12.) Diagnostisches Gespräch Flashcards
❓Leitfragen
❓ Warum begreifen seine Autoren das OPD-Interview als Synthese zwischen psychodynamischem Interview und strukturierten Interviewstrategien?
❓ Wodurch wird die Kompetenzzuschreibung des Patienten an den Therapeutin bereits in den diagnostischen Gesprächen erhöht?
❓ Inwiefern unterscheiden sich kognitiv-behaviorale und psychodynamische Perspektive? Was sind Gemeinsamkeiten? Gibt es unvereinbare/nicht ineinanderübeführbare Vorgehensweisen in beiden Therapieschulen?
❓ Was sind Vor- und Nachteile von aktivem und passivem Vorgehen im Erstgespräch?
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❓ Warum begreifen seine Autoren das OPD-Interview als Synthese zwischen psychodynamischem Interview und strukturierten Interviewstrategien?
➡️ versch Grade d. Strukturiertheit wechselt sich ab
➡️ offene, unstrukturierte Gesprächsführung zur Entfaltung
↪️ d. inneren Erlebens
↪️ + d. Beziehungsangebote
➡️ mäßig strukturiertes Vorgehen zur Fokussierung einzelner Themenbereiche
( Erhebung biograf Anamnese, Erfassung von Beziehungsepidsoden, Konfliktgeschehen + Struktur)
➡️ strukturiertes Vorgehen zur gezielten Exploration
↪️ d. psychopatholog Befundes
↪️ + Kriterien für eine klassifikatorische Diagnose.
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❓ Wodurch wird die Kompetenzzuschreibung des Patienten an den Therapeutin bereits in den diagnostischen Gesprächen erhöht?
☝️🤓
😎🤩
✅ sicheres Auftreten, äußeres Erscheinungsbild
✅ überzeugende inhaltl Erläuterungen zu Störung + Behandlung
✅ erste plausible Erklärung
↪️ die mit Werten + Überzeugungen d. Patienten kompatibel sind
✅ Aufgreifen mit d. Störung assoziierten Kognitionen, Ängste, Störungsfolgen usw.
✅ vermitteln, dass P nicht verrückt ist + es viele mit denselben Problemen gibt.
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❓ Inwiefern unterscheiden sich kognitiv-behaviorale und psychodynamische Perspektive? Was sind Gemeinsamkeiten?
Gibt es unvereinbare/nicht ineinanderübeführbare Vorgehensweisen in beiden Therapieschulen?
☝️🤓
➡️ für beide ist Anamnese wichtig
↪️ denn dorten werden dieselben Dinge abgesagt
↪️ jedoch werden sie anders gedeutet.
➡️ KB
▫️ läuft strukturiert
➡️ psychodynamische
▫️ P kann selbst eine Eingangszene schaffen.
❗️🙅♀️ nicht vereinbar: Die Gegenübertragung von der PD mit der KB.
Inwiefern unterscheiden sich Verhaltenstherapie und psychodynamische Therapien in der Erhebung der biografischen Anamnese ? wo gleichen Sie sich?
VT : Erhebung mit Fragebögen
PT: mündlich, Patient kann selbst Eingangszene schaffen + sich besser entfalten
Verbindung: Die Fallformulierung
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❓ Was sind Vor- und Nachteile von aktivem und passivem Vorgehen im Erstgespräch?
☝️🤓
🕺 aktive Exploration
(Therapeut stellt gezielte Frage nach einem Anamneseschema)
✅ Therapeut kann Fragen selbstbestimmen
❌ szenische + interpersonelle Aspekte werden eher vernachlässigt
🙇 passives Vorgehen
✅ szenische Darstellung d. P mögl
❌ Passivität d. Interviewers kann Angst vor Gesprächssituation verstärken
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Zwischenstand
Toolbox 🧰
- nun bleibt zu überlegen, wie man diese 🧰 richtig nutzen kann 🤷♀️
❓ Frage: Wie kommt man zu genug Infos, um darauf Entscheidungen treffen zu können
1️⃣. Entscheidung: Psychotherapie für den P?
✅ welche? + was genau tun = Behandlungsplan?
↪️ dafür ganze Reihe wie man an Infos kommen kann:
▫️Symptome (sind ganz wichtig, ums aktuelle Beschwerdebild zu beschr)
▫️AMDP-System (v.a. damit lassen sich Symptome gut beschr)
2️⃣. klassifikatorische Diagnostik (eines d. Kernstücke zum Finden einer kategorialen Diagnose)
▫️Manuale (in denen die Kriterien stehen für solche klassifikatorischen Diagnosen)
▫️DSM-V (v.a.)
▫️ICD-10 (bes relevant)
❓FRAGE: Selbst, wenn man jetzt die Kriterien kennt + sie definiert, WAS macht dann eine KLASSIFIKATORISCHE DIAGNOSE aus?
