11.) Mentalisierung (Reflexive Kompetenz) Flashcards
👀 Überblick
▫️ Definition und Charakteristika von Mentalisierung
▫️ Entwicklung von Mentalisierung
▫️ Denkmodi
▫️ Dimensionen der Mentalisierung
▫️ Praxis und klinische Theorie
▫️ Quiz
▫️ Take-Home-Message
▫️ Lernfragen
▫️(weiterführende) Literatur
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Organisatorisches: Prüfungsstoff
📧 „Die Kohortensprecher der Psychologiekohorten […] wollten sich gerne mit einem Anliegen bezüglich des Lernstoffs an Sie wenden. Viele Studenten fühlen sich – wahrscheinlich auch gerade wegen der aktuellen Corona Lage – mit der großen Anzahl von Inhalten die gelernt werden sollen überfordert. Wäre es möglich hierfür eine Lösung zu finden? […]“
☝️ Der Umfang des Prüfungsstoff ist sorgfältig geplant (und nicht veränderbar)
📖 Vorlesung beinhaltet viele didaktische Elemente (insbesondere Videos)
↪️ die nicht prüfungsrelevant sind sowie viele Inhalte
↪️ die zur Prüfungsliteratur in Gumz/Hörz-Sagstetter redundant sind
❗️ab diesem Termin erhöhte Redundanz von VL + Prüfungsliteratur
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⁉️ Fragen an die heutige Vorlesung
⁉️ Was versteht man unter Mentalisierung?
⁉️ Welche Dimensionen und Denkmodi von Mentalisierung werden unterschieden?
⁉️ Wie sieht die therapeutische Praxis der Mentalisierungs-basierten Therapie aus?
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⁉️ Was ist Mentalisierung?
Hintergrund des Mentalisierungskonzepts
▫️ entwickelt von Gruppe um Peter Fonagy und Mary Target
↪️ beginnend in 1990ern
▫️ empirisch begründete Weiterentwicklung d. Psychoanalyse
▫️ psychodynamischer Ansatz mit Bezügen zu... – Entwicklungspsychologie – Bindungstheorie – Neurobiologie – Philosophie
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⁉️ Was ist Mentalisierung?
Definition Mentalisierung
🔺 Mentalisierung
▫️ Fähigkeit
↪️ eigenem Verhalten
↪️ + Verhalten anderer
➡️ dadurch einen Sinn zuzuschreiben
➡️ dass mentale Zustände unterstellt werden
➡️ die dem Verhalten zugrunde liegen
⚪️ wie Emotionen, Wünsche, Überzeugungen, Gedanken
(Taubner, 2018, S. 110, basierend auf Fonagy et al., 2002)
▫️ Entwicklungserrungenschaft
↪️ die allg
↪️ /od. in spezif Kontexten eingeschränkt sein kann
➡️ misslingende frühe Interaktionen
➡️ u./od. traumatische Erfahrungen
▫️ dynamische Fähigkeit
↪️ welche von momentaner Emotionalität
↪️ Situation
↪️ + Interaktionspartner(n) bedingt wird (➡️Prozess)
(Fonagy et al., 2011)
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⁉️ Was ist Mentalisierung?
Beispiel: Das Ei (Loriot) 🥚
📺 VIDEO
( nicht in Folie vorhanden)
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⁉️ Was ist Mentalisierung?
(Psychoanalytische) Ideengeschichte
👴🏻 Marty (1991)
▫️ psychosomatische Pn
▫️ Mentalisierung als Transformation von körpernahen in mentale Zustände
▫️ abwesende Mentalisierung: pensée operatoire
👴🏻 Bion (siehe VL #5)
▫️ unerträgliche Zustände (🔺Beta-Elemente)
↪️ die durch Containtment
➡️ zu erträgl, denkbaren Inhalten werden (🔺Alpha-Elemente)
👴🏻 Winnicott (1965)
▫️‚Good enough mother‘
▫️ Spiegelfkt d. Bezugsperson (➡️ falsches Selbst)
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⁉️ Was ist Mentalisierung?
