6. Leistung in Gruppen Flashcards

1
Q

Gruppenpotential (auch: potentielle Gruppenleistung)

A

• Zu welcher Leistung wäre es gekommen, wenn dieselben Mitglieder unabhängig voneinander gearbeitet hätten?
– Bestimmung in 2 Schritten
1. Individuelle Leistung der Gruppenmitglieder bestimmen
2. Zusammenführen der individuellen Leistungen zu einem Gruppenprodukt
– Abhängigkeit vom Aufgabentyp

• Arten von Gruppenaufgaben nach Steiner (1972) – Teilbarkeit
– Quantität (Maximierungsaufgaben) vs. Qualität (Optimierungsaufgaben)
– Zusammenhang der Gruppenleistung mit individuellen Leistungen
• Additive Aufgaben
• Disjunktive Aufgaben
• Konjunktive Aufgaben

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2
Q

Arten von Gruppenaufgaben nach Steiner (1972)

A
  • Art der Aufgabe: Additiv
  • Gruppenpotential: Summe der Leistung der einzelnen Mitglieder
  • Abhängigkeit von Gruppengröße: Gruppenpotential steigt linear mit der Gruppengröße
  • Beispiel: Brainstorming
  • Art der Aufgabe: Disjunktiv
  • Gruppenpotential: Einzelleistung des besten Mitglieds
  • Abhängigkeit von Gruppengröße: Gruppenpotential steigt mit der Gruppengröße; Anstieg wird umso kleiner, je größer die Gruppe
  • Beispiel: Problemlösung mit einer richtigen Lösung
  • Art der Aufgabe: Konjunktiv
  • Gruppenpotential: Einzelleistung des schlechtesten Mitglieds
  • Abhängigkeit von Gruppengröße: Gruppenpotential sinkt mit der Gruppengröße
  • Beispiel: Bergsteigen
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3
Q

Prozessverluste und Prozessgewinne

A

Tatsächliche Gruppenleistung = Gruppenpotential – Prozessverluste + Prozessgewinne

Prozessverluste und Prozessgewinne in 3 Bereichen

  1. Koordination
  2. Motivation
  3. Individuelle Fertigkeit
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4
Q

Koordinationsverluste

A

• Koordinationsverluste = verringerte Leistung einer Gruppe, weil individuelle Beiträge der Mitglieder nicht optimal koordiniert werden

Ringelmann-Effekt
• Ungenügende Koordination
• Abnehmende Motivation

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5
Q

Koordinationsverluste beim Brainstorming

A

• Annahme: Mehr und bessere Ideen in Brainstorming-Gruppen, als wenn die selben Personen individuell Ideen generieren würden (Osborn, 1957)
• Studien mit Vergleich Brainstorming vs. Nominalgruppe (z.B. Mullen et al., 1991) zeigen aber:
– Weniger Ideen
– Schlechtere Qualität
– Ursache: Produktionsblockierung (Diehl & Stroebe, 1987)
• Nur eine Person kann in Gruppe sprechen, andere Personen können derweil keine Ideen äußern

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6
Q

Motivationsverluste

A

• Soziales Faulenzen
– Weniger Anstrengung eines Gruppenmitglieds, weil individueller Beitrag nicht identifizierbar
• Entbehrlichkeitseffekt
– Weniger Anstrengung eines Gruppenmitglieds, weil Anschein entsteht, dass individueller Beitrag keinen/sehr geringen Einfluss auf die Gruppenleistung hat
• Sucker-Effekt
– Weniger Anstrengung eines Gruppenmitglieds, weil angenommen/erwartet wird, dass andere ihre Anstrengung vermeiden, und man nicht ausgenutzt werden möchte

Additive Aufgaben -> Soziales Faulenzen, Entbehrlichkeitseffekt, Sucker-Effekt

Distinktive Aufgaben -> Entbehrlichkeitseffekt, Sucker-Effekt

Konjunktive Aufgaben -> Entbehrlichkeitsffekt, Sucker Effekt

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7
Q

Motivationsgewinne

A

• Sozialer Wettbewerb
– Erhöhte Anstrengung eines Gruppenmitglieds aufgrund von Wettbewerb zwischen Gruppenmitgliedern
• Soziale Kompensation
– Erhöhte Anstrengung eines Gruppenmitglieds, um Leistungsdefizite anderer zu kompensieren
• Köhlereffekt
– Erhöhte Anstrengung schwächerer Gruppenmitglieder, weil diese nicht verantwortlich sein wollen für schwache Gruppenleistung

Additive Aufgaben -> Soziale Kompensation, (Sozialer Wettbewerb)

