06 Gedächtnis, Lernen und Vergessen Flashcards

1
Q

Welche drei Prozesse bilden die gängigen Gedächtnisprozesse?

A

Enkodierung

Speicherung

Abruf
(oder Vergessen)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Welche Ansätze gibt es zur Architektur des Gedächtnisses?

A

Mehrspeichermodell (Atkinson & Shiffrin, 1968)

Einspeichermodell (Jonides et al., 2008)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Von welchen Komponenten des Gedächtnisses gehen Atkinson & Shiffrin, 1968 aus?

A

Ultrakurzzeitgedächtnis/Sensorischer Speicher

Kurzzeitgedächtnis

Langzeitgedächtnis

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Die drei Stufen des Gedächtnisses nach Atkinson & Shiffrin, 1968 haben jeweils einen Begriff zugeschrieben, der den Verlust der Information beschreibt.

Welche sind diese Begriffe?

A

Sens.Speich: Decay

KZG: Displacement

LZG: Interference

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Was macht nach Atkinson & Shiffrin, 1968 den

Sensorischen Speicher aus?

Plus: Wie wird es zusätzlich unterteilt?

A

Unbewusst

Modalitätsspezifisch

große Kapazität aber kurze Haltedauer

Plus:

Ikonisches Gedächtnis (500ms)

Echoisches Gedächtnis (2s)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Welche ist nach Atkinson und Shiffrin, 1968 die Hauptfunktion des Kurzzeitgedächtnisses?

A

Weiterverarbeitung und Weiterleitung ins ins LZG

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Auf welche Art gehen nach Atkinson und Shiffrin, 1968 Informationen aus dem KZG verloren und wie wird das verhindert?

A

Information geht verloren durch:

  1. Ersetzen
  2. Zerfall
  3. Interferenz

Zerfall kann durch Rehearsal verhindert werden.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Wie viel kann das KZG laut Atkinson und Shiffrin, 1968 verarbeiten?

A

5 ± 2 Items gleichzeitig (Miller, 1956)

oder:

Mehr durch Chunks (Gruppen von Information)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Was zeichnet nach Atkinson und Shiffrin, 1968
das Langzeitgedächtnis aus?

A

Langfristige Speicherung

Unbegrenzte Kapazität und Speicherdauer

Semantische Kodierung

Vergessen durch Interferenz

letzte zwei sind mittlerweile streitig

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Wie können wir das Mehrspeichermodell nach Atkinson und Shiffrin, 1968 bewerten?

A

Es ist ein guter Grundstein, der viel Forschung inspiriert hat und gute Punkte vertritt.

Allerdings ist es zu einfach und allgemein gehalten und erfasst nicht die ganze Komplexität der Gedächtnisprozesse und die Wichtigkeit des Langzeitgedächtnisses.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Worauf fokussieren Jonides et al., 2008 im Vergleich zu Atkinson und Shiffrin, 1968 ?

A

Jonides et al., 2008 fokussiert auf die Gemeinsamkeiten zwischen Kurz- und Langzeitgedächtnis

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Das Einspeichermodell nach Jonides et al., 2008 sieht das Gedächtnis
als einen einheitlichen Speicher.

Woraus besteht demnach dann das Kurzzeitgedächtnis?

A

KZG besteht aus
temporärer Aktivierung von LZG-Repräsentationen
d.h. wir lernen über schon bekannte Information

KZG in erster Linie durch
Hippocampus und mediale Temporallappen
gestützt

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Was konnte die Studie Race et al., 2013
zur Verbindung von Hippocampus und KZG feststellen?

A

Wiedererkennen von Gesichtern nach 8/15s

KZG nur bei Patienten mit H+ beeinträchtigt

(Schädigung in Hippocampus und medialerm Temporallappen)

Leistung bei Schädigung allein im Hippocampus war vergleichbar mit Kontrollgruppe

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Was unterscheidet das
Arbeitsgedächtnismodell (Baddeley & Hitch, 1974)
von den bisher bekannten Modellen?