Begriffliche Überlappungen und Abgrenzungen
🔺 Mentalisierung
▫️ umfasst sowohl
↪️ die Erkenntnis d. Selbst (Achtsamkeit, Introspektion)
↪️ + des anderen (Empathie)
➡️ integriert Kognition + Affekt (Affektbewusstsein)
☝️ + beinhaltet Dimension expliziter + impliziter Interpretation“
(Taubner, 2018, S. 111; Choi-Kain + Gunderson, 2008)
—> Abb.
- das Ganze kann man auch grafisch darstellen
rechts
- > das Gegegenüber = “other”
- hier spielt Empathie eine große Rolle
links
- > Mindfulness
- in gewisser Weise eine Introspektion
oberer Bereich
-> Aspekte, die implizit + explizit ablaufen können
unterer Bereich
-> Prozesse, die rein explizit ablaufen
Mitte
- > Mentalisierung
- aus “Mindfulness”, “Empathy”, “Affect Consciousness”, “Psychological Mindedness”
-> Mindfulness verbindet viele versch Aspekte mitein
=> Wie unterscheidet es sich also von anderen Aspekten?
🙅♀️ Abgrenzung zu Theory of Mind (Premack + Woodruff, 1978), bei Mentalisierung:
↪️ Fokus auf affektiven + interpersonellen Kontext
↪️ qualitative + quantitative Differenzierung zw Individuen
↪️ Berücksichtigung von Störbarkeit der Entwicklung (Taubner, 2015)
- hier gehts bei der Mentalisierung mehr um Affekte, Emotionen, Zw.menschlichkeit mehr als bei d. Theory of Mind
- prämaterialisiernd
- Störbarkeit + Beeinflussbarkeit in Entw
- > ALSO in den Modellen + Konzepten d. Mentalisierung steckt auch drin, was dabei schief gehen + ungünstig verlaufen kann
- > bei Theroy of Mind weniger im Vordergrund
🙅♀️ Abgrenzung zu Sympathie: Empfinden für andere (prosoziales Mitgefühl)
- mit Mentalisierung ist das nicht gemeint
- > natürl kann M diese Sympathie besser gestalten + ausführbar machen
- > ABER die Konzepte untersch sich sehr
🙅♀️ Abgrenzung zu Empathie: Empfinden wie andere (motivationsfrei)
- Mentalisierung bedeutet viel, viel mehr als nur ein Empfinden wie andere (Empathie)
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⁉️ Welche Dimensionen von Mentalisierung werden unterschieden? — Entwicklung von Mentalisierung
Wie entwickelt sich die Fähigkeit zur Mentalisierung?
-> da gibt’s 2 Pfeiler der Entwicklung
👶 frühe Affektregulation in der Dyade von Fürsorgeperson + Kind
↪️ soziales Biofeedback
(Gergely + Watson, 1996)
👧 Entwicklung der Subjektivität
↪️ Entw d. psych Realität
↪️ + des agentischen Selbst als Urheber
☝️ wichtig: Moderation des Spiels
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⁉️ Welche Dimensionen von Mentalisierung werden unterschieden? — Entwicklung von Mentalisierung
Markiertes Spiegeln
—> Abb.
🍼 Säugling erlebt körpernahe Affekte ohne sich derer bew zu sein
- frustrierte Hungrigkeit, ohne sich dessen bew zu sein
- > will sich natürl weiterentw
😫 Säugling signalisiert erlebte körpernahe Affekte mimisch + durch Lautäußerungen
👩🍼 resonante Fürsorgeperson wird von neg Affekten nicht überwältigt
↪️ sondern verarbeitet diese
- Reim draus machen, was gerade mit dem Kind ühaupt los ist
- > d.h. Bezugsperson würde eine kogn Repräsentation 💡🧠 d. affektiven Zustände d. Säuglings 😫👶 aufbauen
- > ist sehr nahe am Container-Contained Modell von Bion (?)