ALSO
↪️ Wie kommt man, wenn man konkrete P hat, von den Beschwerden, die sie haben hin zu einer solchen Diagnose?
↪️ Wie kann man ühaupt prüfen, welche Kriterien am besten erfüllt sind?
➡️ diagnostische Interviews
▫️strukturierte + standardisierte Interviews
▫️als Tool, um entsch zu können, ob best klass Diagn vorliegen/nicht
ℹ️ NÄCHSTE INFOQUELLE: FRAGEBÖGEN 📝
▫️Fragebögen
❌ NICHT zum Finden von Diagnosen !! ❌
✅ sondern zur Beurteilung d. aktuellen Schweregrads ✅
➡️ für Verlaufsmessung
▫️ entsch + üprüfen, ob sich im Laufe d. Behandlung iwas veränd
➡️ Therapie-relevante Infos erheben ▫️ best Infos, von denen man weiß ▫️ dass es für ▫️ Verlauf d. Therapie + Prognose ▫️ entscheidend sein wird
ℹ️ ergänzende INFO-Erhebungsmethoden
▫️ Verhaltensbeobachtung (bei der kann man noch zusätzl Infos bekommen)
➡️ nächste konkretere Stufe:
- NICHT NUR relevant
▫️ Symptome
▫️ Diagnose
▫️ Therapie-relevante Merkmale
zu kennen
SONDERN
📝✅
▫️ um sinnvollen Behandlungsplan aufstellen zu können
▫️ + genau zu wissen, an welchen Stellen man ansetzen kann
▫️ ganz essentiell wichtig
↪️ konkretes Verhalten in konkreten Situationen genau verstanden zu haben
▫️ = “Problemverhalten”
➡️ was laut unseren Modellen dazu führt
↪️ dass man best Syntome nicht wieder loswird
↪️ + sich best Störungen erst rausbilden
↪️ + verstätigen
zum Abschluss d. schulspezif Methoden: ALTERNATIVEN wie man das machen würde im (dort zu best thrapie-relevanten Infos kommen)
▫️psychodynamischen Bereich = OPD-System
—> in dieser VL alles praxisnäher
- > vorher WAS
- > jetzt WIE
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Das diagnostische Gespräch
🔺 diagn Interview
▫️ dient zur Erhebung problemrelevanter Infos
⛳️ mit dem Ziel
▫️ Problem genau beschreiben
↪️ um zu verstehen, wie es ggwärtig aufrechterhalten wird
➡️ Exploration d. aktuellen Problematik
▫️+ Hintergründe des
↪️ Lebens-
↪️ Problem- u.
↪️ Behandlungsgeschichte zu erfassen
➡️ Problem-Vorgeschichte + biograf Anamnese
❗️
➡️ Erfassung problemauslösender u. - aufrechterhaltender Einflussfaktoren
↪️ vor biografischem Hintergrund d. Klienten
⛳️ mit Ziel umfassende Fallkonzeptualisierung zu entw
—> essentiell wichtig: das ZIEL im Auge zu haben !!
- ansonsten kann man sich leicht verzetteln + roten Faden verlieren
- man muss hinterher rausgehen mit einer ganz genauen Problembeschreibung
- dieses also verstanden haben
- und aber auch verstehen, warum dieses Problem aktuell nicht mehr weg geht !
- ansonsten wäre das Problem gar nciht so relevant: ALSO sehr wichtig
- > Warum geht Problem nicht von alleine wieder weg?
- > bzw. Warum kann P Problem nicht alleine lösen?
- dafür braucht man Hintergründe = etw zur Entstehungsgeschichte d. Problems = auf Biografie zurückgreifen
! diese 3 Sachen sollten am Ende des diagn Interviews stehen !
- man braucht ALSO Problem- auslösende u. -aufrechterhaltende Einflussfaktoren (alles vorm biograf Hintergr d P)
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Science-Informed Case Conceptualization
—> Abb. (muss man für Prüfung nicht ausw wissen)
- reicht zu wissen: für diagn Prozess sind es diese FAKTOREN, die man ganz oben sieht (unter die sich das Ganze ordn lässt)
▫️ geschichtlich, biografisch
▫️ Auslöser
▫️ Problem, wie es sich darstellt
▫️ aufrechterhaltende Faktoren
↪️ dient als sehr nützliche Strukturierungshilfe, um Fallkonzepte zu erarbeiten
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SKID: Leitfaden für das Eingangsgespräch
- Leitfäden, was man in Eingangsgesprächen so fragen sollte
- berücksichtigen genau diese 4 Faktoren (Folie davor)
- ALSO was genau ist das Problem, weswegen P zu einem kommt usw.
