Vorlesung 3 Flashcards

1
Q

Nennen Sie grobe Daten zur Räumlichen Ordnung der Vegetation.

A
  • Großklima: zonaler Vegetationstyp, klimatische Klimax.
  • Durch edaphische Faktoren wird zonaler Vegetationstyp abgewandelt
    • Vegetationseinheiten niederen Ranges bilden Vegetationsmosaik.
  • Darstellung durch Ökogramme nach Ellenberg
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2
Q

Räumliche Ordnung der Vegetation

Beschreiben Sie die klimatische Klimax(vegetation)

A
  • Als Klimaxvegetation wird in der Ökologie ein relativ stabiler Endzustand der Vegetation bezeichnet, der sich im Laufe der Sukzession herausbildet (nach lat. Klimax ‚Leiter’ bzw. ‚Endpunkt’, oberste Sprosse der Leiter, übertragen auch ‚Höhepunkt’)
  • Klimaxvegetation = zonale Vegetation
  • z.B. Natürliche Vegetation der Tieflagen Mitteleuropas: Sommergrüner Laubwald differenziert in edaphisch bedingte Gesellschaften
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3
Q

Räumliche Ordnung der Vegetation

Beschreiben Sie den Begriff Ökoton.

A
  • Übergangsbereich zwischen den Gebieten verschiedener Klimaxformationen. Oft besonders artenreich.
  • klimatisch u. edaphisch bedingte Vegetationstypen (VT) in zwei benachbarten Vegetationsgebieten (VG) mit unterschiedlicher Klimaxvegetation und in ihrem Übergangsbereich (Ökoton), schematisch.
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4
Q

Zeitliche Ordnung der Vegetation

Beschreiben Sie Sukzession und Klimax.

A

Dynamik der Vegetation zeigt sich in einer gesetzmäßigen Abfolge bestimmter Zustände:

  • Initialphase
  • Übergangsphasen: Sukzession
  • Endstadium: Klimax.
  • Primäre Sukzession läuft an Orten ab, die vorher vegetationsfrei waren.
  • Sekundäre Sukzession läuft nach Zerstörung vorhandener Vegetation ab.
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5
Q

Zeitliche Ordnung der Vegetation

Was ist primäre Sukzession?

A

Primäre Sukzession läuft an Orten ab, die vorher vegetationsfrei waren

  • z.B. durch Verlandung stehender Gewässer
  • Anlandung an der Küste des Wattenmeeres (sich ansiedelnde Vegetation begünstigt Schlicksedimentation),
  • Besiedlung des Rohbodens beim Rückzug von Gletschern oder nach Vulkanausbrüchen.
  • Mischung aus katastrophischer Verjüngung und primärer Sukzession:
    • Vegetationsdynamik in Flussauen
    • Hartholzauenwald
    • Weichholzauenwald
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6
Q

Zeitliche Ordnung der Vegetation

Was ist Sekundäre Sukzession?

A

Sekundäre Sukzession läuft nach Zerstörung vorhandener Vegetation ab

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7
Q

Zeitliche Ordnung der Vegetation: Sukzession und Klimax

Was ist aufsteigende und absteigende Sukzession? Beschreiben Sie die Verjüngung.

A

Aufsteigende (progressive) Sukzession:

  • einfache, wenig strukturierte Bestände → kompliziertere, stärker differenzierte Bestände.

Absteigende (regressive) Sukzession:

  • von höheren zu niedriger organisierten Vegetationstypen.

Verjüngung:

  • Individuen der Arten im Bestand haben unterschiedliche Lebensdauer und produzieren kontinuierlich Diasporen → Verschiebung der Wuchsplätze im Bestandsmosaik.
  • In Waldformationen zusätzlich katastrophische Verjüngung (Zerstörung der Baumschicht durch Windwurf, Waldbrand, Schädlingsepidemien) → sekundäre Sukzession ausgelöst.

