Vorlesung 8 Flashcards
- Warum braucht man verschiedene Arten von Präferenzen in der Wirtschaftstheorie?
In Wirtschaftstheorie 3 Arten von Entscheidungen abgebildet für die wir jeweils als Grundlage Präferenzen brauchen, um rational unter gegebenen Restriktionen über Handlungsalternative zu entscheiden
1. Wahl zwischen verschiedenenen Konsumgütern - Präferenzen über Güterbündel
2. Wahl des Konsumzeitpunkts - Zeitpräferenzen (wie wichtig ist heutiger Konsum im Vergleich zu zukünftigem Konsum)
3. Wahl zwischen Lotterien – Risikopräferenzen (zwischen unsicheren Alternativen, kennen Konsequenzen nicht)
- Welche Präferenzen in Bezug auf Risiko kennen Sie?
Risikoneutralität (am Erwartungswert orientiert, lassen Risiko außer Acht)
Risikoaffin – Risikofreude (ziehen Lotterie vor, die auch größer als Erwartungswert sein kann, bewerten Chance höher als Risiko)
Risikoavers – Risikoscheu (ziehen sichere Zahlung vor, die auch kleiner als Erwartungswert sein kann)
- Sind Lottospieler risikoneutral -scheu oder -freudig?
Risikofreudig
hohe Unsicherheit, geringe Gewinnchancen
Erwartungswert eines Lottoscheins in der Regeln negativ
- Wenn alle Menschen risikoneutral wären, gäbe es dann Versicherungen?
nein, da diese Menschen rein nach erwarteten Wert bewerten, lassen Unsicherheit/Risiko außer Acht
Versicherungen funktionieren, weil Menschen bereit sind, Prämien zu zahlen, um sich gegen potenzielle Verluste abzusichern, liegen typischerweise über erwartetem Verlust
Versicherungen basieren darauf, dass Menschen tendenziell risikoscheu sind
- Was verstehen Sie unter eine binären Lotterie?
Lotterie mit zwei Ausgängen – hohe Auszahlung, niedrige Auszahlung
als Auszahlungsmedium macht sie es theoretisch möglich Risikoneutralität zu induzieren
- – L1 zahlt mit 0,4 einen Gewinn von 17 €, mit W‘keit 0,2 einen Gewinn von 3 Euro und mit der Residualwahrscheinlichkeit nichts.
– L2 zahlt mit W‘keit 0,4 einen Gewinn von 5 mit der W‘keit 0,2 derer 8 und mit der Residualwahrscheinlichkeit 1 Euro
– Sie spielen L1 mit der Wahrscheinlichkeit 0,3 und L2 mit der W‘keit 0,7, d. h. die zusammengesetzte Lotterie ist L = {L1 , 0,3 ; L2 , 0,7}
Geben Sie die einfache Lotterie an, die zu dieser zusammengesetzten äquivalent ist.
compound (zusammengesetzte) Lotterie in einfache Lotterie überführen
bei einfacher Lotterie stehen die Auszahlungen mit den jeweiligen WK
Gucken welche Auszahlungen mit welchen WK vorliegen
L={größte Auszahlung) 17,0,3*0,4=0,12,zweithöchste Auszahlung 8, 0,14; 5, 0,28, 3, 0,06; 1, 0,28; 0,12}
Summe der Wk muss 1 sein
= einfache Lotterie äquivalent zur zusammengesetzten
Diese Lotterie stellt die gleiche Gewinnwahrscheinlichkeitsverteilung dar, wie die ursprünglich zusammengesetzte Lotterie LL
- Was genau sagt das „Reduction of compound lotteries“ Axiom?
Wenn Entscheider diese Axiom beachten, dann wird tatsächlich Risikoneutralität induziert
Bewertung der Zusammengesetzen Lotterie muss der Bewertung einer einfachen Lotterie entsprechen, die sich ergibt, wenn man Zusammengesetzen Lotterien auflöst
ROCL verlangt, Entscheider soll indifferent zwischen zusammengesetzter Lotterie und einfacher Lotterie sein
besagt, dass bei zusammengesetzten Lotterien die Entscheidung letztlich nur von den endgültigen Auszahlungen und deren Eintrittswahrscheinlichkeiten abhängt.