A

Das KZG wird ersetzt durch das Arbeitsgedächtnis, das mehrere Einheiten enthält.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Aus welchen Teilen besteht das Arbeitsgedächtnis (Baddeley & Hitch, 1974) ?

A

Zentrale Exekutive

Phonologische Schleife

Räumlich-visueller Notizblock

Episodischer Puffer

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Womit lässt sich die Zentrale Exekutive im Arbeitsgedächtnismodell (Baddeley & Hitch, 1974) vergleichen?

A

Mit einem Manager, bzw.
mit der gerichteten Aufmerksamkeit

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
17
Q

Was ist die Phonologische Schleife nach Baddeley & Hitch, 1974?

A

Speichert kurzzeitig Informationen in sprachbasierter Form

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
18
Q

Wie heißt nach Baddeley & Hitch, 1974 der Räumlich-visuelle Notizblock und was macht er?

A

VSSP
<em>Visual-Spacial Sketch Pad</em>

Spezialisiert auf räumliche und visuelle Kodierung und Verarbeitung

19
Q

In einem verbesserten Arbeitsgedächtnismodell vom selben Autor,
Baddeley, 2001 wurde der Episodische Puffer ergänzt.

Worum handelt es sich?

A

Temporäres Speichersystem

Enthält verbundene Information aus
phonologischer Schleife, VSSP und LZG

Verbindet die verschiedenen Bereiche und integriert

20
Q

Welche Vorhersagen könnte man aufgrund des Arbeitsgedächtnismodells nach Baddeley & Hitch, 1974
für die Bearbeitung von Aufgaben machen?

A

Prozesse, die gleiche Ressource nutzen,
sollten sich gegenseitig behindern

Prozesse, die unterschiedliche Ressourcen nutzen, sollten
problemlos gleichzeitig ausgeführt werden können.

Starke empirische Stützung durch Dual-Task Aufgaben

21
Q

Aus welchen Komponenten besteht die phonologische Schleife (Baddeley & Hitch, 1974)?

A

Phonologischer Speicher
passiv, befasst mit Sprach<strong>wahrnehmung</strong>

Artikulatorische Kontrollprozesse
aktiv, befasst mit Sprach<strong>produktion</strong>

22
Q

Was ist der phonologische Ähnlichkeitseffekt?

A

phonologisch ähnliche Wortlisten wurden 25% weniger präzise wiedergegeben als unähnliche Worte aus der Vergleichsgruppe

Das lässt auf eine phonologische Art der Verarbeitung schließen, da auch die Schreibweisen unterschiedlich sein können

23
Q

Was ist der Wortlängeneffekt?

A

Phonologische Schleife

Die Gedächtnisspanne ist stark von der Wortlänge abhängig.

Je länger ein Wort ist, desto weniger gut kann man es sich merken

<em>Aber: Konfundierung durch Orthographische Nachbarschaft möglich</em>

24
Q

Wie konnte bei Baddeley et al., 2002 der
Wortlängeneffekt beseitigt werden?

