3. Kognitive Theorien des Gesundheitsverhaltens Flashcards
Gesundheitsverhalten
Eher gesundheitsfördend
- Gesunde Ernährung
- KörperlicheAktivität
- Kondombenutzung bei neuen
Sexualpartnern - Anlegen von Sicherheitsgurten
- Zahnpflege
- Schutzimpfungen
- Sonnencreme
Gesundheitsverhalten
Risikoverhalten
- Alkohol-
, Drogenkonsum - Rücksichtloses Autofahren
- Fehlernährung
- Mangel an körperlicherAktivität
- Riskantes Sexualverhalten
Beeinflussung des Gesundheitsverhaltens:
Verschiedene Ebene
Ebene
- Individuum
- Gruppen
- Population
Beeinflussung des Gesundheitsverhaltens:
Verschiedene Ebene
Strategien
- Edukativ
- Motivational
- Organisational
- Ökonomisch
- Regulierend
- Technologisch
Beeinflussung des Gesundheitsverhaltens:
Verschiedene Ebene
Beeinflussung
Verhaltens-
modifikation
Verhältnis-
modifikation
Beeinflussung des Gesundheitsverhaltens:
Verschiedene Ebene
Ergebnisse
Bessere
Gesundheit
Lebensqualität
Psychologische Theorien des Gesundheitsverhaltens
- ModellGesundheitsüberzeugungen (Health Belief Model;
Rosenstock, 1966) - Theorie geplantenV erhaltens (Theory of Planned Behavior;
Ajzen & Fishbein, 1970) - Sozial-kognitiveTheorie (SocialCognitiveTheory; Bandura,
1986) - T ranstheoretisches Modell (Stages of Change Model;
Prochaska & DiClemente, 1983) - HAPA-Modell, sozial-kognitives Prozessmodell
gesundheitlichen Handelns (Health Action Process
Approach; Schwarzer, 1992, 1996)
ModellGesundheitsüberzeugungen (Health Belief Model;
Rosenstock, 1966)
− 4 Hauptkomponenten:
− Subjektive Anfälligkeit: sich durch eine Krankheit persönlich
bedroht, anfällig fühlen
(z.B. Übergewicht -> KVK, Rauchen -> Krebs, familiäre
Vorkommen)
− Schweregrad, Konsequenzen der Krankheit, die Krankheit
ernsthaft nehmen
(z.B. sexuell übertragbare Krankheiten– Schmerzen,
Peinlichkeit; Schwangerschaft beiTeenagers–
akademische Weiterbildung)
-> Wahrgenommene Bedrohung der Krankheit
− Nutzen: Überzeugung, durch präventivesVerhalten negative
Konsequenzen zu vermeiden; mehr wahrgenommeneVorteile
als Barriere
− Kosten: Aufwand zur Minimierung der negativen Folgen einer
Krankheit
(z.B. Aufhören mit Rauchen– nervös werden,
zunehmen; Krebskranke– Chemotherapie: Haarausfall,
Unwohlsein,Vorbeugen desTodes, schwierigen
Krankheitszustandes)
-> Erwartete Effektivität des Gesundheitsverhaltens
Modell Gesundheitsüberzeugungen
distale Einflussvariablen: menschliche Kognitionen werden
beeinflusst durch
− soziodemografische Faktoren
− soziopsychologischeVariablen
− individuellesWissen
Modell Gesundheitsüberzeugungen
− Handlungsanreize, Handlungssignale
(z.B. Internal: Symptome finden, External: Erkrankungen
im Freundeskreis,Aufklärungsmaßnahmen)
− Überprüfen der Bedrohung
− Verhaltensauslösend– direkterWeg zumVerhalten
Modell Gesundheitsüberzeugungen– Kritik
- Keine Kompetenzerwartung, Selbstwirksamkeit: Individuen müssen davon
überzeugt sein, erfolgreich handeln zu können (Schwarzer, 1992); - Wahrgenommene Kosten und Anfälligkeit – beste Prädiktoren des Verhaltens;
Schweregrad, Ernsthaftigkeit– kein guter Prädiktor in Fällen, wenn der
Schweregrad einer Erkrankung nicht einfach definierbar ist (nicht bekannt) oder
sehr schwierig sind (z.B. Krebs , Janz & Becker, 1984) - Das Modell kann einfacheVerhalten gut beschreiben (z.B. Impfungen
aufnehmen), aber kann komplexe Verhaltensweise nicht gut vorhersagen
(Kirscht, 1988), z. B Kondomgebrauch (andere Person)
Modell Gesundheitsüberzeugungen – Praktische
Anwendungen
- Bei Krebsvorsorge, Raucherentwöhnung, Impfbereitschaft, geschütztem
