WS Vorlesung 5 Flashcards

1
Q

Geben Sie ein eigenes Beispiel für eine gute und eine schlechte Operationalisierung desselben psychologischen Konstrukts.

A
  • Intelligenz gemessen an der Höhe des IQs durch den Wechsler-Intelligenztest. - Intelligenz als Fähigkeit kognitive Leistungen zu bewältigen.
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2
Q

Wie sieht das Ideal einer Operationalisierung aus, das leider nicht immer verfügbar ist?

A

Normierte und standardisierte Messinstrumente zur Weiterverwendung in anderen Untersuchungen.

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3
Q

Welches sind die Bestandteile einer Operationalisierung?

A
  • Erhebungsmethode
  • Erhebungsinstrumente
  • Teile des Instruments, die zur Gewinnung der empirischen Information benutzt werden sollen.
  • Art der Aufbereitung der Informationen für die weitere Analyse
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4
Q

Was bedeutet Konstruktvalidität?

A

Genauigkeit, mit der ein zu untersuchendes Konstrukt gemessen wird.

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5
Q

Geben Sie je ein eigenes Beispiel für eine Operationalisierung, bei der eine objektive bzw- subjektive Operationalisierung konstruktvalider ist.

A
  • Objektive Operationalisierung: Erregnungsniveau mit Hilfe eines Pulsmessers.
  • Subjektive Operationalisierung: Angstniveau mit Hilfe einer Selbsteinschätzung.
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6
Q

Welche Operationalisierungstechniken (bzw. Möglichkeiten wissenschaftlicher Beobachtung) gibt es?

A
  • Test
  • Verhaltensbeobachtung
  • Verhaltensspurenanalyse
  • Befragung
  • Apparative Methoden
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7
Q

Was ist der Unterschied zwischen Inhalts- und ökologischer Validität?

A

Inhaltsvalidität klärt, ob Operationalisierung die gesamte Variable repräsentiert. Ökologische Validität klärt hingegen, ob das Gemessene so gemessen ist, dass Schlüsse auf alltägliches Erleben / Verhalten möglich sind.

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8
Q

Was ist der Unterschied zwischen konvergenter und diskriminanter Validität?

A

Nachweis, dass das Messinstrument zu ähnlichen Ergebnissen kommt, wie andere Tests, die ähnliches messen sollen (konvergent) und zu anderen Ergebnissen als andere Tests, die anderes messen sollen (diskriminant).

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9
Q

Was ist das Globalitäts-Spezifitäts-Problem bei Variablen?

A

Sicherung der isolierten Bedinungungsvariation durch Spezifität. Die Globale UV führt zu Interpretationsschwierigkeiten.

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10
Q

Was bedeutet Messen?

A

Strukturerhaltende Übersetzung eines empirischen in ein numerisches Relativ.

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11
Q

Skizzieren Sie kurz die vier Problembereiche beim Messen. Worum geht es jeweils?

A
  • Repräsentationsproblem: Ist eine bestimmte empirische Variable messbar?
  • Eindeutigkeitsproblem: Welche Freiheiten habe ich bei Zuordnen von Zahlen?
  • Bedeutsamkeitsproblem: Welche Schlüsse dürfen auf der Basis der Skalenwerte gezogen werden?
  • Skalierungsproblem: Wie wurden die Skalenwerte für eine Menge von Messobjekten konkret konstruiert?
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12
Q

Was haben Skalenniveaus und Transformationsgleichungen mit der Frage zu tun, wie viele Freiheiten man bei der Zahlenvergabe hat? Ordnen Sie die Ihnen bekannten Skalenniveaus nach diesem Kriterium.

A

Das Skalenniveau ist abhängig von Eigenschaften der Variablen, der Operationalisierungstechnik und der Skalierungsmethode. Es geht darum, wie Skalenwerte ohne Bedeutungsverlust mathematisch transformiert werden.

