05 Aufmerksamkeit und Leistung Flashcards

1
Q

Wie können Wir Aufmerksamkeit unterteilen?

A
  • Focused Attention
  • Divided Attention
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2
Q

Wie heißt ein bekanntes “Problem” bei dem es um die Frage geht, wie man einer Unterhaltung folgen kann, während mehrere Leute sprechen?

A

Cocktail-Party-Problem

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3
Q

Welchen Herausforderungen steht unser Hirn für fokussierte auditive Aufmerksamkeit gegenüber

A
  1. Geräusche trennen (sound segregation)
  2. Ausrichtung der Aufmerksamkeit
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4
Q

Was macht die Trennung auditiver Signale schwieriger als die visueller Signale?

A

Überlagerung auditiver Signale statt Überdeckung visueller Signale

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5
Q

Wie heißt die Aufgabe, bei der Cherry, 1952 zwei unterschiedliche Mitteilungen auf je ein Ohr eingespielt hat?

A

Aufgabe des dichotischen Hörens

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6
Q

Was versteht man unter Shadowing und wo wurde es zur Untersuchung auditiver Aufmerksamkeit verwendet?

A

Nachsprechen einer Mitteilung, während auf dem anderen Ohr parallel eine andere Mitteilung läuft.

Cherry 1952

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7
Q

Was konnte Cherry, 1952 für Befunde bzgl. der Relevanz physikalischer Änderungen für auditive Aufmerksamkeit aufstellen?

A

Wichtig zur Unterscheidung von Stimmen war:

Tonhöhe, Intensität, Geschlecht, Richtung des Sprechers…

Bei ähnlichen Eigenschaften nur schwer eine Trennung möglich

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8
Q

Welche Theorie wurde durch Broadbent, 1958 aufgestellt?

A

Filter-Theorie

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9
Q

Was besagt die Filter-Theorie von Broadbent?

A
  • Sensorische Information durchläuft einen “Filter” basierend auf Selektionskriterium
  • Der restliche Input wird kurz behalten und dann verworfen
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10
Q

Welche Theorie wurde durch Treisman, 1964 aufgestellt?

A

Dämpfungs-Theorie der flexiblen Selektion

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11
Q

Was besagt Treisman’s Dämpfungs-Theorie der flexiblen Selektion?

A
  • Nicht-beachtete Reize werden gedämpft (statt gefiltert)
  • Hierarchische Verarbeitung (Es wird behalten, was für den Zuhörer Sinn ergibt)
  • Top-Down Prozesse spielen große Rolle
    • Wahrnehmung ist beeinflusst durch Erwartung und aktivierten Kontext
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12
Q

Welche Theorie besagt, dass alle Stimuli vollständig verarbeitet werden?

A

Deutsch und Deutsch, 1963

Theorie der späten Selektion

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13
Q

Wie können wir die drei bisher bekannten Theorien nach dem postulierten Zeitpunkt der Reizselektion ordnen?

A
  1. Broadbent 1958 – Frühe Selektion
  2. Treisman 1964 – Flexible Selektion
  3. Deutsch & Deutsch 1963 – Späte Selektion
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14
Q
A

Broadbent 1958

Filter-Theorie

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15
Q
A

Treisman 1964

Dämpfungs-Theorie der flexiblen Aufmerksamkeit

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16
Q
A

Deutsch & Deutsch

Theorie der späten Selektion

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17
Q

Broadbent’s Theorie

A

Wenig oder keine Verarbeitung unbeachteter akustischer Information

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18
Q

Treismans Theorie

A

Verarbeitungsumfang unbeachteter akustischer Information ist flexibel

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19
Q

Deutsch und Deutschs Theorie

A
  • Einigermaßen vollständige Verarbeitung unbeachteter akustischer Information
  • Bewusstes stärker verarbeitet als Unbewusstes
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20
Q

Zu welchem Befund kam die Studie Bentin et al., 1995?

A

Unbewusst gehörte Worte wurden auch semantisch verarbeitet, jedoch in geringerem Ausmaß als für bewusst gehörte.

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21
Q

Personen-spezifische Shadowing Fehler (Li et al., 2011)

A

Personen nennen Worte aus nichtbeachtetem Kanal

z.B. Leute, die mit ihrem Gewicht unzufrieden sind, hören Wörter wie “dick” oder “dünn”

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22
Q

Was spielt wohl eine große Rolle bei der Wahrnehmung auditiver Stimuli?

