Vorlesung 7 Flashcards

1
Q

Die regionale Zusammensetzung der Pflanzendecke

Anhand welcher Gesichtspunkte sollen Flora und Vegetation betrachtet werden?

A
  1. thermischer Vegetationszonen und darin enthaltener
  2. klimatischer Klimaxformationen.
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2
Q

Die regionale Zusammensetzung der Pflanzendecke

Beschreiben Sie Vegetationsdomänen.

A

= Areale der Klimaxformationen

  • meistens disjunkt
  • bestehen aus getrennten biogeographischen Untereinheiten (Vegetationsregionen),
  • können sowohl zonal als auch etageal sein
  • Klimaxformationen zeigen interne klimaökologische Abwandlungen: Klimavarianten.
  • keine scharfe Abgrenzung zwischen zwei Klimaxdomänen, ± breite Übergangssäume = Ökotone.
  • Formelsystem (Merkmalsabstufungen für thermische und hygrische Klimakomponente) zur Kurzcharakteristik des Gesamtklimas.
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3
Q

Die regionale Zusammensetzung der Pflanzendecke

Zeigen Sie anhand der Weltkarte ein Beispiel für ein disjunktes Areal der Klimaxformation.

A
  • tropischer Regenwald
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4
Q

Die tropische Zone (Formationen 1-5)

Die tropische Zone zeichnet sich durch Abwesenheit welcher Faktoren aus?

A
  • Im Gebiet fehlen (in äquatornahen Tieflagen)
    • Fröste,
    • jahreszeitliche Wärmeschwankungen,
    • suboptimale Temperaturen.
  • Großgliederung der Vegetation wird allein durch den hygrischen Faktor bestimmt
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5
Q

Hygrische Unterteilung der thermischen Zonen

Beschreiben sie die tropische Zone mit ihren Humiditätsfaktoren und ihren klimatischen Klimaxformationen.

A
  1. Humid: Tropischer Regenwald
  2. Semihumid: Regengrüner Wald (Savannnen als Feuer- oder biotische Klimax)
  3. Eurytropische Trockengehölze (Offenwald, Trockenbusch)
  4. Eurytropische Wüste
  5. (Oreotropischer Wald: in humiden bis semihumiden temperierten Stufen tropischer Hochgebirge)
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6
Q

Die Tropische Zone (Formationen 1-5)

Beschreiben Sie die thermische Differenzierung der tropischen Zone.

A
  • in horizontaler Richtung:
    • Innentropen (= Äquatoriale Zone)
    • Randtropen
  • in vertikaler Richtung:
    • Warme Tropen
    • Temperierte Tropen (= Oreotropische Stufe)
    • Kalte Tropen (= Tropisch-alpine Stufe)

Temperierte und tropisch-alpine Stufe sind in den Randtropen von Klima und Vegetation her extratropisch

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7
Q

Die Tropische Zone (Formationen 1-5)

Beschreiben Sie die Variationsbreite der Temperatur.

6 thermische Klimatypen.

A
  • T1: Temperatur das ganze Jahr auf gleicher Höhe, alle Monatsmittel im Bereich 24-28 °C.
  • T2: wie T1, aber Monatsmittel nur 18-22 °C.
  • T3: ebenso, Monatsmittel 12-16 °C, gelegentliche leichte Fröste.
  • T4: ebenso, Monatsmittel 6-10 °C, leichte Fröste häufig.
  • T5: leichte thermische Periodizität: Mittel des wärmsten Monats 24-28 °C, Mittel des kältesten mindestens niedriger.
  • T6: wie T5, aber mit leichten Frösten.
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8
Q

Die Tropische Zone (Formationen 1-5)

Füllen Sie folgendes Schema aus.

A
  1. T4
  2. T3
  3. T2/5
  4. T2
  5. T2/5
  6. (T6)
  7. T5
  8. T1
  9. T5
  10. (T6)
  11. Meridionale Stufe
  12. Oreotropische Stufe
  13. Australe Stufe
  14. (Warmtropische Stufe)
  15. Randtropen
  16. Innentropen
  17. Randtropen
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9
Q

Die Tropische Zone (Formationen 1-5)

Zeigen Sie anhand von einem Schema, wie sich das Auftreten der Klimaxformationen durch die Hygrischen Verhältnisse definiert.

A
  • Perhumid: bis ca. 40 m, perhumider Regenwald
  • euhumid: bis ca. 50 m (optimaler Tropischer Regenwald)
  • subhumid: bis ca.45 m saisonierter Regenwald
  • semihumid: bis ca. 25/20 m, teilimmergrüner und reiner Regengrüner Wald

Hygrische Waldgrenze

  • semiarid: bis ca. 12,5 m, Trockengehölze
  • arid: Halbwüste
  • perarid: Vollwüste
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10
Q

Die Tropische Zone: 1. Tropischer Regenwald

Nennen Sie die Klimabedingungen für den warmtropischen-humiden immergrünen Laubwald.

