6. Physische Aktivität Flashcards
Prospektive Studie über 123,219 Personen aus zwei Studien zwischen 40 und 85
Jahren. Laufzeit ~34 Jahre. 42,167 Todesfälle.
* Gesundheitsverhalten:
- Ernährung (Alternate Healthy Eating Index),
- Nichtraucher/in,
- mind. 30 Minuten/Tag moderate bis intensive körperliche Aktivität,
- moderater Alkoholkonsum (~ 1 Standarddrink pro Tag; 5-15 Gr/Tag für
Frauen und 5 – 30 Gr/Tag für Männer), - BMI: 18.5 – 24.9 (kg/m2).
Wenn alle 5 Gesundheitsverhaltensweisen praktiziert
werden, beträgt der Überlebensvorteil von Frauen ~…
Jahre und der von Männern ~… Jahre!
Wenn alle 5 Gesundheitsverhaltensweisen praktiziert
werden, beträgt der Überlebensvorteil von Frauen ~14
Jahre und der von Männern ~12 Jahre!
Begriff Körperliche Aktivität (KA)
- KA (physical activity) umfasst die durch die Skelettmuskulatur generierte
Bewegung, die den Energieverbrauch verstärkt ansteigen lässt (Schwarzer,
2004) - Unterschieden wird zwischen:
- Berufliche KA
- Haushaltsbezogene KA
- Transportbezogene KA
- Freizeitbezogene KA
Begriff Sport, körperliches Training
- Sportliche Betätigung zielt
- auf den Wettkampf
- die Verbesserung der individuellen sportlichen Leistung
- die sportliche Aktivität aus Gründen der Gesundheit oder Freude an der
Bewegung - Ein körperliches Training
- an drei bis fünf Tagen die Woche à 15 bis 60 Minuten (WHO-Empfehlung)
- führt zur optimalen Fitness (Leistungsfähigkeit) des Herz-Kreislauf-Systems
- wiederholte, regelmäßige, geplante, strukturierte und gezielte Aktivitäten
um die individuelle Fitness zu verbessern - Körperliche Fitness umfasst u. a. die Fähigkeit, körperliche Aktivitäten
auszuführen
- Sportliche Aktivität:
- isometrische Übungen
- isotonische Übungen
- isokinetische Übungen
- aerobes Training
- anaerobes Training
Körperliche Aktivität – Geschlechtsunterschiede
- Insgesamt: bei Frauen weniger Aktivität als bei Männer
- geschlechtsspezifische Unterschiede bei der positiven Wirkung
moderater Aktivitäten (z. B. Gartenarbeit, Wandern, Radfahren)
-> nur bei Frauen wenigere Sterbefälle in einem Zeitraum von 14
Jahren (Bucksch, 2005)
Körperliche Aktivität – Alte Personen
- Wenigere KA im höheren Alter (65+) – auch Studienerhebungsprobleme
- Barriere im hohen Alter:
- Alte Menschen unterschätzen ihre körperlichen Fähigkeiten, obwohl viele
trotz Krankheiten auch ein positives Bild ihrer Gesundheit behalten - KA von Alteren hängt von mehreren Faktoren:
- Aktueller Gesundheitsstatus und physische Funktionsfähigkeit
- Erreichbarkeit der Sporteinrichtungen
- Bedenken über die persönliche Sicherheit (gehen alleine, Unfall während der
KA) - Gehen selbst kann das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen besonders bei
den alten Menschen vermindern (Murphy et al., 2007)
Physische Effekte der KA
- Stärkung der Herzenmuskeln
- Erhöhung der kardiopulmonalen Leistungsfähigkeit
- Verringerung des Blutdrucks, der Herzfrequenz (Herz-Kreislauf-Erkrankungen)
- Verbesserung des Lipidprofils; Erhöhung von HDL; Verringerung von LDL
(Adipositas – Diabetes, HKE) - Erhöhung des metabolischen Umsatzes (Adipositas – Diabetes, HKE)
- Beweglichkeit, Elastizität / Kraft / Knochenbau (Osteoporose)
- Training des Immunsystems (Krebs)
- Verzögerung des Abbaus der Funktionen des Stütz- und Bewegungsapparates
- Bessere Ausgleich – wenigere Stürzen
-> Reduzierung der Gesamtsterblichkeit
Psychische Effekte körperlicher Aktivität
Biologische Mechanismen:
- Freisetzung des Glückshormons Endorphin -> natürliches
Hoch, Schmerzliederung, Verringerung des Stresshormons - Stimulierung der Freisetzung der Hormone Noradrenalin und
Adrenalin -> Verbesserung der Stimmung - Muskelentspannung -> Verringerung des Spannungsgefühls
Psychische Effekte körperlicher Aktivität
- Gesteigerte Stimmung / Wohlbefinden
- Verringerung der Depression / der Angst
- Selbstwertgefühl
- Prosoziales Verhalten
- Ablenkung von Stressoren
- Soziale Unterstützung durch gemeinsame Aktivität
- Selbstwirksamkeitserwartung
- Kognitive Leistungsfähigkeit
Wohlbefinden – Intensität der KA II.