- Fertigen Sie eine Tabelle an, mit der Sie das Holt-Laury Verfahren erklären können. Verwenden Sie dabei andere Werte als in der Tabelle auf Folie 185.
Holt-Laury Verfahren = Preislistenverfahren, um Risikopräferenzen aufzudecken, systematisch zu messen und zu vergleichen, wenn man sie nicht induzieren kann
Aus Entscheidung kann man auf Risikopräferenzen schließen
wenn Differenz positiv Lotterie A höhere Erwartungswert als Lotterie B, negativ B einen größeren Erwartungswert, aber Varianz (Risiko größer)
bis 0,4 risikoärmer, höhere Erwartungswert
letzte Zeile definitiv B wählen
Lotterie B wird immer attraktiver je weiter man runtergeht
je später ich von A nach B Wechsel desto risikoscheuer bin ich
- Was versteht man unter dem „random lottery Verfahren“
Es werden nicht alle Lotterien gespielt und ausgezahlt, sondern nur eine zufällig gezogene
Ändert nichts an Anreizkompatibilität (Wechsel von A nach B zu vollziehen wo es die Risikoeinstellung verlangt)
Zufallszug spart Geld (muss nur eine Lotterie Auszahlen bekommt aber die gleiche Information wie bei 10 ausgezahlten Lotterien
- Beschreiben Sie den Unterschied zwischen dem Becker-De-Groot-Marshak und dem Holt-Laury Verfahren.
beide messen Risikopräferenzen
man bekommt nicht komplette Tabelle, sondern nur eine Lotterie mit einer absteigenden Liste von Preisen, wo der Experimentator anbietet zu diesem Preis zurückzukaufen
Erwartungswert der Lotterie ist 5€
Preis wir zufällig gezogen
ist Anreizkompatibel, beste Strategie tatsächlich den Preis zu nennen der seinen tatsächlichen Reservationspreis entspricht
risikoneutral- orientiert sich an Erwartungswert 5€
risikofreudig - Höher als 5€ Risikofreudig
risikoavers - Niedriger als 5€
- Erklären Sie, warum das BDM-Verfahren anreizkompatibel ist und was man unter Anreizkompatibilität versteht.
kein Einfluss auf zufällig ermittelten Einkaufspreis, bleibt Beste Antwort genau den Einkaufspreis zu nennen, der wahren Reservationspreis entspricht
Anreizkompatibilität bedeutet, dass Experiment so gestaltet ist, dass es für die Teilnehmer optimal ist, ihre wahren Präferenzen oder Informationen zu offenbaren.
- Was sagt die sogenannte „Isolationsannahme“ in Bezug auf die Auszahlung von Experimentgeldern?
wenn ich mehrere Entscheidungen zu treffen habe, soll Auszahlungsentscheidung so zu treffen sein als hätte ich keine andere Entscheidung zu treffen
- Erklären Sie den Unterschied zwischen dem RLM „between“ und „within“ subjects.
RLM „between subject“
“between-subjects” Design wird jeder Teilnehmer nur einer einzigen Bedingung des Experiments zugewiesen. Die Ergebnisse verschiedener Gruppen werden dann miteinander verglichen.
Nicht alle Vpn werden ausgezahlt, sondern nur zufällig bestimmte
Ist eher problematisch (Reputation)
vermeidet beispielsweise Einkommenseffekte
RLM „within subject“
“within-subjects” Design durchläuft jeder Teilnehmer alle Bedingungen des Experiments. Die Ergebnisse desselben Teilnehmers unter den verschiedenen Bedingungen werden dann verglichen.
