Vorlesung 2: Wissen & Informationsverarbeitung Flashcards

1
Q

Wissen - Definition:

A
  • Wissen ist die Menge von Informationen, die im Gedächtnis gespeichert ist und dort - mehr oder minder leicht abrufbar - zur Verfügung steht. (2-5)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Konsumentenwissen - Definition:

A

Die Teilmenge der insgesamt im Gedächtnis gespeicherten Informationen, die relevant für Kauf und Konsum von Produkten ist. (2-5)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Arten von Konsumentenwissen:

A
  • Bekanntheit Produktarten und Marken
  • Wissen über Produkt-Eigenschaften
  • Einkaufswissen (wo welche Produkte etc.)
  • Verwendungswissen. (2-6)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Subjektives vs. Objektives Wissen:

A

SW -> Eigene Wahrnehmung von Wissen (“Was ich glaube zu wissen”, ist leichter zu messen, z.B. mittels Einschätzungsskala)
OW -> Tatsächlich vorhandene, korrekt gespeicherte Informationen) (2-7)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Subjektives Wissen, Objektives Wissen und Finanzielle Entscheidungen (Haar et. al. 2013):

A
  • Forschungsfrage: Beeinflusst das subjektive Wissen über Finanzinstrumente die Bereitschaft zu investieren?
  • Hypothese: Je höher das SW über Finanzen, desto höher ist die Bereitschaft in einen Altersvorsorgeplan (401(k)) zu investieren.
  • Experimentelles Design: 2 Zellen (SW hoch vs. SW niedrig) = 1 Faktor; UV: SW, AV: Investitionsentscheidung.
  • Prozedur: Befragung mit Beschreibung eines Altersvorsorgeplans -> OW konstant
  • Manipulation: Frage zu Wissen über Finanzen: Einfach zu beantworten (hohes SW) vs. schwer zu beantworten (niedriges SW)
  • Ergebnisse: SW erhöht die Bereitschaft zur Investition signifikant, SW beeinflusst Investitionsentscheidungen -> Konsumentenaufklärung sollte auf OW und SW achten, z.B. Informationen möglichste einfach und verständlich kommunizieren. (2-10f)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Deklaratives Wissen

A

Verbindung bzw. Zusammenhang von Fakten oder Ereignissen (Bauplan eines Fahrrads) (2-12)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Prozedurales Wissen

A

Nutzung des Wissens für eigenes Verhalten; Erinnerung daran, wie man Dinge tut; Fertigkeiten:
z.B. Fahrradfahren (2-12)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

3 Formen der Organisation von Wissen:

A
  • Netzwerke mit Assoziationen verschiedener Wissenselemente (->leicht als Karte darstellbar)
  • Schema mit typischen Charakteristiken (-> Generalisierung)
  • Skripts (Spezial-Schemata) mit Bezug auf Ereignisse und Abläufe, z.B. Bahnfahrt, Restaurantbesuch, Arztbesuch (2-13)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Drei-Speicher-Modell der Informationsverarbeitung: **

A
  • Sensorischer Speicher:
    Sehr kurze Speicherung,
    hohe Kapazität: Große Informationsmenge (Abbildung der Umwelt),
    Dauer: weniger als eine Sekunde (Sehen); ein paar Sekunden (Hören)
  • Kurzzeitspeicher:
    kurzzeitige Speicherung von Informationen, die gerade verwendet werden
    eingeschränkte Kapazität (+- 7 Eindrücke pro Moment)
    Dauer: weniger als 30 Sekunden
  • Langzeitspeicher:
    relativ beständige Speicherung von Sinneswahrnehmungen
    uneingeschränkte Kapazität
    Dauer: lang oder permanent (aber: Zugriff nicht immer sofort / leicht möglich) (2-20)

Schaubild: 2-21

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Wahrnehmung - Definition:

A

Als Wahrnehmung bezeichnet man den Vorgang der Interpretation sensorischer Stimuli in einer für ein Individuum sinnvollen Weise, die es erlaubt, ein Vorstellung von der Umwelt zu entwickeln.

–> wegen Begrenzung der Informationsverarbeitungskapazität typischerweise selektive Wahrnehmung (2-22)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Aufmerksamkeit - Definition:

A

Ein Zustand konzentrierter Bewusstheit, begleitet von einer Bereitschaft des zentralen Nervensystems, auf Stimulation zu reagieren.

–> “Scheinwerfer, der bestimmte Bestandteile unserer Umgebung beleuchtet.” (2-23)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Merkmale des Wahrnehmungsprozesses (K-R / W):

A
  • Subjektivität (bisherige Erfahrungen, Wertungen, kognitive Fähigkeiten…)
  • Selektivität (Beschränkung der Informationsverarbeitung)
  • Aktivität (aktive Interpretation und Selektion von Reizen) (2-25)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Der Wahrnehmungsprozess (Assael):

A
  1. Selektion (Kontakt findet statt, wenn die Sinne des Konsumenten durch einen Stimulus aktiviert werden -> Aufmerksamkeit ist die momentane Ausrichtung der kognitiven Kapazitäten des Konsumenten auf einen Stimulus)
  2. Organisation (Konsumenten fassen verschiedene Einzelinformationen zu einem sinnvollen Ganzen zusammen)
  3. Interpretation (Kategorisierung dient der Zuordnung von Einzelinformationen zu Kategorien und damit der Effizienz der Informationsverarbeitung -> Schlüsse bestehen in der Entwicklung von Beziehungen zwischen zwei Stimuli) (2-26f)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Lernen - Psychologische Definition:

A

relativ dauerhafte Verhaltenänderung, die als Ergebins von Erfahrungen (practice) eintritt (2-30)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Konsumentenlernen

