03 Flashcards

1
Q

Woraus besteht eine Theorie?

A
  • Beschreibende Aussage: Wenn-dann-Aussagen
  • Erklärende Aussagen: Warum hängt das so zusammen?
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2
Q

Was sind Anforderungen für eine gute Theorie?

A
  • Vorhersage/Prognose
  • Erklärung von Phänomenen
  • Handlungsanleitend/Relevanz
  • Einfachheit/Sparsamkeit
  • Intern konsistent
  • Generalisierbare Aussagen ermöglichen
  • Kommunizierbar, kritisierbar und widerlegbar
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3
Q

Was beschreibt die kognitive Entwicklungstheorie von Jean Piaget?

A

kognitiven Entwicklung beschreibt, wie Kinder in Stufen denken und lernen. Er geht davon aus, dass Kinder aktiv Wissen aufbauen, indem sie ihre Umwelt erkunden.

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4
Q

Wie war Piagets Vorgehen?

A
  • Beobachtung und Analyse von kindlichem Verhalten
  • Interviews mit Kindern, wie sie sich verschiedene Phänomene erklären
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5
Q

Was sind die drei Grundannahmen?

A
  • Kind als “Wissenschaftler”: Hypothesen aufstellen, Experimente durchführen und Schlussfolgerungen ziehen
  • Kinder lernen selbst: Nicht auf Instruktionen von Erwachsenen angewiesen
  • Kinder sind motiviert zu lernen: Sie lernen aus intrinsischer Motivation und brauchen keine Belohnung
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6
Q

Was heisst Schema und Strukturierung?

A
  • Schema: Grundbaustein des menschlichen Wissens, Muster des Verhaltens und dann auch des Denkens
  • Tendenz, Schemata zu kohärenten Wissensstrukturen zu integrieren
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7
Q

Was sind die beteiligten Prozesse?

A
  • Adaption: Tendenz auf die Anforderungen der Umwelt so zu reagieren, wie es den eigenen Zielen entspricht
  • Assimilation: Anwendung eines Schemas auf ein Objekt “Einverleibung in eigene Struktur”(z.B. es kennt Früchte und weiss es kann es essen)
  • Akkommodation: Veränderung der Struktur (aufgrund misslungener Assimilation; Differenzierung eines Schemas). Z.B.: Es sieht einen Hund und sagt “Hund aber es sieht einen Fuchs und sagt auch “Hund”. Es muss das Schemata anpassen
  • Äquilibration: Prozess, Assimilation und Akkommodation auszubalancieren, um ein stabiles Verstehen zu schaffen. Schemata miteinander in Einklang bringen
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8
Q

Was sind typische Einschränkungen der Denkfähigkeit?

A
  • Egozentrismus: Tendenz, die Welt ausschliesslich aus der eigenen Perspektive wahrzunehmen
  • Zentrierung: Tendenz, sich auf ein einzelnes, perzeptuell auffälliges Merkmal eines Objektes oder Ereignisses zu konzentrieren
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9
Q

Was ist Piagets Stufentheorie?

A
  1. Sensumotorisches Stadium (0;0-2;0): Phase, in der die Intelligenz durch sensorische und motorische Fähigkeiten zum Ausdruck kommt
  2. Präoperationales Stadium (2;0-7;0): Phase, in der Kinder dazu fähig werden, ihre Erfahrungen in Form von Sprache, geistigen Vorstellungen und symbolischem Denken zu repräsentieren
  3. Konkret-operationales Stadium (7;0-12;0): Phase, in der Kinder fähig werden, über konkrete Objekte und Ereignis logisch nachzudenken
  4. Formal-operationales Stadium (ab 12;0): Phase, in der Menschen die Fähigkeit erwerben, über Abstraktionen und hypothetische Situationen nachzudenken
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10
Q

Was sind die zentralen Eigenschaften der Stufentheorie?

A
  • qualitative Veränderung
  • breite Anwendbarkeit
  • kurze Übergangszeiten
  • invariante Abfolge
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11
Q

Was ist kontinuierliches und diskontinuierliches Lernen?

A

Kontinuität: Ein Kind wird mit der Zeit immer besser im Problemlösen

Diskontinuität: Ein Kind erreicht plötzlich eine neue Denkstufe, wie das Verständnis für abstrakte Konzepte und kann nun zur nächsten Stufe gehen

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12
Q

Was sind die 6 Stufen des sensumotorischen Stadiums?

A
  1. Übung angeborener Mechanismen wie z.B. Saugen an einem Objekt (bis 0;1)
  2. Primäre Kreisreaktionen, wie z.B. Verhalten und einfache Bewegungen (0;1-0;4)
  3. Sekundäre Kreisreaktionen, wie z.B. Handlungen wiederholen (0;4-0;8)
  4. Koordination erworbener Handlungsschemata, Objektpermanenz wird erreicht (0;8-1;0)
  5. Tertiäre Kreisreaktionen z.B. Handlung in Umwelt einbringen (1;0-1;6)
  6. Übergang von der sensomotorischen zur verinnerlichten Vorstellung (Lippenstift-Beispiel Shamsi)
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13
Q

Was ist Objektpermanenz?