Alle Vpn werden bezahlt, aber nicht alle Entscheidungen
Ex post werden die Entscheidungen zufällig bestimmt, die ausgezahlt werden
Vorteil: Portfolio und Einkommenseffekte vermieden, da es sich bei jeder Entscheidung lohnt so zu handeln als ob sie ausgezahlt werden würde
Vorteil: mehr Beobachtungen über das gegebene Budget
- Erklären Sie welche Einkommenseffekte in Experimenten auftreten können und warum RLM diese verhindert.
Einkommenseffekt – Verhaltensänderung sobald bestimmte Auszahlung erreicht wird, Verhaltensänderungen, within Methode macht nicht ersichtlich wann gewünschter betrag erreicht wird
wenn gilt: Wähle eine Entscheidung aus N aus und zahle diese N mal aus (aber Einspareffekt dahin)
- Wie kann man RLM anwenden ohne dabei die Anreize im Experiment zu gering werden zu lassen?
jede Entscheidung fällt ins Gewicht wenn gilt: Wähle eine Entscheidung aus N aus und zahle diese N mal aus
- Warum muss man Erwartungen im Experiment abfragen und warum kann das wichtig sein?
Präferenzen und Erwartungen im Labor nicht beobachtbar, können aber ähnliche Dinge bewirken sind aber unterschiedlich zu bewerten (Unterscheidung sehr wichtig da sie trotzdem selbes Verhalten bewirken)
können Interpretation verfälschen
- Welche ganz grundsätzlichen Probleme stellen sich, wenn man Erwartungen abfragt?
Wie soll man abfragen?
Verändert Erwartungsabfrage das Verhalten? (Ja kann es, Lösung: danach Erwartungen abfragen, da Entscheidnungsverhalten dann nicht mehr beeinflusst wird)
- Warum ist es nicht unproblematisch, Erwartungen abzufragen, nachdem die Entscheidung getroffen wurde?
Anpassung der Erwartung an die Entscheidung
Nicht die Erwartung ist die Grundlage der Entscheidung, sondern die Entscheidung wird zur Grundlage für die angegebenen Erwartungen – Ex post Rationalisierung, können dadurch nicht die wahren Erwartungen messen
- Was ist eine Scoring Rule?
etwas gemindert wenn man monetäre Anreize schafft die wahren Erwartungen abzugeben
binäre Zufallsvariable mit zwei Ausprägungen (A und Komplement Ac zum Beispiel ich gewinne 10 € oder ich gewinne 10€ nicht)
p ist die Wahrscheinlichkeit, mit der die Vpn das Ereignis A erwartet und (1-p) die für Ac
ist eine Lotterie mit zwei Auszahlungen mit Wahrscheinlich
Auszahlung hängt von der berichteten Wahrscheinlichkeit r ab
- Wann ist eine Scoring Rule „proper“?
Scoring Rules sind proper, wenn gilt, dass die Auszahlung der Lotterie dann maximal ist, wenn r = p gilt. (Versuchsperson berichtet die Wahrscheinlichkeit von der sie tatsächlich ausgeht)
- Welche inhaltliche Bedeutung hat die Eigenschaft „proper“ zu sein?
scoring rule ist proper, wenn bei rationalem Verhalten es die beste Strategie ist, wenn er für das Ereignis, von dem er ausgeht das es Eintritt, mit 1 angibt (anreizkompatibel)
- Erklären Sie die einzelnen Bestandteile der quadratischen Scoring Rule:
Si ( r ) = Auszahlung der Lotterie in Abhängigkeit von der berichteten Wahrscheinlichkeit r
n - Anzahl der möglichen Ereignisse die eintreten können von denen aber nur eines tatsächlich eintritt
Ik - Indikatorfunktion, die den Wert 1 annimmt, wenn das Ereignis k eintritt und 0 sonst.
Jeder Fehler, den die Versuchsperson macht, wird mit einer „Strafe“ belegt in Höhe von -β(I_k-r_k )^2
Die Strafe ist immer positiv. Jemand, der genau weiß, dass das Ereignis i eintritt, würde ri = 1 wählen und rj = 0 (für alle i ≠ j). Die QSR besitzt die Eigenschaft „proper“ zu sein, solange die Versuchspersonen risikoneutral sind.