A

Prozess, durch den Individuen auf Einkäufe und Verbrauch bezogenes Wissen und Erfahrungen erwerben, die sie bei zukünftigem Verhalten anwenden. (2-30)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Lerntheorien **

A
  1. Behavioristische Theorien:
    - Klassische Konditionierung
    - Instrumentelle Konditionierung
  2. Kognitive Theorien:
    - Kognitives Lernen
    - Lernen durch Beobachtung (2-31)
17
Q

Klassische Konditionierung *

A

Entstehung neuer Reiz-Reaktions-Beziehungen durch häufig wiederholte gemeinsame Präsentation zweier Reize:

  • unkonditionierter Stimulus (US) führt “automatisch” zu umkonditionierter Reaktion (Hund sieht Essen -> Speichelbildung)
  • Konditionierter Stimulus (CS) hatte zuvor nichts mit dieser Reaktion zu tun (Glocke klingelt)
  • Konditionierung durch häufige Wiederholung beider Stimuli gemeinsam führt zu konditionierter Reaktion (CS-US-Paarung; Glocke klingelt -> Speichelbildung) (2-32)
18
Q

Instrumentelle Konditionierung *

A

Die Wahrscheinlichkeit für ein Verhalten ändert sich in diesem Fall aufgrund der Konsequenzen, die das Verhalten für ein Individuum hat

  • Das Verhalten ist Instrument zu einer Belohnung / keiner Bestrafung (Bsp. Skinner Box) (2-38)
19
Q

Vergleich von klassischer und instrumenteller Konditionierung beim Kaufprozess:

A

Klassische Konditionierung:
Emotionales Bild -> Emotion
gleichzeitig mit
Markenname -> Wahrnehmung

nach n Wiederholungen:
Markenname -> Emotion + Wahrnehmung

Instrumentelle Konditionierung:
Angebot eines Produkts -> Kauf eines Produkts -> Zufriedenheit mit Produkt
–> Verstärkung
-> Kauf eines Produkts -> Zufriedenheit mit Produkt … (Kreislauf durch positives Produkterlebnis, cf. “Belohnung”)
(2-40 und 2-41)

20
Q

Evaluative Konditionierung

A

CS-US-Paarungen
Übertragung der Valenz (positiv/negativ) des US auf CS, so werden z.B. Marken einfach positiv aufgeladen
-> noch mechanistischer als klassische Konditionierung (2-42)

21
Q

Kognitives Lernen

A
  • Prozesse bei Informationsaufnahme, -verarbeitung und Problemlösung
  • Prozesse führen zu Erfahrungen und Wissenserwerb
  • Lernen = Zuwachs des Wissens im Gedächtnis
    Bsp. Kosum-Lernen durch Aufbau eines Ikea-Regals (2-43)
22
Q

Ablauf von kognitivem Lernen

A

t1:
Stimulus (Radio geht kaputt) -> Problemlösungsprozess (Soll ich es reparieren lassen?)-> Reaktion (Ne, ist zu teuer, ich kaufe mir ein neues)
==> Gedächtnis / Wissen (Wenn Technik kaputt geht, kaufe ich sie neu) ==>
t2:
Stimulus (PC geht kaputt)-> Problemlösungsprozess (neuen PC kaufen) -> Reaktion
==> Gedächtnis … (2-44)

23
Q

Lernen durch Beobachtung

A

Beobachtung der Verhaltensweisen anderer Menschen und der Reaktionen darauf. Verwendung dieses Wissens in entsprechender Situation, um das eigene Verhalten entsprechend zu steuern.
-> Beobachtung geht direkt oder via Medien! (2-45)

24
Q

Lernen durch Beobachtung - Ablauf

A
  1. Aufmerksamkeit:
    Konsument beobachtet Verhalten eines “Modells”.
  2. Speicherung:
    Konsument speichert Verhalten im Gedächtnis.
  3. Umsetzung:
    Konsument hat die Fähigkeit zur Realisierung dieses Verhaltens.
  4. Motivation:
    Eine Situation macht das Verhalten für den Konsumenten nützlich.
  5. Lernen durch Beobachtung:
    Konsument übernimmt das Verhalten, das früher beobachtet wurde. (2-47)
25
Q

Arten der Informationsaufnahme bei Konsumenten

A
  • Laufende Informationssuche (bei wenigen “High-Involvement Produkten”, Produktkategorie mit starkem Interesse)
  • Passive Informationsaufnahme (Low-Involvement)
  • Aktive Informationssuche vor Kaufentscheidungen (“rein lesen” um gute Kaufentscheidung zu treffen) (2-48)
26
Q

Drei Arten des Memorierens von Informationen

A
  • Übung:
    Wiederholte und bewusste Beschäftigung mit Informationen
  • Häufig wiederholter Kontakt zu Informationen:
    Ohne eigene Anstrengung zur Speicherung der Information
  • Intensive gedankliche Verarbeitung von Informationen:
    Herstellung von Verbindungen zu vorhandenem Wissen oder bisherigen Erfahrungen (2-50)
27
Q

Aktivitäten bei der Informationsverarbeitung (im 3 Peicher Modell)

A
  1. Sensorischer Speicher

↓(Wahrnehmung / Aufmerksamkeit)

  1. Kurzzeit-Speicher

↓(Lernen / Memorieren)
↑(Abrufen / Vergessen)

  1. Langzeit-Speicher / Wissen
28
Q

Primacy- und Recency-Effekte

A

Die Wahrscheinlichkeit, sich an Items aus einer Liste zu erinnern, ist für die ersten und die letzten Items am höchsten!