3.1. Kultur und Globalisierung Flashcards
Aus welchen Perspektiven kann die Globalisierung betrachtet werden?
- aus technologischer Perspektive: weltweite Vernetzung und technologische Entwicklung, durch die Organisationen weniger von physischen Räumen limitiert sind.
- Politische Perspektive: in einigen Ländern zunehmende Liberalisierung
- Wirtschaftliche Perspektive
- Kulturelle Perspektive
In welche vier Unterkategorien teilt Koch die wirtschaftliche Perspektive ein?
- Internationalisierung der Märkte
- Internationalisierung der Produktion
- Internationalisierung der Arbeitsmärkte
- Internationalisierung der Finanzmärkte
Internationalisierung der Märkte nach Koch
Die Abwesenheit von Handelsgrenzen verstärkt den globalen Handel —> Erschließung neuer Märkte, Aufstieg einiger Unternehmen als transnationale Unternehmen (global player).
Internationalisierung der Produktion nach Koch
Keine nationalen Grenzen —> Unternehmen können ausländische Direktinvestitionen (Foreign Direct Investment, FDI) tätigen und günstigere Produktionsmöglichkeiten im Ausland nutzen (durch Übertragung von Prozessen (outsourcing), Auslagerungen von Unternehmensteilen (offshoring))
Internationalisierung der Arbeitsmärkte nach Koch
Ungleiche Arbeitsbedingungen (Arbeitslosigkeit vs. Arbeitskräftemangel) treiben die internationale Migration voran und sorgen für eine Internationalisierung der Arbeitsmärkte.
Internationalisierung der Finanzmärkte nach Koch
Durch die Mobilität des Kapitals werden internationale Finanztransaktionen angekurbelt. Dabei muss jedoch beachtet werden, dass das internationale Kapital bis heute nur einer geringen Anzahl an Ländern zur Verfügung steht.
Nenne zwei Ansätze zum Effekt der Globalisierung auf die Kultur.
- homogenisierender Effekt der Globalisierung - kulturelle Konvergenz
- hybridisierender Effekt der Globalisierung - kulturelle Divergenz
kulturelle Diversität wird existieren oder sich sogar noch vermehren (z. B. durch unterschiedliche Reaktionen auf die globalen Einflüsse/Einflussfaktoren). Der hybridisierende Effekt wird größtenteils darauf zurückgeführt, dass Menschen unterschiedlich auf diese globalen Entwicklungen reagieren.
Homogenisierender Effekt der Globalisierung - kulturelle Konvergenz
Rechts- und Wirtschaftssysteme, Unternehmensstrategien und Konsumverhalten nähern sich einander an, dadurch verlieren kulturelle Unterschiede an Bedeutung (Koch 2012, 85f.)
—> kostengünstige Reisen in die ganze Welt, populäre Produkte (z. B. Sushi) in fast jedem Land, mit Englisch fast überall verständigen (Thomas/Lazarova 2014, S. 10f.).
Hybridisierender Effekt der Globalisierung - kulturelle Divergenz
Kulturelle Diversität wird existieren oder sich sogar noch vermehren (z. B. durch unterschiedliche Reaktionen auf die globalen Einflüsse/Einflussfaktoren).
Der hybridisierende Effekt wird größtenteils darauf zurückgeführt, dass Menschen unterschiedlich auf diese globalen Entwicklungen reagieren.
Pro und Kontra Globalisierung:
• Befürchtung, dass eine Verbreitung westlicher Werte (z.B. TV, Internet) und Lebensstile (z. B. Mode) sowie der Massentourismus den Rückgang lokaler Kulturen fördert.
• Annahme der Befürworter, dass kulturelle Veränderungen nur oberflächlichen Einfluss haben und durch die Globalisierung kulturelle Traditionen weltweit verfügbar sind (z. B. Restaurants deutscher Tradition in Afrika und afrikanische Musik in Deutschland).
—> Kontakt mit der westlichen Kultur kann auch zu Verbesserungen führen kann (z. B. Gleichberechtigung der Frau).
Nenne ein Beispiel für Glokalisierung („Glocalization“).
Die Verbindung zwischen Globalisierung und Lokalisierung, bei der z.B. ein weltweit erhältliches Produkt zielgerichtet vermarktet wird:
Bsp.: Vermarktung Coca-Cola auf dem asiatischen Markt als Lifestyle-Getränk, in den USA als Familiengetränk und in Deutschland als Erfrischungsgetränk mit geringem Zuckergehalt
Global denken und lokal handeln“ („Think global, act local“) Leitsatz der heutigen Zeit
Was gilt als Vorläufer der Globalisierung?
Insbesondere internationale Wirtschaftsaktivitäten und Verflechtungen sind seit Mitte der 1960er-Jahre dramatisch angestiegen und gelten als Vorläufer der Globalisierung.
Auswirkungen der Globalisierung auf Unternehmen
• Wirtschaftskreisläufe werden zunehmend dynamischer und unvorhersehbarer
• Unternehmen haben weniger Kontrolle, sondern müssen technologische Veränderunge, schnelle Wechsel und steigenden Druck durch Wettbewerb und Konkurrenz bewältigen (Steers et al. 2013, S. 11f.).
• Arbeitskräftewanderungen, z. B. durch Migranten, Expatriates (d. h. von der Muttergesellschaft ins Ausland entsandte Fachkräfte) und Impatriates (d. h. aus dem Ausland zur Muttergesellschaft geworbene Fachkräfte) sowie durch internationale Projektteams (Blom/Meier 2017, S. 2f.).
Kulturelle Unterschiede müssen nicht mehr nur verstanden werden, um __________________ zu vermeiden, sondern um vorhandene Differenzen in globalen Märkten als _______________________ nutzen zu können (Trompenaars, Riding the waves, S. V).
Kulturelle Unterschiede müssen nicht mehr nur verstanden werden, um Probleme zu vermeiden, sondern um vorhandene Differenzen in globalen Märkten als Wettbewerbsvorteile nutzen zu können (Trompenaars, Riding the waves, S. V).
Warum ist kulturelle Heterogenität ein entscheidender Wettbewerbsvorteil?
Dem zunehmend heterogenen Marktanforderungen begegnet man am effektivsten mit heterogenen kulturellen Gruppen und Strukturen (Gruppen, die unterschiedliche kulturelle Prägungen, Eigenschaften und Werte besitzen).
—> Sie sind kulturell homogenen Gruppen bei neuartigen und unstrukturierten Aufgaben überlegen, da sie mit kreativeren und innovativeren Problemlösungen überzeugen.
Welchen Vorteil hat die geringe Bedeutung nationaler Grenzen in Bezug auf den Lernprozess?
Durch die geringere Bedeutung nationaler Grenzen sind wir in der Lage, nicht nur etwas über andere Kulturen zu lernen, sondern auch von anderen Kulturen zu lernen.
Dabei wird der Lernprozess vor allem durch die Wahrnehmung von Unterschieden gefördert, d. h. dass durch kulturell heterogene Gruppen Lernprozesse angeregt werden.