5. Ernährung Flashcards

1
Q

Risikofaktor Fehlernährung

A
  • Cholesterin (HKE)
  • Salz (Hypertonie)
  • Jod (Kropf)
  • Zucker (Karies, Übergewicht)
  • Fett (Übergewicht)
  • zu wenig Ballaststoffe (Krebs)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Cholesterin

A
  • Ein Lipid (Fett), in Körperzellen vorhanden, im Körper zirkuliert (Serum Cholesterin)
    → Grundsubstanz der Steroidhormone
    → Gallenproduktion – notwendig für die Verdauung
  • Wird in der Leber hergestellt und durch Ernährung aufgenommen
  • Low-density-Lipoprotein- (LDL)-Cholesterin (LDL):
  • werden durch LDL transportiert: Leber → Periphere Zellen
  • in gesättigten Fettsäuren, Tierische Fette, Palm- und Kokosfett
  • High-density-Lipoprotein-(HDL)-Cholesterin (HDL):
  • HDL - überschüssiges Cholesterin zur Leber zurück, wo die Ausscheidung durch
    Gallensäuren stattfindet
  • in Fischen mit Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, Karfiol, Brokkoli, Nüssen,
    Mandeln, Avocado
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Cholesterin

A
  • Zu viel LDL-Cholesterin:
    → Ablagerungen an Blutgefäßwänden
    (Atherosclerosis)
    → durch erhöhten Blutdruck
    Blutgefäßwände weniger elastisch werden
    (Arteriosclerosis)
    → Koronarien-Arterien-Erkrankung,
    Angina Pectoralis
    → Koronarien-Herz-Erkrankung
  • Fettaufnahme
    → direkter Weg: durch physiologischen Mechanismen – HKE
    → indirekter Weg: Gewichtkontrolle – Übergewicht
  • Intervention: Fett reduzieren
  • Zu viel Fett konsumieren:
    – Herz-Kreislauf-Erkrankungen (HKE) (Yusuf et al., 2004)
    – Darm-, Hoden-, Brustkrebs (Freedman et al., 2008)
  • Zusammenhang zwischen Cholesterin-Level und Mortalität durch KHK, Schlaganfall
    (Stamler et al., 2000)
  • WHO Regionale Komitee für Europa (2014) – Leitlinien für
    Lebensmittelkennzeichnung und Marketing (WHO, 2015)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Salz

A
  • Natriumchlorid
  • In verarbeiteten Lebensmitteln
  • WHO-Empfehlung: 5g Salz pro Tag (Ö, D: 6g)
  • Zusammenhang mit Bluthochdruck
  • Reduzierter Salzverzehr (Hoover et al, 2002)
    → reduzierter systolischer und diastolischer Wert, aber nicht
    lineare Zusammenhang
    → kein Zusammenhang mit Tod durch Herz-Erkrankungen
    → Intervention – nur limitierter Effekt auf die Gesundheit
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Gesunde Ernährung

A
  • Ausgewogene Ernährung
  • Gemüse- und Obstkonsum
    – Beinhalten Vitamine, Folsäure,
    Antioxidantien, Ballaststoffe
    – Vorbeugen Kardiovaskuläre
    Erkrankungen, Krebs
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Gesunde Ernährung
* Antioxidantien

A
  • z. B. Ascorbinsäure, Polyphenole, Carotinoide
  • Verhindern die Oxidation der LDL-Cholesterin
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Gesunde Ernährung

  • Telomeren
A
  • Kleine Kappen am Ende der Chromosomen
  • Verkürzte, schwache Telemore– Krankheiten
  • Mediterrane Diät → viele Antioxidante,
    entzündungshemmende Wirkung → positive Effekte an
    Verkürzung der Telomere
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Gesunde Ernährung

Intervention bei Kindern:

A
  • Modelllernen von Peers und Belohnungen für Vorschul- und
    Schulkinder in UK (Horne et al., 2009) und den USA (Wengreen et al., 2013)
  • Mehr Obst- und Gemüseverzehr, besonders bei den Kindern, die
    anfangs wenig davon konsumierten
  • Warnung: modellernen wirkt in die andere Richtung!
  • Wahrnehmen der Wichtigkeit der gesunden Ernährung führt nicht
    unbedingt zur gesunden Ernährung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Übergewicht

Definition

A

BMI (Body-Mass-Index): Quotient von dem Körpergewicht in Kilogramm und dem Quadrat
der Körpergröße in Meter (kg/m2)
Übergewicht ist definiert als das Normgewicht überschreitende Körpergewicht infolge
vermehrter Depotfettbildung aufgrund einer Überernährung (BMI 25-30)
Eine ausgeprägte Form des Übergewichts ist die Adipositas, die vorliegt, wenn das
Normalgewicht um mehr als 20% (BMI größer als 30) überschritten wird;
Brinkmann, 2014