A
  • Warmtropisch-humider immergrüner Laubwald, beherrscht die humiden Teile der frostfreien warmtropischen Stufe.

Klimabedinungen

  • Weder thermische noch hygrische Jahreszeiten, Mittel aller Monate stets über 10 °C (meist weit über 20 °C) → optimale Bedingungen für Photosynthese.
  • Hygrischer Faktor: alle Monate humid, bei kurzen Trockenzeiten genug Wasservorräte im Boden.
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11
Q

Die Tropische Zone: 1. Tropischer Regenwald

Nennen Sie die Hygrischen Klimatypen.

A
  • H1 (perhumid): Ganzjährig humid (kein Monat < 100 mm), dabei Jahresniederschlag extrem hoch (meist > 4000, bis > 9000 mm). Hauptsächlich an der Luvseite höherer Gebirge.
  • H2 (euhumid): wie H1, aber Niederschlag ca. 1600-3000 mm.
  • H3 (subhumid): Niederschlagsmenge ähnlich wie H2, aber mit schwach ausgeprägter Dürrezeit von höchstens 2 Monaten.

(„Normales“ Regenwaldklima T1.H2. Es regnet nicht den ganzen Tag! Morgens Tau/Nebel, Regen nachmittags.)

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12
Q

Die Tropische Zone: 1. Tropischer Regenwald

Was ist unter dem “Tageszeitenklima” zu verstehen?

A
  • Im Tagesgang erhebliche thermische und hygrische Unterschiede an der Oberfläche des Kronendachs.
  • Lufttemperatur steigt von 20 °C nachts auf > 30 °C tags,
    • von senkrechter Sonneneinstrahlung getroffene Blätter erhitzen sich noch um 15° höher,
    • relative Luftfeuchte kann dabei unter 40 % liegen
    • → mehrere Stunden starker Wasserstress („aride“ Tageszeit).
  • Tagesschwankungen von Temperatur und Luftfeuchte im Inneren des Waldes auf ebener Fläche viel geringer.
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13
Q

Die Tropische Zone: 1. Tropischer Regenwald

Beschreiben Sie die Bodenverhältnisse des Tropischen Regenwaldes.

A
  • Böden in tropischen Tiefländern oft sehr alt, ununterbrochene Verwitterung seit dem Tertiär → 20-40 m tief (auch auf Hanglagen, da im Wald kaum Erosion);
    • permanente Humidität führt zu starker Basenauswaschung, oft völlige Entkalkung.

Geologische Unterlage:

  • Silikat- oder Kalkgestein
    • Rotlehm mit pH 4-5, nach Auswaschung
    • großer Teile der Silikate überwiegend aus Al2O3 und Fe2O3 (Lateritisierung),
    • Humusschicht fehlt (Laubstreu wird sehr schnell zersetzt),
  • arme Unterlagen (z. B. Sandstein)
    • Bildung von Podsol (Bleicherde) mit pH < 3
    • abbauende Mikroorganismen sind gehemmt
      • Rohhumusschicht kann entstehen.

Bodenverhältnisse

  • Gesamter Mineralstoffvorrat befindet sich im Kreislauf in lebender und toter Biomasse, Zersetzungsprodukte werden sofort wieder aufgenommen.
  • Durchwurzelung des Bodens sehr flach
    • Tellerwurzelwerk umfasst kaum mehr als die obersten 20 cm, selten bis 75 cm
    • (Ursachen wohl Sauerstoffmangel als Folge von Bodennässe und starker Zersetzung);
    • nur der Befestigung dienende Pfahlwurzeln können tiefer gehen.
    • Mykorrhiza sehr verbreitet.
  • Südostasien:
    • Gebirge mit hoher Reliefenergie (Höhenunterschied pro Flächeneinheit)
      • jüngere, mineralreichere Böden (vor allem auf Kalk und vulkanischem Gestein).
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14
Q

Die Tropische Zone: 1. Tropischer Regenwald

Beschreiben Sie den Sippenbestand des Tropischen Regenwalds.

A
  • Zahl der Sippen sehr hoch
    • (Ecuador insgesamt 20 000 Kormophytenarten, Peru > 17 000, DRC ca. 11 000).
  • Meiste Familien rein tropisch verbreitet oder mit krautigen Vertreter in den Extratropen. Leguminosen spielen in Neound Pläotropis als Gehölze große Rolle. In Einzelbeständen nebeneinander 100(-500) Baumarten; Individuenzahl sehr gering.
  • ± krautiger Unterwuchs aus wenigen Verwandtschaftskreisen:
    • z.B. Farne, Selaginellaceae, Zingiberales, Araceae, Pandanaceae, Cyclanthaceae, chamaephytische „Bodenpalmen“, Piperaceae, Melastomataceae, Balsaminaceae, Solanaceae, Rubiaceae, Acanthaceae, Gesneriaceae.
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15
Q

Die Tropische Zone: 1. Tropischer Regenwald

Beschreiben Sie die Beständestruktur des tropischen Regenwalds.

