03 Konzeptvarianten im Projekt-Management Flashcards
Zweckbestimmung klassisches Projektmanagement
- Risiko kann gemindert werden (v.a. bei IT Investitionen)
- Risiko kann kontrolliert werden (bei bereichsübergreifenden Aktivitäten)
- PM verbessert die Führung derartiger Aktivitiäten (Führungskonzept)
- PM hat Vorteile bei einmaligen, neuartigen und komplexen Aufgaben
- PM macht (reaktions-) schneller, überschaubarer und erfolgreicher
Nutzenaspekte für (klassisches) PM
- bessere Beherrschbarkeit von Anforderungen, Aufgaben und Problemen, für die in der Routine zu wenig Vorgehensmodelle u. Instrumente verfügbar sind
- Strukturierung von (Sub-) Organisationen und (Arbeits-) Prozessen
- Planung wappnet für kommende Anforderungen und Risiken
- Kontroll- und Überprüfungsinstrumente
- Zerlegung in beherrschbare (Teil-) Aufgaben und Sequenzen
- Leitung geregelt und Anbindung an die Stammorganisation
Organisationsverständnis des klassischen PM
- Unternehmen / Organisationen sind zweckrational und primär hierarchisch organisiert
- Handeln in U. folgt primär strategischen und operativen Zielsetzungen
- Unternehmensentwicklung und -steuerung werden durchgängig geplant und gemäß den Planungsprioritäten durch das Management gesteuert
- Unternehmen ist nach Bereichsfunktionen oder als Matrix gegliedert
- Humanressourcen besetzen “Stellen” oder Positionen mit Aufgaben, Rechten u. Zuständigkeiten (Elemente in Strukturen)
- Erledigung v. Aufgaben erfolgt im Koordinierten zusammenspiel mehr oder minder hochspezialisierter Bereiche u. Kompetenzen
- Wenn möglich werden Abläufe standardisert und kontrolliert
- Projekte sind Sonderfälle, die sowohl ausgegliedert, als auch eingebunden werden müssen
Was meint Komplexität?
(Systemtheorie)
Als “komplex” kann man soziale Verhältnisse (oder Systeme) bezeichnen, die eine Zahl sowie eine Art interner Interdependenzen (Abhänigkeiten) von Elementen aufweisen, die nicht mehr berechenbar sind und sich daher im Grunde auch nicht mehr wirklich kontrollieren oder steuern lassen.
- Probehandeln statt berechnen und planen
- Ensteht aus unübersichtlichen Wechselbeziehungen und Einflüssen
- Veranschaulichen und teilw. nachvollziehbar, nie gänzlich erfassbar / kontrollierbar
Was meint Kontingenz?
(Systemtheorie)
Als kontignent bezeichnet man alles, das so, wie es erscheint, möglich und zugleich nicht notwendig ist.
Kann unter gegebenen Bedingungen vorkommen, muss aber nicht.
Was meint Konstruktivismus?
(Systemtheorie)
Verweist darauf, dass man es in der Regel nicht mit objektiv gegebenen Sachverhalten, sondern mit konstruierenden / konstruierten Beobachtungen zu tun hat.
Bezugskonzept Systemisches PM
Umgang mit Veränderungen, meist ausgelöst durch Komplexität
Komplexität ist eine Charakterisierung der Art eines Systems
Bezugskonzept Adaptives PM
Umgang mit Veränderungen, meist ausgelöst durch Dynamik
Dynamik beschreibt bestimmte Prozesse und Formen der Produktivität
Dynamik steht für Veränderlichkeit von Bedingungen und Wirkungsfaktoren
Gründe für Anpassungsbedarf in Projekten
- Projektziele können nicht oder kaum längerfristig sinnvoll konzipiert bzw. festegelegt werden
- Projekt-Umwelten erweisen sich zunehmend als instabil
- Projekte selbst erscheinen weniger stabil (sowohl Planung als auch Steuerung betreffend)
- Lösungsansätze und -technologien sind deutlich offener, Projekte damit riskanter
- Erwartungen an Projekte ändern sich (werden größer, fundamentaler, dynamischer)
- Projektmethodik erscheint zunehmend un- bis kontraproduktiv (“Projektbürokratie”)
- Plan- und Steuerbarkeit nimmt generell ab in modernen Organisationen / Unternhemen
Was meint Adaptivität?
“Sich an variable Umstände anpassend” -> impliziert Anpassungsfähigkeit
3 Typen / Variationen adaptiven PMs
agiles PM
evolutionäres PM
dynamisches PM
Agiles PM (Agiles Manifest)
Agil = Beweglich, wendig, flink/schnell
Konzept hat Ursprung in der (agilen) Softwareentwicklung
- Individuen und Interaktionen sind wichtiger als Prozesse und Tools
- Funktionierende Programme sind maßgeblicher als umfangreiche Dokumentationen
- Die stetige Zusammenarbeit mit dem Kunden steht über Verträgen
- Zutrauen und Offenheit für Änderungen stehen über dem Befolgen eines festgelegten Plans
Abkehr von Kerngedanken, Vorgehensmodellen und Routinen des klassischen PM
“Leicht” auch in Hinblick auf Management-Aufwand
Ziele agilen PMs
- Einführungszeit für neue Entwicklungen verkürzen
- Ausschuss (d.h. mängelbehaftete Produktion) verringern
- Moral und Produktivität im Team verbessern
- Die Qualität der Produkte verbessern
- Die Voraussagbarkeit von Ergebnissen verbessern (Verlässlichkeit)
Wie erreicht man die Ziele des agilen PM?
Motivierte Teams und gute Kommunikation
funktionierende Zwischenergebnisse
abgeschlossene Arbeitseinheiten
Förderung von Vertrauen
Nutzen von Erfahrungen und Lernprozessen
Bewusstes Lernen
Auswahl bewährter Vorgehensweisen
kleine Teams von Vorteil
Aufbrechen funktionaler Strukturen
Routinisierung von Standardabläufen
Gründe für scheitern agilen PMs
Hängt in Hohem Maße von Unternehmenskultur ab
Kann nicht einfach “verordnet” werden
Furcht vor Fehlern darf nicht zu groß sein
Selbstorganisation und beratenden Eingriffe müssen möglich sein
Muss fraglose Unterstützung des Top-Managements haben
Insbesondere Abhängig von der Führungs und dem Management