12. Wahrnehmungsstörungen und Sinnestäuschungen (Pedersen) Flashcards
Welche drei Arten der Sinnestäuschungen gibt es?
- Illusionen
- Halluzinationen
- Pseudohalluzinationen
Was ist eine Illusion?
Fehlwahrnehmung (Verkennungen) von vorhandenen Objekten
- gegenständliche Reizquelle, aber reduzierte/ vorübergehend fehlende Realitätskontrolle (kann nachträglich korrigierend wirksam werden)
- Reizquelle wird “verkannt”
- Kind verkennt im nächtlichen Wald Büsche als drohende Gestalten
Was ist eine Halluzination?
Sinnestäuschung ohne Wahrnehmungsobjekt (ohne externe Reizquelle) (Bsp. mitten im Raum wird eine grüne Vase gesehen, ohne dass es ein Bezugsobjekt oder einen Anhaltspunkt dafür gibt)
Was ist eine Pseudohalluzination?
Halluzination, bei dem der Trugcharakter erkannt wird.
Welche Unterteilung bzgl. der Komplexität von Halluzinationen wird gemacht? Nenne auch jeweils ein Beispiel.
- einfach (elementare) Halluzinationen
- Klopfen, Klicken, Blitze, Lichter - komplexe Halluzinationen
- Bilder, Personen, Stimmen - szenische Halluzinationen
- Theaterstücke, Musikstücke, Dialoge
Auf welchen Sinnesgebieten gibt es Halluzinationen?
- akustische H.
- Stimmenhören (Phoneme)
- andere akustische H. (Akoasmen) - optische H.
- Körperhalluzinationen
- taktile (haptische) H.
- Störungen des Leibempfindens (Zoenästhesien) - Geruchs- (olfaktorische) Halluzinationen
- Geschmacks- (gustatorische) Halluzinationen
Bei akustischen Halluzinationen tritt Stimmenhören auf. Auf welche Art und Weise “sprechen” diese Stimmen und welche Charakteristika können diese Stimmen haben? Nenne alle Sprechformen und ein Charakteristikum.
Sprechformen:
- kommentierend
- dialogisierend
- imperativ
- einzelne vs. mehrere Stimmen
- Frauen- vs. Männerstimmen
- Kinder- vs. Erwachsenenstimme
- verständliche vs. unverständliche Inhalte
- Flüstern
- Akzent
Nenne 2 Unterformen von Körperhalluzinationen.
- taktile / haptische (zB Hand auf dem Körper)
2. Coenästhesien: Störung des Leibempfindens, qualitativ abnorme Leibsensation (zB Hirn schwappt rum)
Nenne 3 Erklärungsansätze für Halluzinationen.
- Abnorme elektrische Aktivität
- Störung der Afferenz und des Monitorings
- Pathologische Aktivierung primärer Sinnesareale
Was sind Grundidee und Problem des Erklärungsansatzes “Abnorme elektrische Aktivität” für Halluzinationen.
- Idee: Halluzinationen sind durch Hirnstimulation provozierbar, könnten also auf abnorme elektrische Hirnaktivität zurückgehen
- Problem: Großmutterneuron, Ws., dass genau das Muster von Neuronen aktiviert wird, das zu einer Objektkodierung gehört, ist sehr niedrig!
Was besagen weak-input Modelle der Halluzination?
gehören zu Erklärungsansatz: Störung der Afferenz
Störung der Afferenz und sensorische Deprivation führt zu Hallus
= DEAFFERENZIERUNGSHALLUZINATIONEN, zB:
- Charles-Bonnet-Syndrom
- akustische Halls bei Schwerhörigkeit
- Phantomerscheinungen nach Amputation
- experimentelle Deprivationsexperimente (USA)
Was bedeutet Selbstmonitoring?
Wahrnehmungen werden erwartet, Selbstmonitoring ist der Abgleich der Folge einer Handlung mit der Erwartung aufgrund der Handlungsplanung/ - Initiierung
Warum kann eine Person (nach Chrith Frith und seiner hippen Bitch) nicht erkennen, dass sie sich etwas selbst vorgestellt hat?
Störung des Selbstmonitorings
- keine Efferenzkopie des spezifizierten Motorbefehls
- daher kein vorhergesagter Zustand
- der aktuelle Stand / aktuelle sensorische Erfahrung erscheint daher ungewollt / nicht selbstverursacht
–> Hallus als Vorstellungen, die bei MANGELNDER KONTROLLE ÜBER DIE QUELLE DER INFORMATION für Wahrnehmungen gehalten werden.
Selfmonitoring und Lautheit:
- Laut & Fremd
- Laut & Selbst
- Leise & Fremd
- Leise & Selbst
- Laut & Fremd: Halluzinationen
- Laut & Selbst: Gedankenlautwerden
- Leise & Fremd: Gedankeneingebung
- Leise & Selbst: normaler Gedanke
Nenne 3 Untersuchungsparadigmen zur Untersuchung des Monitoring-Defizits / Efferenzkopie
- Source discrimination
- Kitzel-Experimente (sich nicht selbst kitzeln können)
- selbstgenerierte Sprache führt zu Aktivitätsunterdrückung in Sprachverständnisarealen