A
  • Bestände optimaler Standorte erreichen 30-50 m Höhe.
  • Baumschicht besteht aus geschlossenem Kronendach, darunter niedrigere Bäume (schattenertragende Sippen, Jungwuchs der Kronendachbildner) unterschiedlichster Höhe (Raum voll ausgefüllt).
  • Kronendach von ca. 60 m hohen „Überbäumen“ überragt.
  • Keine eigentliche Strauchschicht, nur sehr schattenfester Baumjungwuchs.
  • Krautschicht gering entwickelt, Deckungsgrad < 25 %.
  • Bei Lichtintensität unter 0,5 % fallen Angiospermen aus, Farne bei < 0,2 %, dann nur noch Moose lebensfähig
  • Bei mehr Licht (Störungen des Kronendachs, edaphisch bedingte Waldränder) sehr üppige Schicht krautiger Pflanzen von 5 m Höhe und mehr (mit extratropischen Krautschichten kaum vergleichbar)
    • Araceae, Musaceae, Zingiberaceae.
  • Meist ausdauernde Pflanzen, Stabilität überwiegend dem Turgor zu verdanken.
  • Krautstämme (Araceae: Philodendron bipinnatifidum, 1)
  • oder Scheinstämme aus scheidigen Blattbasen (Musaceae:Musa maclayi, 2).
  • Auch riesige Geophyten (Araceae: Amorphophallus titanum, 3).
  • Epiphytenschicht: aus Krautigen im oberen Kronendach gebildet, übertrifft die bodenständige Krautschicht in Artenzahl und Biomasse.
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16
Q

Die Tropische Zone: 1. Tropischer Regenwald

Beschreiben Sie die verschiedenen Lebensformen im Tropischen Regenwald.

A
  • Phanerophytengesellschaft (ca. 70 % der Arten, die meisten sind Bäume)
  • Wuchsformen vielfältiger als in Nemoraler Zone:
    1. Normaltyp: Wurzelsystem, Stamm und Krone entwickeln sich synchron durch sekundäres Dickenwachstum
    2. Palmentyp: Jungpflanze wächst lange als Rosettenstaude. Wenn
      Blattrosette, Wurzelsystem und Achse durch primäres Dickenwachstum ihre endgültige Größe/Dicke erreicht haben, setzt das vertikale Wachstum ein („Krone“ ist fertig, bevor Stamm in Erscheinung tritt;
    3. Bambustyp: ins Baumförmige vergößerte, sympodiale Rhizom-
      Staude, jedes Sprossglied größer als das vorige
    4. Würgertyp: Jungpflanze epiphytisch, Luftwurzeln gelangen
      in den Boden, anastomosieren zu massivem Hohlzylinder, der Wirtsbaum zum Absterben bringen kann; Krone von Anfang an im lichtbegünstigten Kronendach
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17
Q

Die Tropische Zone: 1. Tropischer Regenwald

Woraus besteht der ungestörte Klimaxwald überwiegend? Wie ist dieser aufgebaut?

A

Überwiegend aus normalen Kronenbäumen

  • Schlanke Stämme mit sehr hoch ansetzender Krone, dicke Borke fehlt (kein Transpirationsschutz nötig), Rinde dünn, glatt, oft weißlich oder grün (Chlorenchym), basal viele Lentizellen zur O2-Versorgung der Wurzeln.
  • Brettwurzeln: 3-5 pro Stamm, bis 9 m hoch und ebenso breit (einseitiges sekundäres Dickenwachstum von Seitenwurzeln), Stabilisierungselemente bes. bei Überbäumen und auf Nassböden, Verbesserung der O2-Versorgung durch Vergrößerung der lentizellenführenden Stammoberfläche.
  • Kauliflorie: aus dem alten Holz entspringende Gruppen von Einzelblüten oder größere, auf Blütenerzeugung spezialisierte Zweigsysteme (oft Anpassung an Fledermausbestäubung und -ausbreitung).
  • Blätter: je nach Position Unterschiede in Größe und Konsistenz (an der Peripherie des Kronendachs mittelgroß und leicht lederig-xeromorph, nach unten größer werdende Schattenblätter, mesomorph bis hygromorph).
    • Blattgestalt recht einheitlich (macht Bestimmung schwierig): ± elliptisch-ganzrandig, gelegentl. mit auffallend vorgezogener „Träufelspitze“ (wasserableitend).
    • Knospenschutz durch trockene Knospenschuppen kommt selten vor; wenn vorhanden, grün und saftig, auch Schutz durch Haare oder Schleim.
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18
Q

Die Tropische Zone: 1. Tropischer Regenwald

Beschreiben Sie die Auftreten von Verholzten Lianen.

