Vorlesung3 Flashcards

1
Q
  1. Erläutern Sie, warum das VCM Experiment ein n-Personen Gefangenen-Dilemma abbildet.
A

 Voluntary Contribution Mechanism – wird verwendet um verhalten von Personen im sozialen Dilemma zu untersuchen, zeigt Spannungen zwischen individuellem und kollektivem Interesse auf
 Die einzelnen Teilnehmer werden gebeten Beitrag in gemeinsamen Topf zu leisten, der auf alle Teilnehmer gleichermaßen aufgeteilt
 Dilemma: Für jeden erscheint es rational keinen Beitrag zu leisten, da sie ja trotzdem profitieren werden von den Beiträgen der anderen
 **Jeder Teilnehmer hat also wie in Gefangenendilemma individuellen Anreiz sich egoistisch zu Verhalten **(dominante Strategie nicht zu kooperieren), da jeder Beitrag die individuelle Auszahlung minimiert
 Wenn alle egoistisch handeln, leidet der Gesamtbeitrag
 Warum Klima schützen und investieren, wenn das ja der Rest auch machen kann und mein Beitrag eh schwindend gering ist
 Jede Investition in die öffentliche Anlage führt zu einem Effizienzgewinn
 Abweichung von Rationalverhalten, sprich kooperieren, würde wenn das die Strategie aller wäre zur höchsten Auszahlung führen, da die Beiträge mit dem MPCR multipliziert werden würden

 nxMPCR > 1 > MPCR
 1 > MPCR, weil aus Sicht des Spielers jede Investition in öffentliche Anlage zu Verlust führt, behalte Anfangsausstattung von 1 oder investiere und bekomme weniger als 1 (Verlust = 1- MPCR) sprich es ist dominante Strategie nichts in. Öffentliche Anlage zu investieren
 Auszahlung aus der öffentlichen Anlage bekommen ja alle, Gesamtauszahlung ist größer , bekomme aber weniger als 1 zurück, aber in die Gruppe wird mehr als 1 ausgezahlt
 Ich zahle 1EUR ein, bekomme als Individuum weniger als 1EUR, aber die Gesamtauszahlung wird mehr

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2
Q
  1. Olsons Hypothese sagt, dass es umso schwieriger wird, kollektive Interessen zu organisieren, je größer die Gruppe (also n) ist. Warum sollte das so sein?
A

 Bei großer Gruppengröße begeben die Menschen sich in ein soziales Dilemma, weil der Einfluss des Einzelnen auf das kollektive Interesse so klein wird (MPCR – Gesetz abnehmender Grenzerträge), dass er nicht mehr bereit ist dafür Kosten auf sich zu nehmen
 Bsp. unter 50 mio Autofahrer Entscheidung ob man Beitrag zahlt oder nicht – man denkt einer macht jetzt da nicht den Unterschied und zahlt den Beitrag nicht

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3
Q
  1. Welcher Zusammenhang besteht zwischen n und dem MPCR?
A

 nxMPCR > 1 > MPCR muss gelten bei öffentlichen Gut Experiment
 wenn ich Geld in öffentliche Anlage investiere bekomme ich mehr wie wenn ich nicht investiere wenn gilt >1, andernfalls <1 besser alle behalten ihr Geld
 n=Anzahl der Spieler die agieren
 MPCR = Produktivität des öffentlichen Guts= Marginal Per Capita Return = zusätzliche Nutzen, den jedes Gruppenmitglied aus einer zusätzlichen Einheit des kollektiven Gutes erhält = Grenzertrag pro Kopf einer marginalen Investition in eine öffentliche Anlage (wird an alle n ausgezahlt sprich n-mal ausgezahlt)
 1/n ist Untergrenze für den MPCR
 Um einen kleinen MPCR zu bekommen braucht man eine große Gruppe in Experiment
 MPCR nimmt mit Gruppengröße ab, da jeder zusätzliche Beitrag weniger bedeutet (Gesetz der abnehmenden Grenzerträge)
 1/50mio = praktisch null

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4
Q
  1. Zeigen die Ergebnisse der Experimente mit dem VCM, dass die Organisation kollektiver Interessen doch kein Problem darstellt?
A

 Nein das zeigen sie nicht
 Man beobachtet nicht das durch die Spieltheorie prognostizierte: nichts wird in die öffentliche Anlage als dominante Strategie investiert (strikte Freifahrerhypothese)
 Man beobachtet das Beiträge in die öffentliche Anlage geleistet werden
 Laborbeobachtung weicht von der Spieltheoretischen (nichts investieren) und der Effizienten Lösung (alles investieren) an, Spieler nähern sich der Spieltheoretischen Lösung an
 Wenn schon in Labor Probleme ist auch in der Realität in der kollektiven Interessen ein großes Problem
 Das Maß an Ineffizienz ist hoch
 Die Beiträge fallen über die Runden

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5
Q
  1. Warum sind die Ergebnisse des Ultimatum Spiel Experiments für die Spieltheorie bedeutsam? Und in welcher Weise?
A

 hartnäckig resistent gegen das Gleichgewicht sprich gegen das was die Spieltheorie prognostiziert
 Hat der Entwicklung der experimentellen Wirtschaftsforschung sehr starken Auftrieb verschafft
 Theoretisch nicht spannend, aber der Widerspruch zur Spieltheoretischen Lösung des so einfachen Spiels ist interessant
 Spieltheorie: bietet mir 1€ von 100€, müsste ich annehmen laut Theorie, mach ich aber nicht da meine Präferenz auf Fairness liegt
 Teilnehmer spielen Gleichgewicht nicht, obwohl sie es kennen

