern
• Frauen sind sich des Werts von Sex bewusst und kontrollieren das Angebot an Sex
– Frauen unterdrücken ihre Sexualität
– Frauen stigmatisieren sexuell erfahrene Frauen

17
Q

Kritik an der SET (z.B. Rudman & Fetterolf, 2014; Rudman, 2017)

A

• Studien zeigen,…
– dass es weniger Unterschiede zwischen Männern und Frauen in Bezug auf Einstellungen zu Sex gibt als SET annimmt
– dass Männer Sex eher mit Geld assoziieren als Frauen
– dass Männer andere Männer mehr als Frauen bestärken, Gelegenheitssex zu haben (bei Frauen kein Unterschied)
• Glaube an Ideen der SET steigt, wenn Personen mit SET konfrontiert werden
– Gefahr der Dehumanisierung/Objektifizierung von Frauen
• Keinerlei Berücksichtigung von Sexismus/Statusunterschieden