A
  • spielen im ungestörten Klimaxwald nur geringe Rolle ( eher Haftkletterer
    und Schlinger);
  • in großen Massen treten sie an Waldrändern und gestörten Waldstellen auf (Flussufer, Windschäden, anthropogen verwüstete Bestände), können hier mit hochwüchsigen Kräutern undurchdringliche Dickichte (Dschungel) bilden.
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19
Q

Die Tropische Zone: 1. Tropischer Regenwald

Beschreiben Sie die Auftreten von Epiphyten im Tropischen Regenwald.

A
  • treten in großer Artenzahl auf, aber Massenreichtum ist auf bestimmte Regenwaldvarianten beschränkt (bes. perhumider Regenwald H1).

Thallo-Epiphyten:

  • Luftalgen, Flechten, Moose auf Stämmen und Blättern;
  • „Epiphylle“ müssen ihren Lebenszyklus innerhalb der Lebensdauer des Blattes ablaufen lassen.

Kormo-Epiphyten:

  • eigenständige, für die Tropen typische Lebensform.
  • Wasserhaushalt problematisch
    • Xeromorphie
    • Sukkulenz
    • Sprossknollen (Orchideen)
    • Aufnahme am Stamm herablaufenden Regenwassers durch Wurzeln, die auch Detritus festhalten
    • Nestblätter (Platycerium), die verrotten und Substrat liefern /
    • Bromelien: Zisternen,Schuppenhaare / Velamen der Orchideenwurzeln.
  • Versorgung mit Mineralien durch Regenwasser und Staub,
  • Stickstoffversorgung durch Tiere (Ameisennester; Insektivorie).
  • Ansiedlung durch Endozoochorie, Myrmekochorie, Anemochorie
  • Große Anzahl epiphytisch lebender Kormophyten-Sippen, aber aus relativ wenigen Familien.
    • Orchideen
    • Bromeliaceae
    • Araceae
    • Piperaceae
    • Ericaceae
    • Melastomataceae
    • Cactaceae
  • Hemiepiphyten erreichen später mit hinabwachsenden
    Luftwurzeln den Boden (viele Araceae, Würgefeigen).
21
Q

Die Tropische Zone: 1. Tropischer Regenwald

Beschreiben Sie das Wuchsverhalten der Bäume im Tropischen Regenwald.

A
  • kontinuierlich: gleichmäßiges sekundäres Dickenwachstum (Dikotyle)
    • keine ringförmigen Zuwachszonen;
    • im gleichen Zeitabstand immer neue Blattanlagen erzeugt,
    • kontinuierliche Entfaltung (auch bei vielen tropischen Palmen
    • und Baumfarnen).
  • rhythmisch: Vorgänge der Meristemaktivität und der Blattentfaltung
    zeitlich getrennt
    • Wechsel von scheinbarer Ruhe (in Wirklichkeit innerhalb der Knospenschuppen Apikalmeristem in intensiver Teilung und
      Differenzierung) und plötzlicher Internodienstreckung und Laubentfaltung („Laubschütte“, „Schüttellaub“).
    • Blattentfaltung außerordentlich rasch, Blätter zunächst schlaff herabhängend, von weißer, gelblicher oder rötlicher Farbe (Baum wirkt „blühend“).
  • Mehrere Zyklen im Jahr (Hevea brasiliensis 6-9) bis zu einem
    Zyklus alle 2 Jahre. Rhythmische Anlegung von Seitenzweigen, im
    Holz Wachstumsringe.
  • Periodischer Blattentwicklung entspricht ± periodischer Laubfall.
    • Lebensdauer der Blätter einige Monate bis wenige Jahre.
    • Ist Lebensdauer kürzer als Wuchsrhythmus, steht Pflanze kurzzeitig kahl.
22
Q

Die Tropische Zone: 1. Tropischer Regenwald

Beschreiben Sie die Dynamik, Verjüngung des Tropischen Regenwaldes.

