Vorlesung 9 Flashcards

1
Q
  1. Warum ist die stochastische Scoring rule anreizkompatibel?
A

 beste Antwort das anzugeben, was den tatsächlichen Erwartungen entspricht, da sie dadurch den höchsten zu erwarteten Nutzen erzielen
 Wenn die angegebene Wahrscheinlichkeit R der tatsächlichen Überzeugung p∗ entspricht, maximieren sie ihre Chancen auf die beste Auszahlung, während falsche Angaben zu suboptimalen Ergebnissen führen
 Wenn R<p∗, wird öfter eine Lotterie gespielt, die eine geringere Gewinnwahrscheinlichkeit hat als die tatsächliche Wahrscheinlichkeit von Urne A.
 Wenn R>p∗, wird seltener die sicherere Option gewählt, was ebenfalls den erwarteten Nutzen verringert.

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2
Q
  1. Haben Sie eine Erklärung dafür, warum Versuchspersonen ein Spiel schneller lernen, wenn man ihre Erwartungen abfragt?
A

 man muss sich intensiv mit Spiel beschäftigen um Erwartung angeben zu können

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3
Q
  1. Erklären Sie, wie die Strategiemethode bei dem Experiment von Trautmann & van de Kuilen funktioniert.
A

 Strategiemethode: Spieler reagieren nicht auf tatsächlich vorgenommenen Zug des Gegenspielers, sondern sollen Strategien angeben wie sie auf jede mögliche Strategie des anderen reagieren möchte
 Proposer bekommt Wahlmöglichkeiten
 zu jeder musste Responder vorher angeben, ob er sie annimmt oder nicht (=Strategie des Responders)
 Proposer wählt eine, danach wird abgelesen ob Responder annimmt
 nachdem Entscheidung getroffen wurde, ohne das Spieler Ergebnis kennen, wurde die Erwartung der Spieler abgefragt

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4
Q
  1. Wenn man Sie fragt, ob bei einem Experiment, bei dem Erwartungen abgefragt werden sollen, ein monetärer Anreiz bei der Abfrage verwendet werden soll, was raten Sie? Wir begründen Sie ihren Rat?
A

 eine einfache Abfrage ist häufig ausreichend, bedarf keineswegs immer Anreize, da es nicht immer zwingend sinnvoll ist
 Wenn die Erwartung sich auf das Verhalten anderer richtet, und dieses ist wichtig für die eigene Entscheidung, braucht man keine Anreize
 Wenn eine gute Abschätzung für die eigene Entscheidung nicht wichtig ist, können monetäre Anreize helfen.

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5
Q
  1. Nennen Sie die drei Voraussetzung, unter denen es zu einem Experimentatoreffekt kommen kann und erklären Sie für jede dieser Voraussetzungen, warum sie notwendig ist, damit ein Experimentatoreffekt entstehen kann (Folie 207)
A

 Ziel der Teilnehmenden, das „richtige“ Verhalten zu verstehen:
Motivation macht sie empfänglich für Hinweise darauf, was als „richtig“ angesehen wird, und sie suchen aktiv nach solchen Hinweisen, um den Erwartungen des Versuchsleiters gerecht zu werden.
 Verwertung von Informationen vom Experimentator:
jegliche nonverbalen Signale, Tonfall, Gestik oder spezifische Anweisungen des Experimentators von den Teilnehmenden interpretiert und verwendet werden, um ihr Verhalten anzupassen und die Erwartungen des Experimentators zu erfüllen.
 Hierarchisches Verhältnis zwischen Experimentator und Teilnehmenden:
schafft eine Macht- oder Autoritätsdynamik, bei der die Teilnehmenden den Experimentator als Autoritätsperson sehen. Erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Teilnehmenden den Hinweisen und Erwartungen des Experimentators folgen, um dessen Zustimmung zu gewinnen oder den Eindruck zu erwecken, dass sie den Anforderungen gerecht werden, Hierarchie durch Wissensvorsprung

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6
Q
  1. Nennen und erklären Sie die wichtigsten Kanäle, über die Experimentatoren mit Versuchspersonen kommunizieren.
A

 Instruktionen, informieren worum es geht, Ziel, Aufgabe der Vpn, Auszahlung
 Übungsaufgaben
 Experiment Design, kommt vom Experimentator und ist voller Informationen
 Framing des Experiments, Art und Weise wie experimentelles Design präsentiert wird

 kann bewusst und unbewusst (versucht man zu vermeiden) geschehen
 Interaktion lässt sich nicht vermeiden deshalb ist es wichtig, sich über alle Effekte bewusst zu sein und die Interaktion bewusst zu gestalten.

