5. Pharmakovigilanz und Arzneimittelsicherheit Flashcards

1
Q

Was bedeutet Pharmakovigilanz?

A
  • Arzneimittelsicherheit
  • Gesamtheit der Maßnahmen zur Entdeckung, Erfassung, Bewertung und Vorbeugung von Nebenwirkungen + anderen arzneimitteltherapiebezogenen Problemen
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2
Q

In was wird die Pharmakovigilanz unterschieden?

A
  • klinische Prüfung

- nach Zulassung

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3
Q

Was ist ein Adversive Event (AE/Unerwünschtes Ereignis)?

A
  • jedes nachteilige Ereignis, das einer Betroffenen widerfährt, der ein Prüfpräparat verabreicht wurde, und das nicht notwendigerweise in ursächlichem Zusammenhang mit dieser Behandlung steht
  • Beispiele:
  • -> subjektive Symptome
  • -> objektive Symptome
  • -> abnormale Untersuchungsbefunde
  • -> Komplikationen bei Diagnostik
  • -> Unfälle
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4
Q

Was sind Nebenwirkungen?

A
  • jede nachteilige und unbeabsichtigte Reaktion auf ein Prüfpräparat, unabhängig von dessen Dosierung
  • Kausalzusammenhang muss bestehen
  • > wird nicht durch Einzelfall, sondern durch Häufung der Ereignisse bestimmt
  • > viele/alle Ereignisse müssen dokumentiert werden
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5
Q

Was ist die Klinische Prüfung?

A
  • kontinuierliche, vorgegebene Erfassung, Bewertung und Dokumentation aller Nebenwirkungen und unerwünschten Ereignisse
  • (für Prüfarzt und Sponsor): Meldepflicht während Durchführung
  • > unverzügliche Mitteilungspflichten
  • > jährliche Sicherheitsbericht (Development Safety Update Report)
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6
Q

Was sind die Häufigkeitsangaben von Nebenwirkungen?

A
  • rechtlich vorgegeben und in Fachinformation und Packungsbeilage zu finden
  • sehr häufig: >10%
  • häufig: 1-10%
  • gelegentlich: 0,1-1%
  • selten: 0,01-0,1%
  • sehr selten <0,01%
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7
Q

Was sind UAW-Meldungen?

A
  • Ärzte sind verpflichtet, die ihnen aus ihrer ärztlichen Behandlungstätigkeit bekannt werdenden unerwünschten Arzneimittelwirkungen mitzuteilen; Verdachtsfälle eingeschlossen
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8
Q

Welche Fälle von UAWs sollten gemeldet werden?

A
  • Wenn der Patient ein Kind ist, der Schweregrad als schwerwiegend bzw. tödlich eingestuft wird, die Markteinführung weniger als 5 Jahre zurückliegt und diese UAW nicht in Fachinfo aufgeführt ist
  • Bei Sonderfällen:
  • > UAW bei Blutprodukten, off-label use, Impfungen, Medikationsfehler etc.
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9
Q

Wann könnten UAWs gemeldet werden?

A
  • Patient ist über 75, schwerer Schweregrad der UAW, Markteinführung liegt 3-6 Jahre zurück + UAW ist in Fachinfo mit selten bzw. sehr selten beschrieben
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10
Q

Was ist der Rote-Hand-Brief?

A
  • informiert Fachkreise über neu erkannte, bedeutende Arzneimittelrisiken und Maßnahmen zu ihrer Minderung
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11
Q

Was ist die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS)?

A
  • Gesamtheit der Maßnahmen zur Gewährleistung eines optimalen Medikationsprozesses
  • Ziel: Verringerung von Medikationsfehlern und damit vermeidbare Risiken für Patienten bei Arzneimitteltherapie
  • gehört zu Patientensicherheitsmaßnahmen
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12
Q

Wie ist der Ablauf des Medikationsprozesses (alle Stufen der Arzneimitteltherapie)?

A
  • Diagnose
  • Arzneimittelanamnese
  • Verordnung/Verschreiben
  • Zubereitung, Abgabe in der Apotheke
  • Richten + Verteilen auf Station
  • Anwendung - Applikation, Einnahme
  • Therapie-Überwachung + Ergebnisbewertung
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13
Q

Was ist bim Medikationsprozess zu beachten und was ist dieser genau?

A
  • Informationsübermittlung + Abstimmung zwischen allen Beteiligten + allen Versorgungsschnittstellen notwendig
  • multidisziplinärer, multiprofessioneller komplexer Prozess
  • besteht aus Kette von Handlungen mit individuellen, lokal unterschiedlichen Schnittstellen und verschiedenen Partnern
  • ist fehleranfällig
  • Qualität des Gesamtprozesses bestimmt Arzneimitteltherapiesicherheit
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14
Q

Was sind Medikationsfehler?

A
  • Abweichungen vom optimalen Medikationsprozess
  • bei jedem Prozessschritt möglich
  • durch alle Beteiligten möglich
  • kann zu Schädigung des Patienten führen
  • grundsätzlich vermeidbar
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15
Q

Was ist eine wichtige Voraussetzung beim Medikationsprozess?

A
  • Lesbarkeit und Eindeutigkeit der ärztlichen Verordnung

- -> Verwechslungsgefahr von ähnlich klingenden Medikamenten soll vermieden werden

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16
Q

Was ist die Definition von UAWs?

A
  • Reaktion auf Arzneimittel, die schädlich + unbeabsichtigt ist und bei bestimmungsmäßigem Gebrauch auftritt
  • Grundsätzlich nicht vermeidbar, Teil der Risiko-Nutzen-Abwägung der Verordnung
17
Q

Was ist die Definition von einer dosisabhängigen UAW?

A

durch pharmakologischen Effekt erklär- bzw. vorhersehbar

18
Q

Was ist die Definition von einer dosisunabhängigen UAW?

A

nicht durch pharmakologischen Effekt erklär- bzw. vorhersehbar
-> Allergische Reaktion, Überempfindlichkeitsreaktion aufgrund prädisponierter Faktoren

19
Q

Was sind Maßnahmen zur Arzneimitteltherapiesicherheit?

A
  • Aktionsplan Arzneimitteltherapiesicherheit des Bundesministeriums für Gesundheit
  • Bundeseinheitlicher Medikationsplan:
  • > GKV-Versicherte mit mind. 3 verordneten Arzneimitteln haben Anspruch auf bundeseinheitl. Medikationsplan in Papierform
  • > dieser sollte möglichst alle Arzneimittelenthalten, die der Patient aktuell nimmt
  • > aufzuführen sind jeweils Präparatname des Fertigarzneimittels, Wirkstoff, Einnahmeschema, Einnahmegrund + sonstige Hinweise zur Einnahme
  • > Enthält Informationen über komplette Medikation
  • > Interprofessionelle + intersektorale Informationsübermittlung
  • > Verhinderung/Reduktion von Doppelverordnungen + Übertragungsfehlern
  • > Möglichkeit der Kopplung an elektronische Verordnungssysteme
  • Patientenbezogene Übersicht über verordnete und eingenommene Arzneimittel in ambulanter + stationärer Versorgung
  • Vermeidung missverständlicher Abkürzungen
  • Elektronische Verschreibung/Medikamentenanordnung mit Entscheidungsunterstützung
  • Maßnahmen zur Vermeidung typischer Fehler bei Verschreibung, Zubereitung und Applikation von Medikamenten
  • Medikationsabgleich an Schnittstellen innerhalb der stationären Versorgung und zwischen stationär und ambulant