A
  • Erhebliche Wuchsleistungen möglich (> 5 m pro Jahr bei Pionierholzarten), Nettoproduktion in Jungbeständen > 30 t pro ha und Jahr (nemorale Sommerwälder 10-13 t). Bäume werden vermutlich nur wenige 100 Jahre alt.
  • Permanente Verjüngung: absterbende Bäume werden rasch zersetzt (Termiten) und brechen in sich zusammen (Baum „stirbt im Stehen“→ keine am Boden liegenden Stämme).
    • Entstehende Lücke relativ klein, wird von bereits im Unterwuchs befindlichen Jungbäumen genutzt, sehr schattenfest sind:
    • schnelle Lückenfüllung keine wesentliche Veränderung der Bestandesstruktur
  • Katastrophische Verjüngung: durch tropische Wirbelstürme,
    Hochwässer, Verwüstung durch den Menschen.
    • Dem Zusammenbruch des Bestandes folgt rasche Zersetzung der
      toten Biomasse
    • Auf einen Schlag wird gesamter im Ökosystem vorhandener Gehalt an mineralischen Nährstoffen freigesetzt
    • schnelle Wiederbesiedlung durch Krautige und raschwüchsige Pioniergehölze.
    • Pionierbäume unterscheiden sich von Klimaxarten: gehören wenigen speziellen Sippen an, Diasporen meist leicht und anemochor, Keimhemmung wird nur durch Einfluss direkten Sonnenlichts aufgehoben;
    • Blätter sehr groß, meist gelappt oder eingeschnitten, Holz leicht, anfällig für mechanische und biotische Schäden (z.B. Musanga, Macaranga).
    • Erste Pioniergeneration raschwüchsig und kurzlebig, bricht
      meist nach wenigen Jahrzehnten zusammen. Weitere, zunehmend
      längere Pionierstadien können folgen.
23
Q

Die Tropische Zone: 1. Tropischer Regenwald

Nennen Sie die edaphischen Waldgrenzen der Feuchttropen.

A
  • Trockengrenze: < 10 cm Feinerde über Fels,
  • Nässegrenze: Bodenoberfläche > 8 Monate überflutet,
  • Nährstoffmangelgrenze: extrem armes mineralisches Substrat (reiner Quarzsand) → Offenwald, im Extremfall Hochmoor,
  • Salzgrenze (an der Küste): potentieller osmotischer Druck der Bodenlösung > 60 bar → Salz-Halbwüste,
  • Dünengrenze (an der Küste): Wandergeschwindigkeit des Sandes größer als Wuchsgeschwindigkeit → edaphische Sandwüste. Innerhalb der Grenzen Abwandlungen durch Faktoren Mineralstoffe und Wasser.
24
Q

Die Tropische Zone: 1. Tropischer Regenwald

Beschreiben Sie den Einfluss auf die edaphischen Waldgrenzen der Feuchttropen.

A

Wasserfaktor

  • Unterscheidung zwischen normalen Klimaxstandorten („Terra firma“ im Amazonasgebiet) und Flussauen mit jährlicher Überschwemmung.
  • Mit steigendem Grundwasserspiegel nehmen hochwüchsige, am Kronendach beteiligte Palmen zu und dominieren in Sumpfwäldern (stagnierendes Wasser an der Bodenoberfläche)
  • „Palmenbruchwälder“ bis 30 m Höhe; auch im Unterwuchs haben Palmen hohe Deckungsgrade.
  • Auenwälder: Kurzlebige Weichholzaue wird von raschwüchsigen Pionierbäumen (Cecropia, Urticaceae) beherrscht.
  • Stabilere Hartholzaue durch Überflutung gekennzeichnet („Várzea“ im Amazonasgebiet); weit verbreiteter, sehr auffallender Waldtyp.
  • Wasserspiegel steht bis zu 5 Monate > 5 m über der Bodenoberfläche, Wasser („Weißwasser“) reich an Mineralstoffen
    • Bereiche sehr fruchtbar.
  • Auenwälder relativ artenarm, von Dikotylen dominiert, von erheblicher Höhe.
  • Dauert Überschwemmung sehr lange, kann O2-Mangel im Wurzelbereich zu Drosselung des Stoffwechsels und Laubabwurf führen („überschwemmungskahle Bäume“).
  • Führen Flüsse keine Bodenfracht mit sich („Schwarzwasser“), sind
    die Auenwälder schlechterwüchsig („Igapó“).
25
Q

Die Tropische Zone: 1. Tropischer Regenwald

Beschreiben Sie den menschlichen Einfluss auf den Tropischen Regenwald.

A
  • Bis in 1. Hälfte des 20. Jhdts. gering (indigene Völker: Jäger, Sammler, Wanderfeldbau
  • kleine Flächen nur einige Jahre bebaut; ahemerober bis oligohemerober Zustand des Waldes). Kolonialmächte betrieben Plantagen und Edelholzabbau, aber nur an der Küste oder in von Flüssen zugänglichen Bereichen.
  • Waldverwüstung großen Ausmaßes setzte in den letzten Jahrzehnten ein, lässt völlige Zerstörung der Formation befürchten

