10.) Interpretation: Klarifizieren, Konfrontieren und Deuten Flashcards

1
Q

👀 Überblick

A
  1. Interpretation / Deutung
  2. Psychodynamische Interventionsliste
  3. Quiz
  4. Take-Home-Message
  5. Lernfragen
  6. (weiterführende) Literatur

.

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2
Q

⁉️ Fragen an die heutige Vorlesung

A

⁉️ Was versteht man unter „Deutung“? Welches Ziel verfolgt man mit dem Deuten?

⁉️ Welche psychodynamischen Interventionen wurden von Gumz und KollegInnen (2014) empirisch herausgearbeitet?

⁉️ Welche Aspekte sollte man in der psychodynamischen Praxis bei verbalen Interventionen berücksichtigen?

.

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3
Q

1.) Interpretation / Deutung

↪️ Verbale Interventionen

A

🔺 intervenire (lat.)
▫️‚dazwischentreten‘

💡 verbale Interventionen sind Werkzeug und Hauptmedium in den meisten Psychotherapieverfahren

▪️ Arten verbaler Interventionen in der psychodynamischen Therapie

➡️ Interpretative bzw. expressive Techniken

(*P helfen, eigene Gefühle auszudrücken, was auch mit sich bewusst werden zutun hat, also auch ü sich nachdenken -> was zu einer Veränderung führen sollte)

➡️ Supportive Techniken

(unterstützende Techniken, nicht so sehr in Psychodynamischen Techniken)

.

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4
Q

1.) Interpretation / Deutung

↪️ Supportive Techniken

(vgl. Gumz et al., 2014)

A
▫️Ermutigung zur Elaboration
▫️ Emotionale Anteilnahme
▫️ Ratschlag
▫️ Lob
▫️ Bestätigung
▫️ Grenzsetzungen und Verbote
▫️ Übernahme von Gedächtnisfunktionen
▫️ Selbstöffnung

.

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5
Q

1.) Interpretation / Deutung

↪️ Interpretative Techniken

A

❗️▫️ Deutung
❗️▫️ Übertragungsdeutung

▫️ Widerstandsdeutung
▫️ Inhaltsdeutung

▫️ Klarifikation/Klärung
▫️ Konfrontation

  • “Eisbergmodell” -> das Unbewusste bewusst machen
  • unlogische Verhaltensweisen werden dadurch doch logisch (z.B. beim Szenischen Verstehen bekommen die Dinge auch gewisse Logik + Zsmhang)

❗️= in fett schwarz

.

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6
Q

1.) Interpretation / Deutung

↪️ Deutung (auch: Interpretation)

A

♥️ das Herz/Kernstück der aktiven Bemühungen von Psychotherapeutischen Verfahren, i mit Absicht eine Einsicht zu vermitteln

▫️ Mitteilungen an P
↪️ die deren Aussage eine Bedeutung zumessen
↪️ die übers bisherige bew Selbstverständnis hinausgehen
➡️ sodass Zugang zu unbew Bedeutung von Verhaltensweisen + Worten erlangt werden kann

(Mertens + Waldvogel, 2008)

  • hier gehts ums Vermitteln von Einsicht durch die neue Perspektive, was dann auch bew reflektiert + durchdacht werden kann
  • somit wird unbew Bedeutung ➡️ zu einer bew Bedeutung

▫️ Versuch, das Konflikthafte innerhalb des Materials zu lösen
↪️ indem zugrunde liegende unbew Motive + Abwehrvorgänge unterstellt werden
↪️ die das zuvor Widersprüchliche logisch erscheinen lässt

(Kernberg, 1988, S. 24)

‼️ Achtung: Begriff “Deutung” wird auch allgemeiner verwendet

⚪️ jegliche Art der Äußerung des psychodynamischen Therapeuten
(Sandler et al., 1992).

.

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7
Q

1.) Interpretation / Deutung

↪️ Klärung, Konfrontation und Interpretation

A
  • Wie kommt man jetzt zu einer Deutung?
  • man würde das meistens als etw verstehen, was nicht aus dem Nichts kommt
  • sondern meistens gewisse therapeutische Vorarbeit benötigt

-> diese therapeutische Vorarbeit ist “drumherum” sozusagen
=> das nennt man “Klärung und Konfrontation”

—> Abb.