- >
- auch nahe am Spiegeln 🪞 (Winnicott) (?)
-> wenn das klappt, dann …
🪞 markierte + kongruente Spieglung d. negativen Affekts
*kongruent = Repräsentationen d. Mutter/Bezugsperson passen auch wirklich zum Zustand d. Kindes
- markiert = BP drückt Repräsentation d. Affekts auf Art + Weise aus, die es 👶 ermöglicht zu checken, dass ist jetzt nicht das Gefühl von meiner Mama/Person, die es dort sieht
- > sondern Ausdruck d. eigenen Gefühls
- > wenn das fkt … also sekundäre + primäre Repräsentationen im 👶 verbunden werden können
- > dann kommt’s zur Art d. Affektbewusstseins
- diese kog Repräsentationen 💡🧠 d. eigenen körpernahen Affektzustände
- > sind Vorläufer/Bausteine sozusagen d. späteren Mentalisierung
=> diese entstehen eben in dieser Dyade von Fürsorgeperson + Säugling
=> ist auch wichtig für intrapsych Affektregulation
- ALSO dass Menschen als Kinder i mehr idL sind, ihre Affekte selber zu regulieren + nicht mehr auf Bezugsperson angewiesen
😊 Säugling baut Repräsentation auf + wird beruhigt
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⁉️ Welche Dimensionen von Mentalisierung werden unterschieden? — Entwicklung von Mentalisierung
Markiertes Spiegeln
🔺 Spiegeln 🪞
– „Was erblickt das Kind, das der Mutter ins Gesicht schaut? …
– … Es sieht sich selbst, denn die Art, wie die Mutter schaut, hängt davon ab, was sie selbst erblickt.“ (Happach)
🔺 Markierung ✅
▫️ Fürsorgeperson überzeichnet Affekt
▫️ + macht deutlich
↪️ dass sie jetzt nicht selbst ihre eigenen Gefühle zum Ausdruck bringt
↪️ sondern dass es hier jetzt um etw geht, das d. Ggüber betrifft
↪️ Referentielle Entkopplung: erlaubt es Kind Ausdruck vom Träger zu entkoppeln
↪️ Referentielle Verankerung: Ausdruck im spiegelnden Gesicht mit eigenen Zuständen in Verbindung bringen
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⁉️ Welche Dimensionen von Mentalisierung werden unterschieden? — Entwicklung von Mentalisierung
Markiertes Spiegeln: Probleme ❌
▫️ bei inkongruenter Spiegelung
↪️ Repräsentation innerer Zustände, die nicht d. äußeren Realität entspr
❌ „falsche Verknüpfung“
❌ ➡️ fremdes Selbst
▫️ bei nicht-markierter Spiegelung
↪️ Zuschreibung vom Affekt zur Bezugsperson, die den Affekt d. Kindes verstärkt
❌ langfristig Defizite in Affektkontrolle + Selbstwahrnehmung
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⁉️ Welche Dimensionen von Mentalisierung werden unterschieden? — Entwicklung von Mentalisierung
Entwicklung der Subjektivität (Fonagy et al., 2002)
➡️ selbst als UrheberIn
▫️ sich selbst als MacherIn von Dingen + DenkerIn von Gedanken zu erleben
❌ ist nicht angeboren
✅ sondern muss erworben werden
➡️ Erwerb hängt von Bezugsperson ab
🤔 Mutter denkt mich als denkend, also bin ich 💡
☝️ Bindungsperson „entdeckt“ die Psyche 👶
↪️ also die Subjektivität, des Säuglings
➡️ Die urheberschaftliche, mentalisierende, psychologische Vorstellung von sich selbst wurzelt in der Zuschreibung von mentalen Zuständen
– Vorstellung entsteht durch kontigente Spiegelung
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⁉️ Welche Denkmodi von Mentalisierung werden unterschieden? — Denkmodi
Vorstufen reifer Mentalisierung
☝️ prämentalisierende Denkmodi als Entwicklungsstufen
➡️ Teleologischer Modus
➡️ Psychischer Äquivalenzmodus
➡️ Modus des Als-Ob
☝️ jeder Modus bedingt systematische Verzerrungen d. Verstehensprozesses
❌ Stufen werden nicht als sich ablösend verstanden
✅ sondern als sich überlagernd
🤪 Modi können mit best. Psychopathologien bei Erwachsenen in Verbindung gebracht werden
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⁉️ Welche Denkmodi von Mentalisierung werden unterschieden? — Denkmodi
➡️ Teleologischer Modus
🔺 Teleologischer Modus
☝️ auch: zielgerichteter Modus
❌ Individuen attribuieren KEINE Intentionen
✅ können ABER Verhaltensweisen als Mittel fürs Erreichen eines Ziels erkennen
✔️ Handlungen sind rein auf Veränderungen d. äußeren Realität bezogen
↪️ diese wird entspr überbetont
🤪 pathologische Entwicklung bei Erwachsenen
🤪 nur Vorgänge mit körperl Wirkung scheinen geeignet, innere Zustände bei sich + anderen verändern zu können
- Medikamente, Operationen, Übungen bei denen man sich bewegen muss usw.