- man soll P signalisieren, dass sie mehr + genauer erzählen dürfen
- fragen, ob’s Vorerfahrungen gab
🔺 SKID
▫️ subj geschilderte Hauptbeschwerden
▫️ + Beschreibung d. derzeitigen Problems
❓ Und was führt Sie hierher?
❓ Was sind in Ihren eigenen Worten eig Ihre Hauptprobleme?
↪️ Wenn keine genaueren Angaben zum derzeitigen Problem gemacht werden: ❓Erzählen Sie mir mehr darüber. (Was meinen Sie mit …?)
🤷♀️ falls unbekannt: ❓Waren Sie im Verlauf d. letzten Monats wegen Ihrer Probleme hier oder bei irgendeinem Arzt, Psychiater/Psychotherapeuten in Behandlung?
👩⚕️ wenn derzeit in Behandlung: ❓Datum d. stationären/ambulanten Aufnahme?
• Beginn d. derzeitigen Problematik bzw. Verschlechterung d. Zustands
– Wann hat das alles begonnen?(Wann haben Sie zuerst bemerkt, dass irgendetwas nicht in Ordnung war?)
– Und wann haben Sie sich das letzte Mal in Ordnung gefühlt?(So wie Sie normalerweise sind?)
• Lebensgeschichtlicher Kontext und mögliche Auslöser der derzeitigen Störung bzw. der Verschlechterung (Verwenden Sie diese Information auch, um Achse IV zu kodieren!)
– GabesirgendwelchebesonderenEreignisseoderVeränderungen,bevordasallesanfing? – DenkenSie,dassesirgendetwasmit…(derzeitigeStörung)zutunhat?
• Verlauf oder Verschlechterung der derzeitigen Störung
– Nachdemesbegonnenhatte,waspassiertedannalsnächstesundwiegingesdaweiter?
(Begannen Sie sich Sorgen auch um andere Dinge zu machen? Traten weitere Probleme auf?)
– Nachdemallesbegonnenhatte,wannhabenSiesichamschlechtestengefühlt?
– Wennlangerals1Jahrher:WannhabenSiesichimvergangenenJahramschlechtesten gefühlt?
– SinddieseBeschwerdenerstmalsaufgetretenoderhattenSieetwasÄhnlichesfrüherschon einmal? (Warum haben Sie gerade jetzt Hilfe aufgesucht?)
• Behandlungsgeschichte (für komplizierte Krankheits- und Behandlungsgeschichte ggf. „lifechart“ nutzen)
– WannhabenSiezumerstenMalwegenpsychischerProblemeHilfeaufgesucht?(Weswegen? Welche Behandlung erhielten Sie? Welche Medikamente erhielten Sie?)
– WurdenSieschoneinmalwegenirgendwelchenMedikamenten-,Alkohol-oder Drogenproblemen behandelt?
– WarenSieschoneinmalPatientineinerpsychiatrischenKlinik?
– Wennja:Warum?(Wieoft?)
– WenndieAntwortunklarist,fragenSievorsichtigweiternach,z.B.:Gabesdanochetwas anderes? Normalerweise geht man nicht in ein psychiatrisches Krankenhaus, nur weil man … (Problem) ist/hat?
– FragenSieggf.:WarenSiejemalswegenderBehandlungeineskorperlichenProblemsin einem Krankenhaus?
– Wennja:Warum?
• Andere derzeitige Probleme (Verwenden Sie diese Information auch, um ggf. die Problematik auf der Achse III zu kodieren!)
– HattenSieimvergangenenMonatnochirgendwelcheanderenProbleme?
– Fallsunklar:WiewardennIhreStimmung?
– WiestandesmitIhrerkörperlichenGesundheit?(HattenSieirgendwelchekörperlichen Beschwerden?)
– NehmenSiederzeitirgendwelcheMedikamente?(Wieoft,wieviel?)
– WievielAlkoholhabenSieimvergangenenMonatgetrunken?
– HabenSieimvergangenenMonatirgendwelcheDrogengenommen?
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Hilfsmittel: Life-Chart
Längsschnittliche Beschreibung psychischer Auffälligkeiten im Kontext: Störungsanamnese
—> Erlaubt einfache Protokollierung zeitlicher Bezüge und unterstützt Hypothesenbildung auf Makroebene
- in Bezug auf bes kritische Phasen
- für ganzes Leben zu lang + unüsichtl
- auch i gut als HA
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KOGNITIV-BEHAVIORALE PERSPEKTIVE
▫️möglichst breite Betrachtung + Info-Erhebung
• insg wird möglichst breite Betrachtung d. Patienten angestrebt:
🔺 multimethodal
⚪️ Befragung
⚪️ Beobachtung
⚪️ obj Tests
🔺 multimodal ▫️ biol ▫️ kogn ▫️ affektive ▫️ verhaltensbezogene ▫️ soziale Ebene
- Untersuchung von Ausprägung, Entwicklung, Funktion + Wechselwirkung
- dies wird durch diagn Klassifikationssysteme nicht ausreichend berücksichtigt
– allein durch klassifikatorische Diagnose kann keine Indikationsentscheidung getroffen werden
– die klass. Diagnose ist aber trotzdem unverzichtbar + stellt Bindeglied zw Forschungsbefunden + Leiden d. Patienten dar
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KOGNITIV-BEHAVIORALE PERSPEKTIVE
Das VT-Erstgespräch
📝 Aufgaben des Therapeuten
📝 diagn Ziele verfolgen
↪️ Welche Infos braucht der Therapeut vom Patienten?
