Vorlesung 8 COPY Flashcards

1
Q

Sonderpädagogischer Förderbedarf im Schwerpunkt „Lernen“

A
  • sonderpädagogischer Förderbedarf im Förderschwerpunkt „Lernen“ bei Kindern und Jugendlichen, „die in ihrer Lern-und Leistungsentwicklung so erheblichen Beeinträchtigungen unterliegen, dass sie auch mit zusätzlichen Lernhilfen der allgemeinen Schulen nicht ihren Möglichkeiten entsprechend gefördert werden können“
  • Im sonderpädagogischen Förderschwerpunkt ‚Lernen‘ werden SuS gefördert, die wegen einer erheblichen und langandauernden Beeinträchtigung ihres Lern-und Leistungsverhaltens die Bildungsziele der allgemeinen Schule trotz des Angebotes individueller Förderung, der Teilnahme am Förderunterricht und gegebenenfalls weiterer besonderer Lernhilfen nicht erreichen können
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2
Q

Diagnostisches Vierfelder-Schema

A
  • vorübergehend-bereichsspezifisch: Lernrückstände in Einzelfächern
  • vorübergehend-allgemein: Schulschwierigkeiten, neurotische Störungen
  • überdauernd-bereichsspezifisch: LRS, Rechenschwäche
  • überdauernd-allgemein: Lernschwäche, Lernbeeinträchtigung, Lernbehinderung, geistige Behinderung
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3
Q

Sonderpädagogischer Förderbedarf im Schwerpunkt „Lernen“

Sonderpädagogische Diagnostik

A
  • hypothesengeleitete Kind-Umfeld-Analyse unter besonderer BErücksichtigung von vorhandenen Kompetenzen und Ressourcen
    • Befragung
    • Verhaltensbeobachtung
    • Tests
    • Aktenstudium
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4
Q

Sonderpädagogischer Förderbedarf im Schwerpunkt „Lernen“

Anamnese/Exploration mit Eltern

A
  • Erhebungsinstrument: Leitfaden zur Anamnese und Exploration in Elterngesprächen:
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5
Q

Kind-Umfeld-Analyse

A
  • Familie
    • ​Zusammensetzung der Familie
    • Anzahl und Reihenfolge der Geschwister
    • Verhältnis der Geschwister untereinander
    • im Haushalt lebende Personen
  • ​Ethnische Herkunft der Familie
    • ​Bedingungen der Umsiedlung
    • Besondere Sichtweise von Schule und der Rolle des Lehrers
  • Freizeitaktivitäten
    • Spielplätze und Spielmöglichkeiten
    • Bevorzugtes Spielzeug, Sportgerät
    • Sport/ Vereine
  • Wohnsituation und Wohnlage​
    • Wohnung (Größe, Lage, eigenes Zimmer…)
    • Rückzugsmöglichkeiten außerhalb der Wohnung
    • Bewegungsmöglichkeiten in der Wohnung
  • Psychosoziale Situation der Familie (Einkommen, soziale Stellung, Bildungsniveau, Umgebung)
    • ​Beruf, Tätigkeiten der Eltern
    • Einkommen
    • Stellenwert von Büchern, Fernsehen, Musik
    • Kindergruppen
    • Freunde…
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6
Q

Der diagnostische Einbezug von Intelligenzdefiziten

A

In Anlehnung an seine Übersicht und unter Berücksichtigung der KMK-Empfehlungen sowie der SopädVO führt die Handreichung der SenBJW folgende zwei Indikatoren als wesentlich an:

  • gravierender Rückstand der Lernentwicklung in mehreren wichtigen Schulfächern (kann je nach Alter bzw. bisher absolviertem Schulbesuch zwischen mehr als einem und zwei bis drei Jahren variieren);
  • die Testintelligenz ist unter Einbeziehung der Vertrauensintervalle deutlich unterdurchschnittlich ( >1,5 Standardabweichungen)
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7
Q

Sonderpädagogischer Förderbedarf im Schwerpunkt„Emotionale und soziale Entwicklung“

A

„Sonderpädagogischer Förderbedarf ist bei Kindern und Jugendlichen mit Beeinträchtigungen der emotionalen und sozialen Entwicklung, des Erlebens und der Selbststeuerung anzunehmen, wenn sie in ihren Bildungs-, Lern-und Entwicklungsmöglichkeiten so eingeschränkt sind, dass sie im Unterricht der allgemeinen Schule auch mit Hilfe anderer Dienste nicht hinreichend gefördert werden können“

„Im sonderpädagogischen Förderschwerpunkt ,Emotionale und soziale Entwicklung‘ werden Schülerinnen undSchülergefördert, die auf Grund von erheblichen Beeinträchtigungen im Bereich der emotionalen und sozialen Entwicklung sowie des Erlebens und des Verhaltens ohne diese Förderung in der allgemeinen Schule nicht oder nicht hinreichend unterstützt werden können“

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8
Q

Verhaltensstörung

A

Verhaltensstörung ist ein von den zeit-und kulturspezifischen Erwartungsnormen abweichendes maladaptives Verhalten, das organogen und/oder milieureaktiv bedingt ist, wegen der Mehrdimensionalität, der Häufigkeit und des Schweregrades die Entwicklungs-, Lern-und Arbeitsfähigkeit sowie das Interaktionsgeschehen in der Umwelt beeinträchtigt und ohne besondere pädagogisch-therapeutische Hilfe nicht oder nur unzureichend überwunden werden kann.

