14. Entwicklung, Förderung und Risiken über die Lebensspanne Flashcards

1
Q

Wie definiert Havighurst (1972) Entwicklungsaufgaben und wodurch kommen sie zustande?

A

Havighurst (1972, S.2) versteht darunter…

  • „… eine Aufgabe, die in einer bestimmten Lebensperiode des Individuums hervortritt und deren erfolgreiche Bewältigung zu seinem Wohlbefinden und zum Gelingen späterer Aufgaben führt, während ein Misslingen zu Unzufriedenheit beim Individuum, zu Missbilligung durch die Gesellschaft und zu Schwierigkeiten bei späteren Aufgaben beiträgt.”

  • Nach Havighurst entstehen Entwicklungsaufgaben aus drei Quellen:
    1. Biologische Reifung
    2. Gesellschaftliche; kulturelle Erwartungen
    3. Individuelle Ansprüche; Werte
  • Die Bedeutung der einzelnen Quellen variiert über die Lebensspanne, z.B. im Säuglingsalter dominiert die biologische Reifung als treibende Kraft, im Erwachsenenalter sind es eher gesellschaftliche Erwartungen sowie individuelle Werte
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2
Q

Was sind Kritische Lebensereignisse und nach welchen Dimensionen lassen sie sich ordnen?

A
  • Markante und subjektiv bedeutsame Einschnitte im Lebenslauf einer Person
  • (Abrupte) Veränderungen in der Lebenswelt eines Individuums, die eine Neu- bzw. Wiederanpassung erforderlich machen
  • Katalysator für persönliche Entwicklung
  • Transaktionales Verständnis eines sich verändernden Individuums in einer sich verändernden Umwelt
  • Dimensionen:
    • Normativität (häufig oder unerwartet)
    • Timing (Social-Clock: kulturell-determinierter Zeitplan für Lebensereignisse -> on/off-time; negative Konsequenzen bei off-time (z.B. Teenage-Pregnancy)
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3
Q

Was sind typische Entwicklungsaufgaben in der Adoleszenz?

A
  • die Verarbeitung der biologischen Entwicklung,
  • Akzeptanz des eigenen Körpers,
  • Erwerb einer Geschlechtsrolle
  • die Reorganisation der Beziehungen zu Eltern (‚Ablösung) und der Aufbau von Freundschaften und intimen bzw. sexuellen Beziehungen
  • der Umgang mit schulischen Leistungsanforderungen und die Erarbeitung einer Berufsperspektive die Auseinandersetzung mit der Welt und der Aufbau von kulturellen und wertbezogenen Orientierungen die Entwicklung einer neuen Beziehung zu sich selbst, die Entwicklung einer neuen Identität
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4
Q

Was versteht man in der Präventionsarbeit unter dem Life-Skills-Ansatz?

A

Life Skills sind diejenigen Fähigkeiten, die einen angemessenen Umgang sowohl mit unseren Mitmenschen als auch mit Problemen und Stresssituationen im alltäglichen Leben ermöglichen.

Solche Fähigkeiten sind bedeutsam für die Stärkung der psychosozialen Kompetenz.

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5
Q

In Life-Skills-Ansätzen der Prävention sollen psychosoziale Kompetenzen gestärkt werden.

Welche Auswirkungen kann die Stärkung dieser Kompetenzen haben?

A

Stärkung psychosozialer Kompetenz

  • … kann zum körperlichen und seelischen Wohlbefinden beitragen durch:
    • Stärkung von Selbstwert und Selbstwirksamkeit
    • Bewältigungsstrategien bei psychosozialem Stress
    • Verbesserung der zwischenmenschlichen Beziehungen
    • Förderung des Gesundheitsverhaltens
  • … kann zur Prävention psychosozialer Probleme beitragen, wie zum Beispiel:
    • Tabak-, Alkohol- und Drogenkonsum
    • Angst und Depression
    • Schulversagen
    • Ungewollte Schwangerschaft in der Adoleszenz/ ungeschützter Sexualverkehr
    • Gewalttätigkeit
    • Suizidversuch
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6
Q

Welche kognitiven Leistungseinbußen lassen sich ab dem mittleren Erwachsenenalter zunehmend beobachten und wie lassen sich diese einordnen?