Klärung ➡️ Konfrontation ➡️ Interpretation

  • erst würde man etw klären
  • > also mit P besprechen
  • dann konfrontieren
  • bspw auf Widersprüche in Erleben und Verhalten hinweisen
  • am Ende dann eine Interpretation liefern

.

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8
Q

1.) Interpretation / Deutung

↪️ Klarifikation/Klärung

(Kernberg, 1988, S. 24)

A

▫️ Arbeit am Bewusstsein bzw. an dessen Grenzen
↪️ das Bewusstsein „ausloten“

▫️ ein nicht provozierendes, kogn Mittel
↪️ um festzustellen
↪️ wo bei P Grenzen d. Bewusstseins liegen
➡️ im Hinblick auf best Material

▫️ Interventionen
↪️ um subj Sicht von P auf ein Phänomen zu 
➡️ erfassen 
➡️ zsmzufassen 
➡️ + ordnen 

(Wöller et al., 2010)

.

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9
Q

1.) Interpretation / Deutung

↪️ Konfrontation

(Kernberg, 1988, S. 24)

A

▫️ Arbeit am Vorbewussten

▫️ Versuch, potentiell konflikthafte + inkongruente Aspekte des Materials bew zu machen

  • bspw: “Herr XY, ich sehe Sie haben einen sehr guten Hammer, aber versuchen immer noch Nägel ins Holz zu bekommen. Wie verstehen Sie das?”

⚪️ z.B. zw…

▫️ … verbalem + non-verbalem Verhalten

▫️… zwei Zeitpkten

.

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10
Q

1.) Interpretation / Deutung

↪️ Übertragungsdeutung (= Übertragung + Deutung)

A

💬 (Schauenburg, 2016, S. 11)

▫️ klassische Übertragungsdeutung besteht darin

▫️ für P emotional erlebbaren Bezug herzustellen
↪️ zw einer aktuellen Konfliktsituation
↪️ einer biografisch früheren Konfliktkonstellation
↪️ + Elementen der aktuellen Über- tragungssituation

➡️ damit werden diese, sozusagen in einem ‚Dreiklang‘, in eine plausible + für P direkt erlebbare Beziehung gesetzt

▪️ drei inhaltsanalytisch untersch Dimensionen (Munder et al., 2016)

➡️ Parallelen ziehen

  • Art Wiederholung d. Vergangenheit in der Gegenwart
  • genetische Deutung, Herstellen einer Parallele zw aktuellen therapeutischen Bez + Bez zu früheren wichtigen primären Bezugsperson
  • für viele psychodynamische Schulen ganz wichtig (Freud etc)
  • in neueren Entw weniger wichtig, da dort andere Vorstellung vorherrscht

➡️ Therapeutische vs. Außenbeziehung

  • Ütragung eig etw, was nur innerhalb d. Therapie stattfindet
  • wäre eig Projektion im Außen
  • nichtsdestotrotz wird’s von mehreren Autoren so benannt

➡️ Historischer vs. aktueller Bezug
- Schwester/Bruder etc.

.

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11
Q

1.) Interpretation / Deutung

↪️ Übertragungsdeutung (= Übertragung + Deutung)

⚪️ Beispiel (nach Boll-Klatt und Kohrs, 2018, S. 478)

A

💬 T: mglw fühlten Sie sich in der letzten Stunde von mir kritisiert, als ich Ihre Wut auf Ihren Vorgesetzten ansprach. Indem Sie dann die nächste Sitzung vergaßen, konnten Sie der Situation entgehen, sich darüber mit mir auseinanderzusetzen, mich auch ein wenig beunruhigen, aber ich könnte mir vorstellen, als es Ihnen bewusste wurde, landeten alle unangenehmen Gefühle wieder bei Ihnen?

🗯 P1: Das kann ich Ihnen sagen! Und so ist es immer! Ich umgehe die brisante Situation, aber irgendwann muss ich nach Hause und mein Vater brüllt mich nieder!

🗯 P2: Ach, jetzt landet das wieder bei mir? Sie haben mir doch nahegelegt, meine Wut wahrzunehmen! Und das habe ich getan! Wenn Sie mir solche Sachen sagen, könenn Sie nicht davon ausgehen, dass ich automatisch wiederkomme und mir einen Nachschlag hole - da schlage ich zurück!

.