A

Wissen/Expertise und Erwartung

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23
Q

Inwieweit unterscheidet sich die Wahrnehmung des Gesagten einer bekannten Person im Vergleich zu einer unbekannten?

A

Die Genauigkeit der Wahrnehmung ist deutlich höher, wenn der Sprecher dem Zuhörer schon vorher bekannt war.

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24
Q

Welche neuronale Evidenz konnten Kurt et al., 2008 zur Verarbeitung akustischer Inputs vorlegen?

A

“winner takes all”-Mechanismus

Verarbeitung eines bestimmten akustischen Inputs (Fokus) unterdrückt die Gehirnaktivität aller anderen Inputs

Je prägnanter ein Input ist, desto mehr werden weniger prägnante Inputs unterdrückt

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25
Q

Welche Prozesse spielen bei der fokussierten auditiven Aufmerksamkeit eine Rolle – top-down oder bottom-up?

A

Beide.

  • physikalische Eigenschaften zur Trennung (bottom-up)
  • Vorwissen/Bekanntheit der Sprache zum Verständnis (top-down)
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26
Q

Welche Konsequenz hat die Verarbeitung des nicht beachteten Kanals für den Zuhörer?

A

Reaktionsfähigkeit wird aufrechterhalten

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27
Q

Für welche der vorgestellten Theorien gibt es am reichlichsten Evidenz?

A

Treisman’s Dämpfungs-Theorie der flexiblen Selektion

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28
Q

Welche Ansätze/Metaphern gibt es zur fokussierten visuellen Aufmerksamkeit?

A
  1. Visuelle Aufmerksamkeit wie Scheinwerfer
    * Posner, 1980*
  2. Visuelle Aufmerksamkeit wie Zoomlinse
    * e.g., Eriksen & St. James, 1986*
  3. Geteilte Aufmerksamkeit
    * e.g., Awh & Pashler, 2000*
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29
Q

Zu welchem Schluss kommen wir, womit man die visuelle Aufmerksamkeit gut vergleichen kann?

A

Visuelle Aufmerksamkeit ist flexibel einsetzbar, wie Zoomlinse und multiple Scheinwerfer zusammen

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30
Q

Was unterscheidet objektbasierte Aufmerksamkeit und räumliche Aufmerksamkeit und wie funktionieren sie zusammen?

A

Objektbasierte Aufmerksamkeit ist im Alltag gebräuchlicher als räumlich basierte Aufmerksamkeit.

Während wir Objekte fokussieren, können wir zeitgleich auch auf Räumliches achten.

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31
Q

Aus einer Kombination welcher Arten von Faktoren setzt sich visuelle Aufmerksamkeit zusammen?

A
  • räumlich
  • objektbasiert
  • merkmalsbasiert

Zum Beispiel: Suche nach einer Person mit roter Kleidung

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32
Q

Außer den genannten Faktoren, was beeinflusst noch die visuelle Wahrnehmung?

A
  • Strategische Prozesse
  • kürzlich gemachte Erfahrungen
  • Interindividuelle Differenzen
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33
Q

Was passiert mit unbeachteten visuellen Stimuli?

A

Sie werden weniger verarbeitet als beachtete (Martinez et al., 1999)

  1. keine Unterschiede in früher Verarbeitung
  2. Danach ERPs von beachteten Stimuli größer als unbeachteter
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34
Q

Was beantwortet die Load-Theorie?

A

Wird die Leistung von ablenkenden Stimuli beeinflusst?

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35
Q

Welche Arten von Belastung unterscheidet die Load-Theorie?

A
  • Cognitive Load
  • Perceptual Load
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36
Q

Was würde ein hoher perzeptueller Load für die Ablenkung bedeuten?

A

Ein hoher perzeptueller Load bedeutet die Nutzung fast unserer gesamten perzeptuellen Kapazität.

Daher :

Geringe Ablenkungseffekte durch irrelevante Reize, da wenig Ressourcen übrig sind

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37
Q

Was würde ein hoher Kognitiver Load für Auswirkungen auf die Ablenkung haben?

A

ein hoher Kognitiver Load reduziert die Fähigkeit, die kognitive Kontrolle für die Unterscheidung des Ziel- vom Ablenkungsstimulus einzusetzen.

Ablenkungseffekte sind größer

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38
Q

Welche Art Load betrifft jeweils bewusste und unbewusste Prozesse?

