Vorlesung 11 Flashcards

1
Q

Evaluation

A
  • E. zielen darauf ab, pädagogische Maßnahmen oder Prozesse, Einrichtungen oder Systeme im Bildungswesen zu bewerten.
  • Bewertung dient dazu, evidenzorientierte Entscheidungen zu treffen, um die Qualität im Bildungswesen zu sichern und zu verbessern.
  • Als Entscheidungsgrundlage werden empirische Daten herangezogen, die mit sozialwissenschaftlichen Methoden gewonnen und ausgewertet werden
  • formative Evaluation als Begleitforschung mit dem Ziel der Optimierung einer laufenden Maßnahme
  • Werden die Maßnahmen wie gewünscht ausgeführt? Erreicht das Programm seine Zielgruppe? Welche Probleme entstehen bei der Durchführung?
  • summative Evaluation einer vollständig entwickelten Maßnahme mit dem Ziel einer zusammenfassenden Beurteilung der Effekte und des Nutzens
  • Bewirkt das Programm die gewünschten Veränderungen? Lohnt sich die Durchführung des Programms (Kosten/Nutzen)?
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2
Q

Was ist Unterrichtsqualität?

A
  • „Unterrichtsqualität ist jedes stabile Muster von Instruktionsverhalten, das als Ganzes oder durch einzelne Komponenten die substantielle Vorhersage und/oder Erklärung von Schulleistungen erlaubt.“
  • „Unterrichtsqualität ist ein Bündel von Unterrichtsmerkmalen, die sich als Bedingungsseite (Prozessqualität) auf die Unterrichts- und Erziehungsseite (Kriterienseite, Produktqualität) positiv auswirken, wobei die Kriterienseite überwiegend von normativen Festlegungen bestimmt ist und der Zusammenhang von Unterrichtsmerkmalen und Zielerreichung von empirischen Aussagen geleitet ist.“
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3
Q

Perspektiven der Unterrichtsqualität

A

Prozessorientierte Perspektive

  • betrifft die eigentliche Durchführung des Unterrichts
  • Entwurf, Begründung und Klassifikation von Unterrichtsmethoden
  • basierend auf (oft ungeprüften) Annahmen über Effekte auf Lehr-Lernergebnisse

Produktorientierte Perspektive

  • theoriegeleitete und empirisch fundierte Erfassung von Lehr-/Lernprozessen und Wirkungen des Unterrichts
  • Outputorientierung
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4
Q

Merkmale von Unterrichtsqualität

A
  1. Klassenführung
    • ​​Etablierung verhaltenswirksamer Regeln; Aufmerksamkeitslenkung; im Falle von Störungen: Zeit sparende Behebung
  2. Klarheit und Strukturiertheit
    • Bezüge zu Vorwissen, Alltagswissen und alterstypischen Vorstellungen; (sprachliche) Klarheit von Aufgabenstellungen und Unterrichtsinhalten; fachlich-inhaltliche Korrektheit
  3. Konsolidierung und Sicherheit
    • ​Intelligentes Üben; Sicherstellung der Beherrschung von „basic skills“; Bereitstellung von Transfermöglichkeiten
  4. Aktivierung
    • Aktive kognitive Auseinandersetzung mit Lerninhalten sichern; zu erwerbendes Wissen und zu lösende Probleme als Teil bedeutungshaltiger Kontexte darstellen; Interesse am Lerninhalt wecken; selbstgesteuertes und -kontrolliertes Lernen
  5. Motivierung
    • ​Unterrichtsstoff als lebendiges, interessantes Gebiet vermitteln; intrinsische und extrinsische Motivation; Lehrperson als Vorbild
  6. Lernförderliches Klima
    • Wechsel von Lern- und Leistungssituationen; freundlicher Umgangston; angemessene Wartezeit auf Schülerantworten; konstruktiver Umgang mit Fehler
  7. ​Schülerorientierung
    • ​Lehrkräfte als fachliche und persönliche Ansprechpartner; Schüler/innen können in angemessenem Rahmen mitbestimmen, werden zum Unterricht befragt
  8. Kompetenzorientierung
    • ​Fokus auf Erwerb fachlicher, überfachlicher und außerfachlicher Kompetenzen; Nutzung aller diagnostischen Möglichkeiten für regelmäßige Standortbestimmung der Schülerkompetenzen
  9. Umgang mit Heterogenität
    • Anpassung der Schwierigkeit und des Tempos an Lernvoraussetzungen der Schüler(gruppen); sensibler Umgang mit heterogenen Lernvoraussetzungen und Schülermerkmalen
  10. Angebotsvielfal
    • ​Sachgemäße Methodenvielfalt und flexibles pädagogisches Handeln; fach- und lernzielangemessene Variation von Unterrichtsmethoden, Medien, Material und Sozialformen
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5
Q

