5. Exekutive Funktionen Flashcards

1
Q

Was sind exekutive Funktionen?

A

Regulations- und Kontrollmechanismen, die ein zielorientiertes und situationsangepasstes Handeln ermöglichen

a) eingesetzt, wenn Situation ein Abweichen von eingeschliffenen Routinen erfordert (unerwartete Ereignisse, Zielsetzung etc.)
b) verschiedene, unabhängige Prozesse, die selektiv gestört sein können

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Welche sind die drei wichtigen fronto-striatialen Schaltkreise? Und wo haben sie ihren Ausgangspunkt?

A
  1. dorsolateral präfrontaler Kreislauf
  2. orbitofrontaler Kreislauf
  3. anterior cingulärer Kreislauf

> Ausgangspunkt im präfrontalen Kortex

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Welche Komponenten beinhalten jeweils dorsolateral präfrontaler, orbitofrontaler und anterior cingulärer Kreislauf?

A
  1. dorsolateral präfrontaler Kortex > Nucleus Caudatus (dorsolateral) > Globus pallidus (lateral dorsomedial) > Substantia Nigra (rostral) > Thalamus
  2. orbitofrontaler Kortex > Nucleus Caudatus (ventromedial) > Globus pallidus (medial dorsomedial) > Substantia Nigra (rostromedial) > Thalamus
  3. anterior cingulärer Kortex > Ventrales Striatum > Globus pallidus (rostrolateral) > Substantia Nigra (rostrodorsal) > Thalamus

Angeblich sollen wir das können..

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Wofür ist der dorsolateral präfrontale Kreislauf zuständig und was passiert bei dessen Störung?

A

Kognition

Störung:
a) verminderte organisatorische Strategien/ Gedächtnis-Suchstrategie
b) Stimulus-abhängiges Verhalten
c) beeinträchtigtes Aufrechterhalten/ Wechsel
d) Dissoziation von Verstehen verbaler Anweisungen und motorischer Ausführung
(> desorganisiertes Syndrom)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Wofür ist der orbitofrontale Kreislauf zuständig und was passiert bei dessen Störung?

A

Emotion

Störungen:
1. Persönlichkeitsveränderungen:
Impulsivität, Taktlosigkeit, Distanzlosigkeit
2. environmental dependency:
utilization behavior (Reiz löst direkt Verhalten aus, nicht unterdrückbar), Imitationsverhalten
3. veränderte Stimmung (Depression, Manie)
4. zwanghaftes Verhalten:
Verstärker nicht erkennbar, keine Anpassung bei wechselnden Verhaltensverstärkern, beeinträchtigte kognitive Flexibilität

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Wofür ist der anterior cinguläre Kreislauf zuständig und was passiert bei dessen Störung?

A

Antrieb

Störungen:

a) beeinträchtigte Motivation (Apathie, wenig spontane Äußerungen, Schmerzindifferenz, Willensschwäche)
b) vermindertes kreatives Denken
c) verminderte inhibitorische Kontrolle

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Nenne ein Modell der exekutiven Funktionen.

A

a) SAS-Modell (Supervisory Attentional System)
b) Arbeitsgedächtnis-Modell
c) 5 Mechanismen exekutiver Kontrolle (Aufmerksamkeit, Ablauf, Planen etc.)
d) TOTE-Modell
e) Konzept der somatic Marker

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Welche drei Dimensionen werden bei der Taxonomie exekutiver Funktionen unterschieden?

A
  1. exekutive Prozesse
    a) Initiieren
    b) Wechseln
    c) Hemmen
    (d) AG (Erneuern von Infos))
  2. Komplexitätsebenen
    a) basal
    b) komplex
  3. Ebenen exekutiver Regulation
    a) Kognition
    b) Emotion
    c) Aktivität
    d) Sozial
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Taxonomie exekutiver Funktionen: basale kognitive Regulationsprozesse: INITIIERUNG, Bedeutung und Störungssymptome?

A

Initiierung: Handlungen aus eigenem Antrieb begonnen

a) Verlangsamung, lange Anlaufzeit
b) Fehlen spontaner Handlung
c) Externe Trigger und klare Strukturen notwendig

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Taxonomie exekutiver Funktionen: komplexe kognitive Regulationsprozesse: Wozu sind diese notwendig?

A

Notwendig zum Kombinieren von Basisprozessen oder zur flexiblen Anpassung kognitiver Prozesse an situative Bedingungen.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Nenne jeweils ein Beispiel für die drei nicht-kognitiven Regulationsebenen.

A
  1. Emotion
    a) überschießende emotionale Reaktion
  2. Aktivität
    a) Aktivitätsdefizit oder -überschuss
  3. Sozial
    a) Empathie
    b) soziale Regulation (distanzlos, aufdringlich)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Nenne jeweils ein Beispiel für ein Testverfahren für basale kognitive Regulationsprozesse.