A

Kognitiver Load: Bewusste Prozesse

Perzeptueller Load: Unbewusste/automatische Prozesse

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39
Q

Zu welchen Befunden kommt die Load-Theorie?

A
  1. Ein hoher perzeptueller Load reduziert die Ablenkungsfähigkeit
    (externale und internale Stimuli)
  2. Ein hoher kognitiver Load erhöht die Wahrscheinlichkeit der Ablenkung
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40
Q

Welche Unterscheidung macht das Zwei-Aufmerksamkeits-Netzwerke-Modell zur Herkunft von Aufmerksamkeit?

A

Exogen – Zielorientiert

Aus der Umwelt kommend

Endogen – Stimulusorientiert

Aus der Person kommend

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41
Q

Wie heißt das Modell, bei dem man davon ausgeht sich ohne Hinschauen auf ein Objekt konzentrieren zu können?

A

Versteckte Aufmerksamkeit

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42
Q

Versteckte-Aufmerksamkeit-Modell

Welche Cues wurden von Posner (1980) verwendet, um eine Unterscheidung exogener und endogener Reize festzustellen?

A

Endogener Cue: Pfeil zeigt in Richtung des richtigen Kästchens

Exogener Cue: Richtiges Kästchen wird hervorgehoben

Befund: schnelle Reaktion bei beiden Cues
ABER Nur exogene Cues sind auch bei geringerer Validität automatisch

Wenn ein Kästchen aufleuchtet schaut man eher automatisch darauf, als wenn ein Pfeil die Richtung anzeigt

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43
Q

Welchen Verarbeitungsprozessen entsprechen endogene und exogene Prozesse größtenteils?

A

Top-Down: Endogene Verarbeitung

Bottom-Up: Exogene Verarbeitung

44
Q

Was macht das dorsale Aufmerksamkeits-Netzwerk aus?

A

Wird aktiviert, wenn ein Stimulus erwartet wird, der noch nicht präsentiert wurde (Endogen)

45
Q

Was macht das ventrale Aufmerksamkeits-Netzwerk aus?

A

Wird ausgelöst, wenn unerwartete, seltene Reize automatisch entdeckt werden (Exogen, Bottom-up)

46
Q

Wie unterscheiden sich die Prozesse der ventralen und dorsalen Ströme bei Wahrnehmung und Aufmerksamkeit?

A

Beim Aufmerksamkeitsmodell wird das Dorsale Netzwerk für Top-Down-Prozesse aktiviert.

Beim visuellen Wahrnehmungsmodell wird für Top-Down-Prozesse der ventrale Strom aktiviert.

Ebenso Vice-Versa

Der Zusammenhang ist noch nicht erforscht

47
Q

Was können wir daraus schließen, dass Defizite bei Störung des ventralen und dorsalen Stroms stark korrelieren?

A

Top-Down- und Bottom-up-Prozesse nutzen unterschiedliche Hirnareale, sind aber teils überlappend und stark vernetzt.

48
Q

Wozu führen Läsionen am superioren Parietallappen?

A

(Dorsal)

Größere Probleme mit Top-Down-Verarbeitung

49
Q

Wozu führen Läsionen am temporalen parietalen Kreuzungsareal?

A

(Ventral)

Größere Probleme mit stimulusorientierter Aufmerksamkeitsverarbeitung (Bottom-Up)

50
Q

Welche beiden Störungen können wir im Zusammenhang mit Aufmerksamkeit nennen?

A
  • Neglect
  • Extinction (Auslöschung)
51
Q

In welcher Hemisphäre treten bei Neglect typischerweise Läsionen auf?

A

Rechte Hemisphäre

Dadurch werden Objekte im linken Teil des visuellen Felds nicht erfasst

52
Q

Welche Arten von Neglect können wir unterscheiden?

A

Objektzentrierter Neglect

Subjektzentrierter Neglect

53
Q

Wie nennt man objekt- und subjektzentrierten Neglect noch?

A

egozentrischer und allozentrischer Neglect

54
Q

Was passiert beim egozentrischen Neglect?

A

Mangelnde Erfassung von Stimuli im linken Teil des visuellen Felds

55
Q

Was passiert beim allozentrischen Neglect?

A

mangelnde Erfassung der linken Seite von Objekten und nicht des gesamten linken visuellen Felds

56
Q

Was passiert bei Extinction (Auslöschung)?