Von Verhaltensstörungen wird gesprochen, wenn die „[…]Verhaltensschwierigkeiten nicht kurzdauernd, vorübergehend, sondern länger andauernd sind, nicht punktuell unter spezifischen Reizbedingungen, sondern unter unterschiedlichen Bedingungen in verschiedenen Situationen auftreten, nicht vom Betroffenen bewusst und kontrolliert zum Erreichen bestimmter Ziele eingesetzt werden, sondern ihn vehement und vielgestaltig unsteuerbarüberfluten.“

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9
Q

Frage der Definition und Klassifikation von Verhaltensstörungen

A

Kategoriale Klassifikationssysteme

  • Psychische Auffälligkeiten werden in diskrete, klar voneinander und von psychischer Normalität abgrenzbare Störungsbilder unterteilt.
  • Es wird das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein einer psychischen Störung festgestellt.

Dimensionale Klassifikationssysteme

  • Der dimensionalen Klassifikation psychischer Störungen liegt die Annahme zugrunde, dass sich psychische Auffälligkeiten als kontinuierlich verteilte Merkmale mit Übergängen zwischen normalen und abnormen psychischen Phänomenen dastellen
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10
Q

Einschränkungen “Emot. und soz. Entwicklung”

A
  • Es handelt sich um ein Grobsiebverfahren, das ein breites Kontinuum an Verhaltensqualitäten abdeckt und nur eine dementsprechende Differenzierung bietet.
  • Das Verfahren stellt lediglich in geringem Maße Informationen für die Hypothesenbildung zum Bedingungsgefüge von Verhaltensstörungen zur Verfügung und muss daher durch andere Verfahren ergänzt werden.
  • Es wird als standardisiertes Instrumentarium nicht immer individuellen Aspekten einer vorliegenden Problemkonstellation gerecht.
  • Der Elternfragebogen ist für Eltern mit unzureichenden Deutschkenntnissen nicht alleine zu bewältigen.
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11
Q

Sonderpädagogischer Förderbedarf im Schwerpunkt „Sprache“

A

Empfehlungen der Kultusministerkonferenz zum sonderpädagogischen Förderbedarf im Förderschwerpunkt „Sprache“: „Sonderpädagogischer Förderbedarf im sprachlichen Handeln bei Schülerinnen und Schülern (ist) anzunehmen, die in ihren Bildungs-, Lern-und Entwicklungsmöglichkeiten hinsichtlich des Spracherwerbs, des sinnhaften Sprachgebrauchs und der Sprechtätigkeit so beeinträchtigt sind, dass sie im Unterricht der allgemeinen Schule ohne sonderpädagogische Unterstützung nicht hinreichend gefördert werden können“.

Umsetzung in der Berliner Sonderpädagogikverordnung:
„Im sonderpädagogischen Förderschwerpunkt ,Sprache‘ werden Schülerinnen und Schüler gefördert, die wegen einer erheblichen Sprachbehinderung ihre Fähigkeiten und Anlagen in der Schule ohne diese Förderung nicht angemessen entwickeln können“.

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12
Q

Sprachgestaltungsebenen

A

Zur Erfassung der sprachlichen Handlungsfähigkeit werden vier sich wechselseitig bedingende Sprachgestaltungsebenen unterschieden:

  1. phonetisch-phonologische Ebene: Atmung, Stimmgebung, Artikulation, Sprachlaute und Sprachlautgruppen in bedeutungsdiffernzierender Funktion
  2. morphologisch-syntaktische Ebene: Wortbildung, Satzbildung
    • Typische Symptome:
    • grammatikalische Fehler in der Satzkonstruktion
    • falsche Artikel
    • Verwechselung von Einzahl und Mehrzahl (Ich bin heimgelauft, der Haus, das Hunde)
  3. ​pragmatische-kommunikative Ebene: kommunikativer Sprachgebrauch einschließlich parasprachlicher Gestaltungsmittel
  4. semantisch-lexikalische Ebene:
    • ​Typische Symptome:
    • Kinder bauen keinen Blickkontakt zu ihren Gesprächspartnern auf, zeigen nur sehr eingeschränkte Mimik oder Gestik während eines Gesprächs
    • zeigen wenig Interesse an Gesprächen
    • häufige Wiederholung einzelner Wörter oder Phrasen
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13
Q

Tests zur Beurteilung des Sprachstandes

A
  • Phonetisch-phonologische Ebene
    • PLAKSS Psycholinguistische Analyse kindlicher Sprechstörungen
  • Morphologische-syntaktische Ebene
    • TROG-D Test zur Überprüfung des Grammatikverständnisses
  • Semantische Lexikalische Ebene
    • WWT 6-10 Wortschatz- und Wortfindungstest für 6- bis 10-Jährige
  • Pragmatische-kommunikative Ebene
    • Checkliste für mögliches Poltern
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14
Q

Sonderpädagogischer Förderbedarf im Schwerpunkt „Sprache“

Diagnostische Leitperspektive

A
  1. Im Zentrum steht nicht nur die sprachliche Beeinträchtigung an sich, sondern die Beeinträchtigung der kommunikativen Kompetenz und des kommunikativen Handelns, deren Umfänglichkeit beurteilt werden muss.
  2. Sprach-, Sprech-und Stimmstörungen sind immer im Kontext der Entwicklungsbereiche Wahrnehmung, Kognition, Emotion, Motorik und Soziabilität zu betrachten
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