Bsp. für absteigende Sukzession:

  • Im Erlenbruchwald siedeln sich Torfmoose an, deren dichte
  • Polster die Bäume zum Absterben bringen → aus hoch
  • organisiertem Bruchwald entsteht ein einfacher strukturiertes
  • Hochmoor.
  • In der Verjüngungssukzession nacheinander auftretende Vegetationstypen sind integraler Bestandteil des Ökosystems
  • alle aufbauenden Arten sind im Wuchsbereich der Klimax stets irgendwo vorhanden.
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8
Q

Zeigen Sie anhand eines Schemas die permanente und katastrophische Verjüngung am Beispiel des europäischen Buchenwaldes.

A
  • In der Verjüngungssukzession nacheinander auftretende Vegetationstypen sind integraler Bestandteil des Ökosystems
  • alle aufbauenden Arten sind im Wuchsbereich der Klimax stets irgendwo vorhanden.
  • Treten vor Abschluss der Verjüngungssukzession neue katastrophische Ereignisse ein, kann Entwicklung aufgehalten oder auf frühere Stadien zurückgeworfen werden.
  • Ggf. kann Abfolge über bestimmte Stadien nicht hinauskommen, Klimaxgesellschaft wird permanent verhindert (Dauergesellschaften): Feuerklimax, biotische Klimax
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9
Q

Sukzession und Klimax

Beschreiben Sie die Sukzession als Folge edaphischer Standortsänderungen.

A
  • Nichtzyklische, primäre Sukzession → es entsteht etwas Neues, was am Wuchsort vorher nicht so vorhanden war.
  • Verlandung stehender Gewässer: Wasservegetation erzeugt Detritus
    • Niveauverhältnis von Bodenoberfläche und Wasserspiegel ändert sich irreversibel
    • die das Gewässer umgebenden zonierten Vegetationstypen können kontinuierlich nach innen vorrücken, wobei die jeweils innersten nacheinander verschwinden
    • (Klimax in Mitteleuropa: Erlenbruchwald).
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10
Q

Beschreiben Sie den Einfluss des Menschen auf Flora und Vegetation.

A
  • Umweltverunreinigung ist sehr junge Erscheinung im Zusammenhang mit Industrialisierung, Auswirkung auf Flora und Vegetation der Erde noch gering.
  • Gravierendere Folgen durch mechanische Eingriffe (seit Jahrhunderten bis Jahrtausenden) → größter Teil der Vegetationsdecke der Erde ist nicht mehr natürlich, Florenbestand und Areale vieler Sippen stark anthropogen verändert.
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11
Q

Einfluss des Menschen auf Flora und Vegetation

Beschreiben Sie den Einfluss der Klimatischen Veränderungen.

A
  • Menschlicher Einfluss auf Großklima bislang unwesentlich.
  • Lokalklima im Zentrum von Großstädten wärmer
    • wärmeliebende Sippen siedeln sich an.
  • Auswirkungen globaler Erwärmung auf Vegetation nicht sicher,
    • können positiv oder negativ sein.
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12
Q

Einfluss des Menschen auf Flora und Vegetation

Beschreiben Sie die den Einfluss der Änderung der edaphischen Bedingungen.

A
  • edaphisch = bodenbedingt
  • sehr verbreitet.
    • Ackerbau, Torfstiche, Steinbrüche u. a. Abbaumaßnahmen,
    • Bodenverdichtung durch starke Nutzung,
    • Erosion und Sedimentation,
    • Veränderung des Grundwasserstandes,
    • Beeinflussung des Bodenchemismus durch Auslaugung, Düngung oder Anreicherung von Giftstoffen.
  • Häufig Folgeerscheinungen biotischer Änderungen.
  • z.B, „Dust Bowl“:
    • Great Plains in den 1930er Jahren nach Rodung des Präriegrases und Trockenperiode von verheerenden Staubstürmen überzogen.
    • 15 % der Einwohner von Oklahoma verließen den Staat (hohe Arbeitslosigkeit, Wanderarbeiter).
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13
Q

Einfluss des Menschen auf Flora und Vegetation

Beschreiben Sie den Einfluss der Eingriffe in die biotische Umwelt.

