Vorlesung 9 Flashcards
Warum sollen Kinder mit Förderbedarf an Regel-oder Förderschulen besser lernen?
Pro Förderung
- Bestmögliche Förderung
- Speziell ausgebildete Lehrkräfte
- Angepasste Lehrpläne
- Inidividualisierte Förderung
- Schonraum
- Schutz vor Leistungsdruck, schulischem Versagen und soziale Ausgrenzung
- Mehr schulische Erfolgserlebnisse
Warum sollen Kinder mit Förderbedarf an Regel-oder Förderschulen besser lernen?
Pro Regelschule
-
Anregendes Lernumfeld
- Anspruchsvollere Lehrpläne
- Höhere Erwartungshaltung der Lehrkräfte
- Stärkerer Fokus auf Erreichung von akademischen Fortschritten
-
Leistungsheterogene Lerngruppen
- Positive Lernvorbilder
- Soziale Aufwärtsvergleiche
- Erwerb neuer Lösungsstrategien und Weiterentwicklung kognitiver Schemata
Schadet oder nutzt inklusive Beschulung unter dem Aspekt der Leistung?
Lernen: allgemeine, schwerwiegende und überdauernde Beeinträchtigung des Lernens
Emotionale und soziale Entwicklung: Schwierigkeiten im emotionalen Erleben und sozialen Verhalten, die in familiären und schulischen Interaktionsprozessen hervortreten
Sprache: eingeschränkte Funktionen der Sprachproduktion und –rezeption, die sich in altersunüblichen Ausdrucksleistungen im schriftlichen und sprachlichen Bereich äußern
- Deutlicher Leistungsvorsprung für Kinder mit SPF in Regelschulklassen
Motivationale Merkmale
- Die Entscheidung über die Zuweisung in Förder-oder Regelschulen wird auch geleitet von vermuteten Auswirkungen auf schulische Motivation (u.a. akademisches Selbstkonzept (Die Selbsteinschätzung und Wahrnehmung der eigenen schulischen Leistungen), Lernfreude (Intrinsisches Interesse am eigenen Lernen & Wissenszuwachs))
- Positive schulische Motivation gilt als bedeutsam für zukünftigen Lernerfolg und die Überwindung von Lernschwierigkeiten
- Social Comparison Theory: Schüler vergleichen ihre Leistungen mit denen ihrer Mitschüler und nutzen diese sozialen Vergleiche bei der Ausbildung ihres ASK
- Zwei theoretisch angenommene Prozesse:
- Assimilation: Verringerung des ASK, wenn die in Lerngruppe, der man (unfreiwillig) angehört, stigmatisiert wird
- Kontrast: Verringerung des individuellen ASK in leistungsstarken Schulklassen
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Kognitive Aspekte: Kinder mit SPF profitieren in ihren schulischen Leistungen vom gemeinsamen Unterricht in Regelschulen
- Ausgeprägte Effekte für Kinder mit FS Lernen, geringere Auswirkungen für Kinder mit FS Sprache
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Motivationale Aspekte: Förderschülerinnen und -schüler weisen positivere akademische Selbstkonzepte und tendenziell mehr Lernfreude auf als Kinder mit SPF in Regelschulen
- In der Primarstufe keine stigmatisierenden Effekte der Förderschule (Förderschulen als Schonraum)
- Trotz der positiven Zusammenhänge der Beschulung in Förderschulen mit motivationalen Aspekten schlagen sich diese nicht in den schulischen Leistungen von Kindern mit SPF nieder
Veränderung der pädagogischen Praxis in Regelschulen
- Kinder mit SPF könnten von einer geringeren Wettbewerbsorientierung im Klassenzimmer profitieren
- Lehrkräfte könnten z.B. individualisiertes Feedback geben und den Einfluss sozialer Vergleichsprozesse verringern
- Binnendifferenzierung: Individualisiertes Leistungsfeedback, zielgleiche vs. zieldifferente Lehrpläne
- Unterstützendes Lernklima, in dem die Beiträge jeder Schülerin/jedes Schülers wertgeschätzt werden