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12
Q

1.) Interpretation / Deutung

↪️ Typologie (Gumz & Hörz-Sagstetter, 2018, S. 163)

A

—> Abb.

.

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13
Q

1.) Interpretation / Deutung

↪️ Interventionsbeispiele (1/3)
▫️ Beziehungsinterventionen OHNE Parallele

A

▫️ Bezug auf aktuelle Außenbeziehung ohne Parallele
(Körner, 2011, S. 110)

💬 „Sie haben sich ja gleich verteidigt, als das Gespräch (mit Ihrem Vorgesetzten) begann“

▫️ Bezug auf historische Außenbeziehung ohne Parallele
(Gill, 1982, S. 19)

💬 „Sie müssen sich wegen des neuen Babys so gefühlt haben, als ob Sie Ihre
Mutter nicht mehr liebte“

▫️ Bezug auf aktuelle Therapiebeziehung ohne Parallele
(Safran + Muran, 2000, S. 189)

💬 „Es klingt so, als ob Ihr Gefühl für die Stärke unserer Verbindung… und dafür, wie sehr ich mich engagiere und für Sie da bin, … stark schwankt.“

-> Parallele könnte sein, dass P andere P gesehen hat im Wertebereich

.

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14
Q

1.) Interpretation / Deutung

↪️ Interventionsbeispiele (2/3)
▫️ Beziehungsinterventionen MIT Parallele -> Bezug auf Außenbeziehung

A

▫️ Bezug auf Parallele zw aktuellen Außenbeziehungen

💬 „»Ich höre Sie i + i wieder sagen, wenn Sie sich auf Ihre Partnerin/andere Leute beziehen, dass … Sie irgendwie, wenn Sie das Risiko auf sich nehmen + sich wirklich öffnen + sich behaupten, eins drüber kriegen und wieder niedergeknüppelt werden.“

(Crits-Christoph + Gibbons, 2002, S. 289)

▫️ Bezug auf Parallele zw aktueller + historischer Außenbeziehung
(Wöller et al., 2010b, S. 183)

💬 „Sie fühlen sich gegenüber Ihrer Mitarbeiterin so, wie Sie sich früher gegenüber Ihrer Mutter gefühlt haben: unsicher, moralisch schlecht und minderwertig. Wie ein kleines Mädchen, dem die Mutter sagt: Du bist faul, du tust nichts für mich.“

.

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15
Q

1.) Interpretation / Deutung

↪️ Interventionsbeispiele (3/3)
▫️ Beziehungsinterventionen MIT Parallele -> Bezug auf Therapiebeziehung

A

▫️ Bezug auf Parallele zw aktueller Außenbeziehung + Therapiebeziehung

💬 „Ich merke, dass ich vorsichtig bin, um bei Ihnen nicht das Gefühl entstehen zu lassen, dass ich Sie zurückweise … Ich könnte mir vorstellen, dass auch Ihre Freunde und Arbeitskollegen aus diesem Grund Ihnen gegenüber zurückhaltend sind.“

(Mertens, 2009, S. 227)

▫️Bezug auf Parallele zw historischer Außenbeziehung + Therapiebeziehung
(Gill, 1982, S. 19)

💬 „Ihre Auffassung, dass ich immer kritisch mit Ihnen bin, ist ziemlich ähnlich der, die Sie Ihrem Vater zuschreiben “

.

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16
Q

1.) Interpretation / Deutung

↪️ Widerstands- und Übertragungsdeutung

A

🔺 Widerstands- u. Abwehrdeutung

▫️ Deutungen, die sich auf diese Phänomene beziehen
(vgl. mit Vorlesung #2)

⚪️
💬„Wir könnten Ihr Ausfallenlassen der letzten Sitzung auch als Ausdruck dessen verstehen, dass sie eine Auseinandersetzung mit dem Thema Ihrer Aggressivität vermeiden wollen.“

🔺Inhaltsdeutung

▫️ alle Deutungen bei denen Verhalten/Äußerungen d. P
🙅‍♀️ weder in Zsmhang mit Übertragung
🙅‍♀️ noch mit dem Widerstand gebracht werden

(Ermann, 2004)

.

17
Q

1.) Interpretation / Deutung

↪️ Videobeispiel: Frau Klein

(aus Gumz + Hörz-Sagstetter, 2018)

A

🗯

💬

🗯 … ach nein, die E-Mail, da müssen wir auch nicht drüber sprechen
💬 müssen wir nicht oder wäre es Ihnen nicht so recht, wenn wir drüber sprechen?

