Leitfragen Vorlesungen Flashcards

1
Q

Womit beschäftigt sich die Sozialpsychologie?

A

– Sozialer Einfluss anderer Personen auf Gedanken, Gefühle, kognitive Prozesse und Verhaltensweisen von Individuen

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2
Q

Welcher wissenschaftlicher Methoden bedient sich die Sozialpsychologie?

A

– U.a. Experimente, Umfrageforschung, Metaanalysen

– Besonderheiten von Experimenten: experimentelle Variation der UV, Zufallszuweisung

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3
Q

Was sind Maßnahmen der Open Science Bewegung?

A

– Wichtigste Maßnahmen: Power-Analysen, Offenlegen von Daten, Materialien, Skripten und Artikeln, Präregistrierung von Hypothesen und methodischem Vorgehen, Replikationen

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4
Q

Welche Wege der Verarbeitung sozialer Informationen gibt es?

A

Automatische Verarbeitung: unabsichtliche, unbewusste Verarbeitung, die nicht mit anderen kognitiven Prozessen interferiert.
Kontrollierte Verarbeitung: absichtsgeleitete, willentlich kontrollierte Verarbeitung, die aufwändig ist und bewusst abläuft.

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5
Q

Was ist Priming?

A

„Bahnung“; d.h. Aktivierung eines Stimulus erleichtert die Verarbeitung eines
verwandten Stimulus.
Es wird semantisches, affektives und prozedurales Priming unterschieden.

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6
Q

Wie nehmen wir andere Personen wahr?

A

Wir sammeln und integrieren soziale Informationen. Dies geschieht nicht immer nach objektiven Kriterien. So gibt es bspw. Effekte der Reihenfolge (Primacy- Effekt) und der Art der Informationen (zentrale Persönlichkeitsmerkmale) auf unsere Wahrnehmung. Zudem gibt es das Phänomen der sich selbst erfüllenden Prophezeiung.

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7
Q

Wie erklären wir uns das Verhalten anderer Personen?

A

Nach der Theorie der korrespondierenden Schlussfolgerung wird auf Dispositionen attribuiert, wenn eine gewählte Handlung andere Ergebnisse liefert als nicht-gewählte Handlungsoptionen.
Nach der Kovariationstheorie überprüfen wir, ob eine beobachtbare Wirkung mit einer Person, einer Entität oder dem Kontext variiert.

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8
Q

Was sind soziale Normen?

A

Soziale Normen sind soziale Standards, die von Mitgliedern einer Gruppe akzeptiert werden. Sie stellen Überzeugungssysteme darüber dar, wie man sich (nicht) verhalten sollte. Sie sind Ausdruck geteilter Erwartungen hinsichtlich typischer (=deskriptive Normen) und erwünschter (=injunktive/präskriptive Normen) Aktivitäten.

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9
Q

Was sagen Milgrams Experimente über Gehorsam aus?

A

Milgram interpretiert seine Ergebnisse als Ausdruck eines blinden Gehorsams – und
bezieht sich dabei auf den Gehorsam vieler Deutschen während des Holocausts.
Andere Autoren sprechen sich hingegen dafür aus, dass die Vpn in Milgrams Experiment aktiv handeln, weil sie sich mit den wissenschaftlichen Zielen der Studie identifizieren.

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10
Q

Wie wirken Mehrheits- und Minderheitseinfluss?

A
Laut Moscovici (1980) erzeugen Mehrheiten Vergleichsprozesse, bei denen die Aufmerksamkeit auf der Beziehung zu anderen liegt, und – in der Konsequenz – eine oberflächliche Anpassung, die sich auf öffentlichen und direkten Maßen bemerkbar macht. Minderheiten erzeugen Validierungsprozesse, bei denen die Aufmerksamkeit auf Inhalten liegt. Minderheitseinfluss führt zwar nicht zu einer öffentlichen Darstellung als Abweichler*in, aber zu einer internalisierten Veränderung, die sich auf privaten und indirekten Maßen bemerkbar macht.
Metanalytisch zeigt sich aber, dass Mehrheitseinfluss i.d.R. größer ist als Minderheitseinfluss – außer bei indirekt geäußerten Meinungen.
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11
Q

Was ist eine Einstellung?

