5. Attributionen und emotionale Einflüsse auf Lernen und Leistung Flashcards

1
Q

Was sind Kausalattributionen und welche Funktionen haben sie?

A
  • Ursachenzuschreibungen (Erklärungen von eigenem Verhalten, vpn Verhalten anderer Personen, von Ergebnissen von Verhalten)
  • Eigenschaftszuschreibungen bei Personen, sowie Unterstellung von Handlungsmotiven, Absichten oder Überzeugungen
  • Im Gegensatz zu Verhalten sind Attributionen nicht direkt beobachtet, sondern erschlossene Funktionen:
  • Attributionen machen Ereignisse und/oder Handlungen:
  1. verstehbar
  2. vorhersagbar
  3. kontrollierbar
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2
Q

Welche vier Urteilsverzerrungen bzw. attributionalen Fehler gibt es, und wie lassen sie sich unterscheiden? Finden Sie Beispiele.

A
  1. “Fundamentaler Attributionsfehler”
    • generelle Neigung von Beobachtern, bei Erklärung von Verhalten Einfluss von Personenmerkmalen zu betonen und Einfluss von Situationsmerkmalen eher zu vernachlässigen
    • Noten sind allein durch Anstrengung und Fähigkeit zu erlangen (Internale Faktorenwerden überbewertet)
    • Müdigkeit, familiärer Kontext, etc. werden bei der Notenvergabe des Lehrers nicht berücksichtigt (Externale Faktorenwerden vernachlässigt)
  2. „Perspektiveneffekt”
    • Urteilsperspektive beeinflusst Kausalattribution
    • Handelnder erklärt eigenes Verhalten eher situativ bedingt
    • Außenstehender erklärt Verhalten (des Handelnden) eher anhand personaler Merkmale
    • Lehrer sieht Grund für schlechte Leistung in mangelnder Anstrengung (Beobachter bevorzugt internale Faktoren)
    • Schüler sieht Grund für schlechte Leistung im Schwierigkeitsgrad der Aufgabe (in der Person des Lehrers) (Akteur bevorzugt externale Faktoren)
  3. „Falscher Konsens” Effekt
    • Eigenes Verhalten, eigene Wahrnehmungen, Einschätzungen, Überzeugungen werden für verbreiteter gehalten, als sie es tatsächlich sind
  4. „Selbstwert schützende Attribution”
    • Eigene Misserfolge werden bevorzugt external attribuiert (entschuldbar)
    • Eigene Erfolge werden bevorzugt internal attribuiert (Selbstwert)
    • „Ich habe gut gelernt”, nicht: „Die Aufgabe war viel zu leicht” (Erfolg wird eher internal attribuiert)
    • „Aufgabe war zu schwer”, nicht: „Ich habe zu wenig gelernt” (Misserfolg wird eher external attribuiert)
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3
Q

Welche drei Dimensionen der Kausalattribution nennt Weiner (1994) in seinem erweiterten dreidimensionalen Ursachenschema und was sind die möglichen Ausprägungen dieser Dimensionen?

A
  1. Lokalität (Verortung): internal (eigene Person) oder external (äußere Faktoren)
  2. Stabilität: stabil oder variabel
  3. Kontrollierbarkeit (Möglichkeit, die Ursachen zu ändern):
    • kontrollierbar (Möglichkeit gegeben, z. B. Anstrengung, Müdigkeit)
    • unkontrollierbar (keine Möglichkeit sichtbar, z. B. Zufall, Begabung, Krankheit)
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4
Q

Finden Sie Beispiele für internal-stabile, internal-variable, external-stabile und external-variable Ursachenattributionen nach Weiner.

A
  1. Internal-stabil:
    • Fähigkeit“Ich bin einfach gut in Mathe. Das liegt mir”
  2. Internal-variabel:
    • Anstrengung“Ich habe mich genau richtig vorbereitet. Ich habe sehr viel gelernt”
  3. External-stabile:
    • Aufgabenschwireigkeit“Die Aufgaben waren total leicht”
  4. External-variabel:
    • Zufall“Ich hatte einfach Glück” (Bild einfügen)
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5
Q

Welchen Einfluss haben die drei kausalen Dimension nach Weiner (1994) auf die Emotionen und die zukünftigen Erfolgserwartungen?

A
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6
Q

Wie attribuieren Personen mit erlernter Hilflosigkeit Misserfolge?

A

Attribution: internal, stabil und global

  • internal: negatives Selbstwertgefühl, mangelnde Fähigkeiten
  • external: unkontrollierbare Anforderungen
  • Defizit bei Motivation, Ausdauer und Leistung
    • Depression (trotz objektiv ausreichenden Fähigkeiten)
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7
Q

Worauf attribuieren Sie, wenn Sie einem Schüler nach Erfolg selbstwertförderliche bzw. motivationsförderliche Rückmeldungen geben wollen?

A
  • Selbswertförderlich:
    • internale Ursachenerklärung / Faktoren (Fähigkeit/ Begabung) an internalen stabilen Eigenschaften appelieren
    • “Schau mal wie gut du Mathe kannst!”
  • Motivationsförderlich:
    • auf bemerkbare Anstrengung
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8
Q

Worauf attribuieren Sie, wenn Sie einem Schüler nach Misserfolg selbstwertschützende bzw. motivationsförderliche Rückmeldungen geben wollen?

A

Variable Ursachenerklärung

  • Motivationsförderlich: auf mangelnde Anstrengung
  • Selbstwertschützend:
    • auf externale Faktoren (Zufall, Pech) variable Faktoren
      • damit das Kind weiß, dass es etwas dagegen tun kann (Misserfolg ist nicht vorprogrammiert)
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9
Q

Welcher der folgenden Kommentare wäre bei Misserfolg für den Schüler sowohl motivationsförderlich als auch selbstwertschützend?

a. Wenn du dich besser vorbereitet hättest, hättest du bestimmt viele deiner Fehler vermeiden können.
b. Das war wohl ein echter Ausrutscher. Du hast einfach einen schlechten Tag ge-habt.
c. In dir steckt deutlich mehr als du gezeigt hast. Hättest du dich besser vorbereitet, wäre das Ergebnis besser ausgefallen.
d. Du kannst das eben nicht so gut wie die anderen.

A

“In dir steckt deutlich mehr als du gezeigt hast. Hättest du dich besser vorbereitet, wäre das Ergebnis besser ausgefallen.”

“Wenn du dich besser vorbereitet hättest, hättest du bestimmt viele deiner Fehler (vgl. insbesondere Aufgabe 2 und 3) vermeiden können!” -> motivationsförderlich

Das war wohl ein echter Ausrutscher! Du hast einfach einen schlechten Tag gehabt. -> selbstwertschützend

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10
Q

Welche Möglichkeiten haben Sie als LehrerIn, ein günstiges Attributionsmuster bei Ihren SuS zu fördern?

A
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