↪️ das wäre so eine Intervention von Herrn Ehrenthal
↪️ in dem die Bewusstheit/Grenzen der Bewusstheit von T ausgelotet werden

🗯 jetzt geht es schon wieder …
💬 obwohl es Ihnen sehr schlecht ging, sind Sie eher vorsichtig etw dazu zu sagen wie es Ihnen ging

↪️ “obwohl einerseits, andererseits” = Konfrontation

🗯 es ist mir halt eher unangenehm, dass ich Ihnen so eine Mail geschrieben habe … Sie werden ja nicht dafür bezahlt, dass Sie nach Ihrer Arbeit noch irgendwelche E-Mails lesen
💬 Was meinen Sie damit “dafür werden Sie nicht bezahlt?”

↪️ Aussage von P wiederholen = klassifizieren, klären

🗯 Gefühl Sie wollen mich beschwichtigen
💬 Lassen Sie sich ruhig Zeit

↪️ Inkongruenz = Widerspruch in Erleben + Verhalten
Aussage von T ”Lassen Sie sich ruhig Zeit”, die viele andere Pn verstanden hätten als “Ok, ich muss hier keine Leistung zeigen. Das kann hier langsam vorangehen.”

💬 also auf der einen Seite hatten Sie das Gefühl, dass ich Ansprüche an Sie stelle, dass Sie es besser machen müssen, sodass Sie Sorge hatten, dass Sie es nicht gut genug machen + auf der anderen Seite war es dann so, dass Sie den Satz von mir, dass Sie sich Zeit nehmen dürfen, was bedeutet, dass Sie sich Zeit lassen dürfen, dass Sie es nicht perfekt machen müssen, haben Sie beides so verstanden, als sollte es noch mehr sein, noch besser. Das, was Sie auch schon von früher kennen.
🗯 ich hatte wieder das Gefühl, dass ich etw nicht richtig mache

↪️ Parallele wurde gezogen von primären Bezugspersonen + aktueller therapeutischen Beziehung => fängt an Deutung zu konstruieren
↪️ hier gehts nicht darum direkt Intervention rauszuhauen, sondern nachdenken, sich Zeit nehmen dafür
↪️ das macht man durchaus in psychodyn Therapie
↪️ drückt auch für P in gewisser Weise aus, dass es Zeit braucht unbew Prozesse zu verstehen

💬 jetzt kann ich auch verstehen, warum Sie so vorsichtig waren zu Beginn der Sitzung. Weil sie zum einen Wünsche und Bedürfnisse, die Sie auch in Bezug auf ihr Leben haben, hier verspüren + Sie mglw Angst haben, ich könnte auch so reagieren, wie Sie es bisher aus Ihrem Leben kennen, nämlich mit Ablehnung/ dass ich Sie wegschicken würde. Und je wichtiger ich Ihnen werde, desto mehr steigt die Angst, dass ich genau so sein könnte wie die anderen. Genau das ist auch der Pkt mit dem wir uns noch beschäftigen werden.
🗯 Ja genau.

↪️ ganz wichtig bei Übertragungsdeutung ist es zu schauen, welchen Effekt die Deutung auf P hat
↪️ P ist neugierig geworden noch mehr über die Gegenübertragung zu erfahren

.

18
Q

1.) Interpretation / Deutung

↪️ ‚Empirische‘ Überprüfung von Deutungen

A

🔺 Empirischer Positivismus

👴🏻 Freud
▫️ derivative Reaktion, um suggestiven Einfluss des/der A. zu vermeiden

👵🏻 Melanie Klein
▫️ reichliche Entwicklung von Phantasien

🔺Falsifizierbarkeit (sensu Popper)

▫️ Operationalisierung der Wirkung einer Deutung im Vorhinein

(z.B. Weiss, 1992)

🔺 Empirische Studien im engeren Sinne

⚪️ Høglend et al. (2006), RCT, N=100

↪️ Wirksamkeit von psycho-dynamischer Therapie mit + ohne Übertragungsdeutungen

❌ kein Haupteffekt, aber bessere Wirkung von Übertragungsdeutungen bei P. mit geringerem Strukturniveau

**derivaktive Reaktion = Triebabkömmlinge zum Verhalten/Erleben, die auch für T beobachtbar sind in Erscheinung treten + aus denen kann AnalytikerIn im Freudschen Sinne ablesen/ahnen, ob Deutung zielführend/nicht zielführend war

.

