11. Neuropsychologische Therapie (Sperber) Flashcards

1
Q

Was ist Restitution?

A

Training zur Wiederaufnahme von Funktion in BETROFFENER (nicht geschädigter!) Region/FÄHIGKEITEN

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2
Q

Was ist Diaschisis?

A

Diaschisis ist ein plötzlicher Verlust der Funktion in einem Teil des Gehirns, der außerhalb des eigentlich beschädigten Bereiches liegt

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3
Q

Was ist funktionelle Reorganisation?

A

Rekrutierung neuer Neuronenverbände

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4
Q

Wo findet Neuropsychotherapie statt?

A

Rehakliniken
Ambulant (Praxis) (» inzwischen Kassenleistung)
Berufliche Reha

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5
Q

Was macht ein Neuropsychologischer Therapeut in der “Frühreha”-Phase?

A

Pat überwachungspflichtig, tw. (wach)komatös, beatmet:
Verhaltensbeobachtung;
Kommunikationsaufbau;
erste, eher orientierende diagnostische Verfahren;
erste therapeutische Ansätze;
Angehörigenbetreuung;
selten: Krankheitsbewältigung

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6
Q

Was macht ein Neuropsychologischer Therapeut in der “Anschlussheilbehandlung”-Phase?

A

Pat weitgehend selbstständig, Erkrankung liegt aber noch nicht lange zurück:
Diagnostik;
Therapie im Einzel- und Gruppensetting;
Vorbereitung auf “Welt da draußen”;
ggf. Bahnung weiterer poststationärer Maßnahmen

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7
Q

Was macht ein Neuropsychologischer Therapeut in der “Postprimäre Reha”-Phase?

A

Pat noch pflegebedürftig, nicht mehr überw./kanüliert:
Diagnostik;
Therapie überwiegend im Einzelpetting;
meist zunächst Reorientierung (Wo / Wer sind Sie?), Aufbau eines Störungsbewusstseins, Verbesserung der Vigilant;
Erste Gruppentherapien

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8
Q

Wie wirkt Neuropsychologische Therapie?

A
  1. Neuroplastizität

2. Kompensation (intern / extern)

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9
Q

Was ist “Neuroplastizität”?

A

Kortikale Reorganisation über neue Verbindungen oder Inanspruchnahme bisher ungenutzter Neuronenverbünde

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10
Q

Wo setzt die Neuropsychologische Therapie an? Und warum?

A

Bei Hirnschädigung Unterteilung in A: direkt betroffen und B: indirekt betroffen (Diaschisis)
» man setzt bei B an, weil direkt betroffene Gebiete A idR geschädigt bleiben. Bei B dann: Restitution, funktionelle Reorganisation (Neuroplastizität)

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11
Q

Nenne Grundlagen für die Durchführung einer Neuropsychologische Therapie. (5)

A

1) AUSFÜHRLICHE ANAMNESE
2) EXPLORATION: Störungsbewusstsein?, Stärken und Schwächen des P, Beschweren im kognitiven Bereich?
3) DIAGNOSTIK
4) DATEN AUS AKTE (if possible): Lokalisation d. Schädigung, Verlauf, Treatments
5) FREMDEXPLORATION (if possible)

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12
Q

Wovon sollte die Störung des P vor Beginn der Neuropsychologischen Therapie abgregrenzt werden?

A

Delir (Durchgangsstörung)
Demenz????
Aufmerksamkeitsstörung

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13
Q

Stelle 2 grundlegende Fragen bei der Einordnung der Relevanz des Gedächtnisproblems.

A
  1. Wie relevant ist das Gedächtnisproblem im Vergleich zum AUSGANGSNIVEAU DES P?
  2. Wie relevant ist das Gedächtnisproblem im Vergleich zu ANDEREN KOGNITIVEN DEFIZITEN?
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14
Q

Wie wirkt Funktionstraining (Restitution) bei einer (leichten) Gedächtnisstörung?

A

Sie wirkt NICHT auf die Gedächtnisstörung.

Sie wirkt EHER auf die kognitiven Begleitstörungen&raquo_space; Diaschisis

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15
Q

Wozu Psychoedukation? (leichte Gedächtnisstörung)

A

stärkt Compliance, reduziert Unsicherheit

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16
Q

Im Rahmen der Neuropsychologischen Therapie (leichte Gedächtnisstörung) spricht man von externer und interner Kompensation …

A
  1. extern: Kalender, Handy, Schilder, ..

2. intern: Lernstrategien (z.B. Bilden einer Geschichte, Assoziationen aller Art)

17
Q

Was ist ÜFLA? (PQRST)

A
Überfliegen
(w-)Fragen 
Lesen
Antworten 
>> Lernstrategie für die Fitteren
18
Q

Warum ist eine Gedächtnisgruppe vorteilhaft?

A

Inhalte werden gemeinsam erarbeitet, gegenseitige Hilfestellung; PATIENTEN KOMMEN SICH ALLEIN/BLÖD VOR

19
Q

Wie vorgehen bei einer schweren Gedächtnisstörung?

A

(1 Restitution (für die Begleitstörungen))
2 Nutzung des impliziten Lernens
3 Aufbau eines Metagedächtnisses
4 Kompensation (in 1. Linie durch externe Strategien)

20
Q

Was ist das Grundmotto bei der Therapie einer schweren Gedächtnisstörung?