A
  • haben stärksten Einfluss
  • Eingriff in die Pflanzenwelt durch differenzierte Nutzung, Förderung, Anbau, Bekämpfung oder Beseitigung,
  • positive oder negative Einwirkung auf für die Pflanzen nützliche oder schädliche Tiere.
  • Großräumige Modifizierung und Zerstörung der natürlichen Vegetation, z. T. sehr umfangreiche Änderungen von Arealen und Floren.
  • Mensch ist biotischer Standortfaktor, wenn er Pflanzenmaterial zu seiner Ernährung (o.a. Nutzung) entnimmt oder Diasporen transportiert.
  • Abholzung
  • Überbenutzung von Brennholz
  • Überweidung
  • Landwirtschaftliche Aktivitäten
  • Industrialisierung
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14
Q

Änderungen der Vegetation

Beschreiben Sie die Änderung der Vegetation (Wald) durch den Menschen.

A

Natürliche Klimaxformation: Wald (höchstdifferenzierter Vegetationstyp);

  • anthropogene Beeinflussung durch:
    • Rodung (Wald wird beseitigt und ersetzt durch Kulturpflanzenbestände, Siedlungen u. a. ± vegetationslose Flächen),
    • Waldnutzung (Holzbau, Beweidung, Entnahme von Viehfutter, Brände)
      • Verjüngung wird behindert.
  • Bei längerem Andauern Waldverwüstung:
  • absteigende Sukzession
    • Schattholzwald (Klimax) → Lichtholzwald (Subklimax) → Offenwald, Gebüsch → Nichtphanerophytenvegetation → vegetationsloser Mineralboden.
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15
Q

Änderungen der Vegetation

Weswegen gibt es eine starke Diversifizierung der Vegetationsdecke? Welche Vegetationen befinden sich nebeneinander?

A
  • In vielen Erdgegenden bedeckt Wald nur einen kleinen Teil der Gesamtfläche; Kulturlandschaft.
    • Starke Diversifizierung (und damit Bereicherung) der Vegetationsdecke

nebeneinander finden sich:

  • Klimaxgesellschaft (räumlich und qualitativ eingeschränkt),
  • Sukzessionsstadien (vermehrt und ausgeweitet),
  • neue, anthropogene Vegetationstypen,
  • vegetationsfreie Flächen (anthropogene Wüsten).
  • Im gleichen Wuchsraum existieren Flächen mit Vegetation von sehr unterschiedlicher „Naturnähe“ Seite an Seite.

Versuch der Klassifizierung des Grades der Natürlichkeit der Vegetation durch Hemerobiegrade

  • (Hemerobie: integrierte Wirkung aller direkten und indirekten menschlichen Einflüsse auf das Ökosystem).
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16
Q

Änderungen der Vegetation

Was ist Hemerobie?

A

integrierte Wirkung aller direkten und indirekten menschlichen Einflüsse auf das Ökosystem

17
Q

Änderungen der Vegetation

Was ist Hemerophobe und was ist Hemerophile? Was sind in diesem Zusammenhang Apophyten?

A
  • Im meso- und euhemeroben Bereich stark veränderte Standortsbedingungen (fehlende Beschattung u. a.).
  • Auslese im Pflanzenbestand der natürlichen Vegetation:
    • empfindlichere Sippen (Hemerophobe) verschwinden,
    • robustere mit weiter Standortsamplitude (Hemerophile) bleiben erhalten.
  • Hemerophile, die auf anthropogenen Standorten wachsen, welche von ihrem natürlichen Habitat stark abweichen, und evtl. sogar gefördert werden: Apophyten.
18
Q

Änderungen der Vegetation

Was sind und wie entstehen Anthropochoren?

