12. Therapie mit Analgetika Flashcards

1
Q

Was ist Nozizeption?

A

Wahrnehmung von Reizen mit aktueller oder potentieller gewebeschädigender Wirkung

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Q

Was ist Schmerz?

A

Sinnes- oder Gefühlserlebnis, nach kortikaler Verarbeitung der nozizeptiven Signale

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3
Q

Was sind Nicht-Opioid-Analgetika?

A
  • alle Analgetika, die nicht mit Opioid-Rezeptoren interagieren -> schwächer wirkende Analgetika
  • zusätzliche antipyretische, antiphlogistische, spasmolytische Wirkung
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4
Q

Was sind Opioid-Analgetika?

A
  • natürlich u. synthetische Opioide (Morphin u. Derivate)

- > stark wirkende Analgetika

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5
Q

Was bedeutet “analgetisch”?

A

Reduktion/Aufhebung der Schmerzempfindung

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6
Q

Was bedeutet “antipyretisch”?

A

fiebersenkend

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7
Q

Was bedeutet “antiphlogistisch”?

A

entzünungshemmend

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8
Q

Was bedeutet “spasmolytisch”?

A

krampflösend

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9
Q

Wie sieht die Therapie bei nicht-tumorbedingtem Schmerz bzw. bei nicht-spezifischen Kreuzschmerz aus?

A
  • medikamentöse Therapie = rein symptomatisch
  • akutes Stadium = Unterstützung der nicht-medikamentöse Maßnahmen
  • chronisch = zur Umsetzung der aktivierenden Maßnahmen + wenn trotz aktivierender Maßnahmen nicht tolerable schmerz-bedingte funktionelle Beeinträchtigung
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10
Q

Wie teilen sich die Nicht-Opioid-Analgetika auf?

A
  • mit antiphlogistischer + antipyretischer Wirkung
    -> Acetylsalicylsäure
    -> tNSAR
    -> selektive COX-2-Hemmer (Coxibe)
    => Haupteffekte über COX-Hemmung
  • mit antipyretischer Wirkung
    -> Paracetamol
    -> Metamizol
    -> Phenazon
    -> Propyphenazon
    => Teileffekte über COX-Hemmung
  • ohne antiphlogistische oder antipyretische Wirkung
    -> Capsaicin
    -> Ketamin
    -> Ziconotid
    -> etc.
    => keine COX-Hemmung
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11
Q

Wie unterteilen sich Analgetika mit antiphlogistischer + antipyretischer Wirkung?

A
  • “unselektive” COX-Hemmer (tNSAR)
    -> Diclofenac
    -> Ibuprofen
    -> Indometacin
    -> Naproxen
  • “selektive” COX-2-Hemmer
    -> Celecoxib
    -> Etoricoxib
    -> Parecoxib
    -> Diclofenac
    ==> Reversible Hemmung der COX im Gegensatz zu ASS
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12
Q

Wie sieht die Therapie bei Tumorschmerzen aus?

A
    1. anhaltender oder verstärkender Schmerz
  • > Nicht-Opioid-Analgetika / Adjuvanzien
    1. anhaltender oder verstärkender Schmerz
  • > Opioid für leichten oder moderaten Schmerz / Nicht-Opioid-Analgetika / Adjuvantien
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13
Q

Was sind Adjuvanzien?

A

Hilfsstoff, der die Wirkung eines Arzneistoffes verstärkt

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14
Q

Was sind mögliche UAWs und Wirkungen von COX-Hemmern?

A
  • erhöhte Blutungszeit und -gefahr
  • prothrombotische Wirkung durch Vasokonstriktion
  • niedriger renaler Blutfluss -> niedriger Filtrationsdruck -> niedrige GFR -> niedrige Natrium- und Wasser-Retention -> Ödeme, erhöhter Blutdruck
  • Verzögerung der Geburt
  • erhöhte Magensäureprod. - weniger Protektion -> Schleimhautläsionen, gastrointestinale Ulcera/Erosionen, Blutungen
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15
Q

Was sind Effekte von Prostaglandinen?

A
  • Sensibilisierung von Nozirezeptoren
  • Thrombozytenaggregation
  • Fieberinduktion
  • Zytoprotektion im Magen, verminderte Magensäureproduktion
  • erhöhte Na+-Ausscheidung in Niere, erhöhte Nierendurchblutung
  • Uteruskontraktionen
  • Tonusregulation Ductus arteriosus Botalli
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16
Q

Was sind Effekte von der Cox-Hemmung (weil dadurch Prostaglandine gehemmt werden?)?