19
Q

2.) Psychodynamische Interventionen

↪️ psychodynamischen Interventionslist

A

▫️ m.H. qualitativer + quantitativer Methoden aus Transkripten von Therapiesitzungen erarbeitet

(Gumz et al., 2014)

▪️ drei Dimensionen der Beschreibung:

➡️ Interventionsform
➡️ thematischer Bezug
➡️ zeitlicher Bezug

💬

🛠 “Das Werkzeug d. psychodyn Psychotherapeuten - verbale Interventionstypen aus theoretischer + aus der Praxis abgeleiteter Perspektive”

.

20
Q

2.) Psychodynamische Interventionen

↪️ formale Kategorien (1/8)

A

(1) Wiederholen, Umschreiben, Zusammenfassen (19%)

▫️ Inhalte zuvor formulierter Äußerungen des P. werden

↪️ wiederholt
↪️ umschrieben
↪️ paraphrasiert
↪️ differenzierend 
↪️ zsmgefasst 
↪️ /od. auf den Pkt gebracht

(2) Auf Verhalten und Denkmuster hinweisen (9%)

▫️ T lenkt Aufmerksamkeit auf ein Phänomen
↪️ macht auf eine konkrete Wahrnehmung ü Verhalten/Denkmuster des P. aufmerksam

(3) Aufzeigen von Gegensätzen

▫️ Aufzeigen

↪️ versch Seiten einer Medaille
↪️ /von Gegensätzen
↪️ /Widersprüchen von Gedanken, Erlebnisinhalten, Verhaltensweisen

.

21
Q

2.) Psychodynamische Interventionen

↪️ formale Kategorien (2/8)

A

(4) Parallele implizit aufzeigen

▫️ T. weist implizit auf mögl Parallelen zw Erlebensweisen hin
🙅‍♀️ ohne die Parallele zu spezifizieren

⚪️ (z. B. ‚Erinnert Sie das Ereignis an ein anderes?‘)

(5) Parallele ohne Beziehungskontext

▫️ T zeigt Parallelen auf zw versch

↪️ Themen
↪️ Gedanken
↪️ Erlebnisinhalten
↪️ Verhaltensweisen

➡️ die sich nicht auf Beziehungspartner beziehen

(6) Parallele Umgang mit sich selbst

▫️ T. zeigt Parallele auf zw Umgang des P

↪️ mit sich selbst
↪️ + Art u. Weise, wie andere mit ihm umgegangen sind

.

22
Q

2.) Psychodynamische Interventionen

↪️ formale Kategorien (3/8)

A

(7) Parallele Rollenumkehr

▫️ Parallele zw Verhalten des P ggü
↪️ anderen + dem, wie andere mit P. umgegangen sind

(8) Parallele Andere wie Eltern

▫️ Zsmhang zw Verhalten eines/mehrerer Aktualobjekte (z.B. Partner, T.)
▫️ + Erleben einer primären Bezugsperson (z. B. Mutter) aufzeigen

(9) Beziehungsparallelen ohne Verknüpfung der Vergangenheit und Gegenwart

▫️ T weist auf Parallelen hin zw typischen aktuellen/früheren Beziehungen
❌ ohne Vergangenheit + Gegenwart zu verbinden

.

23
Q

2.) Psychodynamische Interventionen

↪️ formale Kategorien (4/8)

A

(10) Ins Hier und Jetzt der therapeutischen Beziehung holen

▫️ T macht therapeutische Beziehung aktiv zum gegenwärtigen Thema

(11) Explorieren (16%)

▫️ Einholen neuer Infos mit/ohne direkte Frage

(12) Bedeutung hinzufügen (18%)

▫️ T. gibt den von P beschriebenen Inhalten eine neue Bedeutung
▫️ stellt sie in einen bisher nicht formulierten Zsmhang
▫️ /od. fügt sie in einen neuen Kontext ein

.

