Vorlesung 7 und 8 Flashcards
Rentenfaktoren
Rentenartfaktor Altersrente 1,0 volle Erwerbsminderungsrente 1,0 halbe Erwerbsminderungsrente 0,5 große Witwen --/ Witwerrente 0,6 / 0,55* kleine Witwen --/ Witwerrente 0,25 Voll Waisenrente 0,2 Halb Waisenrente 0,1
Rentenformel
Entgeltpunkte x aktueller Rentenwert x Rentenartfaktor = Monatliche Rente
BaFin
- ausreichende Wahrung der Belange der Versicherten,
- dauernde Erfüllbarkeit der Verpflichtungen aus den Versicherungen
- ordnungsgemäße Durchführung des Geschäftsbetriebs und Einhaltung der Gesetze.
- solvenzaufsicht
- versicherungstechnische Rückstellungen
Solvency II
Säule I
behandelt die Höhe der Mindestkapitalanforderung (Abkürzung MCR von englisch
Minimum Capital Requirement) und die Höhe der Solvabilitätskapitalanforderung
(Abkürzung SCR von englisch Solvency Capital Requirement) im Verhältnis zu den
anrechnungsfähigen Eigenmitteln (Abkürzung EOF von englisch Eligible Own Funds).
Säule II
betrifft das Risikomanagement system und beinhaltet vor allem qualitative
Anforderungen.
Säule III
regelt Berichterstattungspflichten der Versicherungsunternehmen: zum Einen
Berichtspflichten an Aufsichtsbehörden und zum Anderen zu veröffentlichende Angaben.
Biometrische Produkte der LV
- 1.1 Risikolebensversicherung
2. 1.2 Invaliditätsversicherung
Kapitalbildende Produkte der LV
Kapitallebensversicherungen vs. Rentenversicherungen
Klassische Lebensversicherungsprodukte
Fondsgebundene Lebensversicherungsprodukte
Risikolebensversicherung mit konstanter Todesfallleistung
-Die Versicherungsleistung wird nur bei Tod des Versicherten fällig.
- Zweck
- Hinterbliebenenabsicherung
- Risikoumtauschversicherung: Umtauschoption in den ersten 10 Jahren in eine
Kapitalversicherung mit Erlebensfallleistung (ohne erneute Gesundheitsprüfung)
Risikolebensversicherung mit fallender Todesfallleistung
Zweck:
Absicherung der Finanzierung (z.B. Haus)
Todesfallsumme richtet sich nach Tilgungsplan
Vorschaltung konstante Todesfallsumme/Risikoumtauschversicherung möglich
Berufsunfähigkeitsversicherung
-ab Eintritt der Berufsunfähigkeit (vertraglich vereinbarter Grad der BU)
- Zahlung einer Rente bis zum Ende der vereinbarten Leistungsdauer
- Zahlung einer Rente und einer einmaligen Leistung
- oft Verzicht auf abstrakte Verweisung
- Angemessene Relation zwischen BU Rente und Einkommen (z.B. 70 % vom Brutto)
muss gegeben sein
- Einteilung in verschiedene Berufsgruppen
- Neben der Berufsunfähigkeitsversicherung existieren weitere Invaliditätsversicherungen
wie Erwerbsminderungsversicherungen oder Dread Disease Versicherungen
Lebensversicherung mit gleicher Todes
und Erlebensfallsumme
Die Versicherungsleistung (Versicherungssumme und ggf. Überschüsse) wird im Todes oder Erlebensfall gezahlt
Zweck:
Altersvorsorge
Hinterbliebenenabsicherung
Eigenschaften klassischer Lebens und Rentenversicherung
Ausgleich im Kollektiv
Ausgleich in der Zeit
langfristige Zinsgarantien biometrische Garantien (Langlebigkeit!) vorsichtige Kalkulation und Reservierung Überschussbeteiligung faire Verteilung der Überschüsse
Rentenversicherung ohne Leistung im Todesfall
Wahl zwischen lebenslanger Rente und einmaliger Kapitalzahlung
Keine Leistung bei Tod vor oder nach Rentenbeginn
Aufgeschobene Rentenversicherung
mit Mindestlaufzeit / Rentengarantiezeit
- Wahl zwischen lebenslanger Rente und einmaliger Kapitalzahlung
- Leistung bei Tod
vor Rentenbeginn: Beitragsrückgewähr oder alternativ Auszahlung des
Deckungskapitals mindestens aber Beitragsrückgewähr