↪️ Basis: gute therapeutische Beziehung 🤝
• berücksichtigen, dass P auch Antworten möchte + Ziele fürs Gespräch mitbringt
– Welche Infos braucht P vom Therapeuten?
– Wie sollte ich als Therapeut wirken?
↪️ Basis: gute therapeutsiche Beziehung 🤝
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KOGNITIV-BEHAVIORALE PERSPEKTIVE
Welche Infos braucht der Therapeut vom Patienten?
• Symptomatik
– Welche Beschwerden/Probleme bringt P mit?
– Üblick ü Verlauf d. Symptomatik bekommen
• Symptomatik
– Welche Beschwerden/Probleme bringt P mit?
-> keine tabuisierten Themen (Modell für Patienten)
– Üblick ü Verlauf d. Symptomatik bekommen
- Therapieanlass – Warum gerade jetzt Therapie?
- Infos für erste Verdachtsdiagnose bekommen
• Vorbereitung d. weiteren Diagnostik
– Auswahl von Verfahren wie Fragebögen, Interview, Selbstbeobachtung, Problemanalyse, Erfassung d. Lebensgeschichte
- Welche Ressourcen bringt der Patient mit?
- Therapieziele?
Erfassung zentraler Konzepte des Patienten
– „Logik“ der Problematik begreifen: Welche Grundüberzeugungen hat der Patient? Wie sieht sein individuelles inneres System von Überzeugungen, Bewertungen, Erfahrungen und Motiven aus?
– Welche Erklärungen hat der Patient selbst für seine Probleme?
– Welche Ziele + Vorstellungen verbindeter mit einer Behandlung?
– Warum sind seines Erachtens bisherige Behandlungs- bzw. Lösungsversuche fehlgeschlagen?
—> all dies bildet den Bewertungsmaßstab des Patienten + beeinfl, ob die Äußerungen d. Therapeuten als plausibel wahrg werden
Entscheidung: Besteht eine Indikation für Psychotherapie und kann ich ein Behandlungsangebot machen?
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KOGNITIV-BEHAVIORALE PERSPEKTIVE
Beispiele für Fragen zur Symptomatik
- Welche konkreten psychischen und körperlichen Symptome treten auf?
- Dauer und Intensität der Symptome?
- Welche Kognitionen/Befürchtungen sind damit verbunden?
- Wie sieht das konkrete Verhalten des Patienten aus, und welche Ziele verfolgt er damit?
- Gibt es situative Abhängigkeiten oder andere Einflussfaktoren?
- Gibt es wichtige aufrechterhaltende Bedingungen?
- Wann und wie haben die Symptome begonnen?
- Welche auslösenden Faktoren lassen sich erkennen?
- Wie sah der weitere Krankheitsverlauf aus bzw. gab es zwischenzeitliche Remissionen?
- Welche körperlichen/psychischen Folgewirkungen liegen vor?
- Welche medizinischen Untersuchungsergebnisse gibt es?
- Welche Behandlungsversuche hat der Patient bislang unternommen und mit welchem Ergebnis?
- Welche konkreten Änderungswünsche hat der Patient?
- Was würden Sie machen, wenn Sie keine Symptome mehr hätten?
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KOGNITIV-BEHAVIORALE PERSPEKTIVE
Welche Informationen braucht der Patient vom Therapeuten?
• Erste Infos/Erklärungen zur Symptomatik + zum Störungsverlauf /Behandlungsprognose (abhängig von Störung)
• Vermittlung allg Prinzipien d. Behandlung
(ein detaillierter Therapieplan ist an dieser Stelle aber nicht nötig und möglich)
• Organisatorisches
– Ablauf, Kosten, Dauer, Terminplanung
• Vermittlung allg Rahmenbedingungen
– Transparenz, hohe Selbstverantwortung des Patienten
• Erwartungen berücksichtigen:
– Rollenerwartungen an den Therapeuten
– inhaltl Erwartungen, wodurch eine Besserungeintritt
– Erwartung, wie schnell mit Besserung zurechnen ist
—> Der Therapeut sollte diese erfragen + ggf. korrigieren
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