24
Q

2.) Psychodynamische Interventionen

↪️ formale Kategorien (5/8)

A

(13) Kausalität herstellen

▫️ T. stellt kausale Zsmhänge zw Gedanken, Gefühlen od. Verhalten her
↪️ Augenmerk liegt auf Betonung der Ursächlichkeit (z. B. ‚weil …‘)

(14) Metaphorisches Interpretieren

▫️ Sinnbild, Narrativ, Sprichwort, Aphorismus

↪️ wird vom T zur Veranschau- lichung des Erlebens eingeführt

↪️ muss eine Bedeutung schaffen, die ohne Metapher nicht entstanden wäre

↪️ geht übers Wiederholen + Zsmfassen in bildhafter Sprache hinaus

(15) Fördern einer Sichtweise oder eines Impulses

▫️ T. unterstützt nicht gewagte Denk-, Sicht-, Handlungs- weise
↪️ die von P. zuvor angedeutet wurde

.

25
Q

2.) Psychodynamische Interventionen

↪️ formale Kategorien (6/8)

A

(16) Bestätigung

▫️ T gibt Zuspruch

▫️ bekräftigt P. bei 
↪️ Sichtweise
↪️ Wahrnehmung
↪️ Handlung
↪️ Impuls

(17) Vorschlag (3%)

▫️ T. gibt Empfehlungen, Ratschläge
▫️ /od. bringt Lösungen + Erfahrungen ein
▫️ /od. fordert P. auf, etw zu tun/unterlassen

(18) Selbstöffnung

▫️ T. lässt P. an seinem inneren Erleben teilhaben

▫️ T. vermittelt, welche Auswirkungen Äußerungen + Verhalten von P. auf ihn/sie selbst haben
⚪️ z. B. welche Gefühle + Reaktionen sie bei ihm/ihr auslösen

▫️ /od. beschreibt Reaktionen auf Äußerungen + Verhaltensweisen

.

26
Q

2.) Psychodynamische Interventionen

↪️ formale Kategorien (7/8)

A

(19) Assoziation

▫️ T erinnert sich an Inhalte
↪️ die in früheren Sitzungen durch P bereits erwähnt wurden

▫️ /od. stellt eigene Bilder, Erinnerungen, Geschichten zur Verfügung
↪️ die ihm/ihr einfallen

(20) Emotionale Anteilnahme

▫️ verbal formulierte Reaktion auf Äußerungen des P.
⚪️ (Mitgefühl, Trost, emotionale Anteilnahme am Erleben des P.)

(21) Theoretisches Wissen vermitteln

▫️ T. vermittelt theoretisches Fachwissen
▫️ erläutert einen Sachverhalt
▫️ bleibt abstrakt, allgemein, theoretisch, neutral

.

27
Q

2.) Psychodynamische Interventionen

↪️ formale Kategorien (8/8)

A

[nur der Vollständigkeit halber…]

(22) Sonstiges

▫️ alles, was die Kriterien anderer Kategorien nicht vollständig erfüllt, auch Organisatorisches

(23) Satzfragmente

▫️ Äußerung, die nicht vollendet wird
▫️ + für sich allein keine vollständige Aussage ergibt

(24) einzelne Füllworte

⚪️ bspw „hm“, „ach ja“, „aha“, „ach so“

.

28
Q

2.) Psychodynamische Interventionen

↪️ Thematischer Bezug

A

🔺 TherapeutIn

🔺 Aktualobjekt
▫️ = gegenwärtige Bezugspersonen
⚪️ Partner, Kinder, Freunde, Kollegen

🔺 Primärobjekte
▫️ Objekte, die die Kindheit / Jugend geprägt haben
(die Kategorie wird kodiert, wenn’s um diese Objekte in Vergangenheit/Gegenwart geht)
⚪️ Mutter, Vater, anderes, unklar

🔺 keine konkrete Bezugsperson
▫️ allgemeines, abstraktes Beziehungsverhalten

🔺 Symptomatik
▫️ Symptome i. e. S.
⚪️ (bspw. Panikattacken, Depressionen, Zwänge, Essstörungen, Schmerzen)

🔺 andere Inhalte ohne Beziehungs- u. Symptomkontext

.

29
Q

2.) Psychodynamische Interventionen

↪️ Zeitlicher Bezug

A

🔺 Realität
▫️ Gegenwart + jüngere Vergangenheit von P.
▫️ (außer Kindheit + Jugend)

🔺 Kindheit/Jugend

🔺 Symbol
▫️ ein Traum
▫️ ein Märchen
▫️ eine Metapher 
▫️ /od. ähnliches ist Thema

🔺 andere zeitliche Bezüge unpassend

.

