1. Selbstwirksamkeit Flashcards
Was versteht man unter Selbstwirksamkeit (Definition)?
- Überzeugung, herausfordernde Ziele erreichen zu können (Engagement und Bewältigung von Schwierigkeiten nötig)
- die subjektive Gewissheit, neue oder schwierige Anforderungssituationen auf Grund eigener Kompetenz zu bewältigen zu können
- “Ich bin sicher, dass ich es schaffe, jeden Tag zwei Stunden für die Schule zu arbeiten.”
- Es geht nicht um Aufgaben oder Probleme, die durch einfache Routine lösbar sind, sondern um solche, deren Schwierigkeitsgrad die Investition von Anstrengung und Ausdauer für die Bewältigung erforderlich macht.
Welche Synonyme gibt es für die Begriffe Selbstwirksamkeit und Handlungswirksamkeit?
Selbstwirksamkeit
- Kompetenzerwartung (erlebte persönliche Kontrollierbarkeit bzw. Handlungskompetenz)
Handlungswirksamkeit
- Ergebniserwartung (mögliche Ergebnisse einer Handlung)
Erklären Sie den Unterschied zwischen allgemeiner und spezifischer Selbstwirksamkeitserwartung!
Allgemeine Selbstwirksamkeitserwartung:
- Stabiles Gefühl persönlicher Kompetenz mit verschiedensten stressreichen Situationen zurechtzukommen
- Generelles Vertrauen in eigene Bewältigungskompetenzen über einen weiten Bereich von Anforderungen bzw. neuen Situationen
Spezifische Selbstwirksamkeitserwartung:
- Situationsbezogene Selbstwirksamkeitserwartung (z.B. schulische, mathematische, soziale Selbstwirksamkeit).
- schulbezogene Selbstwirksamkeitserwartung thematisiert die Kompetenzerwartungen von Schülern im Umgang mit schulischen Anforderungen
Wie entsteht Selbstwirksamkeit?
Nennen Sie die vier Quellen für den Aufbau bzw. den Erwerb von Selbstwirksamkeitserwartungen?
++++ Direkte persönliche Erfahrung (Mastery Experience)
+++ Indirekte oder stellvertretende Erfahrung (Verhaltensmodelle)
++ Symbolische Erfahrung (z.B. sprachliche Überzeugung)
+ Wahrnehmung und Interpretation eigener Gefühlserregung
Wie entsteht Selbstwirksamheit? Direkte persönliche Erfahrung
- Erfolge stärken und Misserfolge schwächen die Selbstwirksamkeit
- Wenn eine starke Selbstwirksamkeit etabliert ist, haben gelegentliche Misserfolge keine so schädigende Wirkung
- Wichtig sind Erfolgserfahrungen, für die eigene Anstrengung und Fähigkeit ursächlich verantwortlich gemacht werden können
- Motivation entsteht aus der Wahrnehmung, dass Anstrengung sich auszahlt und zur Verbesserung eigener Qualifikationen führt
- Setzung von Nahzielen
Machen Sie jeweils an einem Beispiel die Unterschiede zwischen Handlungswirksamkeit und Selbstwirksamkeit deutlich?
Handlungswirksamkeit
- Wenn ich jeden Tag zwei Stunden für die Schule arbeiten würde, würde ich bessere Noten bekommen.
Selbstwirksamkeit
- Ich bin sicher, dass ich es schaffe, jeden Tag 2 Stunden für die Schule zu arbeiten.
Wie unterscheiden sich Selbstwirksamkeit, Selbstkonzept, Selbstwert und
Optimismus voneinander?
Finden Sie Beispiele für Aussagen, die die Konzepte
charakterisieren!
- Selbstwirksamkeit: Überzeugung, herausfordernde Ziele erreichen zu können (Engagement und Bewältigung von Schwierigkeiten nötig)
- Selbstkonzept: Globale Selbstwahrnehmung (Ich bin gut in Mathe/ein beliebter Schüler)
- Selbstwert: Emotionale Tönung des Selbstkonzept (Ich bin stolz, gut in Mathe zu sein/Ich bin bedrückt, da ich ein Schulversager bin)
- Optimismus: Optimisten blicken zuversichtlich in die Zukunft, wobei offengelassen wird, ob sich die Dinge von allein positiv entwickeln oder ob man selbst dazu etwas beiträgt. Es handelt sich um eine Mischung aus Situations- und Konsequenzerwartungen auf der Ebene eines Persönlichkeitsmerkmals.