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7
Q
  1. Was verstehen Sie unter einem „kognitiven Experimentatoreffekt“? Lassen sich solche komplett vermeiden?
A

 Experimente müssen erklärt werden, wobei die Art und Weise wie erklärt wird Verhalten beeinflusst
 Übermittlung der Information kann Verständnis und Verhalten der Vpn beeinflussen

 z.b. bestimmte Beispiele einer Richtung, umfängliches erklären einer Information wie das unbeobachtet sein kann Verhalten beeinflussen, weil Vpn sich fragen warum gerade darauf so explizit eingegangen wird

 Experimentatoreffekte sind unvermeidlich, jedes Experiment hat einen Experimentatoreffekt, deshalb wichtig das diese bewusst gestaltet sind, weil man nur da Effekte ausschließen kann die man nicht haben möchte (wie beispielsweise gleichgerichtete)

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8
Q
  1. Erläutern Sie die Ergebnisse von List und Bardsley und erklären Sie warum dabei ein Experimentatoreffekt eine Rolle spielen könnte.
A

 inhaltlich weitesgehend identisch, jedoch mit verändertem Strategieraum
 Strategieraum verändert: Diktator und Spieler bekommen Ausstattung, die des Diktators ist größer, Diktator kann abgeben oder wegnehmen (verändert Verhalten komplett)
 Abgaben vielen durch diese Änderung auf null, Spieler mehrheitlich dem anderen etwas weggenommen
 Ursprüngliche Botschaft: Hier wird getestet wie bereitwillig man etwas abgibt
 Neue Botschaft: Hier wird getestet, wie zurückhaltend man ist, wenn man etwas wegnehmen kann
 Führt zu einer anderen Interpretation der Aufgabe, was andere Spielweise bedingt (kognitiver Experimentatoreffekt)

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9
Q
  1. In welcher Weise kann für Versuchspersonen „sozialer Druck“ zu einem Experimentatoreffekt führen?
A

 Menschen streben nach Konformität (Normkonformes Verhalten) und Anerkennung (weil Normen eingehalten), Menschen wollen dem entsprechen was denkbar von Ihnen erwartet wird
 Experimentator ist Vpn bekannt, Anwesenheit erhöht sozialen Druck Experiment erfolgreich abzuschließen, weil man z.B. Professor nicht enttäuschen will

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10
Q
  1. Erklären Sie warum der auf Folie 213 zitierte Satz aus den Instruktionen von Binmore et al. 1985 methodisch ein grober Fehler war.
A

 Experimentatoreffekte durch einzelne Wörter auslösbar
 deshalb neutrale Sprache wichtig
 „How do we want you to play? YOU WILL BE DOING US A FAVOUR IF YOU SIMPLY SET OUT TO MAXIMIZE YOUR WINNINGS. “
 Vpn wird damit erklärt wie man möchte das sie sich Verhalten, was ein grober Fehler ist, schlimmer geht’s kaum
 Dadurch Ergebnisse des Experiments komplett verzerrt und nicht valide

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11
Q
  1. Warum sind Experimentatoreffekte, die in die gleiche Richtung gehen wie der vermutete Treatment Effekt besonders schädlich?
A

– Wie wirken Experimentatoreffekte?

EE die in die entgegengesetzte Richtung wie der Experimenteffekt gehen (Effekt geht in entgegengesetzten Richtung wie Beobachtung und macht Ergebnisse stärker)

EE die orthogonal zum Experimenteffekt sind (Effekt gibt keinerlei Ausschluss über Experiment)

EE, die in die gleiche Richtung gehen, wie der zu testende Experimenteffekt

 letzterer besonders schädlich, man lenkt in die zu testende Richtung, Ergebnisse verzerrt, machen saubere Interpretation der Beobachtungen unmöglich
 Unterscheidung ob Vpn treibende Kraft ist oder die Instruktionen Verhalten ausgelöst haben nicht möglich sind

