Wahlen Flashcards

1
Q

Warum sind Wahlen wichtig? (3)

A

Wahlen sind die Teilnahme am politischen Entscheidungsprozess
Entscheiden über Macht und politische Stabilität
Kernelement der demokratischen Ordnung

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2
Q

Können Wahlen auch in autoritären und totalitären Systemen stattfinden?

A

Ja, ohne demokratischen Inhalt

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3
Q

Was ist Kritik an Wahlen?

A

Emma Goldman: If voting changed anything, they’d make it illegal.
David van Reybrouck: Wahlen sind ein primitives Instrument mit einer verrückten Logik

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4
Q

Was ist die Bedeutung/Funktion von Wahlen? (8)

A
  • Wahlen Entscheiden über die Machtverteilung in einem Land
  • Legitimation
  • Representation
  • Auswahl von Personen und Programmen
  • Kontrolle
  • Sicherung politischer Stabilität
  • Ermöglichung des Machtwechsels ohne Gewalt
  • Abhängigkeit vom Systemtypus
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5
Q

Kriterien zur Beurteilung von Wahlen (7)

A
  • Effektivität - kann Regierung gebildet werden?
  • Gerechtigkeit - Proportionalität der Wählerpräferenzen
  • Wie hoch ist die Bedeutung im politischen Prozess?
  • Wie ist der Grad an Auswahlmöglichkeit?
  • Ist die Wahlfreiheit gewährleistet?
  • Wird die Machtfrage gestellt?
  • Legitimierung des politischen Systems?
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6
Q

Was sind Wahlrechtgrundsätze? (5)

A
  • frei
  • gleich
  • geheim
  • allgemein
  • direkt (unmittelbar)
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7
Q

Was bedeutet der Wahlrechtgrundsatz frei?

A

Jeder kann seine Stimme selbst, unbeeinflusst und ohne Zwang abgeben

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8
Q

Was bedeutet der Wahlrechtsgrundsatz gleich?

A

Alle Stimmen zählen gleich

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9
Q

Was bedeutet der Wahlrechtsgrundsatz geheim?

A

Sicherung des Wahlgeheimnisses

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10
Q

Was bedeutet der Wahlrechtsgrundsatz allgemein?

A

Alle besitzen das gleiche Wahlrecht

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11
Q

Zwischen was ist die Entscheidungsregel?

A

Majorz (Mehrheitswahlprinzip)
Proporz (Verhältniswahlprinzip)

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12
Q

Was sind zwei Arten von Majorz?

A

Relative MW (die Mehrheit der Stimmen)
Absolute MW (mehr als die Hälfte der Stimmen)

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13
Q

Was sind Wahlsysteme bei real typische Entscheidungsregeln?

A
  • Mehrheitswahl (Majorz)
  • Semi-proportionale Wahlsysteme (Mischwahlsysteme: Italien, Russland)
  • Verhältniswahl (Proporz)
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14
Q

Wie funktioniert das Niemeyer/Hore-Wahlzahlverfahren?

A

Sitze der Partei = (Stimmen der Partei/gültige Stimmen) x Sitze im Parlament

Verteilung nach Vorkommastelle und größtem Rest

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15
Q

Wie funktioniert das Hagenbach-Bischoff-Wahlzahlverfahren?

A

Sitze Partei = (Stimmen Partei/gültige Stimmen) x (Sitze im Parlament + 1)

Verteilung nach Vorkommastelle und größtem Rest

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16
Q

Wie funktioniert das D’Hondt Divisorenverfahren?

A

Stimmen durch Divisorenreihe 1,2,3,4 usw. dividieren

Anschließend Zuteilung der Sitze nach Größe

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17
Q

Wie funktioniert das St. Lague Divisorenverfahren?

A

Stimmen durch Divisorenreihe 1,4; 3, 5, 7, 9 usw. dividieren

Anschließend Zuteilung nach Größe

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18
Q

MW oder VW?
A) Zweiparteiensystem?
B) Parteiliche Mehrheitsbildung?
C) Stabile Regierungen?
D) Koalitionsregierungen?

A

A) MW
B) MW
C) MW
D) VW

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19
Q

MW oder VW?
A) eindeutige Zurechnungsfähigkeit der politischen Verantwortung?
B) gerechte Repräsentation?
C) Chancen für neue politische Strömungen?

A

A) MW
B) VW
C) VW

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20
Q

Wirkungen von Wahlsystemen auf Frauenrepräsentation:
Welche Studie ist wichtiger empirischer Standpunkt?

A

Studie von Beate Höcker (1995)

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21
Q

Was ist ein Paritätsgesetz?

