03 Wahrnehmung von Objekten und Gesichtern Flashcards

1
Q

Welche Gegebenheiten in der Realität erschweren das Erkennen von Objekten?

A

Räumliche Überlappung

Aussehen

Perspektive

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Q

Welche Eigenschaft ist zentral bei der Mustererkennung?

A

Muster haben spezielle Eigenschaften

Features

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3
Q

Nach Feature-Theorien werden Muster wie verarbeitet?

A

Erst lokale Eigenschaften
Linien, Punkte

Dann Zusammenhänge
zusammengefügt zu einem Buchstaben

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4
Q

Nach der Theorie von Hubel & Wiesel ist welcher Bereich des Hirns bei der Mustererkennung aktiv?

A

Zellen im Okzipitalen Kortex

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5
Q

Zwischen welchen Zellen unterscheiden Hubel & Wiesel in ihrer Theorie zur Musterwahrnehmung?

A

Einfache Zellen

Komplexe Zellen

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6
Q

Was zeichnet einfache Zellen nach Hubel & Wiesel aus?

A

Reaktion auf helle Bereiche in dunklem Feld und vice versa sowie auf gerade Ränder zwischen hellen und dunklen Regionen

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7
Q

Was zeichnet komplexe Zellen nach Hubel & Wiesel aus?

A

<em>Ähnlich wie einfache Zellen</em>

Aber:
größere rezeptive Felder

Reaktion auf bewegende Konturen -> mehrere einfache Zellen

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8
Q

Welche sind die Limitationen der Theorie von Hubel & Wiesel?

A

Informationen können mehrdeutig sein

Reaktionen der Zellen (Neurone) können bei wiederholter Präsentation stark unterschiedlich sein

⇒ Top-Down Prozesse ebenfalls involviert

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9
Q

Welches bekannte Experiment ist hier gemeint und welche Ergebnisse lieferte es?

A

Navon-Experiment 1977
Testung der <strong>Global-Lokal Hypothese</strong>

Teilnehmer hatten kaum Probleme beim Benennen des globalen Musters (H)
Mussten aber nachdenken, wenn sie zu den Bestandteilen (S) gefragt wurden.

Global geht wohl über Lokal

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10
Q

Wie nennt man den Effekt, der beim Navon-Experiment getestet wurde?

A

Globaler Präzedenzeffekt

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11
Q

Welches Prinzip liegt der Gestaltpsychologie zugrunde, das bei der Interpretation die einfachste Erklärung des Betrachters bevorzugt?

A

Kohärenzprinzip

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12
Q

Von welchen “Gesetzen” sprechen wir in der Gestaltpsychologie?

A

Gesetze der:

Nähe
Ähnlichkeit
gemeinsamen Region
guten Fortsetzung
Geschlossenheit

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13
Q

Wann nimmt man an, dass sich die Fähigkeit zur Figur-Grund-Trennung entwickelt?

A

Die Gestaltpsychologie nimmt an, diese Fähigkeit sei angeboren

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14
Q

Manche gehen, anders als die Gestaltpsychologie, wovon aus?
z.B. Barense et al 2012 und Froyen et al:

A

Figur-Grund-Trennung nicht vollständig angeboren

sondern auch von Vorwissen abhängig

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15
Q

Welche Hypothese geht davon aus, dass wir der Effizienz halber erst die Gesamtheit eines Objekts erfassen – und dann erst die Details?

A

Grob-Fein-Hypothese

Hedgé (2008)

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16
Q

Welche Hirnstrukturen sind bei Hedgés Grob-Fein-Hypothese relevant und wie spielen sie zusammen?

A

Erkennung von groben Mustern:
Dorsaler Strom
magnozellulärer Pfad
(=Stäbchen)

Erkennung von Details
Ventraler Strom
Parvozellulärer Pfad
(=Zapfen)

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17
Q

Welche physiologische Grundlage erklärt die Grob-Fein-Hypothese?

A

Dorsaler Strom ist kürzer, direkter, kann daher schneller funktionieren

Ventraler Strom braucht länger

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18
Q

Theorie der Objektwahrnehmung von Marr (1982)

A

Konstruktion einer Serie unterschiedlicher mentaler Repräsentationen, die schrittweise mehr Details der Umwelt enthalten

19
Q

Welche sind die Schritte der Marr’schen Objekwahrnehmungstheorie?

A

PrimärSkizze

2,5D-Skizze
(Tiefen, Kontraste, Bewegung …)
(egozentrisch)

3D-Modell
(allozentrisch)

(egozentrisch)

20
Q

Wie heißt Biedermans Theorie und was postuliert sie?

A

Recognition-by-components Theorie
Biederman (1987)

Wir erkennen Objekte durch ein Zusammenspiel elementarer Geone (Elementare Formen)

21
Q

Spielen bei Biedermans Theorie Bottom-up- oder Top-Down-Prozesse die wichtigere Rolle?

A

Bottom up

Demnach vergleichen wir das Gesehene mit unserem internen Katalog bekannten Wissens

22
Q

Was sind Beispiele für “invariante Eigenschaften” in Biedermans Theorie?

A

Parallel

Kollinearität

Cotermination

Symmetrie

Krümmung

23
Q

Wovon spricht man normalerweise, wenn man im Kontext der Wahrnehmung vom inferioren temporalen Kortex spricht?