🤪 Handlungen werden als Beweis abverlangt (⚪️ für Zuneigung)
- ALSO hier ist schon mal die Idee ein Verhalten soll eine Wirkung entfalten, das ist schon mal repräsentatierbar
- Verhalten bringt keine Intention im eigentlichen Sinne mit sich
- wenn Kind bspw 🐸 sehen würde
- > der schwimmt nach links/rechts, um nach oben zu gelangen
anders: wenn ich dieses mache, geschieht das.
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⁉️ Welche Denkmodi von Mentalisierung werden unterschieden? — Denkmodi
➡️ Modus der psychischen Äquivalenz
🔺 Modus der psychischen Äquivalenz
☝️ realitätsorientiert, ABER Überbetonung der inneren Realität
💭 „So wie ich mir das vorstelle, so ist die Welt auch“
💭 gleichsetzung innere Welt mit äußeren Welt (➡️ Äquivalenz)
👧 Kind erlebt Gedanken als wären sie Realität (+ Effekt haben wie Ereignisse)
👨 Eltern reagieren
↪️ indem sie Erleben d. Kindes akzeptieren
↪️ + gleichzeitig klarstellen, dass sie nicht dasselbe erleben
👧 Kind lernt, seine/ihre Gedanken als NUR eine ➡️ Einstellung zur Realität zu erkennen
🤪 pathologische Entwicklung
⚪️ von ängstigenden Gedanken überwältigt werden, sie als
ganz real erleben (➡️ eigenes Erleben wird furchterregend)
⚪️ Altern. Sichtweisen undenkbar („Ich weiß es genau so: es ist so“)
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⁉️ Welche Denkmodi von Mentalisierung werden unterschieden? — Denkmodi
➡️ Modus des Als-Ob (‚pretend mode‘)
🔺 Modus des Als-Ob (‚pretend mode‘)
▫️ mentale Befindlichkeiten sind repräsentational
❌ d.h. nicht identisch MIT der Welt
✅ aber im Spiel nicht realitätsbezogen
↪️ Modus d. Spiels + d. Imagination
↪️ Gefühl d. Kontrolle ü d. Situation: aktive Modifikation
↪️ elterliche Resonanz auf symbolisches Spiel im Als-Ob-Modus ersetzt frühe Affektspiegelung
↪️ Erleben wird nicht als mentaler Zustand begriffen: Mädchen spielt Polizistin nicht nur, es ist Polizistin (Nachfragen verdirbt Spiel!)
🤪 pathologische Entwicklung
🤪 Zustände von Leere, Bedeutungslosigkeit.