A

M ultiple repetitions
E veryday situations
M inimize errors
O ne at a time

21
Q

Nenne Bereiche der Aufmerksamkeit, die bei einer Aufmerksamkeitsstörung betroffen sein können. (4)

A

Vigilanz,
selektive A.,
Reaktion, Verarbeitungsgeschwindigkeit

22
Q

Was ist “Vigilanz”?

A

Zustände andauernder Aufmerksamkeit (Wachheit)

23
Q

Was ist besondern problematisch bei der Aufmerksamkeitsstörung?

A

1 fehlendes Störungsbewusstsein (gerade bei schweren AS)

2 psychische Überlagerungen durch missglücktes Coping (Anpassungsstörungen)

24
Q

Wie könnte Kompensation bei einer Aufmerksamkeitsstörung aussehen?

A

Änderung der Umwelt
Änderung der Einstellung
Änderung des Verhaltens! (nicht 100Dinge gleichzeitig)

25
Q

Nenne die 3 Phasen der Neglect-Therapie.

A

1 Aktivationsp: externe Strategien (Optokinetik: Reize von nichtbetroffen zu betroffen)
2 Stabilisierungsp: Transfer weg vom PC in alltagsnähere Situationen
3 Transferp: Schaffung eines Metabewusstseins (wenn ich was suche, ist es wahrscheinlich links)

> > i: Kontinuierlichkeit ist wichtig

26
Q

Nenne visuo-konstruktive und perzeptive Störungen. (7)

A

1 räumlich-topografisch
2 Basisleistungen (Blendempfindlichkeit, Kontrastsehen)
3 Allg. Agnosien, Farb-/Bewegungswahrnehmung
4 Visuelle Reizerscheinungen (Farben, Obkjete, die nicht da sind)
5 Prosopagnosien (Gesichter)
6 Visio-Konstruktive Störungen (z.B. Schreiben)
7 Hemianopsien (Halbgesichtsfeldausfall)

27
Q

Was ist “Sakkadentraining”?

Sakkaden = Blickzielbewegungen

A

Pat soll mit nur einem Blick etwas finden, zB am PC

|&raquo_space; z.B. als Kompensationstraining bei Hemianopsie

28
Q

Was ist ein großes Problem bei der Therapie von Störungen der Exekutivfunktionen?

A

1 Patienten tw. in der Diagnostik unauffällig (können in Übungen genau sagen, wie man etwas machen sollte), aber im Alltag trotzdem unfähig (machen es dann doch ganz anders!) → Bsp.: Kaffeekochen: Ich kann es beschreiben, aber krieg es nicht hin
2 Therapiesituation oft sehr alltagsfremd

29
Q

Vorgang bei der Therapie von Störungen der Exekutivfunktionen?

A

1 Aufklärung (v.a. Angehörige)
2 Üben
3 Besprechen

30
Q

Welche 3 großen Therapiekomponenten sollten bei einer Aufmerksamkeitsstörung angewandt werden?

A
  1. Restitution
  2. Psychoedukation
  3. Kompensation
31
Q

Was muss nach Sturm für Restitutionsübungen bei Aufmerksamkeitsstörung gelten? Und wann ist diese Regel ggf. zu missachten?

A

A Regel: Training auf Art und Schwere der Störung bzw. betroffenen Ausfälle münzen

B Ausnahen:

1) es droht Anpassungsstörung: dann ressourcenorientiert / leichter
2) es fehlt an Störungsbewusstsein: dann anfangs auch mal überfordern

32
Q

Beschreibe kurz die “Aufmerksamkeitsgruppe”

A
  • feste Gruppe über 3-4 Sitzungen. max 6 köpfig
  • Konzept: viel Psychoedukation (über Aufmerksamkeit, ihre Störung, Restitution vs. Kompensation etc.)
    » dazu Handout
    » Mitarbeit gut aber nicht nötig
33
Q

Nenne die Vorteile einer “Aufmerksamkeitsgruppe”

A

+ kein reiner Top-down Unterricht
+ Pat können von Erfahrungen untereinander profitieren
+ fühlen sich nicht blöd / allein

34
Q

Was macht der Therapeut in der “Nachgehende Reha”-Phase?

A

akute Behandlung abgeschlossen, Patient lebt in seinem gewohnten Umfeld

  • Diagnostik (falls noch nicht erfolgt)/ Verlaufsdiagnostik
  • Therapie im Einzel- und Gruppenpetting
  • Behandlung von Problemen, die erst im häuslichen Umfeld relevant geworden sind
  • ggf. Bahnung weiterer poststationärer Maßnahmen
35
Q

Nenne die Rehaphasen

A
  1. Akutbehandlung
  2. Frühreha
  3. Postprimäre (weiterführende) Reha
  4. Anschlussheilbehandlung (medizinische Reha)
  5. Nachgehende Reha
    (6. Aktivierende Behandlungspflege bei Wachkoma)
36
Q

Was sind Besonderheiten bei der Therapie einer schweren Aufmerksamkeitsstörung?

A
  1. bei der RESTITUTION v.a. erstmal Steigerung der Vigilanz / Verringerung der Ablenkbarkeit nötig
  2. PSYCHOEDUKATION muss oft mit dem “Dampfhammer” erfolgen
  3. KOMPENSATION oft mit Fremdhilfe durch Personal / Angehörige
  4. in der AUFMERKSAMKEITSGRUPPE v.a. Externe Strategien, weniger Psychoedukation