30
Q

2.) Psychodynamische Interventionen

↪️ Empfehlungen für die Praxis

(nach Gumz + Hörz-Sagstetter, 2018)

A

▫️ verbale Deutungen nicht weit vom Erleben + Verhalten von P entfernt ansetzen

▫️ Verständnis der eigenen Intervention vorm Hintergrund d. momentanen Kontexts (aktive Beziehungswünsche)

▫️Haltung: gemeinsames Verstehens mit versch Infoquellen, u.a.:
↪️ mit Themen verknüpfte Beziehungswünsche
↪️ Wechsel im Gefühl während d. Gesprächs
↪️ Inkonsistenzen + Auslassungen

▫️spezifische, konkrete Sprache

▫️Ressourcenaktivierung

▫️Pausen aushalten

.

31
Q

3.) Quiz

⁉️ Was unterscheidet interpretative von expressiven Techniken?

A

💡 die Begriffe werden idR synonym verwendet
☝️ aber Perspektive unterscheidet sich (von außen vs. von innen)

.

32
Q

3.) Quiz

⁉️ Was versteht Schauenburg (2016) unter dem Dreiklang der Übertragungsdeutung?

A

💡 Einbezug von

(1) aktueller Konfliktsituation,
(2) biografisch früherer Konfliktkonstellation und
(3) Elementen der aktuellen Übertragungssituation

.

.

33
Q

3.) Quiz

⁉️ Welche Kategorie kam in der psychodynamischen Interventions- liste in der Stichprobe von Munder (2016) am häufigsten vor?

A

💡 mit 19% die Kategorie „Wiederholen, Umschreiben, Zsmfassen“

.

34
Q

4.) Take-Home-Messages 💌

A

💌 interpretative verbale Interventionen inklusive Klarifikation, Konfrontation + Deutung

↪️ sind für die psychodyn Therapieverfahren von großer Relevanz
↪️ + dienen Zugänglichmachen unbew Bedeutung von Verhaltensweisen + Worten

💌 mit qualitativer + quantitativer Psychotherapieprozessforschung können psychodynamische Therapieverfahren empirisch beleuchtet werden

💌 verbale Deutungen sollten nicht allzu weit vom Erleben + Verhalten von P. entfernt ansetzen

  • das wäre sehr weit weg vom aktuellen Erleben + Verhalten
  • sowas würde man im Allg aktuell vermeiden

-> sondern sich eher näher dran ums Unbewusste sozusagen kümmern
-> wo es ein bisschen näher am Vorbewussten, Bewussten dran ist
=> + sich dann Stück für Stück da weiter hin arbeiten

.

35
Q

5.) Lernfragen 🤓

A
  • beziehen sich auf die Literatur 📖

⁉️ Was versteht man unter einer Deutung? Was ist das Ziel einer Deutung?

⁉️ Welche Arten von Deutungen werden in der Literatur unterschieden?

⁉️ In welcher Beziehung stehen die formalen Kategorien der psychodynamischen Interventionsliste zu den Techniken Klarifikation, Konfrontation und Deutung?

.

36
Q

🤓 Lernfragen

⁉️ Was versteht man unter einer Deutung? Was ist das Ziel einer Deutung?

A

.

37
Q

🤓 Lernfragen

⁉️ Welche Arten von Deutungen werden in der Literatur unterschieden?

A

❗️▫️ Deutung
❗️▫️ Übertragungsdeutung

▫️ Widerstandsdeutung
▫️ Inhaltsdeutung

▫️ Klarifikation/Klärung
▫️ Konfrontation

.

38
Q

🤓 Lernfragen

⁉️ In welcher Beziehung stehen die formalen Kategorien der psychodynamischen Interventionsliste zu den Techniken Klarifikation, Konfrontation und Deutung?

A

.

39
Q

6.) (weiterführende) Literatur 📖

A

❗️📖 Gumz, A. + Hörz-Sagstetter, S. (2018). Psychodynamische Psychotherapie in der Praxis. Weinheim: Beltz.

❗️[insbes Kapitel 11]

-> bes wichtig für die Vorbereitung der Prüfung !!

.