Sexualverhalten, gesunder Ernährung (Faselt und Hoffmann, 2010),
Zahnpflege, Adhärenz im therapeutischen Setting (Abraham & Sheeran, 2015) - Studie mit Eltern, die über die HPV-Impfung ihrer Tochter entschieden haben
(Krawczyk et al., 2015): - IhreT ochter anfällig für HPV
- MehrereVorteile als Nachteile der Impfung
- Mehrere Handlungsanreize, wie Aufforderung des medizinischen
Personals
Modell Gesundheitsüberzeugungen– Furchtapelle
- Primäre Prävention (Verhinderung von Erkrankungen): bei
Kommunikationsstrategien– gesundheitliche Bedrohung - Furchtapell-Theorie: Menschen müssen mit ihren
gesundheitlichen Risiken konfrontiert werden, um zu
individuellen Änderungen im Gesundheitsverhalten zu
kommen (Lippke & Renneberg, 2006) - Ziel: Wahrnehmung der Ernsthaftigkeit und Bedrohung
durch eine Krankheit, Signalisieren des Nutzens präventiven
Verhaltens -> hilfreich, aber nicht ausreichend - Kann kontraproduktiv sein: negative Emotionen, die
Menschen gerne vermeiden - erste Mobilisierung für eine dauerhafte Verhaltensänderung:
Maßnahmen sollen durch individuelle Appelle und
Methoden der Verhaltensmodifikation ergänzt werden
Theorie geplanten Verhaltens (Theory of Planned Behavior;
Ajzen & Fishbein, 1970)
- Erweiterung derTheorie des überlegten Handelns (Theory
of Reasoned Action): Einstellungs-Verhaltens-Hypothese
alleine ungeeignetVerhalten vorherzusagen - 3 Hauptkomponenten:
- Einstellung des Individuums zumVerhalten
Erwartung (Auswirkung des bestimmten Verhaltens; positiv
oder negativ, z.B. Raucherentwöhnung)x Wert (affektive
Bewertung dieser Erwartung, z.B. wünschenswert) - Subjektive Norm: vermutete oder wahrgenommene
Erwartungen anderer Personen
Überzeugung, Bezugspersonen einVerhalten erwarten x
Motivation, diese Erwartungen zu erfüllen - WahrgenommeneV erhaltenskontrolle: subjektiv
wahrgenommene Schwierigkeit
Überzeugung, Kontrolle über das beabsichtigteVerhalten zu
haben x Barrieren, z. B. zeitliche Einschränkungen,
fehlende finanzielle Ressourcen, nicht ausreichend
vorhandene Fähigkeiten
Theorie des geplanten Verhaltens
Einflussfaktoren
- demographischeVariablen
(z. B. Geschlecht, Schichtzugehörigkeit,Alter), - Umwelteinflüsse
(z. B. Zugang zu Sportstätten,Vereinen) - Persönlichkeitsmerkmale der Handelnden
(z. B. Kontrollüberzeugungen zu Gesundheit und
Krankheit)
Einstellungen sind die positivste Prädiktoren der Intention
-> Intention stärker Prädiktor des Verhaltens als
wahrgenommene Kontrolle (Sutton&White, 2016)
Wahrgenommene Kontrolle -> direkter Effekt ->
Verhalten, z.B. Intention zur abwechslungsreiche
Ernährung, aber jemand anders die Essenvorbereitung
kontrolliert (Rutter&Quine, 2002)
Theorie des geplanten Verhaltens– Anwendung
- Auf dieserTheorie basierte Interventionen waren erfolgreich in Bereichen:
- Kondomgebrauch, gesunde Ernährung, Rauchen, Sonnenbad (Sanderson, 2019)
- PhysischeAktivität: dieWichtigkeit der verschiedeneAspekte derTheorie wurden in verschiedenen Studien
belegt (Morrison&Bennett, 2022): - Bei Kindern: Einstellungen,Verhaltenskontrolle, Intention ->Verhalten eineWoche später (Hagger et al.,
2001) - Bei Jugendlichen: subjective Norm, Einstellungen und Verhaltenskontrolle zusammen -> Verhalten
während eines Monats (Sport,Obst- und Gemüseverzehr, Rauchenverzicht)(Murnaghan et al., 2010). - Bei krebsüberlebenden Jugendlichen: nur affektive Einstellungen (angenehm, unangenehm) und
instrumentelle Einstellungen (nützlich-unnützlich) -> Intention zur regulären körperlichen Aktivität;
Intention und Selbstwirksamkeit ->Verhalten (Keats et al., 2007)