A

Wissen darüber, dass Objekte auch dann weiterexistieren, wenn sie sich ausserhalb des Wahrnehmungsfelds befinden (Peek-a-boo funktioniert nicht mehr)

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14
Q

Was beinhaltet das präoperationale Stadium? (2;0-7;0)

A
  • Die Entwicklung symbolischer Repräsentation
  • Egozentrismus
  • Piagets Drei-Berge-Versuch: Es kann nicht in die Perspektive eines anderen Wesens denken
  • Zentrierung: Kinder konzentrieren auf auffällige Eigenschaften einer Situation und übersehen andere wichtige Dinge. (Sie ignorieren Abstand und sehen nur Gewicht)
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15
Q

Was ist Invarianz?

A

Vorstellung, dass bei einer Veränderung der blossen Erscheinung von Objekten ihre Schlüsseleigenschaften erhalten bleiben

Bsp.: gleiche Menge Wasser in zwei verschiedene Gläser. Das Kind denkt, dass es in einem Glas mehr Wasser hat, nur weil es höher ist

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16
Q

Was ist Reversibilität?

A

Schemaausführungen können rückgängig gemacht werden, gleiche Ziele können auf verschiedene Wegen erreicht werden

17
Q

Was geschieht im konkret-operationale Stadium? (7;0-12;0)

A
  • Kinder denken logisch, aber nur in konkreten Situationen.
  • Invarianz (Erhaltung): Verständnis, dass Mengen gleich bleiben, auch wenn sich ihre Form ändert (z. B. Wasser in verschieden geformten Gläsern).
  • Achtjährige lösen solche Aufgaben fast immer korrekt.
18
Q

Was geschieht im formal-operationale Stadium (ab 12;0)?

A
  • Fähigkeit zum abstrakten Denken und zum hypothetischen Schlussfolgern
  • Fähigkeit, systematisch alle möglichen Ergebnisse einer Situation abzuwägen
  • Vorstellung von Alternativen, wie die Welt beschaffen sein könnte
  • Nachdenken über Wahrheit, Gerechtigkeit und Moral
19
Q

Was ist das Pendelproblem von Piaget und Inhelder?

A

Aufgabe: Einfluss von Schnurlänge, Gewicht, Loslasspunkt auf die Schwingzeit untersuchen.
Kinder unter 12 Jahren: Unscharfe Experimente, fehlerhafte Schlussfolgerungen.

20
Q

Was ist Piagets Vermächtnis?

A
  • Überblick über das Denken von Kindern zu verschiedenen Zeitpunkten ihrer Entwicklung
  • Plausible und attraktive Perspektive auf das Wesen des Kindes
  • Sehr breites Spektrum von Entwicklungsbereichen
  • Zahllose faszinierende Beobachtungen über das Denken von Kindern
21
Q

Welche Kritik an Piaget gibt es?

A
  • Stufenmodell stellt Denkentwicklung konsistenter dar als sie tatsächlich ist
  • Unterschätzung der Kompetenzen von Kindern
  • Vernachlässigung sozialer Faktoren
  • Kein Modell, welches Entwicklungsprozesse tatsächlich erklärt
  • Vernachlässigung lebenslanger Entwicklung
22
Q

Was sind sozio-kulturelle Theorien?

A
  • Entwicklung durch Interaktionen mit anderen und der Kultur geprägt.
  • Interaktionen sind der Motor der Entwicklung.
  • Fokus: Kontinuierliche, quantitative Veränderungen im Denken.
23
Q

Was ist die Zusammenfassung der sozio-kulturellen Theorien?

A
  • Kind als soziales Wesen: Geprägt vom kulturellen Kontext, den es mitgestaltet.
  • Kind als Lerner & Lehrer: Lernt durch Unterweisung und lehrt andere; fördert soziale Integration.
  • Kind als Produkt der Kultur: Entwicklung durch gelenkte Partizipation; Inhalte variieren je nach Kultur.
24
Q

Was sind die Theorien der Informationsverarbeitung (moderne Perspektive)?

A

Mensch als Computer:

  • Denken = Informationsverarbeitung.
  • Kontinuierliche kognitive Entwicklung (Lernen, Gedächtnis, Problemlösen).

Kind als Problemlöser:

  • Problemlösen: Ausgangszustand → Zielzustand durch Strategien.
  • Mittel-Ziel-Analyse: Zerlegung in Teilziele zur schrittweisen Lösung.
25
Q

Wie interagieren Anlage und Umwelt als Motoren der Entwicklung?

A

Basisprozesse:

  • Assoziieren
  • Wiedererkennen
  • Generalisierung
  • Enkodierung

Strategien:

  • Rehearsal / Wiederholen
  • Selektive Aufmerksamkeit

Inhaltswissen:

  • Inhaltliches Vorwissen verbessert das Gedächtnis für neue Informationen