🤪 Widersprüchliche Ansichten werden simultan vertreten
↪️ Innere Welt von der äußeren entkoppelt
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⁉️ Welche Denkmodi von Mentalisierung werden unterschieden? — Denkmodi
Reflexiver Modus
🔺 Reflexiver Modus
✔️ Integration d. Modus d. Als-ob + d. Modus d. psych Äquivalenz
✔️ Repräsentation intentionaler mentaler Zustände + mentaler Verursachung
✔️ Kind kann nunmehr seine eigenen + fremden Überzeugungen als repräsentational verstehen
➡️ Es weiß darum, dass Überzeugungen falsch sein können
➡️ Falsche-Überzeugung-Test
⚪️ Jens aus Milchtüte trinken lassen, in der aber Cola drinnen ist
- man würde anderes Kind (Anton) hinzu holen + Jens fragen, was wohl Anton denkt, was da drin ist
- wenn Jens das repräsentieren kann würde er mit “Milch” antworten
- wenn er noch nicht in dem Entwicklungsstadium ist, würde er “Cola” sagen
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⁉️ Welche Denkmodi von Mentalisierung werden unterschieden? — Denkmodi
Entwicklungsschritte der Mentalisierungsfähigkeit
(Brockmann + Kirsch, 2010, S. 280)
—> Abb. Tabelle: Entwicklungsschritte der Mentalisierungsfähigkeit
- Weiteres siehe Tabelle (falls wichtig)
- hier sieht man in welchem Lebensalter die v.a. Rolle spielen
- einzelne Modi in kindl Gedanken- u. Wahrnehmungswelt
- Modius d. Psych Äquivalenz + Als-ob Modus spielen
- > gleichzeitig / zur selben Zeitspanne
- > aber wechselnd eine Rolle
=> also das Kind kann im Als-Ob-Modus spielen + wenn Spiel dann zu Ende ist, kann’s in Modus d. Psych Äquivalenz wechseln
Grafisch dargestellt:
Teleologischer Modus bildet Grundlage für
↪️ Modus der psychischen Äquivalenz
↪️ Als-Ob-Modus
Diese beiden Modi entw sich dann integrativ zum ➡️ Reflexiver Modus
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⁉️ Welche Denkmodi von Mentalisierung werden unterschieden? — Denkmodi
Epistemisches Vertrauen
🔺 epistemisches Vertrauen
▫️ unbew Bereitschaft d. Individuums
➡️ in diesem Fall des Kindes, von einer anderen Person gesendete Signale + Infos als
↪️ vertrauenswürdig,
↪️ generalisierbar
↪️ + relevant für sich selbst einzustufen
(Taubner, 2018, S. 113; Wilson + Sperber, 2012)
🔺 epistemisches Vertrauen
▫️ als ein Bindeglied von sicherer Bindung + Entw von Mentalisierung
🔺 epistemischem Misstrauen
▫️ erschwert Lernen aus soz. Beziehungen
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⁉️ Welche Dimensionen und Denkmodi von Mentalisierung werden unterschieden? — Dimensionen der Mentalisierung
Dimensionen des Mentalisierungsprozesses
🔺 Mentalisieren
▫️ als Prozess
▫️ der auf mehreren Dimensionen verortet werden kann
▪️ vier zentrale Dimensionen mit jeweils zwei Polen
1.) automatisch-implizite Verhaltensinterpretation vs. kontrolliert-explizites Mentalisieren
- ) Berücksichtigung externer Hinweisreize (Gesten, Mimik) vs. interner Hinweisreize (z.B. Gefühle)
- was jmd sieht vs. was er fühlt - ) Fokussierung aufs Verständnis vom Selbst vs vom Gegenüber
- ) Einnahme eines eher kognitiven versus eher affektiven Fokus
❌⚖️ immer wenn Ungleichgewicht besteht -> ist dies ungünstig
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⁉️ Welche Dimensionen und Denkmodi von Mentalisierung werden unterschieden? — Dimensionen der Mentalisierung
Vertiefung: Automatisch-implizite Verhaltensinterpretation versus kontrolliert-explizites Mentalisieren
🔺Stressabhängiges Schaltmodell
☝️ in Abhängigkeit vom bindungsbezogenen Stress
↪️ schaltet das Mentalisieren von explizit zu implizit um (➡️ Schutzfunktion)
– Fonagy, basierend auf Luyten et al., 2009:
—> Abb.