Disjunktive Aufgaben -> Sozialer Wettbewerb

Konjunktive Aufgaben -> Sozialer Wettbewerb, Köhlereffekt

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8
Q

Individuelle Fertigkeitsgewinne und -verluste

A

• Jenseits von Motivation kann die Gruppensituation bzw. die soziale Interaktion die individuelle Fertigkeit bzgl. der Bearbeitung einer Aufgabe beeinflussen.
– Z.B. Verbesserung durch gegenseitige kognitive Stimulation
– Z.B. Beeinträchtigungen durch eingeengte Aufmerksamkeit oder durch kognitive Einschränkung

• Voraussetzung für kognitive Stimulation beim Brainstorming: Ausschalten von Produktionsblockierung
– Z.B. durch Chat statt direktem und verbalem Austausch

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9
Q

Management von Gruppenleistung

A
  1. Zusammensetzung der Gruppen
    – Gruppen sollten den Anforderungen der Aufgaben entsprechend zusammengesetzt werden
    • Z.B. Meinungsdivergenz bei Entscheidungsaufgaben
    – Mehr Austausch von ungeteilten Informationen bei Hidden-Profile-Aufgaben, wenn Gruppenmitglieder vor einer Diskussion unterschiedliche Positionen haben (Schulz-Hardt et al., 2006)
  2. Gruppensynchronisierung
    – Aktivitäten zur Optimierung der Zusammenarbeit
    • Z.B. Verhinderung von Motivationsverlusten kontinuierliche Sichtbarkeit der individuellen Beiträgen
  3. Gruppenlernen
    – Lernprozesse, die (oftmals erst nach einer Weile) auftreten, wenn mehrere Menschen an der selben Aufgabe arbeiten
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10
Q

Führung – Gegenstandsbestimmung

A

• Führung in Organisationen: „Beeinflussung, Motivierung und Befähigung anderer,
etwas zur Effektivität von Arbeitseinheiten und Organisationen beizutragen“ (Jonas et al., 2014)

• 3 Ansätze der Führungsforschung
1. Führerorientierte Forschung
(Persönlichkeitsmerkmale und Verhaltensweisen einer Führungskraft)
2. Kontingenzansätze
(Berücksichtigung von situativen Charakteristika)
3. Ansätze, die die Beziehung zwischen Führungskraft und Mitarbeitenden berücksichtigen (z.B. transformational-transaktionale Führung)

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11
Q

Führerorientierte Forschung – Persönlichkeitsmerkmale von Führungskräften

A

• Kausalität: Wird man wirklich als Führungskraft geboren?
Was sind mediierende Variablen? → Führungsverhalten

Extraversion + ->Effektive Führung
Offenheit f. E. + -> Effektive Führung
Gewissenhaftigkeit + -> Effektive Führung
Neurotizismus - -> Effektive Führung

Intelligenz + -> Effektive Führung

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12
Q

Führerorientierte Forschung – Führungsverhalten

A

• Leader Behavior Description Questionnaire (LBDQ)
– Mitarbeiterorientierte Verhaltensweisen
– Aufgabenorientierte Verhaltensweisen
• Metaanalyse mit k = 300 Stichproben (Judge et al., 2004)

Mitarbeiterorientierte Verhaltensweisen -> Motivation der Mitarbeitenden, Effektivität der Führungskraft, (Gruppenleistung)

Aufgabenorientierte Verhaltensweisen -> Effektivität der Führungskraft, Motivation der Mitarbeitenden, Gruppenleistung

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13
Q

Kontingenzansätze

A

• Generelle Idee: Unterschiedliche Situationen erfordern unterschiedliche Führungsverhaltensweisen
– Herausforderung für Führungskräfte: Unterschiedliche situative Herausforderungen erkennen • Weg-Ziel-Theorie der Führung (House, 1996)

Führungsverhaltenweisen:

  • klärendes Verhalten
  • erleichterung der arbeit
  • partizipatives verhalten
  • unterstützendes verhalten
  • leistungsorientiertes verhalten

->

Auswirkungen auf die Mitarbeiter:

  • individuelle leistung
  • individuelle Entwicklung
  • arbeitszufriedenheit
  • wohlbefinden

Situative Kontingenzen:

Personenmerkmale der Mitarbeiter
(zb. Kontrollüberzeugungen, Wissen, Fertigkeiten)

Merkmale der Arbeitsumgebung
(zb. Aufgabenstruktur, Arbeitsgruppe)

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14
Q

Transformational-transaktionale Führung

A
• Transaktionale Führung: Konzentration auf den Austausch von Ressourcen zwischen Mitarbeitenden und Führungskraft
– 3 Unterdimensionen
• Kontingente Belohnung
• Aktive Kontrolle
• Passive Kontrolle
• Transformationale Führung: Ziele/Bedürfnisse der Mitarbeitenden und der Gruppe werden durch das Vorhandensein einer Vision in Einklang gebracht
– 4 Unterdimensionen („Die vier I‘s“)
• Idealisierter Einfluss
• Inspirierende Motivation
• Intellektuelle Stimulierung
• Individuelle Berücksichtigung
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