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12
Q
  1. Erklären Sie, warum ein „beween subject“ Design weniger anfällig für einen Experimentatoreffekt ist als ein „within subject design“.
A

 between subject – jede Vpn durchläuft nur ein treatment und man vergleicht einfach die Treatments, die jeweils mit unterschiedlichen Vpn gespielt worden
 jede Vpn kennt deshalb nur die Treatmentvariable in einer Ausprägung, weiß gar nicht welche Variable die ist die verändert wird
 Within subject – ein und dieselbe Vpn spielt mehrere Treatments, man weiß um welche Variable es geht, lernt man relativ gut worum es geht, verhindert othogonalen Effekt
 wenn man orthogonalen Effekt erzielen möchte, sollte man möglichst between subject verwenden

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13
Q
  1. Erklären Sie den Unterschied zwischen einer Doppelblindanordnung, wie sie in der Medizin verwendet wird und der in der experimentellen Wirtschaftsforschung üblichen Verwendung dieses Begriffs.
A

 Medizin: Wirksamkeitsprüfung von Medikamenten, Gruppe von Vpn mit Erkrankung, Aufteilung in 2 Gruppen Treatment und Placebo Gruppe,
Doppelblind: Experimentator ist nicht über die Gruppenzugehörigkeit informiert, um zu vermeiden das Vpn aus seinem Verhalten auf Zugehörigkeit zu schließen versuchen, dadurch Ergebnisverfälschung
 Wirtschaftsforschung: Experimentator kann Vpn nicht beobachten, kritisch wenn es um Auszahlung, da sie sich da begegnen und an Höhe Verhalten ablesbar
 Lösung: Vpn ziehen verdeckt Nummer zur Identifizierung bei der Auszahlung, Experimentator weiß wie Vpn sich Verhalten hat nicht aber wer es ist
 Einfachblind (singleblind):
Experimentator kann die Diktatoren beobachten, aber nicht die anderen Spieler (Vpn können sich untereinander nicht beobachten, aber der Experimentator sieht, was die einzelne Vpn tut)
Doppelblind: Experimentator kann alle Spieler nicht beobachten, kann nicht beobachten was Vpn tun, Beobachtbarkeit der Vpn wird ausgeschlossen damit man ausschließen kann das sich jemand nicht so verhält, weil er beobachtet wird

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14
Q
  1. Kann von einer Doppelblindanordnung auch ein Experimentatoreffekt ausgehen?
A

 Ja, Beobachtungen weisen auf Experimentatoreffekt hin
 wenn so viel Wert auf Anonymität der Spieler liegt muss das einen Grund haben – Verhalten beeinflusst

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15
Q
  1. Warum führt eine Doppelblindanordnung dazu, dass die soziale Distanz wächst?
A

 soziale Distanz ist dann größer, wenn ich nicht beobachtet werde
 habe eine stärke Distanz als Vpn, weil ich weiß das Experimentator mich nicht beobachtet
 Experimentator kann nicht nachvollziehen was ich persönlich gemacht habe
 Welche Art von Kommunikation minimiert soziale Distanz? Face-to-Face Kommunikation

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16
Q
  1. Welche Art der Kommunikation würde die soziale Distanz minimieren?
A

 kein Effekt im öffentlichen Gut Spiel, soziale Distanz spielt geringere Rolle wenn es eine strategische Interaktion der Spieler gibt
 bei strategischen Entscheidungen Experimentatoreffekt weniger bedeutsam als bei Verteilungseffekten

17
Q
  1. Wie beurteilen Sie die Ergebnisse von Diktatorspielexperimenten im Lichte der Möglichkeit, dass Experimentatoreffekte dabei eine Rolle spielen könnten?
A

 Weimann: Abgaben eher nur auf Experimentatoreffekt (sogar sehr stark von Experimentatoreffekt beeinflusst)
 Hoffman et al.: gibt Austauschverhältnis geben was ab und erhalten Anerkennung vom Experimentator (reziproke Beziehung), dadurch nehmen bei sozialer Distanz Abgaben ab, echter Altruismus nicht beobachtbar

18
Q
  1. Wie interpretieren Sie in diesem Zusammenhang die Ergebnisse von Eckel und Grossman 1996?
A

 Diktatorexperiment mit verschieden Rezipienten (von Studenten an Studenten, Rote Kreuz)
 Ergebnis: Abgaben an Rote Kreuz höher
 Vermutung: Experimentatoreffekt

Abgaben an Rotes Kreuz echter Altruismus reininterpretiert – fragwürdig
 eher denkbar das unterschiedliche Dinge geprüft werden, bei rotem Kreuz an soziale Verantwortung appelliert, nur vom geschenkten Geld was abgegeben, vom normalen Gehalt spenden die wenigsten Studenten an rote Kreuz (eventuell starker Experimentatoreffekt)