  • Nominalskala: Quantitative Variablen
     Kategorisierung o Nahezu unbegrenzte Freiheit beim Zuordnen von Zahlen.
  • Ordinalskala: Rangskala
     zusätzlich Unterscheidung von größer und kleiner o Immer noch ziemlich viele Freiheiten beim Zuordnen von Zahlen.
  • Hyperordinalskala: wie Rangskala aber zusätzlich auch die Abstände zwischen den Rangplätzen (nicht um welchen Betrag A dichter an B war, als C an D)
  • Intervallskala: zusätzlich Aussagen über das Verhältnis von Intervallen zwischen Skalenwerten. o Eingeschränkte Freiheit beim Zuordnen von Zahlen.
  • Verhältnisskala: Rationalskala
     zusätzlich Aussagen über das Verhältnis von Skalenwerten. o Noch größere Einschränkung der Freiheit beim Zuordnen von Zahlen.
  • Absolutskala: natürlicher Nullpunkt und zusätzlich natürliche Einheit o Keine Freiheit mehr bei der Zuordnung von Zahlen
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13
Q

Geben Sie für jedes Skalenniveau ein treffendes psychologisches Beispiel!

A
  • Nominalskala: Gesund / Krank
  • Ordinalskala: Patienten sortieren nach Halluzinationen ausgeprägter bis weniger ausgeprägt. - Hyperordinalskala: Patienten sortieren nach Festhalten an Wahnideen ausgeprägter bis weniger ausgeprägt.
  • Intervallskala: IQ
  • Verhältnisskala: Reaktionszeit
  • Absolutskala: Probandenanzahl
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14
Q

Welche Transformationen sind auf den jeweiligen Skalenniveaus zulässig?

A
  • Nominalskala: Jede eindeutige Transformation zulässig.
  • Ordinalskala: Rangskala: Zulässige Transformation: alle unter Beibehaltung der Ordnung
  • Intervallskala: Jede lineare Transformation, die die Einheit und / oder den Nullpunkt verändert.
  • Verhältnisskala: Alle, die nur die Einheit, nicht aber den Nullpunkt verändern.
  • Absolutskala: Keine Transformation möglich!
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15
Q

Was versteht man unter Validität, Reliabilität und Objektivität?

A
  • Validität: Grad der Genauigkeit, das zu messen, was gemessen wird.
  • Reliabilität: Grad der Genauigkeit, mit dem etwas gemessen wird.
  • Objektivität: Grad der Unabhängigkeit, des Ergebnisses vom Untersucher.
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16
Q

Was waren nochmal Nebengütekriterien?

A

Skalierung, Normierung, Testfairness, Ökonomie, Nützlichkeit, Zumutbarkeit, Vergleichbarkeit, Unverfälschbarkeit, Transparenz, Akzeptanz, äußere Gestaltung.

17
Q

Worauf zielen in der Differentiellen Psychologie Messungen ab?

A

Erfassung der Unterschiede zwischen Menschen; States und Traits.

18
Q

Warum ist gerade in der Differentiellen Psychologie Messen so ein wichtiges Thema, dass es ein eigenes Fach hierfür gibt und wie heißt dieses Fach?

A

Menschen unterscheiden sich in zu vielen Hinsichten bzw. Eigenschaften voneinander. Aber alle relevanten Unterschiede zwischen Menschen sind sprachlich manifest. Daraus entwickelte sich der faktoranalytische / lexikalische Ansatz.

19
Q

Wie funktioniert der faktoranalytische Ansatz um Messen in der Differentiellen Psychologie und welche Vor- und Nachteile hat dieser Messansatz?

A

Wortlisten werden danach faktoranalytisch ausgewertet und es wird geprüft, welche Adjektive miteinander korrelieren. Die Klassen miteinander korrelierender Adjektive bilden dann die Faktoren. Es wird aber verfahrensbedingt eine Durchschnittspersönlichkeit gebildet, auf die dann jede einzelne Person zwecks ihrer Beurteilung projiziert wird. Dennoch entwickelten sich gute Theorien daraus wie bspw. die Big Fives.

20
Q

Welche Vorteile haben projektive Tests und mit welchen Problemen sind sie leider oft behaftet?

A

Sie sind von den Probanden nicht verfälschbar und umgehen das Problem der sozialen Erwünschtheit. Leider haben sie meist nur mangelhafte Gütekriterien.