A

Gesamtbewertung eines Objekts, die auf kognitiven, affektiven und verhaltensbezogenen Informationen beruht.

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12
Q

Wie ist der Zusammenhang zwischen Einstellungen und Verhalten?

A

Zwischen r = .15 und r = .38; höher wenn Korrespondenz zwischen Maßen, starke Einstellung
und wenig Self-Monitoring sowie in bestimmten Verhaltensbereichen

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13
Q

Wie funktioniert Einstellungsänderung durch Persuasion?

A

Laut Elaboration Likelihood Model über zentrale oder periphere Route. Sie unterscheiden sich im Ausmaß der Elaboration. Wichtig für die Einstellungsänderung sind entweder Argumente oder heuristische Hinweisreize

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14
Q

Funktioniert Einstellungsänderung durch den Einsatz von Anreizen und Sanktionen?

A

Laut Dissonanzreduktion dürfen Sanktionen nicht zu hoch ausfallen, damit sie keine hinreichende Rechtfertigung für ein Verhalten darstellen – denn dann würde keine Dissonanz
entstehen, die eine Einstellungsänderung nach sich zieht.
Laut Reaktanztheorie können Sanktionen „Bumerang-Effekte“
auslösen (z.B. verbotenes Verhalten wirkt attraktiver durch Verbot).

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15
Q

Zu welchen Prozessverlusten und Prozessgewinnen kann es bei der Arbeit in Gruppen kommen?

A

Koordinationsverluste (z.B. Ringelmann-Effekt), Motivationsverluste (soziales Faulenzen, Entbehrlichkeitseffekt, Sucker-Effekt), Motivationsgewinne (sozialer Wettbewerb, soziale Kompensation, Köhlereffekt), individuelle Fertigkeitsverluste (z.B. kognitive Einschränkung), individuelle Fertigkeitsgewinne (z.B. kognitive Stimulation)

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16
Q

Was macht eine gute Führungskraft aus?

A

Bestimmte Persönlichkeitsmerkmale (Extraversion, Offenheit, Gewissenhaftigkeit und niedriger Neurotizismus) sowie Intelligenz
Bestimmtes Führungsverhalten (v.a. mitarbeiterorientierte Verhaltensweisen, weniger aufgabenorientierte Verhaltensweisen)
Beherrschen einer Reihe von Verhaltensweisen und Fähigkeit, diese flexibel einzusetzen (je nach Situation und Mitarbeiter*in)
Transaktionaler Führungsstil (klare Erwartungen und transparente Belohnungen, aktive Kontrolle)
Transformationaler Führungsstil (Positivbeispiel sein, Charisma und
Motivationsfähigkeit, Fähigkeit Mitarbeitende intellektuell zu stimulieren,
individuelle Berücksichtigung von Mitarbeitenden und deren Fähigkeiten und

Bedürfnisse)

17
Q

Mit wem gehen wir Beziehungen ein?

A

Bedeutsame Faktoren sind physische Attraktivität, räumliche Nähe, Vertrautheit, Ähnlichkeit

18
Q

Wann halten Beziehungen?

A

Prädiktoren für Stabilität und Zufriedenheit von Liebensbeziehungen sind ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Einsatz und Ergebnis zwischen Partner*innen, das (Nicht-)Vorhandensein von Alternativen, vergangene Investitionen.
Prozesse, die zur Stabilität beitragen sind Versöhnlichkeit, Opferbereitschaft, ein Glaube an die Überlegenheit der eigenen Beziehung, die Abwertung von Alternativen.

19
Q

Warum helfen Menschen nicht?