A
  • Anthropogene Vegetation enthält einen ± großen Anteil an Arten von Extremstandorten sowie an Anthropochoren (durch menschliche Mitwirkung aus anderen Florengebieten zugewanderte Sippen).
  • Polyhemerober Bereich:
    • Infolge der extremen Bedingungen ist Gesamtartenzahl stark vermindert,
    • Apophyten treten kaum noch auf,
    • prozentualer Anteil an Anthropochoren und Arten von Extremstandorten besonders hoch.
  • Formationen, zu denen anthropogene Ersatzgesellschaften gehören, kommen unter extremeren Bedingungen auch in der Natur vor
    • manche mesohemeroben Vegetationstypen wurden lange Zeit nicht als anthropogen erkannt.
  • Wälder, die in der Zusammensetzung der Baumschicht essenziell verändert sind: Forsten (entsprechen meist dem Hemerobiegrad 2).
  • auch Reste des Klimaxwaldes in der Baumschicht modifiziert:
    • wirtschaftlich erwünschte Baumarten anteilmäßig erhöht oder aus anderen Regionen eingebracht
  • Mesohemerobe Vegetationstypen (z.B. Grasländer i.w.S.) können als anthropogene Spontanvegetation gelten
  • oft große biologische Vielfalt, die durch Intensivierungsmaßnahmen gefährdet ist:
    • Umwandlung zu eu- bis polyhemeroben Intensivkulturen,
    • Aufgabe der Nutzung → Wiederbewaldung.
    • Erhaltung artenreicher Halbkulturgesellschaften ist wichtige Aufgabe für den Naturschutz!
  • Anthropogene Vegetationstypen, die Halbwüsten ähneln:
    • traditionell bewirtschaftete, euhemerobe Getreidefelder der gemäßigten Zonen.
  • Auch polyhemerobe Ruderalbestände zeigen floristische Verwandtschaft mit Halbwüsten-Vegetation, sind aber im Bereich von Waldklimaten sehr viel dichter als in einer echten Halbwüste.
19
Q

Änderungen der Vegetation

Beschreiben Sie den menschlichen Einfluss auf natürliche Nichtwald-Vegetationen.

A
  • Grund für Waldfreiheit ist zu geringe Nettoproduktion infolge Wärme- oder Wassermangels.
  • Menschliche Nutzung unter Entnahme von Biomasse.
  • Übernutzung führt zu Degradation in Richtung Wüste.
    • (Bsp. Sahelzone: es wird permanent mehr Biomasse entnommen als unter natürlichen Bedingungen nachwachsen kann.)
20
Q

Änderungen der Pflanzenverbreitung

Beschreiben Sie anhand eines Schemas die Wirkung der menschlichen Tätigkeit auf die Verbreitung von Pflanzensippen.

A

Die Wirkung der menschlichen Tätigkeit auf die Verbreitung von Pflanzensippen ist ambivalent:

21
Q

Änderungen der Pflanzenverbreitung

Wie findet die Verkleinerung von Arealen statt, wie sind diese gefährdet?

A
  • Anthropogener Rückgang einer Sippe in mehreren Schritten:
    • Arealverdünnung (Abnahme der Populationsdichte)
    • Arealverkleinerung (Verschwinden in den Randbereichen), gleichzeitig im Inneren große Lücken, die Genaustausch einschränken (innere Disjunktion)
    • Zerschlagung des Areals in disjunkte Reliktvorkommen (akute Gefährdung)
    • Aussterben.
  • Marginale Arealschrumpfung kann im regionalen Bereichauffällig sein.
  • Wenn sie in einem Florengebiet viele Sippen betrifft, erhebliche Verarmung der Flora (dokumentiert durch Rote Listen).