Tod nach Rentenbeginn
–in der Mindestlaufzeit: Zahlung der Rente bis zum Ablauf der Mindestlaufzeit
–nach der Mindestlaufzeit: keine Leistung
Finsgebundene Lebensversicherung Ohne Kapitalgarantien
- Beiträge werden in frei vom Kunden wählbare Fonds investiert
- Aktien-, Renten-, Themen-, Misch-, Immobilien-, Strategiefonds
- Fondspalette abhängig vom VU
- Kunde trägt das volle Risiko bei Kursverlusten
Fondsgebundene Rentenversicherungen mit Kapitalgarantien
- Hybridprodukte
- Garantiekomponente: festgelegtes Ausmaß der Kapitalerhaltung
Dynamischer Drei Topf Hybrid
- Vertragsguthaben vor Rentenbeginn wird nach einem versicherungsmathematischen
Umschichtungsverfahren auf drei Anlagetöpfe angelegt und umgeschichtet
Anlagetöpfe
- Topf: klassisches Deckungskapital mit der garantierten Verzinsung mit dem
Rechnungszins
- Topf: klassisches Deckungskapital mit der garantierten Verzinsung mit dem
- Topf: Wertsicherungsfonds garantiert einen Mindestwert von z.B. 80% des
Vormonats Endstands
- Topf: Wertsicherungsfonds garantiert einen Mindestwert von z.B. 80% des
- Fonds: mehrere „freie“ Fonds können gleichzeitig bespart werden; monatlich
kostenloses Umswitchen möglich
- Fonds: mehrere „freie“ Fonds können gleichzeitig bespart werden; monatlich
Indexpartipation
Grundprinzip
Erhalt der eingezahlten Beiträge zum Ende der Vertragslaufzeit
-Anlage der Sparbeiträge in das Deckungskapital mit Rechnungszins von 0% (Generierung
hoher Überschussbeteiligung)
-Kunde wählt (oft einmal jährlich für das Folgejahr) zwischen
Partizipation an einer maßgeblichen Indexrendite (z.B. EuroStox 50) oder
Anlage in die konventionelle Überschussbeteiligung
- Addition der monatlichen Renditen (auch negativer) des Kursindexes
- Ausschluss des Verlustrisikos (Mindestverzinsung von 0%)
–
positive monatliche Wertentwicklungen werden auf einen jährlich neu festgesetzten
Maximalwert (Cap) begrenzt
Guthabensicherung: „Lock In“ des Ertrages aus der Indexpartizipation am Ende des Jahres
erhöht das Garantiekapital (falls 0)
Moderne Klassik
- Klassische Lebensversicherung, mit modifizierten Garantien
- Verzinsung des Sparkapitals mit dem deklarierten Zins ( 0%)
- Garantien auf Basis des Höchstrechnungszinses nur zum Ablauf (endfällige Garantie)
- Neue (aktuelle) Rechnungsgrundlagen ab Rentenbeginn für die Rentenphase
- Kombination mit Fondsanlage möglich
Moderne Klassik Vorteil
- langfristige Kapitalanlage
- keine Aufforderung der durch Solvency II Eigenkapitalanforderungen
- Reduktion von Zins und langlebigkeitsrisiken
Moderne Klassik und Fonds 2 Töpfe
Topf 1 : klassische Anlage mit verzinsung
Topf 2 Fondsanalge
Zillmerung
Verfahren, einen Vertrag zu Vertragsbeginn einmalig mit Abschluss
provisionen zu belasten, die Tilgung aber auf die gesamte Vertragsdauer zu strecken.
Auswirkungen der ZZR
Auswirkungen der ZZR
Mehr Sicherheit: Rechtzeitige Bildung von Reserven ermöglicht die Erfüllung
langfristiger Garantien auch in der Niedrigzinsphase
Die Finanzierung der ZZR erfolgt aus dem Rohüberschuss des Geschäftsjahres
Spielraum für die Überschussbeteiligung wird insoweit eingeschränkt
Sinkende Überschussbeteiligungen in Folge ZZR Aufbau im Markt beobachtbar
Die obengenannte Berechnungsvorschrift machte in der lang anhaltende Zinsbaisse
einen unverhältnismäßig schnellen Aufbau sehr hoher Reserven erforderlich
Hohe finanzielle Belastung der LVU
Finanzierung zwang zur Realisierung stiller Reserven: siehe hohe Nettoverzinsungen
in den Jahren nach 2011