Ursachen

  • Bevölkerung wächst → Bedarf an Nahrungsmitteln steigt, Anbaufläche muss vergrößert werden.
  • Moderne Technik ermöglicht Straßenbau und Erschließung der inneren Teile der Waldkomplexe.
  • Technik ermöglicht die Holzabfuhr. Es werden nicht nur die tatsächlich verwerteten Bäume gefällt, sondern der gesamte Bestand, dazu noch Brände.
  • Mentalität in den Tropen: Wald gilt als Feind einer höheren Zivilisation, muss beseitigt werden.
  • Tropenstaaten möchten sich durch Großprojekte profilieren. Geld wird durch Ausverkauf der natürlichen Ressourcen beschafft.
  • Prinzip des „freien Welthandels“: landwirtschaftliche Produkte nicht dort erzeugt, wo natürliche Bedingungen am günstigsten, sondern wo es am billigsten geht (Minimallöhne)
    • Rinderweiden in Amazonien für den Fleischexport in temperierte Länder
  • Waldverwüstung ist so alt wie die zivilisierte Menschheit. In Mitteleuropa hat sich die fast völlig zerstörte Walddecke gut wieder regeneriert, im Mittelmeergebiet deutet sich Ähnliches an.
  • Regeneration eines Regenwaldes schwierig. Sekundärwälder nach Entwaldung irreversibel artenarm. Erfolgreiche Verjüngung nur in weiträumigen ungestörten Beständen möglich (geringe Individuenzahl!).
  • Inselartige Waldreste können Umgebung nicht wiederbesiedeln und sind für eigene natürliche Verjüngung zu klein → fortschreitende Verarmung der Restbestände bis zum vollständigen Aussterben von Arten.
26
Q

Die Tropische Zone: 1. Tropischer Regenwald

Menschlicher Einfluss - Maßnahmen zum Erhalt des Regenwalds

A

Opposition gegen Zerstörung der Regenwälder lautstark, aber leider recht wirkungslos:

  • findet in Industrieländern der temperierten Zonen statt, die von Problemen der tropischen Länder räumlich und mental weit entfernt sind;
  • gestellte Maximalforderungen weder sinnvoll noch praktisch durchführbar
    • („Boykott von Tropenhölzern“ beseitigt den einzigen ökonomischen Grund für dauerhafte Erhaltung von Waldbeständen; ein Wald, aus dem nichts verkauft werden kann, ist nicht erhaltenswürdig)
  • Rationell betriebene Landwirtschaft könnte mit einem Bruchteil von Anbaufläche auskommen,
  • schonende Forstwirtschaft (Einzelstammnutzung der wertvollen Arten und gezielte Förderung der Verjüngung neben Holzplantagen auf bereits entwaldeten Flächen)

→ Lösungen müssen politisch durchgesetzt werden.

27
Q

Die Tropische Zone: 1. Tropischer Regenwald

Nennen Sie die Unterregionen des Tropischen Regenwaldes.

A
  • Neotropische Region: Ostbrasilianische Unterregion
  • Afrikanische Region (Guineisch-Kongolesische Unterregion und Madagassische Unterregion)
  • Indopazifische Region (Indomaleische Unterregion, Papuasisch-Australische Unterregion, Malabar-Ceylon-Unterregion, Ozeanische Unterregion)
28
Q
  1. Tropischer Regenwald
    1. Neotropische Region
A
  • Dominanz von Leguminosen,
  • weite Stelle Lecythidaceae (pantropisch, spielen aber in anderen Regionen keine große Rolle).
  • Drittwichtigste Familie Vochysiaceae (weitgehend endemisch).
  • Epiphytische Bromeliaceae und epiphytische Kakteen sehr distinkte Elemente.
  • Endemische Cyclanthaceae charakteristische Elemente in der Unterschicht und als halbepiphytische Lianen.

Unterregionen: Amazonische Unterregion, Montane Regenwälder, Karibische-Mexikanische Unterregion, Ostbrasilianische Region

29
Q

Tropischer Regenwald: Neotropische Region

Beschreiben Sie die Amazonische Unterregion.

A
  • Hyläa (Humboldt & Bonpland),
  • reicht vom Atlantik bis Westrand der Anden,
  • > 3 Mio. km2 = größtes einheitliches Regenwaldgebiet der Erde, überwiegend tiefliegendes Amazonasbecken
  • Großenteils Normalvariante T1.H2, aber Niederschläge deutlich periodisch
    • lokal Ausbildung einer leichten Trockenzeit.
  • Tiefland: Várzea bildet entlang der großen Ströme viele km breite Streifen. Im mittleren N des Amazonasbeckens großflächig sehr arme Quarzsande (aus Abtragung des guayanischen Sandsteinplateaus) → niedriger Buschwald
30
Q

Tropischer Regenwald - Neotropische Unterregion

Montane Regenwälder

A
  • (T2.H2 und T2.H1)
  • an den Osthängen der Anden.
  • Hier und in der angrenzenden Tiefland-Hyläa die floristisch reichhaltigsten Teile (mindestens 10-20 % der Gefäßpflanzenarten noch nicht beschrieben).
31
Q