Mit welchen Strategien lässt sich Selbstwirksamkeit gezielt im Unterricht fördern?
- Für Lernende müssen Lernfortschritte und Kompetenzzuwächse erkennbar sein und als erreichbar erlebt werden.
- Lernende müssen die Erfahrung machen, dass Lernfortschritt und Kompetenzzuwachs durch eigenes Lernengagement möglich ist
- Nahziele und spezifische Lernkriterien
- Strategie-Instruktion und Strategie-Verbalisierung
- Soziale Modelle (z.B. kooperatives Lernen)
- Direktes und häufiges Feedback zu Leistung und Lernprozessen
- Attributionales Feedback
- Schaffung eines positiven sozialen Klassenklimas
- Erfolgserfahrungen durch Setzen von Nahzielen (Erfahrungen vieler kleiner Fortschritte (von Nahziel zu Nahziel) sind unerlässlich für den Aufbau, die Stärkung und Stabilisierung von Selbswirksamkeit.)
- Selbstwirksamkeit sollte an tatsächliche Fähigkeiten und Kontrollmöglichkeiten angepasst sein. Unrealistische Über-/Unterschätzung sind frustrierend und entmutigend.
- Ziele und Anforderungen sollten klar erkennbar, herausfordernd und durch eigenes Engagement erreichbar erscheinen.
Warum kommt dem Setzen von Nahzielen bei der Selbstwirksamkeitsförderung eine so große Bedeutung zu?
Worin liegen die Vorteile?
- NZ machen Urteile über Fortschritte leichter als Fernziele (spezifische Anforderungen von persönlich herausfordernder Schwierigkeit)
- NZ sind wertvoll, weil sie nicht zu schwierig sind und durch Engagement erreichbare Erfolgserlebnisse vermitteln
- öffnen Wege zu höheren Zielen durch viele kleine Fortschritte, die erlebnissmäßig mit persönlichem Kompetenzzuwachs einhergehen
- Erfahrungen vieler kleiner Fortschritte (von Nahziel zu Nahziel) sind unerlässlich für den Aufbau, die Stärkung und Stabilisierung von Selbstwirksamkeit.
- Häufig, direkt und regelmäßig Feedback zu erreichten Fortschritten geben
- Konkrete, spezifische Nahziele lassen Fortschritte besser erkennen und erleichtern Feedback
- Die Unterteilung komplexer Ziele in Teilziele mindert das Risiko von Aufgeben
Welche Unterschiede lassen sich im Lern- und Leistungsverhalten von Schülern mit hohen Selbstwirksamkeitserwartungen im Vergleich zu Schülern mit niedrigen Selbstwirksamkeitserwartungen feststellen?
- größere Anstrengung und Ausdauer
- höheres Anspruchsniveau
- effektiveres Arbeitszeitmanagement
- größere strategische Flexibilität bei Problemlösungen
- bessere Leistungen
- realistischere Einschätzungen der Güte der eigenen Leistung
- selbstwertförderlichere Attributionen
- Schaffung eines positiven Klassenklimas
Nennen Sie Strategien/Maßnahmen zur Förderung von
Selbstwirksamkeit und ordnen Sie den Förderstrategien die zugehörige Entstehungsquelle von Selbstwirksamkeit zu!
Welche Möglichkeiten zur Vermittlung direkter Erfolgserfahrungen im Unterricht gib es?
- Persönliche Erfolgserfahrung:
* setzen von Nahzielen - Stellvertretende Erfolgserfahrungen
- Aufbau von Selbstwirksamkeit durch Beobachtung
- erfolgreicher Modelle (ist nur kurzfristig, wenn nachher eigene Erfolge nicht eintreffen);Modelle sind effektiv, wenn sie dem Lernenden ähnlich sind hinsichtlich Alter, Geschlecht
- Eltern, Lehrer, Sportler oder Schauspieler können zu Modellen werden Vergleichbarkeit schwierig wegen der fehlenden Ähnlichkeit/ Vergleichbarkeit mit Schülermerkmalen.
- Symbolische Erfolgserfahrung (Überzeugung):
- Förderung von Selbstwirksamkeit
- Lehrerfeedback/ attributionales Feedback
- Ermutigung und Kommunikation von Vertrauen in die Fähigkeiten des Schülers