A
  • Analgesie
  • Thrombozytenaggregationshemmung
  • Antipyrese
  • Ulzera, Blutungen
  • Na+-/Wasserretention, verminderte Diurese bis ANV
  • Hemmung der Uteruskontraktion
  • Verschluss des Ductus arteriosus Botalli
  • erhöhte Leukotriene , “Analgetika-Asthma”
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17
Q

Was sind UAW bei tNSAR/Coxiben?

A
  • GIT, Ulcus (Blutung)
  • Nephrotoxizität (verminderte GFR, ANV)
  • KHK, Infarktrisiko
  • Blutdruckanstieg
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18
Q

Was sind allgemeine Kontraindikationen für COX-Hemmer?

A
  • gastrointestinales Risiko: aktive Ulzera, Blutungen, Perforationen
  • schwere Nierenfunktionsstörung
  • Bronchospasmus nach NSAR-Gabe in Vergangenheit
  • ab 28. Schwangerschaftswoche
  • besondere Überwachung/Vorsicht bei:
  • > Bluthochdruck
  • > Herzinsuffizienz
  • > hohem kardiovaskulärem Risiko
  • chronischer Nierenerkrankung
  • Asthma bronchiale
  • verschiedenen Komedikationen
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19
Q

Was sind Effekte von Thromboxan A2?

A
  • Vasokonstriktion
  • Bronchokonstriktion
  • Thrombozyten-Aggregation
  • Inflammation
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20
Q

Was sind Thrombozyten?

A
  • kernlose Blutplättchen
  • Entstehung im Knochenmark
  • Abstammung von Megakaryozyten
  • > Thrombozyten können keine COX-1 mehr nachbilden = die irreversible COX-1-Hemmung bleibt über Lebensdauer der Thrombozyten (ca. 7-10 Tage)
21
Q

Was sind Effekte von Prostacyclin?

A
  • Vasodilatation
  • Physiologische Hemmung der Thrombozyten-Aggregation
  • Sensibilisierung der Nozizeptoren (erhöhte Schmerzempfindlichkeit)
  • Renin-Freisetzung
  • erhöhter renaler Blutfluss, erhöhte Diurese
  • Hemmung der Magensaftsekretion
  • Steigerung der Schleim- und Bicarbonatsekretion
22
Q

Was sind Indikationen von Acetylsalicylsäure (ASS)?

A
  • Prophylaxe von arteriellen, ischämischen und kardiovaskulären Ereignissen (Thrombozytenaggregationshemmung)
  • analgetisch und antipyretisch
  • antiphlogistisch und antirheumatisch
23
Q

Was sind Kontraindikationen von Acetylsalicylsäure (ASS)?

A
  • analgetisches Asthma

- Kinder und Jugendliche mit grippalen oder fieberhaften Infektionen/Virusinfektionen

24
Q

Was sind spezifische UAWs von Acetylsalicylsäure (ASS)?

A

Reye-Syndrom (akute Enzephalopathie/Erkrankungen oder Schädigungen des Gehirns) (bei Kindern mit Virusinfektionen)