Hauptursachen für Rückgang der Artenvielfalt in vielen Florengebieten:

  • In dichtbesiedelten alten Kulturländern Intensivierung (bis Industrialisierung) der Landwirtschaft → viele hemerophile Sippen zurückgedrängt.
  • In Gebieten mit unbeeinflusster natürlicher Vegetation (Wald) führt rapide Zerstörung zur Abnahme von Hemerophoben.
  • Besonders gefährdete Pflanzensippen:
    • solche mit extrem kleinem Areal (konkurrenzschwache Endemiten),
    • solche mit größerem Areal, aber geringer Arealausfüllung (ökologische Spezialisten mit enger Standortsamplitude).
  • Anteil gefährdeter Arten in endemitenreichen Gebieten besonders hoch (Hawaii 50 %, Südafrika 20 %).
22
Q

Änderungen der Pflanzenverbreitung

Nennen Sie die 5 Gefährdungsgrade für die Verkleinerung von Arealen.

A
  1. Ausgestorben oder verschollen.
  2. Vom Aussterben bedroht (nur noch in geringen, kaum überlebensfähigen Restpopulationen vorhanden).
  3. Stark gefährdet (in starkem Rückgang begriffen, vielerorts schon verschwunden).
  4. Gefährdet (allgemein zurückgehend) (0-3 zusammen: „Aktuell gefährdet“).
  5. Potenziell gefährdet (infolge genereller Seltenheit, aktuell aber nicht bedroht).
23
Q

Änderungen der Pflanzenverbreitung

Beschreiben Sie die Vergrößerung von Arealen und in diesem Zusammenhang Anthropochorie und idiochor.

A
  • Anthropochorie räumlich viel bedeutender als Verkleinerung von Arealen.
  • Anthropochor sind alle Pflanzensippen, die ein bestimmtes Florengebiet nur infolge menschlicher Tätigkeit erreicht haben.
  • Sippen, die ohne menschliches Zutun anwesend sind: idiochor
24
Q

Änderungen der Pflanzenverbreitung

Nennen Sie 3 Möglichkeiten menschlicher Mithilfe bei Arealvergrößerung.

A
  1. Veränderung der edaphischen und biotischen Standortfaktoren (z. B. Zerstörung von Wäldern → hemerophobe Schattenpflanzen verschwinden, hemerophile Lichtpflanzen wandern ein).
    • Hilfe des Menschen ist indirekt und andauernd: Standorts- Anthropochorie, abhängige Florenelemente: Epökophyten (Kulturabhängige),
    • Ansiedlung ist reversibel.
  2. Mensch hilft beim Überspringen von Verbreitungsschranken (Weltverkehr) → Transport-Anthropochorie.
    • Starke Arealausweitungen (ganze Kontinente konnten neu
      besiedelt werden).
    • Bestehen keine natürlichen synökologischen Ansiedlungshindernisse, können Sippen sich in die natürliche Vegetation eingliedern und dauerhaft halten: Agriophyten.
    • Menschliche Hilfe ist direkt und einmalig,
    • Ansiedlung ist irreversibel.
  3. Bei Transport-Anthropochorie können Sippen in ein Gebiet gelangen, das außerhalb des potenziellen Areals liegt, z. B. Kulturpflanzen (Ergasiophyten).
    • Klima erlaubt nicht, vollständigen Lebenszyklus ablaufen zu
      lassen, aber vorübergehendes Auftreten möglich (Kartoffeln,
      Tomaten), baldiges Verschwinden: Ephemerophyten.
    • Um regelmäßig aufzutreten, müssen sie immer wieder eingebracht werden → andauernde, direkte Hilfe des Menschen erforderlich
25
Q

Änderungen der Pflanzenverbreitung

Was sind Epökophyten?

A

Hilfe des Menschen ist indirekt und andauernd: Standorts-
Anthropochorie, abhängige Florenelemente: Epökophyten (Kulturabhängige), Ansiedlung ist reversibel

26
Q

Änderungen der Pflanzenverbreitung

Was sind Agriophyten?

A
  • Mensch hilft beim Überspringen von Verbreitungsschranken
    (Weltverkehr) → Transport-Anthropochorie
    *
27
Q

Änderungen der Pflanzenverbreitung

Was sind Ephemerophyten?