A
  • Abnehmende Verarbeitungsgeschwindigkeit (z.B. Denkspiele auf Zeit)
  • Abnehmende Arbeitsgedächtniskapazität (z.B. Merkfähigkeit zum Beispiel beim Memoryspiel; Einkaufliste)
  • Abnehmende Gedächtnisleistung (z.B. freier Abruf von Erinnerungen aus dem Gedächtnis, z.B. Personennamen)
  • Abnehmende Fähigkeit zum Ausblenden irrelevanter Informationen (selektive Wahrnehmung) (z.B. trotz Straßenlärm ein Buch lesen können)
  • Altersbezogene Leistungsdefizite fallen umso stärker aus, je komplexer die Anforderungen und je ressourcenintensiver die erforderlichen kognitiven Verarbeitungsprozesse sind!
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7
Q

Welche kognitiven Leistungen bzw. Bereiche intellektueller Leistungsfähigkeit erweisen sich im späteren Erwachsenenalter als relativ stabil?

A

Kristalline Intelligenz (Pragmatik)

  • ist kultur- und erfahrungsabhängig
  • umfasst Leistungen, die auf erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie auf den zugrundeliegenden Wissensbeständen beruhen
  • repräsentiert den Einfluss von Kultur und Wissenserwerb auf die Intelligenz Gegenteil von kristalliner Intelligenz ist die fluide Intelligenz (elementare, wissensfreie Grundprozesse)
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8
Q

Welche Komponenten gehören zum Handlungstheoretischen Modell der Entwicklungsregulation nach Baltes; Baltes (1990)?

A

Beispiel: Älter werdender Pianist

  • Selektion = Entwicklung und Auswahl persönlicher Ziele (Repertoire an Stücken einschränken)
  • Optimierung = Erwerb und Investition von Ressourcen zur Erreichung ausgewählter Ziele (Intensiveres Üben der Stücke, die ins engere Repertoire aufgenommen wurden)
  • Kompensation = Prozesse der Aufrechterhaltung von bereits erreichten Zielen trotz Verlusten („Tricks”, z.B. bewusst langsameres Spielen vor schnelleren Passagen)
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9
Q

Welche Strategien umfassen die jeweiligen Komponenten des Handlungstheoretischen Modells der Entwicklungsregulation nach Baltes; Baltes (1990)?

A

Selektion

  • Fokussierung auf eine Teilmenge prinzipiell verfügbarer Entwicklungsoptionen
  • Konzentration auf wenige Zielbereiche zur Bündelung von Ressourcen
  • Auswahl von Zielen, die einander unterstützen und nicht im Konflikt zueinander stehen
  • Hierarchisierung von Zielen nach Priorität

Optimierung

  • Erlernen neuer Fähigkeiten
  • Übung von Fertigkeiten
  • Investition von Zeit und Anstrengung
  • Fokussierung der Aufmerksamkeit auf die Zielverfolgung
  • Modellierung erfolgreicher Anderer
  • Spezifikation von günstigen Handlungsgelegenheiten

Kompensation

  • Substitution verlorener Handlungsmittel durch vorhandene, alternative Mittel
  • Aktivierung ungenutzter Ressourcen
  • Erwerb neuer zielrelevanter Ressourcen
  • Inanspruchnahme sozialer Unterstützung
  • Nutzung externer Hilfsmittel
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10
Q

Welche grundlegenden Orientierungen lassen sich bei Zielsetzungs- und Zielverfolgungsprozessen unterscheiden? Nennen Sie jeweils ein Beispiel!

A
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