- bei best Ausmaß von bindungsbezogenem Stress (auf x-Achse dargestellt)
- > kommt’s dazu, dass es einen Schalter gibt
=> eine Art Umschalten zw einem im präfrontalen Cortex angesiedeltem, kontrollierten, explizitem Mentalisieren
=> hin, zu einem in d. limbischen, subkortikalen Strukturen, implementierten, automatisch implizierten Verhaltens interpretieren
-> je nachdem, wie stark dieser Stress ist + wie das Individuum beischaffen ist
=> würde dieser Switch Point an einer anderen Stelle liegen
☝️ für Therapie sehr wichtig zu antizipieren, dass ab einem best Stresslevel die Mentalisierung vom kontrollierten Pol ➡️ in den automatischen Pol wandert
📝 dann wäre es die Aufg d. T, diesen Affekt wieder zu regulieren
💡 aber auch ein zu wenig an Arrousal/Stress führt dazu, dass Mentalisierung gar nicht notwendig ist
🙅♀️ das wäre therapeutisch gesehen nicht sinnvoll
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⁉️ Wie sieht die therapeutische Praxis der Mentalisierungs-basierten Therapie aus? — Praxis und klinische Theorie
Fremdes Selbst (alien self)
—> Abb.
- hier sieht man, dass die Bindungsperson (auf linker Seite hier)
- > best mentale Zustände d. Gegenübers ühaupt nicht repräsentiert hat
- wenn dann Kind Zustand erlebt (⚪️ Ärger)
- > den Bezugsperson gar nicht selbst repräsentiert hat
- > würde es dazu führt, dass d. Spiegeln scheitert 🪞❌
=> dieses dann “inkongruente Spiegeln” würde dann dazu führen
- > dass innerhalb dieses entstehenden Selbst d. Kindes
- > ein “fremdes Selbst” etabliert wird
( also sehr nahe am Begriff d. Falschen Selbst von Winnicott )
=> fremdes Selbst würde entstehen aus einer sich immer wiederholenden Erfahrung
- die auch üwiegt ggü anderen Erfahrungen
- dass Fürsorgeperson von neg Affekten d. Kindes üwältigt wird
- >
- deswegen Kind fehlerhaftes, verzerrtes soziales Feedback bekommt
- Kind würde dieses Feedback aber trzd verarbeiten
-> + dann fremde, nicht-kongruente Version d. Selbst etablieren
=> „Ich bin nicht erträglich/hässlich/… “
( hier im Kasten dargestellt )
- diese Repräsentationen bleiben fremd
- > weil keine Verbindung mit d. körperl Selbst herstellen
- > sie sozusagen nicht zum eig primären Körper passt
- man kann’s sozusagen so sehen, dass
- > die Nähe zur Bezugsperson aufrechterhalten wird
- > auf Kosten der Reflexionsfähigkeit
.
⁉️ Wie sieht die therapeutische Praxis der Mentalisierungs-basierten Therapie aus? — Praxis und klinische Theorie
- weiterer Aspekt der Mentalisierung
- weitere Theorie
🔺 Mentalisierungsfähigkeit
⚪️ kann z.B. durch starken Affekt einbrechen
↪️ 🔺Dyade: dann geht jeder nur noch von seiner eigenen Welt aus
🔺 konkreter + psych aquivalenter Denkmodus
↪️ Unverständnis dafür, dass + welche Emotionen ein Verhalten bedingt haben
↪️ Überbetonung d. äußeren physischen Umstände
🔺 Pseudomentalisierender Denkmodus
▫️ Entw psychologischer Theorien (über Selbst + andere)
↪️ mit starker Verallgemeinerung + ungerechtfertigt hoher Überzeugung
☝️ (Achtung: Pseudo-/Hypermentalisieren kann auch über aktives inakkurates Mentalisieren bedeuten)
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