Vorlesung 10 Flashcards

1
Q

Meridionale und Australe Zone: 7. Hartlaubwald

Klimabedingungen

A
  • „Etesienklima“:
    • sommerliche Dürrezeit von 2-6 Monaten → Winterregengebiete mit nur sporadischen Frösten.
  • Hartlaubwald ist Ökoton zwischen Lorbeerwald und Wüste.
  • Hygrische Klimatypen:
  • *H1**: Niederschlag hoch, weit über 800 mm, dabei scharfer Kontrast zwischen den Jahreszeiten, mindestens 3 Dürremonate im Sommer.
  • *H2**: Niederschlag 500-800 mm.
  • *H3**: Niederschlag unter 400 mm (nahe hygrischer Waldgrenze).
  • Geringe thermische Variationsbreite: meistens T1 (Sommer sehr warm, Mittel des wärmsten Monats ca. 24-28 °C). An Küsten mit kühlem Meerwasser T2 (Sommer gemäßigt, Mittel des wärmsten Monats etwa 18-22 °C).
  • Mit zunehmender Temperatur nimmt Niederschlagsmenge ab.
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2
Q

Beschreiben Sie “Etesienklima”.

A
  • Hartlaubwald
  • „Etesienklima“: sommerliche Dürrezeit von 2-6 Monaten → Winterregengebiete mit nur sporadischen Frösten.
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3
Q

Bestandstruktur des Hartlaubwaldes

Becshreiben Sie den Sippenbestand des Hartlaubwaldes.

A
  • (Obere) Baumschicht zeigt „verdünnte“ Lobeerwaldflora (gleiche Familien, aber viel geringere Gattungszahl).
  • Kleinbäume und Sträucher spielen wesentliche Rolle!
    • Sippen z. T. lorbeerwaldfremd, endemische Sippen, in bestimmten Familien und Gattungen extreme Differenzierung
      • sehr hohe Artenzahlen.
    • Aspekte sehen in den einzelnen Regionen sehr verschieden aus, Verwandtschaft zwischen den Regionen geringer als beim Lorbeerwald.
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4
Q

Bestandesstruktur des Hartlaubwaldes

Beschreiben Sie die Bestandesstruktur des Hartlaubwaldes.

A
  • „Normaler“ Typ T2.H2: dichter, 20-30 m hoher Wald.
    • Nur geringer Unterwuchs aus immergrünen Kleinsträuchern, Chamaephyten und wenigen Hemikryptophyten.
  • Schon leicht verschlechterte edaphische Bedingungen (Böden ärmer, trockener, flachgründiger, sonnenexponierter) führen zu Beeinträchtigung des Baumwuchses → Höhe und Dichte der Baumschicht reduziert, stärkere Entwicklung der Strauchschicht (3-6 m hoch).
  • Auf extremsten Standorten nur lockere, < 1 m hohe Bestände (Heiden) aus Kleinsträuchern mit erikoider (nadelförmiger) Belaubung. Hier auch Geophyten und Therophyten, die ihre oberirdische Präsenz auf das feuchte Winterhalbjahr beschränken.
  • Offene (Nichtwald-)Formationen bilden integralen Bestandteil des Ökosystems Hartlaubwald.
  • Immergrüne mit sklerophyller Belaubung:
    • Blätter relativ dick (oft mehrere Lagen Palisadenparenchym),
    • dicke Cuticula mit zusätzlichen Wachsüberzügen,
    • viel Sklerenchym,
    • sehr viele, sehr dicht schließende Spaltöffnungen,
    • tote Haare als Verdunstungsschutz,
    • Glanz oder senkrechte Orientierung der Blätter zur Verminderung der Sonneneinstrahlung,
    • Nadel- oder Schuppenform.
  • Sträucher oft dornig. Auch Rutensträucher mit reduzierten Blättern.
  • Neben Immergrünen auch Laubwerfende.
  • Anhäufungen von Koniferen (Pinus, Cupressaceae)
    • in der Umgebung offener Stellen,
    • als Pionierhölzer in der Sukzession nach Waldzerstörung.
  • Hartlaubwald ist nach dem Regengrünen Wald der am meisten brandgefährdete Waldtyp.
    • Offene, mit Gesträuch bestandene Lichtungen durch Blitzschlag oder menschliche Einwirkung leicht entzündbar (Gefahr wird verstärkt durch leicht entflammbare Inhaltstoffe - Harze, ätherische Öle).
    • Übergreifen des Feuers auf den Wald starke Ausbreitung der Gebüsche als Feuerklimax.
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5
Q

Meridionale und Australe Zone: 7. Hartlaubwald

Was sind Pyrophyten? Unterscheiden Sie zwischen passiven und aktiven Pyrophyten.