Problematik des BMI: Muskeln sind schwerer als Fett!
Taille-Hüfte-Quotient (Waist to hip ratio, WHR): Quotient von dem Umfang der Taille in cm
und dem Umfang der Hüfte in cm
Cut-off: <1 (M), <0.85 (F)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Theorien zum Übergewicht

A
  • Genetische Faktoren
  • Externalitätshypothese
  • Set-Point-Theorie
  • Gezügeltes Essverhalten („restraint eating“; Kontrolle, Störbarkeit,
    Hunger)
  • Emotionen
  • Soziale Faktoren
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Genetische Faktoren – Kritik

A
  • Mit Genetik schwer zu erklären:
    – Anzahl der übergewichtigen Menschen nimmt zu schnell zu
    (Hill&Peters, 1998)
    – Personen mit gleicher Genetik, aber in verschiedenen Ländern
    haben andere BMI-Werte (Curb & Marcus, 1991)
  • In-Utero-Erfahrung: viel Stress → Neigung zur Übergewicht im
    Erwachsenenalter (Hohwü et al, 2014)
  • Kontrollüberzeugungen der Personen, ob die Genetik oder
    Umweltfaktoren (ungesundes Essen) die Übergewicht bestimmen,
    beeinflussen die Ernährung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Bezugspunktmodell des Essverhaltens
(Set-Point-Theorie)

A

Folie 40

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Externalitätshypothese

A
  • Schachter, 1968
    – Internale Schlüssel, z. B. Hunger
    – Externale Schlüssel, z. B. Geruch, Geschmack, Vielfalt des Essens
    → Übergewicht mit externalen Schlüsseln zusammenhängt
    → ABER:
    Personen mit Normalgewicht erkennen die Hungersignale auch
    nicht gut
    Personen mit Normalgewicht : große Varianz, wie sie auf
    externale Schlüssel reagieren
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Gezügelte Esser:innen

A
  • Herman & Polivy, 1984
  • Ausgangspunkt: Internale Schlüssel
  • Bei Abnahme: kognitive Regeln statt internalen Schlüssel, z. B.
    Einen Typ der Lebensmittel bevorzugen (Gemüse), anderen Typ
    vermeiden (Süßigkeit)
  • All-or-nothing Denkweise: die Regeln brechen → Überessen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Emotionen

A
  • Stress erleben
    -> mehr fett- oder zuckerreiche Zwischenmahlzeiten
    -> weniger Hauptmahlzeit und Gemüseverzehr
    -> ein höheres Maß an emotionalem Essen und willkürliche Essensplanung,
    -> Gewichtszunahme
    (Hannerz et al, 2004; O’Connor et al, 2008; Sims et al., 2007)
  • Dieser Zusammenhang nur bei übergewichtigen Menschen und oder
    abnehmen möchten (Baucom & Aiken, 1981; Friedman & Brownell, 1995)
  • Menschen reagieren mit verschiedenen Essverhalten auf Stress
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Situative Faktoren – Umweltfaktoren, Kultur

A

Umweltfaktoren:
- Größe der Portion: große Schale → mehr Eis essen (Wansink et al, 2006)
- heller vs. dunkler Raum: in Helligkeit mehr Aufmerksamkeit → gesundere
Ernährung wählen, in Dunkelheit mehr ungesunde Ernährung (Biswas et al, 2017)
Kulturelle Faktoren:
- heutzutage größere Portionen (“super size”)
- Fast-Food-Restaurant in der Nähe
- food desert: Orte im Land, wo gesunde Lebensmittel (Obst, Gemüse, Vollkorn)
nicht erreichbar sind

17
Q

Körperliche Konsequenzen des Übergewichts

A
  • Zusammenhang mit: (Bray, 1992; Gallagher & LeRoith, 2015; Manson et al., 1990,
    Lauby-Secretan et al., 2016, Stevens et al., 1998; Yusuf et al., 2005)
  • Hypertonie – Herz-Kreislauf-Erkrankungen (HKE)
  • Nierenerkrankung
  • Gallenblasenerkrankung
  • Diabetes
  • Krebs (Brust, Eierstock, Dickdarm, Leber und Nieren)
  • Erhöhter Mortalität, bes. durch HKE (je größer der BMI)
  • ABER im Allgemeinen:
  • Bauchfett: besserer Prädiktor für Gesundheit und Mortalität (Wickelgren,
    1998, Folsom et al., 1993)
  • Fitness mit normalen Blutdruck- und Cholesterin-Werten→ kein
    erhöhtes Risiko für Tod durch HKE oder Krebs
18
Q