Tropischer Regenwald - Neotropische Unterregion

Karibisch-Mexikanische Unterregion

A
  • an Amazonien anschließend (NWVenezuela, W-Kolumbien),
  • topographisch sehr vielgestaltig, durch Meer und Gebirge gegliedert.
  • Regenwald sehr disjunkt mit großer klimatischer Vielseitigkeit. Meiste Vorkommen an Luvseiten höherer Gebirge (H3, H2, H1 oft dicht nebeneinander), Umgebung trockener.
  • Auf kleineren Inseln Wälder oft niedriger (Schädigung durch tropische Stürme). Im ebenen S-Florida inselartig erhöhte „Hammocks“ in den Grassümpfen der Everglades (unten), darauf kaum 10 m hohe Wälder.
  • Temperatur zeigt hier und in Mexiko schon Jahreszeiten (T5).
  • Kleine, isolierte Vorkommen relativ artenarm.
32
Q

Tropischer Regenwald - Neotropische Unterregion

Ostbrasilianische Unterregion

A
  • schmales Band entlang der Atlantikküste zwischen 10 und 30° S, Unterbrechung N von Rio de Janeiro.
  • Regenwald besiedelt Küstenebene und luvseitige Hänge des Küstengebirges.
  • Klima variiert zwischen H3, H2 und H1, im Südteil T5.
  • Floristische Vielfalt recht groß.
33
Q

Tropischer Regenwald

Beschreiben Sie das Artenvorkommen in der Afrikanischen Region.

A
  • Leguminosen häufig dominant (450 Baumarten in 95 Gattungen),
  • wenige endemische Familien haben mengenmäßig keine Bedeutung,
  • recht niedrige Artenzahl pantropischer Familien (Lauraceae, Palmen, Orchideen)
    • relative Artenarmut (Eiszeitfolge: trockenes Klima führte zum Aussterben vieler Sippen).
34
Q

Tropischer Regenwald. Afrikanische Unterregion

Beschreiben Sie die Madagassische Unterregion.

A
  • längs der Ostküste der Insel an der Luvseite des Gebirgszugs
    • ähnelt der ostbrasilianischen.
  • Nach Süden T5-Temperaturen, Niederschläge variieren zwischen H2 und H1.
  • Flora im Grundstock afrikanisch, aber viele Endemiten und eine Reihe von Sippen, die Hauptverbreitung in Indomalesien haben und auf dem afrikanischen Kontinent fehlen.
35
Q

Tropischer Regenwald

Beschreiben Sie die Indopazifische Region.

A
  • Enthält keine großflächigen zusammenhängenden Tieflandgebiete.
  • Überwiegend Gebirgsland mit großen vertikalen Distanzen und hoher Reliefenergie
    • vielfältiges Vegetationsmosaik mit kleinflächigem Wechsel zwischen verschiedenen Regenwald-Varianten und anderen Formationen.
  • Flora des Gesamtgebiets und der Regenwälder überaus reich.
  • Große Bedeutung der Dipterocarpaceae,
  • Leguminosen untergeordnet.
  • Auffällige Epiphyten: Nepenthes-Arten.
  • Koniferengattung Agathis gelang Eindringen in normale Tieflandsregenwälder.
36
Q

Tropischer Regenwald: Indopazifische Region

Beschreiben Sie die Indomalesische Unterregion.

A
  • flächenmäßig am größten (O-Himalaja und S-China bis Indonesien und Philippinen).
  • Ausgedehnteste Regenwaldgebiete auf Borneo, der Halbinsel Malakka und Sumatra, in den übrigen Teilen orographisch bedingter Wechsel mit semihumiden Wäldern.
  • Dipterocarpaceae dominieren (Borneo 267 Arten, Sumatra 106 Arten).
  • Edaphische Bedingungen sind in den vulkanischen Gebirgen besonders gut.
  • Borneo: arme Sandsteine weit verbreitet
    • niedrige, artenarme Wälder ähnlich wie in N-Hyläa; lokale Torfbildung.
  • Beheimatet im zentralen Teil wichtige Fruchtbäume (langzeitige ungestörte Koevolution von Pflanzen und größeren Säugetieren).
37
Q

Tropischer Regenwald: Indopazifische Region

Beschreiben Sie die Papuasisch-Australische Unterregion.

.

A
  • Neuguinea (großteils von sehr artenreichem Regenwald bedeckt),
  • östliche Nachbarinseln und schmaler Streifen an der nördlichen Ostküste Australiens (hier nur subhumide Variante H3, stark verarmt).
  • Sippen sind indomalesischer Herkunft mit vielen Endemiten niederen Ranges;
  • Dipterocarpaceae spielen keine dominierende Rolle.
38
Q

Tropischer Regenwald: Indopazifische Region

Beschreiben Sie die Malabar-Ceylon-Unterregion.

.

A
  • Regenwälder auf Ceylon (Staat Sri Lanka) und an den Westhängen der SW-indischen Gebirgszüge (Ghats),
  • gegenüber Kerngebiet verarmt.
40
Q

Tropischer Regenwald: Indopazifische Region

Beschreiben Sie die Ozeanische Unterregion.

.