A

an Feuer angepasste Pflanzen

  1. Passive Pyrophyten: überstehen Feuer passiv durch unterschiedliche Schutzmechanismen.
    1. Schutz vor Schädigung des Cambiums durch Ausbildung einer dicken Borke, die bei schnell laufenden „kalten“ Grundfeuern einen kurzfristigen Hitzeschutz darstellt.
      • Bsp.: Quercus suber (Kork-Eiche; rechts).
    2. Schutz durch schlechte Entflammbarkeit aufgrund eines hohen Anteils mineralischer Elemente im Holzkörper.
      • Bsp.: Tamarix spp. (Tamariske).
    3. Schutz durch unterirdische Regenerations- oder Reserveorgane
      (Zwiebeln, Knollen, Rhizome), die das Feuer unbeschadet überstehen und danach ein Austreiben zuverlässig gewährleisten. Hierzu gehören die meisten Geophyten.
      Für diese Lebensformen spielt der Zeitpunkt des Feuers in der Regel keine Rolle.
  2. Aktive Pyrophyten: das vegetative Wachstum wird durch Feuer stimuliert
    • Quercus coccifera bildet Wurzelschösslinge und neue Triebe sowohl aus der Wurzel als auch aus der Stammbasis.
    • Arbutus unedo, Buxus sempervirens, Erica arborea, E. multiflora, Juniperus phoenicea, Phillyrea media und Tetraclinis articulata bilden Stockausschläge, aber keine Wurzelschösslinge.
  3. Aktive Pyrophyten mit durch Feuer geförderter Samenausbreitung:
    • Öffnen harter Früchte (Proteaceae) oder Platzen von Zapfen (Pinus spp.) durch Hitzeeinwirkung.
    • Samenruhe durch Hitzeeinwirkung gebrochen → gesteigerte Keimungsrate.
    • Bsp. Cistaceae in Griechenland: unter normalen Bedingungen Keimung im Herbst mit 10-20 Keimlingen pro m², nach Feuer 300-400 Keimlinge pro m².
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6
Q

Meridionale und Australe Zone: 7. Hartlaubwald

Beschreiben Sie die Ausbreitung des Hartlaubwaldes.

A
  1. Holarktisch:
    • Kalifornisch-Mexikanische Region (Eichen, Kiefern als wichtigster Vertreter)
    • Mediterrane Region (Gehölzflora ist artenärmste aller Hartlaubgebiete (extreme Verhältnisse im Pleistozän).
  2. Australe Zone
    • Chilenische Region: zu Holantarktis
    • Kapländische Region: zur Kapensis (vorrangig durch HLW Sippen charakterisiert)
    • Australische Region: zur Australis (vorrangig durch HLW Sippen charakterisiert)
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7
Q

Meridionale und Australe Zone: 7. Hartlaubwald

Degradationsstufen des Hartlaubwaldes (Mediterrane Region)

A
  • Aktuelle Spontan-Vegetation des Mittelmeergebiets wird von verschiedenen Degradationsstufen des Hartlaubwaldes beherrscht.
  • Beispiel: Degradationssukzession im katalanischen Küstengebiet.

Hartlaubwald optimaler Ausprägung:

  • 10-15m hoher, geschlossener Wald aus Quercus ilex…
  • Keine Pyrophyten → häufige Brände sind anthropogen.
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8
Q

Meridionale und Australe Zone: 7. Hartlaubwald

Was ist Macchie?

Was ist Garrigue?

A

Macchie

  • 3 - 5m hoher Niederwald ähnlicher Zusammensetzung wie Hartlaubwald,
  • Anteil an Sträuchern und Lianen vermehrt
  • durch Niederwaldbetrieb über 20 Jahre

Garrigue

  • Lockerer Bestand aus Klein- und Zwergsträuchern, z.B. Rasmarinus officianalis, Lavandule latifolia…
  • durch häufiger Holznutzung, ungeregelte Weide, Brand der Macchie
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9
Q

Meridionale und Australe Zone: 7. Hartlaubwald

Kapländische Region - Was ist der Fynbos?