A

Ein Stimulus wird dann ausgelöscht/nicht wahrgenommen, wenn ein ähnlicher Stimulus parallel auf der gegenüberliegenden Seite präsentiert wird

57
Q

Welche Hirnareale sind typischerweise bei Neglect geschädigt?

A

Kann sehr unterschiedliche Hirnareale betreffen, je nach Patient.

Typischerweise aber im ventralen Aufmerksamkeits-Netzwerk

58
Q

Welche Hirnareale sind typischerweise bei Extinction-Patienten geschädigt?

A

Temporal-Parietalisches Kreuzungsareal und intraparietaler Sulcus (IPS)

Dorsales Netzwerk, top-down

59
Q

Feature-Integrations-Theorie

A

Objekt-Features: Farbe, Größe, Orientierung…

zwei Verarbeitungsphasen

  1. Schnelle prä-attentive Verarbeitung
  2. langsamere Verarbeitung mit gerichteter Aufmerksamkeit
60
Q

Was passiert in der ersten Verarbeitungsphase der Feature-Integrations-Theorie?

A

Erkennen von einzelnen Features schnell und unabhängig von Gesamtzahl präsentierter Reize

61
Q

Was passiert in der zweiten Phase der Feature-Inklusions-Theorie?

A

Erkennen von Objekten mit kombinierten Merkmalen langsamer und abhängig von Anzahl der Reize

62
Q

Wer hat die Feature-Inklusions-Theorie aufgestellt und wann?

A

Treisman & Gelade (1980)

63
Q

Wie konnte man die Feature-Inklusions-Theorie testen?

A

Präsentation von Zielreiz

entweder einfaches Feature (S)

oder kombiniertes Feature (blaues S)

Messung der Zeit, bis Testperson das Feature finden konnte

64
Q

Wie nennt man eine Verknüpfung, die man aufgrund von nicht gerichteter Aufmerksamkeit fälschlicherweise macht?

<strong>z.B. Eigenschaften kombinieren</strong>

A

Illusorische Verknüpfung

65
Q

Wozu führen illusorische Verknüpfungen?

A

Zur Wahrnehmung inexistenter Objekte

66
Q

Welche Stärken können wir für Treisman und Gelades Theorie der Feature-Integration nennen?

A
  • Kernannahmen sind empirisch gut gestützt
  • Einfache Theorie Differenzierung zentraler Prozesskomponenten
67
Q

Was nimmt das Textur-Nutzungs-Modell an?

(Rosenholtz et al., 2012)

A
  1. Frühe Analyse der Textur
  2. Aufteilung von Objekten
  3. Verstehen des Kerninhalts (Gist)
  4. Ausrichtung der Aufmerksamkeit
  5. Top-Down-Prozesse zentral
68
Q

In Rosenholtz et al., 2012 wurde der Informationsgehalt peripherer Reize variiert. Wozu führte das mit Sicht auf das Experiment?

A

Die Geschwindigkeit der visuellen Suche konnte fast perfekt durch den Informationsgehalt peripherer Reize vorhergesagt werden.

69
Q

Wie nennt sich die Theorie, die Wolfe et al., 2011 zur visuellen Suche aufstellten?

A

Zwei-Pfad-Modell (Wolfe et al., 2011)

70
Q

Im zwei-Pfad-Modell nach Wolfe wird zentral wovon ausgegangen?

A
  • Unser Wissen über wahrscheinliche Lokation von Objekten ist die wichtigste Determinante der visuellen Suche im realen Kontext
  • Top-Down Prozesse spielen eine immens große Rolle bei der visuellen Suche
71
Q

Welche beiden Pfade gibt es im Zwei-Pfad-Modell?

A
  • Selektiver Pfad
  • Nonselektiver Pfad
72
Q

Welche Informationen werden durch den selektiven Pfad im zwei-Pfad-Modell verarbeitet?

A

Individuell zur Wiedererkennung bestimmte Objekte

73
Q

Welche Informationen werden durch den nonselektiven Pfad im Zwei-Pfad-Modell verarbeitet?

A

Die Kernaussage (Gist) einer einer Szenerie als episodische Erinnerung

Hier dienst dieser Pfad dazu, die Erinnerung mit Details zu bereichern

74
Q

Zu welchem zentralen Befund kamen Studien, die das Zwei-Pfad-Modell testen sollten?

A
  • Vorwissen
  • Erfahrung

spielen eine sehr zentrale Rolle und stützen dadurch das Modell

75
Q

Wie nennt man die Koordination der Aufmerksamkeit über zwei oder mehr Modalitäten hinweg?