A

Zuschauereffekt, Verantwortungsdiffusion, Pluralistische Ignoranz, Hemmung durch Publikum

20
Q

Warum helfen Menschen?

A

Kosten-Nutzen-Abwägung, Persönlichkeit, Weitergabe der eigenen Gene, geteilte soziale Identität, Eigengruppennormen

21
Q

Welche psychologischen Theorien gibt es für die Entstehung aggressiven Verhaltens?

A

Frustrations-Aggressions-Hypothese, kognitiv neo-assoziationistisches Modell, Erregungsübertragung, Lerntheorien (direkte Verstärkung und Modelllernen), aggressive Skripte

22
Q

Welche personalen und situativen Faktoren bedingen die Entstehung aggressiven Verhaltens?

A

Personal: Aggressive Persönlichkeit, feindseliger Attributionsstil, männliches Geschlecht
Situativ: Alkohol, Hitze, gewalthaltige Medien

23
Q

Was sind moderne Formen der Abwertung von Fremdgruppen?

A

Moderne Formen der Abwertung sind meist subtiler als historische Formen. Bei der Infrahumanisierung werden Outgroups bspw. genuin menschliche Emotionen abgesprochen. Der benevolente Sexismus hat augenscheinlich positive Anteile. Tokenism bezeichnet kleinere Zugeständnisse an die Outgroup, die davon ablenken, dass die Outgroup weiterhin diskriminiert wird.

24
Q

Was sind Vorurteile, Stereotypen und Diskriminierung sie?

A

Vorurteile können definiert werden als negative affektive Vorbewertungen einer Gruppe. Stereotype sind kognitive Strukturen, die Erwartungen über eine soziale Gruppe enthalten. Diskriminierung ist die negative Behandlung eines Mitglieds einer Gruppe aufgrund dessen Mitgliedschaft in der Gruppe. Die drei Aspekte können als emotionaler, kognitiver und verhaltensbezogener Ausdruck einer Einstellung gesehen werden.

25
Q

Was sind Konsequenzen von Abwertung für Betroffene?

A

Abwertung kann für Betroffene verschiedene negative Konsequenzen haben, wie z.B.:
• verringerte psychische und physische Gesundheit (aber auch erhöhte Identifikation)
• verringerte und stereotyp-bestätigende Leistung in Leistungstests

26
Q

Welche Variablen sagen Outgroup-Abwertung vorher…

A

– auf Ebene der Person?
Ideologische Einstellungen wir RWA und SDO.
– auf Ebene von Gruppen?
Negative Interdependenz von Zielen, Kategorisierung in Gruppen und Bedrohungsgefühle.
– auf Ebene der Gesellschaft? Gesellschaftliche Debatten und Normen.

27
Q

Wie kann Kategorisierung zur Verbesserung von Intergruppenbeziehungen beitragen?

A

Intergruppenbeziehungen können durch unterschiedliche Formen der „Um- Kategorisierung“ von Ingroup und Outgroup verbessert werden: Dekategorisierung, Rekategorisierung oder Kategorisierung nach dem Modell der wechselseitigen Differenzierung. Die Ansätze unterscheiden sich u.a. im Hinblick auf die Salienz der In- und Outgroup.
Grundsätzlich ist anzunehmen, dass die unterschiedlichen Formen der Kategorisierung zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Prozess des Kennenlernens einer anderen Gruppe besonders effektiv sind.

28
Q

Kann Intergruppenkontakt Vorurteile reduzieren?

A

Kontakt reduziert Vorurteile – besonders, wenn gleicher Status zwischen den Gruppen in der Kontaktsituation besteht, es gemeinsame Ziele gibt, Kontakt von Institutionen gefördert wird, gemeinsame Interessen wahrgenommen werden und das Potential für Freundschaft besteht. Auch indirekte Kontaktformen wie extended, vicarious oder imagined contact reduzieren Vorurteile.