A
  • erstreckt sich über die weit verstreute Inselflur des Pazifik.
  • Viele Inseln vulkanisch und gebirgig
    • durch Luvwirkung im Passatklima kann lokal Regenwaldklima vorliegen.
  • Artenzahl gering, nimmt mit zunehmender Entfernung vom Kerngebiet ab.
41
Q

Die Tropische Zone: Die Mangrove

Beschreiben Sie die “Verteilung” der Mangrove.

A
  • Immergrüner tropischer Wald im Gezeitenbereich der Meeresküsten,
  • edaphische Abwandlung des Tropischen Regenwaldes (gleichmäßig gut wasserversorgt, aber durch Salz- bzw. Brackwasser unter permanentem Wasserstress).
  • Kann gesamte Tropenzone unabhängig vom Niederschlagsregime besiedeln
    • eigenständiger, in hygrischer Hinsicht azonaler Vegetationstyp.
  • Baumförmige Halophyten nur in den Tropen. Wo erste Fröste auftreten, erreicht Mangrovenformation ihre Grenze.
42
Q

Die Tropische Zone: Die Mangrove

Welche ökophysiologisches Problem tritt bei der Mangrove auf? Welche Gegenmaßnahmen finden durch die Pflanzen statt?

A

Ökophysiologisches Problem

  • Salzanreicherung (NaCl) in den Zellen darf nicht zu hoch werden (Schädigungsgrenze bei potentiellen osmotischen Drücken des Zellsaftes von 30-60 bar).

Gegenmaßnahmen:

  • Einschränkung der Transpiration.
  • Sukkulenz („Halosukkulenz“) der Blätter:
    • günstigeres Verhältnis von Oberfläche zu Volumen verringert relative Transpiration, zugleich Speicherraum für anfallende Salze gewonnen; wird Salzmenge zu groß, wird Blatt abgeworfen
  • Salzabscheidung:
    • spezielle Salzdrüsen an Blättern scheiden Salz kristallin ab (energieaufwändig).
  • Wasserentsalzung in den Wurzeln:
    • Salz gelangt gar nicht erst in die Pflanze.
    • Energieaufwändig. Scheint bei Mangrovebäumen die Regel zu sein.
43
Q

Die Tropische Zone: Die Mangrove

Beschreiben Sie das Artenvorkommen der Mangrove.

A
  • Zahl der Baumarten mit solchen Anpassungen gering, einzelne Artenhaben sehr weite Verbreitung (Hydrochorie).
  • Reichere „östliche“ Mangrove mit ca. 26 Baumarten aus 6 Familien (Küsten des Indischen Ozeans und des Westpazifik) und „westliche“ Mangrove mit ca. 8 Arten aus 4 Familien (Küsten des Atlantik und der amerikanischen Pazifikküste
44
Q

Die Tropische Zone: Die Mangrove

Beschreiben Sie die Standortbedingungen der Mangrove.

A
  • Schutz vor zu starker Brandung; nicht zu leicht bewegte Substrate (Schlick, feinerer Sand, Korallenkalkböden)
    • bevorzugte Wuchsorte Flussmündungen, Haffe, geschützte
      Buchten.
  • Meerwasser darf nicht zu kühl sein
    • (im Bereich kalter Meeresströmungen an den Westküsten Südamerikas und Südafrikas ist Südgrenze der Mangrove nach N verschoben).
45
Q

Die Tropische Zone: Die Mangrove

Beschreiben Sie die Struktur der Mangrove.

A
  • allein eine Baumschicht, die in Richtung aufs feste Land allmählich höher wird, aber selten > 15 m.
  • Arten des Bestandes mischen sich nicht, bilden längs des Wassertiefe-Gradienten typische Zonierung.
  • Häufig Auftreten dichter Rasen von epiphytischen Makroalgen auf untersten Stammteilen und Luftwurzeln (oft Rotalgen).
  • Mancherorts in nur flach überschwemmten Teilen Krautschicht aus Farn Acrostichum aureum.
  • In östlicher Mangrove hier auch kriechende Palme Nypa fruticans (schon als kreidezeitliches Fossil für ähnliche Standorte nachgewiesen).
46
Q

Die Tropische Zone: Die Mangrove

Beschreiben Sie die Morphologischen Besonderheiten der Mangrove-Bäume.

A
  • „Atemwurzeln“ (Pneumatophore; sehr verschieden gestaltet)
    • führen den Wasser aufnehmenden Wurzelteilen den für die Energiegewinnung zur Wasserentsalzung notwendigen Sauerstoff zu.
  • „Viviparie“:
    • Keimling durchbricht mit bis 50 cm langem Hypokotyl das Perikarp, fällt unter Zurücklassung der Keimblätter aus der Frucht heraus. Die Keimlinge sind schwimmfähig und können über Monate im Meer driften, ohne die Fähigkeit zum Wurzeln zu verlieren.