A

Nirgends hochstämmige Wälder. Hartlaubvegetation fast ausschließlich aus
Gebüschen verschiedener Höhe:

  • Beste Bestände 3-6 m hoch.
  • Fynbos ist eindeutige Feuerklimax. Buschbrände sind im Abstand von 6-45 Jahren erforderlich, vernichten die Vegetation oberflächlich. Feuer brennen rasch und nicht sehr intensiv, da die spärliche Biomasse die Flammen nur kurzzeitig nähren kann.
  • Pflanzen treiben aus unterirdischen Pflanzenteilen oder Samen erneut aus, die aufgrund des „kühlen“ Feuers unbeschädigt geblieben sind.
  • Sobald im Herbst die ersten stärkeren Niederschläge auf den durch die Asche mit Mineralstoffen angereicherten Boden fallen und die Sonne ungehindert den Boden erreicht, überzieht sich die verbrannte Erde mit einem Blütenmeer von Geophyten.
  • Proteaceae sind wichtige Bestandsbildner
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10
Q

Meridionale und Australe Zone: 8. Pampa

Kurzcharakteristik der Pampa

A
  • Baumfreies, peritropisch-semiarides Grasland.
  • Formation gehört in den Zusammenhang der eurytropischen Trockenvegetation.
  • Fast ausschließlich krautige Lebensformen, Gräser dominieren.
    • Poaceae: Mischung aus Vertretern extratropischer und tropischer Unterfamilien.
  • Große Zahl Hemikryptophyten und Geophyten, Überdauerungsorgane
    oft verholzt, Tendenz zu Halbsträuchern. Therophyten ebenfalls präsent.
    • Gräser begleitende Sippen meist dikotyl (Asteraceae, Fabaceae, Scrophulariaceae, Verbenaceae, Oxalis).
  • Struktur der Vegetationsdecke variiert zwischen dichten, geschlossenen Rasen und Büschelgrasfluren.
  • Bestandshöhe in günstigsten Fällen 2 m (Gräser), meiste Begleitsippen bilden niedrigere Unterschicht.
  • Unter ungünstigeren Bedingungen nur 30-50 cm erreicht, keine Schichtung mehr erkennbar.
  • Fakultativ tropophytisch: Grad des winterlichen Vertrocknens entspricht Intensität der Dürre.
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11
Q

Meridionale und Australe Zone: 8. Pampa

Klimabedingungen

A

Thermische Klimatypen:

  • Untergrenze von T1: Sommer sehr warm. Mittel des wärmsten Monats ca. 24-28 °C.
  • T2: Sommer gemäßigt. Mittel des wärmsten Monats etwa 18 bis 22 °C.

Hygrische Klimatypen:

  • Regenmaximum im Sommerhalbjahr.
  • H1: Niederschlag über 700 mm, mäßige Winterdürre bzw. unregelmäßig verteilte Dürreperioden.
  • H2: Niederschlag 400-600 mm, Winterhalbjahr trocken mit 2 bis 4 Dürremonaten.
  • Absolute Höhe des Niederschlags entspricht semihumiden Hartlaubregionen, da er aber im Sommer fällt, ist durch Oberflächenabfluss und rasche Verdunstung der Wasservorrat im Boden geringer.
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12
Q

Meridionale und Australe Zone: 8. Pampa

Verbreitung der Pampa

A
  1. Argentinien - Buneos Aires
    • Großteils Hochgras-Pampa
    • Federgräser
  2. Südafrikanische Region
    • Hochplateau von Transvaal und Nord-Oranje (Hogeveld, Highveld) in 1000 bis 1500(-2000) m Höhe.
    • Umfasst 400 000 km2, enthält mehrere Großstädte. Bergbauregion (Gold, Vanadium, Diamanten, Kohle, Mangan).
    • Klima T2.H2 mit ausgeprägter Winterdürre. Regen im Sommer während heftiger Nachmittagsgewitter.
    • Natürliche Vegetation meist Kurzgras- Pampa („Grasveld“) mit vollständiger Winterruhe.
    • Themedra triandra
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13
Q

Meridionale und Australe Zone: 7. Hartlaubwald

Was ist das Chaparral?

A
  • Regionen: 7.1. Kalifornisch-Mexikanische Region
  • das Landschaftsbild beherrschende Strauchformation: (Feuerklimax)
  • chaparro (span.) = “niedrige, immergrüne Eiche“
  • Frischer Brand in den San Jacinto Mountains. Periodische Brände sind für eine gesunde Chaparral-Gesellschaft notwendig.
  • Die ersten Jahre nach dem Feuer ist der Chaparral von Annuellen dominiert.
  • Das regenerierte dichte Gesträuch kann für größere Tiere und Menschen undurchdringlich sein.
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