Physische Aktivität
Mit schwerer Intensität (heavy) – Nahe der aerob-anaeroben Schwelle (zweite Spalte in der Abbildung)
Physiologische Änderungen:
− Milchsäure akkomuliert-> Laktatazidose(lactic acidosis)
-> Erschüttung der Chatecolamine-> Gefühl der Erschöpfung
-> anaeroberMetabolismus-> schnelleVentillation-> Sauerstoffverbrauch-> gestörte Koordination
− Insgesamt weder adaptive noch maladaptive Anpassung-> sondern es gibt potenzielle Vorteile und Risiken
− Heterogene Antworten: Wohlbefinden hängt von indivuellenFaktoren ab (z.B.von kognitiven Parametern wie
Selbstwirksamkeitserwartungen, und von Perkönlichkeitsdimensionen wie somatosensorischen
Modulationen–Perzeptionen der Berührung; Temperatur; Körperposition-Bewegung, Kraft, Lage; Schmerzen)
Physische Aktivität
Mit sehr schwerer Internsität (severe) –oberhalb der aerob-anaeroben Schwelle
− Maladaptiv
− Homogene Antworten: Unwohlbefinden
− Physiologische Reaktionen:
− Sauerstoffverbrauch, Blutlaktat erhöht sich -> Aufhören mit der Aktivität wegen Erschöpfung
− Nicht nur negative Gefühle, sondern auch Bedrohung des Überlebens (z.B. kardiovaskuläre Probleme,
Verletzungsgefahr, Unterdrückung der Immunfunktionen)
− InterozeptiveProzesse:
− wahrnehmendie Körperposition (Bewegung, Kraft, Lage) und die Organtätigkeit (am meisten unbewußt)
− Somatosensorische Impulse kommen zum affektiven Zentrum im Gehirn – nicht zum Kortex –keine
kognitive Antwort
− ProtektiveMechanismen: Unwohlbefinden, Gefühlder Erschöpfung
Zusätzlich:
Wenn die sehr schwere Aktivität zu Ende kommt-> starker affektiver Rebound (positive Gefühle) -> affektives
Gleichgewicht
KA und kognitive Leistung bei Kindern
- KA
- erhöht den Blutkreislauf -> bessere Sauerstoff- und Nährstoffversorgung des Gehirns
- positive Wirkung auf das motorische, kardiovaskuläre, respiratorische, hormonelle,
immunologische und Nervensystem - Regt die Reifung der motorischen Areale im Gehirn an -> schleudert motorische
Entwicklung - stimuliert die neurohormonale Sekretion (Substanzen, die vom Hypothalamus
produziert und durch Blut transportiert werden) -> unterstützt die neurokognitive
Entwicklung - Bessere exekutive Funktionen, wie Aufmerksamkeit, Selbstkontrolle,
Planungsfähigkeiten (rasche Entwicklung der Bereiche bei den 12-Jährigen) - Bessere Noten in der Schule, verbessert Denken und Sprachfähigkeiten
- Positive Wirkung auf das Gedächtnis
Gründe für und gegen KA
FÜR
- Wunsch nach körperlicher Fitness
- Wunsch nach Gewichtsabnahme,
Änderung der Körperform,
besseres Aussehen - Wunsch nach Erhaltung oder
Verbesserung des
Gesundheitszustandes - Wunsch nach Verbesserung des
Selbstbildes und der Stimmung - KA betrachten als Mittel zum
Stressabbau - KA betrachten als soziale
Aktivität
Gründe für und gegen KA
GEGEN
- Zeitmangel
- Kosten
- fehlender Zugang zu geeigneten
Einrichtungen und Ausrüstungen - Verlegenheit
- Mangel an Selbstvertrauen;
- Fehlende Unterstützung einer
Begleitperson
Motivationale Intervention
- Problembewusstsein durch Information und Aufklärung
- Dosierte Furchtapelle, durch die die Einschätzung des eigenen
Risikos für eine Erkrankung, z. B. bei starkem Übergewicht,
möglich wird. - Gegenüberstellung von Vor- und Nachteilen aus verändertem
Verhalten (Ambivalenzmanagement) – Entscheidungswaage - Die Selbstwirksamkeitserwartung stärken, indem Betroffene
sich in konkreten Situationen als fähig und wirksam erleben - Beobachtung von erfolgreichen Modellen
- Schwierige Situationen meistern
- Unterstützung durch andere
- Selbstkonkordanz überprüfen: die Verhaltensänderung für sich
selbst oder für die Umwelt wichtig ist