21
Q

Wie funktioniert Kellys Grid-Diagnostik? Was macht messtechnisch interessant und welche Grenzen gibt es?

A
  • Auswahl nahestehender Personen verschiedener Lebensbereiche
  • Systematische Auswahl von je drei Personen
  • Welche zwei bis drei sind ähnlich und bzgl. Welcher Eigenschaften, welche unterscheiden sich
  • Ergebnis: bipolare, verbalisierbare Kernkonstrukte, mit denen eine Person die soziale Umwelt strukturiert, wahrnimmt und antizipiert.
    Das RepGrid ist eine wissenschaftlich fundierte Methode, um das Repertoire von Konstrukten eines Menschen zu erfassen. Es verbindet die Vorteile eines standardisierten Interviews
    – Ablauf und Vorgehen sind festgelegt
    – und die Vorteile inhaltsoffener Verfahren, unter anderem gekennzeichnet durch die Möglichkeit der Erfassung von unbekannten und individuell subjektiven Einschätzungen.
    Das Verfahren ist prozessstrukturiert und kann ähnlich einem standardisierten Interview interpersonell vergleichbare Daten generieren. Damit ermöglicht das Grid sowohl idiographische Untersuchungen als auch die Untersuchung von Gesetzmäßigkeiten im Sinne eines nomothetischen Vorgehens.
22
Q

Skizzieren Sie kurz die Geschichte der Intelligenzmessung (vom alten China bis zur USA heute).

A
  • Personalauswahl in China vor > 4000 Jahren
  • Anfang 19. Jahrhundert von Briten übernommen
  • Francis Galton (1869) Intelligenzmessung, Paarung überlegener Menschen
  • Alfred Binet (1905) Bestimmung Intelligenzalter
  • Anfang 20. Jahrhundert in USA Messung der Leistung von Schulkindern
  • Spearman (1927) g-Faktor
  • Guliford (1961) Intelligenzstrukturmodell
  • Cattell (1963) flüssige und kristalline Intelligenz
  • Gardner (1983) acht Intelligenzen
23
Q

Inwieweit bestimmt in der Diagnostik die Theorie das Messergebnisse? Geben Sie zwei Beispiele.

A

Erst mit Hilfe einer Theorie wird das Messergebnis interpretierbar und sagt etwas aus. Zuvor sind es nur Zahlen.

24
Q

Welche Vor- und Nachteile haben mathematische Kenngrößen wie die interne Konsistenz und die Kriteriumsvalidität in der Diagnostik?

A

Vorteile sind Objektivität, Quantifizierbarkeit und Vergleichbarkeit. Aber Kriterien sollen ja bekanntermaßen inhaltlich von Konstrukten abgegrenzt sein. Interne Konsistenz als Maß für die Redundanz eines Tests fraglich und konvergente Validität als Maß für die Überflüssigkeit eines neuen Verfahrens, da es fast das gleiche misst wie ein bestehendes Verfahren. FAZIT  Zählen ersetzt nicht das Denken!

25
Q

Geben Sie Beispiele aus der Differentiellen Psychologie, die der Problematik der fehlenden Falsifizierbarkeit von Hypothesen deutlich machen.

A
  • Bei den Phasen der psychosozialen Entwicklung nach Freud wird alles retrospektiv analysiert. Der Effekt des „das musste ja so kommen“.
  • In eine der Persönlichkeiten ist jeder einteilbar. Es gibt keine Möglichkeiten, dass ein Mensch einer Persönlichkeit nicht entspricht, denn die Theorie wurde mit allem bestehenden Persönlichkeitsmerkmalen / Adjektiven entwickelt.
26
Q

Müssen alle wissenschaftlich relevanten Konzepte empirisch unterfüttert / unterfütterbar sein? Erläutern Sie ihre Meinung am Beispiel der Abwehrmechanismen.

A

Nein, müssen sie nicht sein. Auch wenn Konzepte empirisch schwer zu bestätigen sind, können sie aufschlussreich sein. Die Abwehrmechanismen bitten eine sehr gute Terminologie.