Körperliche Konsequenzen des Übergewichtes

  • Übergewicht bei Frauen:
A

– Mit Unfruchtbarkeit, Fehlgeburt, schlechte
Schwangerschaftsoutcomes (Talmor & Dunphy, 2015)
– In der Schwangerschaft: größeres Risiko für Tod und HKE (Lee et al., 2015)

19
Q

Psychosoziale Konsequenzen des Übergewichts

A

Übergewichtige Menschen– negative, soziale Einstellungen (Ryckman et al., 1989)
* weniger sympathisch für andere
* benachteiligt bei der Partnersuche
* bekommen schlechtere Noten
* verdienen weniger
→ Depression bei Personen, die sich diskriminiert wegen des Gewichts fühlen
(Robinson et al., 2017)
Ursache der Einstellungen (Ryckman et al., 1989; Thomas et al., 2014):
* Überzeugung, dass Gewicht leicht unter personelle Kontrolle gehalten ist
* Übergewichtige Personen als faul, langsam, schlampig ohne Willenskraft
bewertet
Aber: kein Unterschied in Persönlichkeit zwischen Personen mit normalem Gewicht
und Übergewicht

20
Q

Präventionspunkte

A
  • Essen, bes. Süßigkeit nicht als Belohnung geben
  • Wenig Fernsehen, Werbungen anschauen
    (Fernsehen – weniger Bewegung; Werbungen über Spielzeug und
    Essen)
  • Physische Aktivität anfordern
  • Genug Schlaf
    (Schlafmangel → mehr essen am nächsten Tag)
  • Eltern: auf gesundes Lebensstil des Kindes konzentrieren, nicht auf
    das Gewicht des Kindes (kontraproduktiv, wenn die Eltern das Kind
    für übergewichtig halten)
21
Q

Therapie des Übergewichts

  • Kurzfristige, spezifische, realistische Ziele
A
  • z.B. Kalorien zählen nur für das nächste Essen
    → Motivation aufrechterhalten
    → steigende Selbstwirksamkeit
    → Verhaltensveränderungsintentionen, z. B.
    Physische Aktivität, gesunde Ernährung
22
Q

Therapie des Übergewichts

  • Belohnung, wenn ein Abnahme-Ziel erreicht wurde
A
  • (z. B. Kleidung, Kinoticket)
  • Bei Kindern ist diese Methode besonders erfolgreich
23
Q

Therapie des Übergewichts
* Eigenes Verhalten beobachten

A

– was, wenn, warum etwas gegessen wird
→ essen beim Lernen, Fernsehen, McDonald’s?
→ spezielle Trigger identifizieren → beseitigen
– Mindful eating: „mit allen Sensoren“ essen
→ gesundere Ernährungsentscheidungen (Hendrickson & Rasmussen, 2017)
– Regelmäßige Aufforderungen, Erinnerungen
– z. B. Brief, Telefonat (Anderson et al, 1998; Eakin et al, 2010; Lombard et al, 1995; Marcus et
al., 2000), App-Notification, Handy-Einstellungen

24
Q

Therapie des Übergewichts

  • Kleine Änderungen – gut einbaubar in die Alltage
A
  • andere Ernährungsmittel, z.B. Gemüse als Snack essen
  • langsamer essen, z.B. Gabel nach jedem Bissen unterlegen
  • Kleine physischen Aktivitäten, z. B. Treppe statt Rolltreppe, Gehen in die Arbeit statt
    Autofahren
25
Q

Therapie des Übergewichts
* Soziale Unterstützung

A
  • Abnahmegruppe: emotionale Unterstützung, Motivation
  • Familie, Freunde bei Kindern, Jugendlichen:
    + wenn ermutigen, anschauen die physische Aktivität (Duncan et al, 2005)
    + wenn auch teilnehmen, gesundes Essen vorbereiten
26
Q

Therapie des Übergewichts
* Änderungen auf der Basis einer Gemeinde

A

– Restaurants anfordern, Kalorien und Nährwerte bekannt zu geben
– den Verkauf von ungesunden Lebensmittel in Schulen beschränken
– erhöhte Steuer an ungesunden Essen und Getränken

27
Q

Zehn Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung

A
  • Abwechslungsreich essen
  • Täglich Getreideprodukte und Kartoffeln
  • Obst und Gemüse
  • Milch, Fleisch und Eier
  • Wenig Fett und fettreiche Lebensmittel
  • Maßvoller Verzehr von Zucker und Salz
  • Reichlich Flüssigkeit
  • Schmackhaft und schonend zubereiten
  • Zeit nehmen und das Essen genießen
  • Auf das Gewicht achten und in Bewegung bleiben