A
  1. Initiierung: Flüssigkeitsaufgaben (RWT, 5-punkte-Test)
  2. Wechsel: Trail Making Test
  3. Hemmung: “Go/No Go” aus TAP, Stroop-Test
  4. AG: Zahlennachsprechen rückwärts, Corsi-Blocktapping Test
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Welche Probleme treten in der Diagnostik von exekutiven Funktionen auf?

A
  1. Ökologische Validität
    a) Alltagsanforderung schwer realisierbar (Kaffee Kochen)
    b) Patient kann beschreiben, aber nicht durchführen
  2. Konstruktvalidität
    - mehrere unterschiedliche exekutive Funktionen gleichzeitig
    - keine rein exekutiven Tests
  3. Reliabilität
    - Problemlösetests nicht wiederholbar
    - Defizite oft erst bei längeren Aufgaben
  4. Variabilität exekutiver Leistungen
    - inter-/ intraindividuelle Leistungsvariabilität
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Was ist “utilization behavior”?

A

auf einen Reiz sofort reagieren müssen: Zettel auf dem Pult&raquo_space; sofort lesen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Was ist Monitoring und wie äußert sich eine Störung?

A

Fortlaufende Überwachung kognitiver Leistung

  • Flüchtigkeitsfehler, Ziele aus den Augen verlieren
  • auch nach Korrektur nicht fehlerfrei
  • Regelbrüche, geforderte Genauigkeit nicht abschätzbar
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Was ist Problemlosen und wie äußert sich eine Störung

A

Ziele finden und auswählen, Hypothesen generiere, Strategien auswählen, induktives und deduktives Denken

  • Schwierigkeiten bei offenen Problemstellungen
  • Unsystematisches, sprunghaftes Arbeiten
  • kein vorausschauendes Denken
  • Abbruch
17
Q

Was ist Planen und wie äußert sich eine Störung?

A

Teilschritte gedanklich vorwegnehmen und in sinnvolle Reihenfolge bringen

  • Schwierigkeiten, Vorgehen in Teilschritte zu unterteilen / gedanklich vorwegzunehmen
  • Aufgabenrahmen nicht abschätzbar (wie präzise / umfangreich?)
18
Q

Nenne Testverfahren für komplexe Regulationsprozesse (Monitoring, Problemlosen, Planen)

A
Mosaiktest
Matrizen
Bilder ordnen / ergänzen
Zoo-Aufgabe
Labyrinth-Aufgaben
Rey-Figur abzeichnen
Tag eines Anwalts
19
Q

Was ist Ablauforganisation (Multitasking) und wie äußert sich eine Störung?

A

flexible Anpassung an sich ändernde Bedingungen mit Zeitdruck und laufendem Entscheidungsprozess

  • untersch. Tätigkeiten nicht planbar, kein Wechsel, Zusammenbruch unter Stress
  • beeinträchtigte Selbstregulation
  • Unpünktlichkeit, falsche Zeiteinschätzung, Hängenbleiben an unwichtigen Details
20
Q

Was sind exekutive Kontrollprozesse der

  • Aufmerksamkeit
  • Gedächtnisleistung?
A

Aufmerksamkeit:

  • Konfliktverarbeitung
  • Anpassung der Anstrengung an Schwierigkeit

Gedächtnisleistung:
- Enkodierungs- und Abrufstrategien

21
Q

Taxonomie exekutiver Funktionen: basale kognitive Regulationsprozesse: ARBEITSGEDÄCHTNIS, Bedeutung und Störungssymptome?

A

AG: Aufrechterhalten/ Erneuern von Infos

a) Beeinträchtigung im Aufrechterhalten
b) fehlerhafter Abgleich mit LZG

22
Q

Taxonomie exekutiver Funktionen: basale kognitive Regulationsprozesse: HEMMUNG, Bedeutung und Störungssymptome?

A

Hemmen: Unterdrückung von Handlungen als direkte Reaktion auf externe Reize

a) impulsiver Antwortstil, erhöhte Ablenkbarkeit
b) utilization behavior (Stimulus gebundenes Verhalten, nicht unterdrückbar)
c) keine Unterdrückung der Reaktion auf irrelevante Reize

23
Q

Taxonomie exekutiver Funktionen: basale kognitive Regulationsprozesse: WECHSELN, Bedeutung und Störungssymptome?

A

Wechsel: Stoppen einer Handlung und Aktivierung einer anderen (shifting, switching)

a) Mentale Rigidität
b) mangelnde Umstellfähigkeit
c) Haftenbleiben, Perseverationen