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6
Q
  1. Erklären Sie den Zusammenhang zwischen Ultimatum und Diktatorspiel Experimenten.
A

 Proposer macht ultimatives Angebot über die Aufteilung der Geldsumme und Responder kann annehmen oder ablehnen
 Lehnt er ab gehen beide leer aus und es wird nicht nachverhandelt
 Proposer machen nur selten das Gleichgewichtsangebot (kurz über 0EUR) und selten über 50%
 Diktatorspiel ebenfalls ein Ultimatumsspiel, wo der Responder aber das Angebot des Proposer (Diktators) nicht ablehnen kann
 In beiden Spielen gibt es eine Verteilungssituation, in der eine Person (der Proposer im Ultimatumspiel, der Diktator im Diktatorspiel) die Möglichkeit hat, die Ressourcen zwischen sich selbst und einem anderen Spieler aufzuteilen.

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7
Q
  1. Warum erscheinen die Resultate des Diktator Spiel Experiments rätselhaft? Was stimmt nicht?
A

 Rational wäre es das der Diktator die ganze Geldsumme beansprucht
 Oft wird aber beobachtet das Menschen Geld verschenken bis hin zu 50/50 aber nicht drüber hinaus, obwohl es dafür keinen erkennbaren Grund gibt
 Normalerweise wird Geld NIE grundlos verschenkt

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8
Q
  1. Erläutern Sie anhand des Diktator Spiel Experiments, was man unter einem „Experimentatoreffekt“ versteht.
A

 = Experimenter Demand Effect
 Experimentator erklärt den Probanden worum es in Experiment geht
 Probanden versuchen dann auf das „richtige Verhalten“ zu schließen indem sie die Aussagen des Experimentators interpretieren
 Es gibt starke und weniger starke Demand Effekte
 Wenn der Experimentator zum Beispiel subtil signalisiert, dass er eine faire Verteilung erwartet, könnten die Diktatoren dazu tendieren, großzügiger zu sein
 Experimentator könnte unbewusst nicken oder lächeln, wenn der Diktator einen größeren Betrag an den Empfänger abgibt, oder seine Augenbrauen hochziehen, wenn der Diktator nichts abgibt

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9
Q
  1. Könnte ein solcher Effekt das Verhalten in Diktator Spiel Experimenten erklären?
A

 Ja, der Impuls was abzugeben ist Experimentatoreffekt
 beispielweise bei dreifacher Wiederholung des Experiments mit zeitlichen Abstand von 3 Wochen verlangt der Diktator immer mehr Geld, was man mit der fehlenden Instruktion des Experimentators begründen kann (kennt ja Spiel bereits)

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10
Q
  1. Inwiefern hat das Vertrauensspiel Ähnlichkeit mit dem Gefangenen-Dilemma?
A

 Spieler 1 und 2 verfügen über identische Anfangsausstattung, Spieler 1 kann beliebig viel davon an Spieler 2 abgeben und die abgegebene Summe wird nochmal verdreifacht
 Anschließend kann Spieler 2 entscheiden wie viel er dem Spieler 1 abgibt
 Strikt rationale Spieler haben dominante Strategie: nichts abgeben =Teilspielperfektes Gleichgewicht
 Würden Spieler 1 alles abgeben und Spieler 2 teilen könnten sie Gewinn verdoppeln
Gemeinsamkeit:
 Vertrauen bringt Effizienzgewinn
 Sie dürften sich nicht individuell rational Verhalten, sondern kooperativ
Unterschied:
 Sequentielle Struktur (dadurch Raum für entweder positives oder negatives reziprokes Verhalten, Verhalten davon abhängig was der zuvorgetan hat)

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11
Q
  1. Erklären Sie, warum auch das Diktator Spiel Experiment ein Teil des Vertrauensspiels ist.
A

 Spieler 2 (dominante Strategie nichts abzugeben) ist in Rolle des Diktators, weil er Spieler 1 bestrafen kann

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12
Q
  1. Inwieweit ähneln und unterscheiden sich Vertrauensspiel und Gift-exchange Spiel?
A

 Gift-Exchange fast immer mit einem speziellen Frame versehen (Zwischen Arbeiter und Unternehmen)
 Unternehmen bietet Arbeiter wage w und Arbeiter entscheidet über effort e, Gewinn für Unternehmen: f(e)-w, je höher e desto höher die Produktivität und der Gewinn des Unternehmens
 Arbeiter berechnet Auszahlung mit w-h(e) (h=Arbeitsleid)
 Beides Teilspielperfekte GG
 Auch sequentiell
 Bei beiden dominante Strategie geringstmögliches e und w
 GG nicht gespielt, reziprokes Verhalten gutes w mit e belohnt
 mehr oder weniger identisch, weil Gift-exchange Spiel auch Vertrauensspiel ist
 Unterschied im Framing – Gift Exchange nur im Arbeitskontext
 anders formuliert: Vertrauensspiel am Arbeitsmarkt = Gift-exchange Spiel

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13
Q
  1. Wie beurteilen Sie die externe Validität der Gift-exchange-Experimente?
A

 Nominallöhne so gut wie nie gesenkt in Realität
 Anhebung der Löhne führt nur kurzfristig zu Steigerung der Arbeitsintensität
= geringe externe Validität

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