A

Klima erlaubt nicht, vollständigen Lebenszyklus ablaufen zu
lassen, aber vorübergehendes Auftreten möglich (Kartoffeln,
Tomaten), baldiges Verschwinden

  • Um regelmäßig aufzutreten, müssen sie immer wieder eingebracht werden → andauernde, direkte Hilfe des Menschen erforderlich.
28
Q

Änderungen der Pflanzenverbreitung

Was sind Ergasiophygophyten?

A

Bei Transport-Anthropochorie können Sippen in ein Gebiet gelangen, das außerhalb des potenziellen Areals liegt, z. B. Kulturpflanzen (Ergasiophyten).

29
Q

Wie werden Idiochore beeinflusst?

(Sippen, die ohne menschliches Zutun anwesend sind)

A
  • Gefährdung der einheimischen Sippen ist je nach Florengebiet verschieden.
  • Grundsätzlich: Hinzukommen neuer Arten schränkt Lebensraum der vorhandenen ein.
  • Idiochore mit sehr enger Standortamplitude bzw. sehr kleinem Areal, können durch konkurrenzstarke Anthropochore mit demselben Standortstyp verdrängt werden

Beispiel Hawai

  • vulkanischer Ursprung, nie Verbindung zu Kontinenten,
  • einheimische Flora sehr jung, alle Pflanzensippen durch episodische, oft untypische Fernausbreitung auf die Inseln gekommen.
  • Zahl der idiochoren Einwanderer gering, bildeten neue Arten durch adaptive Radiation (hohe Endemitenzahl).
  • Tropischer Regenwald enthält nur 3 Hauptbaumarten: Myrtaceae, Bobea elatior, Fabaceae-Mimosiodeae)
  • Zahlreiche Regenwaldbäume aus aller Welt als Zier- und Nutzpflanzen nach Hawaii eingeführt.
  • Einige bürgerten sich ein und bedrohen die relativ konkurrenzschwachen Einheimischen

Mitteleuropa

  • Mitteleuropa: keine Gefährdung der einheimischen Flora und Vegetation durch Anthropochoren. Ursachen für anders lautende Behauptungen:
    • emotional („Ausländerfeindlichkeit“),
    • mangelnde Sachkenntnis (insbesondere der „Natürlichkeit“ anthropogener Vegetationstypen),
    • unzulässige Verallgemeinerung von Beispielen aus anderen Florengebieten,
    • unbewusste Einbeziehung ökonomischer Gesichtspunkte.
  • Einerseits wird der Rückgang alter archäophytischer Anthropochoren (Ackerunkräuter) beklagt, andererseits die Bekämpfung sich neu einbürgernder Arten gefordert
30
Q

Änderungen der Pflanzenverbreitung

Beschreiben Sie die Entstehung der Anthropogenen Sippen.

A

Anthropogene Sippen entstehen durch

  1. selektive Veränderung
    • Bsp. Unkräuter der mitteleuropäischen Getreidefelder – stammen aus vorder- bis mittelasiatischen Lößhalbwüsten und wurden in Waldklima verbracht und der Prozedur künstlicher Aussaat und Ernte unterworfen
    • Selektion in entsprechender Richtung.
    • Lapsana communis (Bild oben), Aethusa cynapium und Veronica
      hederifolia zeigen schon deutliche morphologische und
      entwicklungsbiologische Unterschiede zwischen Populationen
      aus naturnahen Wäldern und solchen aus Äckern
  2. Allopolyploidie
    • Durch Überwindung von Verbreitungsschranken können verwandte Arten zusammenkommen, die sich dann kreuzen können
      • (bei fertilen Kreuzungsprodukten kann vollständige Vermischung auftreten → anthropogenes Verschwinden von Arten ohne Aussterben).
    • Sterile Bastarde können durch Allopolyploidie wieder fertile
      Nachkommen erzeugen
      • neue Art („neogener Endemit“)