A

Cross-Modale Effekte

Die Information aus mehreren Sinnesmodalitäten muss oft koordiniert werden.

z.B. Stimme und Lippenbewegung für besseres Verständnis

76
Q

Wie kann das cross-modale Prinzip beim Bauchredner-Effekt beobachtet werden?

A

Die Puppe eines Bauchredners erweckt in uns die Erwartung einer bestimmten Stimmlage, Art zu sprechen, etc.

Da der Bauchredner den Mund nicht bewegt und die Puppe schon, setzen wir die beiden Reize (Modalitäten) als passend zusammen.

77
Q

Mit welcher uns schon bekannten Theorie können wir den Bauchrednereffekt noch erklären?

Warum?

A

Welch & Warren, 1980

  • bei konfligierenden Informationen dominiert Modalität mit höchster Genauigkeit/Schärfe
  • Bei klassischem Bauchreden: visuelles Signal valider
78
Q

Wie konnte in der Review von Chen & Vroomen (2013) der temporale Bauchrednereffekt demonstriert werden?

A

Ein Licht wurde kurz vor dem Abspielen eines Tons präsentiert

Die Probanden nahmen Ton und Licht als zusammen auftretend wahr.

79
Q

Wie lautet der geläufige Begriff für geteilte Aufmerksamkeit?

A

Dual-Task-Performance

80
Q

Welche Vor- und Nachteile konnte man für Multitasker feststellen?

A
  • Häufige MT sind eher abgelenkt
  • Aber: bessere großflächige kognitive Kontrolle
  • Seltene MT haben stärkere Kontrolle über ihre Top-Down-Steuerung der Aufmerksamkeit
81
Q

Intensives Multitasking korreliert mit

  1. nützlichen
    oder
  2. nachteiligen

Effekten auf die Aufmerksamkeit?

A

Sowohl als auch

82
Q

Wirkt sich Multitasking auf die Aufmerksamkeitskontrolle aus oder umgekehrt?

A

Das ist nicht bekannt.

Durch Experimente können wir versuchen Antworten zu finden.

83
Q

Wozu führt der Grad der Ähnlichkeit zweier Aufgaben mit Blick auf die Leistung bei ihrer Bearbeitung?

A

Interferenz

84
Q

Auf welche Arten kann Inferenz beeinflusst werden?

(Welcher Fachbegriff)

A

Modalitäten

  • ähnliche Stimulusmodalitäten
  • ähnliche Reaktionsmodalitäten
85
Q

Welche beiden Stimulusmodalitäten können wir zur Untersuchung von Multitasking am besten untersuchen?

A

auditiv vs. visuell

86
Q

Welche beiden Reaktionsmodalitäten können wir zur Untersuchung von Multitasking am besten untersuchen?

A

manuell vs. verbal

87
Q

Welche Art der genannten Modalitäten führt zu mehr Interferenz, welche zu weniger?

A

Stimulusmodalitäten → Mehr Interferenz

Reaktionsmodalitäten → Weniger Interferenz

88
Q

Was können wir aus der Studie Spelke et al., 1979 schließen, bei der zwei Testpersonen nach vierwöchigem Training

gleich gutes Verständnis beim Lesen eines Textes hatten, ob mit oder ohne paralleler Diktieraufgabe?

A

Visuelle und auditiv/manuelle Verarbeitungsprozesse können ohne viel Interferenz ablaufen

89
Q

Welche “Strategien” können wir für die kognitive Verarbeitung von Aufgaben anwenden?

A

Strategien der kognitiven Verarbeitung

Serielle Verarbeitung

Parallele Verarbeitung

90
Q

Zu welchem Ergebnis kam die Studie Lehle et al., 2009 im Hinblick auf Unterschiede serieller und paralleler Verarbeitung?

A
  • Serielle Verarbeitung ist besser, aber anstrengender
  • Parallele Verarbeitung ist schlechter, aber bei Testpersonen bevorzugt
91
Q

Welche vier Hauptfaktoren beinhaltet die Multiple-Ressourcen-Theorie (Wickens, 1984, 2008)?

A

Multiple-Ressourcen-Theorie (Wickens, 1984, 2008)

  1. Verarbeitungsstadien
  2. Verarbeitungscodes
  3. Modalitäten
    fokales Sehen / peripheres Sehen
  4. Antwort-Typen
92
Q

Zu welchem Befund kommt Wickens’ vier-dimensionales-Multiple-Ressourcen-Modell?