A

Wahlgesetz, das nur Parteien mit quotierten Listen an Wahlen teilnehmen lässt. Typischerweise geht es dabei um die paritätische Vergabe von Abgeordnetenmandaten nach Geschlecht der Kandidaten
U.a. Gibt es sie in Frankreich

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22
Q

Wirkungen von Wahlsystemen auf Frauenrepräsentation:
Was für einen Effekt hat die Rolle von Quoten?

A

auf die Frauenrepräsentation, wird stark diskutiert
Klare Effekte von Mehrheits- vs. Verhältniswahl (Frauen mehr repräsentiert in VW-Systemen)

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23
Q

Das magische Dreieck zur Erklärung der politischen Beteiligung von Frauen (Fuchs/Höckler)
Wie ist es aufgebaut?

A
  • Sozio-ökonomische Faktoren (Bildung, Erwerbsarbeit, Einkommen)
  • politische Kultur (Werte, Einstellungen, Normen über Politik und politischem Verhalten, Geschlechterstereotypen)
  • institutionelle Faktoren (Regierungs-, Partei-, Wahlsystem, Karrieremuster, Nominationspraktiken)
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24
Q

Wie ist das Wahlsystem in Deutschland?

A

Personalisiertes Verhältniswahlsystem mit 5% Sperrhürde
Aufblähung des Parlaments mit Überhangs-und Ausgleichsmandaten)
598 Mandate
299 Einerwahlkreise
Jeder Wähler hat 2 Stimmen, entscheidend ist die 2. Stimme:
1. Kandidat im Wahlkreis
2. Landesliste einer Partei

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25
Q

Wie sieht die aktuelle Reform aus (die wohl wieder obsolet sein wird (veraltet))

A
  • FDP/Grüne klagen dagegen
  • wollten Klage aber wieder zurück ziehen
    Wird aktuell behandelt
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26
Q

Was ist das Personalisierungselement?

A

In jedem Wahlkreis gewinnt der Kandidat mit den meisten Erststimmen (relative Mehrheitswahl)

27
Q

Was ist die Sperrhürde?

A

Zur weiteren Verteilung werden nur Parteien zugelassen, die mindestens 5% der gültigen Zweitstimmen oder drei Direktmandate errungen haben (Ausnahme: nationale Minderheiten)

28
Q

Wie kamen Überhangsmandate zustande?

A
  • generell: Viele Direktmandate gewinnen, bei niedrigem Parteianteil
  • kleine Bundesländer mit relativ geringer Wahlbeteiligung
  • relativ gleich große Parteien
  • kleine Wahlkreise
  • Stimmensplitting
  • regionale Hochburgen
  • relativ wenig Wahlberechtigte, bei vielen Wahlkreisen
29
Q

Was ist Stimmensplitting?

A

Von Stimmensplitting spricht man unter einem Zweitstimmenwahlrecht, wenn ein Wähler seine Personenstimme (Erststimme) einem Kandidaten gibt, der nicht für die Parteienstimme gewählte Partei antritt.

30
Q

Was sichern Überhangsmandate?

A

Regierungsmehrheit

31
Q

Was sagt das BVG über Überhangsmandate?

A

Müssen sich in Grenzen halten

32
Q

Was bezeichnet negatives Stimmgewicht?

A

Auch: inverser Erfolgswert
Bezeichnet einen Effekt bei Wahlen, bei dem sich Wählerstimmen gegen den Wählerwillen auswirken

33
Q

Was gab es im Oktober 2020?

A

Eine kleine Wahlsystemreform = Anrechnung Überhangsmandate, Reduktion 2025 auf 280 WK (Wahlkreise)

34
Q

Aktuelle Reform: Wie viele Vorschläge der Regierung gibt es?

A

Aktuell 3 unterschiedliche Vorschläge

35
Q

Was ist das Grundproblem bei der aktuellen Reform?

A

Dreifache Prinzipienvermischung:
Mehrheits- vs. Verhältniswahl
Föderal- vs. Bundes Prinzip
Personen vs. Parteien Wahl
= man kann nicht allen 3 Prinzipien gleichzeitig gerecht werden

36
Q

Abschaffung Grundmandatsklausel: Wer verliert?

A

CSU und die Linke = kommen unter die 5%

37
Q

Was entsteht bei einem Wahlrecht mit Grundmandatsklausel?

A

Polarisierung: in städtische und ländliche Gebiete, nicht mehr jeder Wahlkreis vertreten

38
Q

Wo gibt es 5%-Hürden?

A

Nur bei Landtagswahl und Bundestagswahl

39
Q

Was gibt es in Österreich?

A

4%-Hürde

40
Q

Worin spiegelt sich die Zersplitterung der Gesellschaft wider?