A

Ventraler Strom

24
Q

In Biedermans Theorie kommt die schwierige Verarbeitung von komplexen Strukturen ganz zum Schluss. Welches Hirnareal interessiert uns in diesem Kontext?

A

Ventraler Strom – Inferiorer temporaler Kortex

Hier werden gesehene Objekte verarbeitet, je schwieriger, desto länger

25
Q

Wie heißt die Theorie von Bar (2006)

Plus: zentrale Inhalte

A

Top-Down-Bottom-Up-Theorie, Bar (2006)

Beide Prozesse laufen zusammen und unterstützen sich gegenseitig.

Grobe Objekterkennung über den Dorsalen Strom, vom Orbitofrontalen Kortex werden mögliche Erklärungen gefunden (Top-Down)
Aktivität dort konnte ca 50ms vor dem temporalen Kortex gemessen werden.

Bei Anwendung eines rTMS am frontalen Kortex konnte man eine verlangsamte Wahrnehmung beobachten.

26
Q

Interaktives Framework von Baruch et al. (2018)

A

Beobachter formt Hypothesen zur Objektidentität noch vor dem visuellen Input

Aufmerksamkeit nur auf Eigenschaften, die mit der Hypothese konform gehen.

27
Q

Welcher zentrale Unterschied besteht zwischen der Objekt- und Gesichtswahrnehmung?

A

Holistische Wahrnehmung

dabei parallele Prozesse

z.B. Gesichts-Umkehrungs-Effekt: hier dauert es unverhältnismäßig lange, ein Gesicht auf dem Kopf zu erkennen (verglichen mit Objekten)

28
Q

Teil-Ganzes-Effekt

A

Erinnerung von Teilen des Gesichts akkurater, wenn es innerhalb des ganzen Gesichts gezeigt wird (Farah 1994) → bei Objekten kein Unterschied

29
Q

Kombinationseffekt

A

Halbes Gesicht zu erkennen ist schwieriger, wenn es mit einer inkompatiblen Gesichtshälfte kombiniert ist

30
Q

Wie nennt man selektive Blindheit bei der Wahrnehmung von Gesichtern im Fachbegriff?

A

Prosopagnosie

31
Q

Welche Arten der Prosopagnosie unterscheidet man?

A

Apperzeptive Agnosie

Perzeptive Prosopagnosie

Assoziative Prosopagnosie

32
Q

Apperzeptive Agnosie

A

Betroffener kann ein Gesicht gar nicht erst als solches erkennen

33
Q

Perzeptive Prosopagnosie

A

Probleme bei der Wahrnehmung individueller Gesichter

Können Emotionen aber teils erkennen

34
Q

Assoziative Prosopagnosie

A

Wahrnehmung des Gesichts funktioniert, aber keine Verbindung zum biographischen Gedächtnis möglich

35
Q

Welche Hypothese findet eine alternative Erklärung für die besondere Art, in der Menschen Gesichter wahrnehmen?

A

Gesichtswahrnehmung als Expertise
Gatuhier & Tarr 2002

36
Q

Worin unterscheidet sich die Experten-Hypothese von anderen Ansätzen?

A

Unterschiede in der Wahrnehmung sind nicht getrieben durch Stimulusklasse, sondern durch Expertise im Gesichter erkennen

37
Q

Wie heißt die Hirnregion, die besonders stark beim Erkennen von Gesichtern und Objekten aktiviert ist?

Bei welchem Anteil der Menschen findet man sie?

A

Fusiform Face Area
FFA

Gebiet im Inferotemporalen Kortex
bei etwa 80% der Bevölkerung

38
Q

In welchem Kontext kann man eine Aktivierung im Gyrus Fusiformis beobachten?

A

Bei Experten im Ausführen ihres Faches

z.B. Schach, Arzt,

39
Q

Wie konnte man Interferenz im Gyrus Fusiformis nachweisen?

A

Aufgabe, in der man Gesichter zwischen Bildern von Autos erkennen sollte

Auto-Experten waren wesentlich langsamer beim Gesichter-Erkennen als Laien

40
Q

Wie heißt Kosslyn (und Thompsons) Theorie und was erklärt sie?

A

Theorie der perzeptuellen Antizipation

Wahrnehmung ist geprägt und verändert durch die eigene Vorstellung (Erwartungen, Wünsche, Erfahrung…)

41
Q

Pylyshyns propositionale Theorie

A

“mental relationships between objects are represented by symbols and not by mental images of the scene.”

42
Q

Anton’s Syndrom

A

Blinde Person ist sich nicht seiner Blindheit bewusst und verwechselt Vorstellung mit tatsächlicher Wahrnehmung

Häufig Schäden im visuellen Kortex

43
Q

Charles Bonnet Syndrom

A

Konsistente, periodische komplexe Halluzinationen.

Treten bei visuell beeinträchtigten Menschen mit intakten kognitiven Fähigkeiten auf.

Person ist sich meistens bewusst, dass es eine Halluzination ist.
Pseudo-Halluzination

44
Q

Unfähigkeit, mentale Repräsentationen von Objekten zu formen, wenn diese abwesend sind

A

Aphantasia