A

Bei Aufgaben, die verschiedene Ressourcen erfordern, wird besser abgeschnitten

93
Q

Welche Schwächen könnte man Wickens’ Theorie zuschreiben?

A

Sie ist zu allgemein gehalten und braucht spezifischere Forschung

Aber: Gut begründet, ein guter Start

94
Q

Wie heißt der Nachfolger Wickens’ Multiple-Ressourcen-Theorie?

A

Strang-Kognitions-Theorie (Salvucci & Taatgen, 2008, 2011)

95
Q

Wovon geht die Strang-Kognitions-Theorie aus?

A

Verschiedene kognitive Prozesse verwenden verschiedene neuronale Verarbeitungsstränge/-ketten und sofern es

  • *keine Überlappung der kognitiven Ressourcen** gibt, gibt es auch
  • *keine Interferenz beim Multitasking**
96
Q
A
97
Q

Das Strang-Kognitions-Modell geht von einer “gierigen aber höflichen” Art der Ressourcennutzung aus. Was ist damit gemeint?

A
  • Stränge beanspruchen Ressourcen gierig, wenn sie erforderlich sind
  • entlassen sie aber höflich, wenn sie nicht mehr gebraucht werden.
98
Q

Welche Befunde haben die Studien

Nijboer et al., 2013

und

Janssen & Brumby, 2010

geliefert?

A

Nijboer et al., 2013:

Interferenz bei Nutzung der gleichen Kognitionsstränge

Janssen & Brumby, 2010:

flexible Ressourcennutzung je nach Priorisierung

99
Q

Welcher Befund wurde beim Untersuchen der Additivitätsannahme gemacht?

A

fMRI-Studien: Es gilt nicht Additivität, sondern

Subadditivität

d.h. Wenn zwei Aufgaben mit unterschiedlicher Ressourcennutzung gleichzeitig bearbeitet werden, ist die Hirnaktivität kleiner als wenn sie beide isoliert bearbeitet würden.

In diesem Fall also: 1 + 1 < 2

100
Q

Zu welchen Ergebnissen kam die Studie

Schweizer et al., 2013

Effekte einer auditiven Distraktionsaufgabe auf die Hirnaktivität während einer Geradeaus-Fahr-Aufgabe

A
  • Anstieg der Aktivierung im
  • *ventrolateralen Präfrontal**kortex und
  • *auditorischen** Kortex
  • Verringerte Aktivierung im

visuell-okzipitalen Kortex

Mehr Ressourcen für die Verarbeitung, weniger für die Aufmerksamkeit

101
Q

Welche Annahme wird durch die Befunde aus

Schweizer et al., 2013

gestützt?

A

Dual-Task-Bedingungen erfordern oft exekutive Prozesse,

die bei Einzelaufgaben weniger wichtig sind

DualTask braucht mehr Ressourcen als SingleTask

102
Q

Bei DualTask wird oft eine höhere Hirnaktivität im Präfrontalkortex gezeigt,
welche drei exekutiven Prozesse werden von hier aus gesteuert?

A
  1. Koordination von Aufgabenanforderungen
  2. Bewusste Kontrolle der Aufmerksamkeit
  3. Dual-Task-Management System
103
Q

Weshalb kann man sagen, dass Übung großen Einfluss auf Leistung hat?

A

Manche Prozesse werden durch dauerhafte Übung automatisiert.

104
Q

Der traditionelle Ansatz zur automatischen Verarbeitung von Shiffrin & Schneider, 1977 unterscheidet zwischen zwei Arten kognitiver Prozesse.

Welche sind diese?

A
  1. Kontrollierte Prozesse
    1. begrenzte Kapazität
    2. Aufmerksamkeit
    3. flexibel verwendbar
  2. Automatische Prozesse
    1. unbegrenzt
    2. keine Aufmerksamkeit
    3. schwer zu ändern (Gewohnheiten)
105
Q

Welche Studie kommt zum Schluss, dass eine klare Trennung von automatischen und bewussten Prozessen nicht sinnvoll ist?

A

Moors & Houwer, 2006

106
Q

Wie nennt man die Berlangsamung der Reaktion auf Stimuli, wenn diese simultan oder dicht nacheinander präsentiert werden?

A

Psychologische Refraktärperiode

PRP

107
Q

You can do it

A

Yes you can!