A

In der Zersplitterung der Parteienlandschaft

41
Q

Was ist eine Befürchtung für die Zukunft des Wahlsystems?

A

Mega-Bundestag
Aufblähung des Parlaments

42
Q

Wie entwickeln sich Wahlen in Deutschland?

A

Wähler werden älter
Geschlechter unterschiede nehmen zu (Männer)

43
Q

Wie gerecht sind Wahlen? Wie messen wir das?

A

Disproportionalität nach Rae (SIEHE ZSMF)
Loosemore-Hanby (SIEHE ZSMF)

44
Q

Welche Länder haben die geringste Disproportionalität?

A

Dänemark
Niederlande
Österreich
Schweden
Deutschland

45
Q

Welche Länder haben die größte Disproportionalität?

A

Spanien, UK, Kanada, Griechenland, Frankreich

46
Q

Was ist das unproportionalste Wahlsystem?

A

Mehrheitswahlsystem

47
Q

Was ist das proportionalste Wahlsystem?

A

Verhältniswahlsystem

48
Q

Was sind 5 Modelle des Wahlverhaltens?

A
  1. Das mikrosoziologische Modell
  2. Makrosoziologisches Modell
  3. Das sozialpsychologische Modell
  4. Rational-Choice Modell
  5. Soziale Milieus (sinus- Modell)
49
Q

Wie sieht das sozialpsychologische Modell des Wahlverhaltens aus?

A

Sachthemen (Lösungskompetenzen), Parteiidentifikation (strukturelle, langfristige Bindung an eine Partei), Kandidaten (image, Führungseigenschaften)
Beeinflussen Wahlentscheidung

50
Q

Was ist Parteiidentifikation?

A

Langfristige stabile affektive Bindung an eine politische Partei, die in einer frühen Phase der politischen Sozialisation erworben wird und sich im Laufe des Lebens intensiviert.

51
Q

Was ist Dealignment?

A

Partei Bindungen werden in der Gesellschaft seltener

52
Q

Was ist Realignment?

A

Bevölkerungsgruppen wenden sich einer Partei ab und einer anderen zu

53
Q

Wie steht Parteiidentifikation in Deutschland?

A

Parteiidentifikation ist stabiler als die Issue- und Kandidatenorientierung

54
Q

Was sind Issues?

A

Politische Sachfragen (alle Fragen, die sich auf staatliche Policies beziehen) oder Streitfragen (alle Fragen einer politischen Auseinandersetzung)

55
Q

Welche Fragen spielen eine größere Bedeutung bei der Wahlentscheidung?

A

Allgemeine Fragen (mehr als spezifische)

56
Q

Mit was steigt die Bedeutung der Issues?

A

Steigt mit der Bildung und dem Informationsstand des Bürgers

57
Q

Was wird stärker von Issue-Orientierung beeinflusst?

A

Stimmabgabe für Parteien mit klar profitilierten Sachaussagen

58
Q

Auf welcher Ebene ist Kandidatenorientierung besonders wichtig?

A

Lokal

59
Q

Mit was gewinnt Kandidatenorientierung an Bedeutung?

A

Mit der Erosion der Parteibindung

60
Q

Unterschied Parteianhänger und Parteilose Kandidatenorientierung?

A

Bei Parteianhängern ist die Kandidatenorientierung oft von Parteibindung gefärbt, während Parteilose eher für kandidatenorientiertes Wahlverhalten prädestiniert sind

61
Q

Wann werden Kandidaten wichtiger?

A

Bei zunehmender Medialisierung, wachsender Personalisierung

62
Q

Was sind die wichtigsten Gründe für die Wahlentscheidung?

A
  1. Das Parteiprogramm
  2. Spitzenkandidat
  3. Ich habe schon immer diese Partei gewählt
  4. Meine eigene Parteizugehörigkeit
  5. Ich wollte den anderen Parteien einen Denkzettel verpassen
  6. Sonstiges
  7. Ich erwarte mir einen persönlichen Vorteil
  8. Eines der fernsehduelle
63
Q

Grundmandatsklausel

A

Eine Grundmandatsklausel kann bei der mit der Personenwahl verbundenen Verhältniswahl bestimmen, dass eine Partei bei der Verteilung der Sitze nach ihrem Stimmenanteil nur berücksichtigt wird, wenn sie eine festgelegte Anzahl von Direktmandaten gewinnt. Die benötigten Direktmandate sind die Grundmandate.

64
Q

Was ist der Rae Durchschnitt von Disproportionalität von OECD Ländern? (In case dass ich das Ergebnis interpretieren muss)

A

D=8,6