A

Durch artikulatorische Unterdrückung

25
Wozu dient der *VSSP* ?
Verwendet zum temporären Speichern und zur **Verarbeitung räumlicher und visueller Information**
26
Das Konzept des *VSSP* ist umstritten und es wurde eine *alternative Theorie* an seiner Stelle entwickelt, die von **separaten Subsystemen** ausgeht. Worum handelt es sich?
**Logie, 1995**: 1. ***Visueller Zwischenspeicher*** Visuelle Form und Farbe 2. ***Innerer Schreiber*** Verarbeitung von *räumlicher und Bewegungs-*information
27
Welche Evidenz gibt es, die *Logie, 1995* stützen könnte?
***Ventraler vs. Dorsaler Pfad*** es gibt verschiedene Pfade für visuelle und räumliche Information
28
Wo wird die **Zentrale Exekutive** im Gehirn angenommen?
Man geht vom ***Frontallappen*** aus
29
Wie heißt ein Syndrom, bei dem die Schädigung des Frontallappens zur Störung der *zentralen Exekutive* führt?
**Dysexekutives Syndrom** Dys-exekutiv
30
Wozu kommt es beim *Dysexekutiven Syndrom* ?
Störung von Fähigkeiten wie: * Planung * Organisation * Kontrolle/Monitoring * Initiierung von Verhalten Oft durch Schädigung des Frontallappens, *manchmal aber im posterioren/parietalen Bereich*
31
Die Studie **Stuss & Alexander, 2007** hat das *Dysexekutive Syndrom* untersucht. Dabei wurden **drei zentrale exekutive Prozesse im Frontallappen** festgemacht. Welche sind das und wo sind sie zu verorten?
1. **Aufgabenstellung** (links lateral frontal) 2. **Überwachung** (rechts lateral frontal) 3. **Energetisierung** (superior medial, Präfrontaler Kortex) 1) Planung 2) Kontrolle 3) Aufmerksamkeit und Initiierung
32
Welches Phänomen kann durch den **Episodischen Puffer** erklärt werden?
Wie das **Langzeitgedächtnis die Verarbeitung im Kurzzeitgedächtnis** beeinflussen kann
33
Wie nennt man den Prozess, bei dem der *episodische Puffer* Informationen ***aus den verschiedenen anderen Quellen verbindet?***
**Active Binding**
34
Wie können wir *Baddeley's Arbeitsgedächtnismodell* bewerten?
Eine einflussreiche Erweiterung des Mehrspeichermodells von *Atkinson & Shiffrin, 1968*, das **aktive Verarbeitung** und **Läsionsstudien** mit einbezieht. **Rehearsal** spielt keine so große Rolle mehr. Allerdings: teils unspezifisch und noch nicht ausreichend erforscht
35
Wie heißt die Theorie von **Craik & Lockhart, 1972**, die der *Tiefe* der Stimulusverarbeitung eine wichtige Rolle zuschreibt?
**Theorie der Verarbeitungsebenen** *Craik & Lockhart, 1972*
36
Was ist die zentrale Aussage der *Theorie der Verarbeitungsebenen?*
Die **Ebene der Stimulusverarbeitung** beeinflusst die **Einprägsamkeit** einer Information ## Footnote **(Im Gegensatz zu nur Rehearsal wie in Atkinson & Shiffrin)**
37
Wovon geht die *Theorie der Verarbeitungsebenen* auf *neuronaler Ebene* aus?
Tiefere Verarbeitung produziert elaboriertere, stärkere Gedächtnisspuren als oberflächliche Verarbeitung
38
Welche drei Aufgabentypen wurden von **Craik & Tulving, 1975** verwendet, um die *Verarbeitungstiefen* zu untersuchen?
1. **Graphemische** Aufgabe 2. **Phonemische** Aufgabe 3. **Semantische** Aufgabe
39
Worum handelt es sich bei **graphemischen Aufgaben** in *Craik & Tulving, 1975*
z.B. "Entscheide, ob das Wort in **Groß- oder Kleinbuchstaben** geschrieben ist"
40
Worum handelt es sich bei **phonemischen Aufgaben** in Craik & Tulving, 1975
z.B. "**Reimt sich das Wort** mit einem Zielwort?"
41
Worum handelt es sich bei **semantischen Aufgaben** in Craik & Tulving, 1975
z.B. "**Passt das Wort** in einen **Lückensatz**?"
42
Welche Art von Aufgaben konnte bei *Craik & Tulving, 1975* als "beste" **zur Erinnerung beitragenden Verarbeitung** ausgemacht werden?
*semantische Verarbeitung*, besonders bei **"Ja"-Antworten**
43
Welche Theorie geht davon aus, dass **Lernen ein Nebenprodukt von Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Verstehen** ist?
*Theorie der Verarbeitungsebenen, Craik & Lockhart, 1972*
44
Gute Arbeit!
Weiter so!