Dimensionen der Unterrichtsqualität

A
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6
Q

Diagnose und Evaluation des Unterrichts

  1. Lehrkrafteinschätzungen
A

Protokollierung des eigenen Unterrichts als Methode der Selbstvergewisserung und Selbstbeurteilung

  • Checklisten, z.B. von Becker:
    • Wie habe ich den Lehr-Lern-Prozess angeregt?
    • Wurde das Interesse am Lerninhalt aufrecht erhalten?
    • Hörte ich den Schülern zu?
    • Wie hoch war der Sprechanteil aller Schüler
  • Unterrichtstagebücher, z.B. von Kammermeyer
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7
Q

Diagnose und Evaluation des Unterrichts

  1. Schülereinschätzungen

Warum Schülerfeedback zum Unterricht?

A
  • Schüler/innen haben viel Erfahrung mit Schule und Unterricht
  • Schüler/innen kennen i.d.R. Lehrkräfte sowohl im Vergleich zwischen mehreren Fächern als auch im Vergleich über Schulzeit hinweg
  • systematische Erfassung der schülerspezifischen Wahrnehmung von Lehrkraft und Unterricht relativ einfach möglich
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8
Q

Diagnose und Evaluation des Unterrichts

  1. Schülereinschätzungen

Grenzen von Schülerfeedback

A
  • mögliche Überforderung mit der Beurteilung von Unterricht, v.a. in Bezug auf didaktische und fachliche Qualität
  • zugrunde liegender Maßstab von Urteilen über Lehrkraft oft unklar
  • Verzerrungen möglich durch Bevorzugung extremer Antworten, durch negative Herabsetzung oder freundliche Aufwertung im Sinne von Gefälligkeitsaussagen
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9
Q

Diagnose und Evaluation des Unterrichts

  1. Schülereinschätzungen:

ISQ-Selbstevaluationsportal Eckpunkte

A
  • wissenschaftlich fundiertes und empirisch geprüftes Instrument zur Selbstevaluation
  • inhaltliche Kompatibilität zum Handlungs- bzw. Orientierungsrahmen für Schulqualität der Länder Berlin und Brandenburg, der seinerseits auf aktuellen Modellen der Unterrichtsqualität basiert
  • individuelle Nutzung seitens der Lehrkräfte
  • keine „high stakes“
  • einfache Online-Administration des gesamten Prozesses
  • kein bürokratischer Vorlauf
  • zeitlich flexibler Einsatz
  • sofortige Ergebnisrückmeldung
  • Vergleich der Selbst- und Fremdeinschätzung von Unterrichtsmerkmalen
  • Baukastenprinzip
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10
Q

Diagnose und Evaluation des Unterrichts

  1. Unterrichtsbeobachtung
A

Königsweg zur Beschreibung und Bewertung des Unterrichts

  • professionelle Außensicht
  • größtes Potenzial bzgl. differenzierter Beurteilung des Unterrichts im Hinblick auf verschiedene Merkmale
  • Möglichkeit der Berücksichtigung des dynamischen Verlaufsaspekts (Abfolge zeitlicher Sequenzen und Muster)
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11
Q

Meta-Analyse von Hattie (2009)

A
  • Lehrkräfte und deren Unterricht als zentrale Ursachen erfolgreichen schulischen Lernens:
    • Lehrkräfte, die kognitiv aktivieren und einen anspruchsvollen Unterricht realisieren, sind erfolgreicher als solche, die sehr stark auf das entdeckende, individualisierende Lernen fokussieren.
  • Reformen eher im Bereich der Unterrichtsentwicklung als Strukturreformen (Schulstruktur Klassengröße u.ä.) angezeigt
  • systematische Forschung zum Zusammenspiel von Professionswissen und Unterrichtshandeln notwendig
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12
Q

Modelle erfolgreicher Unterrichtsentwicklung

A
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