25
Was für eine Wirkung hat Paracetamol?
Hemmung COX im ZNS (genau noch nicht bekannt)
26
Was für eine Wirkung hat Metamizol?
- zentraler und peripherer WM diskutiert; Schmerzhemmung über Angriffspunkte im periaquäduktalem Grau (tierexperimentell nachgewiesen - spasmolytische Wirkung (bei Kolikshcmerzen/stärkste, bewegungsunabhängige, meist wehenartige Schmerzen)
27
Was sind Indikationen bei Metamizol?
- akute, starke Schmerzen nach Verletzung o. Operationen, Koliken, Tumorschmerzen, sonstige akute oder chronische starke Schmerzen, soweit andere therapeutische Maßnahmen nicht indiziert sind, hohes Fieber, das auf andere Maßnahmen nicht anspricht
28
Was sind Kontraindikationen von Paracetamol?
- Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase-Mangel | - Alkoholabusus, schwere Leberschäden
29
Was sind Kontraindikationen und UAWs von Metamizol?
Kontraindikationen: - Blutbildungsstörungen - bei i.v. Anwendung: Hypotonie, Kreislaufinstabilität UAWs: - Agranulozytose (starke Verminderung der Granulozyten, einer Untergruppe der weißen Blutkörperchen)
30
Was sind Opioid-Analgetika
- natürliche und synthetische Opioide | - stark wirkende Analgetika
31
Was ist Opium?
- Substanzgemisch aus getrocknetem Milchsaft der Mohnkapsel
32
Was sind Opiate?
Substanzen, die aus Opium gewonnen werden, z.B. Morphin, Codein, Papaverin etc.
33
Was sind Opioidpeptide?
endogene Wirkstoffe, z.B. Dynorphine, Enkephaline, Endorphine
34
Was sind Opioidrezeptoren?
- G-Protein-gekoppelte Rezeptoren | - 3 Opioidrezeptoren: my, K, delta
35
Wie wirken Opioid-Agonisten?
- lassen Calcium-Ionen nicht in Präsynapse strömen - > keine Vesikelausschüttung in syn. Spalt - > kein postsyn. Signal - > keine Nozizeption
36
Wie werden Opioid-Analgetika eingeteilt
`Nach Rezeptoraktivität: - Reine Agonisten - > Morphin - > Hydromorphon - > Fentanyl - > Tramadol - > Dihydroocodein - > Tilidin - > Diamorphin (Heroin) - partielle Agonisten; gemischte Agonisten/Antagonisten - > geringere analgetische Maximalwirkung als Morphin - reine Antagonisten - > kompetitive Antagonisten (z.B. Naloxon, Naltrexon)
37
Was sind periphere Wirkungen von Opioiden?
- Analgesie - verzögerte Magenentleerung, spastische Obstipation - Hemmung Gallenfluss - Harnretention - Hemmender Effekt auf Immunsystem - Histaminfreisetzung
38
Worin unterscheiden sich Opioide?
in ihrer analgetischen Potenz, Pharmakokinetik und Applikationsformen
39
Was ist die analgetische Potenz?
Maß für Dosisabhängigkeit der schmerzstillenden Wirkung eines Opioids; Referenzsubstanz ist Morphin mit Referenzwert "1"
40
Wie werden Opioide pragmatisch eingeteilt (mit Morphin als Referenzwert "1")?
- niedrigpotent (ca. weniger/gleich 0,5) | - hochpotent (ca. > 0,5)
41
Was sind zentrale Wirkungen von Opioiden?
- Analgesie - antitussiv (Unerdrückung des Hustenreizes) - Emesis (Erbrechen) - Muskelrigidität (Starrheit) - Hypothermie - Blutdrucksenkung - Bradykardie - GnRH-Freisetzung - verengte Pupillen - Konvulsionen (Krampfanfälle) - Antidiurese - Atemdepression - Sedierung - Euphorie, Sucht (durch Dopaminfreisetzung)
42
Was ist der Symptomtrias bei akuter Opioid-Intoxikation?
- Bewusstseinsstörung/Koma - Atemdepression/Hypoventilation - beidseitige Miosis (Entstellung der Pupille)
43
Was sind weitere Symptome einer Opioid-Intoxikation?
- Blutdruck-Abfall, Bradykardie - Zyanose - Kreislaufschock - Hyporeflexie/Areflexie
44
Wie kann eine akute Opioid-Intoxikation therapiert werden?
- Atemwege freihalten - Opioidrezeptor-Antagonist: Naloxon i.v. (häufige Nachinjektionen evtl. nötig)
45
Was sind Eigenschaften von Fentanyl?
- lipophil, hoher first-pass -> vorwiegend parenterale (nicht über Darm) Applikation - Metabolisierung über CYP3A4 zu inaktiven Metaboliten - hochwirksam, rascher wirkeintritt - bei alten Menschen - erhöhter Muskelrigor
46
Was sind Indikationen bei Fentanyl-Einnahme?
- Pflaster: chronische Schmerzen - Injektionslösung: Anästhesie (Empfindungslosigkeit) - Lutschtablette: Durchbruchschmerzen
47
Was ist Tilidin?
Prodrug -> aktiver Metabolit (Nortilidin) nach hepatischer Metabolisierung
48
In welcher Form erhält man Tilidin im Handel?
- als fixe Kombination mit Naloxon - > orale Einnahme -> hepatischer first-pass-Effejt -> präsystemische Elimination von Naloxen - > Mussbräuchliche i.v. Anwendung -> Naloxon besetzt Opioidrezeptoren
49
Was sind Kontraindikationen bei Tilidin?
Leberinsuffizienz